Ruppenpass (1003 m)
In der Reihe von Möglichkeiten, vom Alpenrheintal ins Appenzeller Land und somit in die Ostschweizer Voralpen aufzufahren, ist der Ruppenpass nach Meinung des Autors die schönste. Die Auffahrten nach Eggerstanden liegen vornehmlich im Wald, der Stoss ist auf der Hauptstraße motorradverseucht und auf der alten Straße sehr hart (wenn auch ebenfalls mit schönen Aussichten gesegnet), und auch Mohren kann trotz seiner hohen Schönheitsbewertung nicht mit den Ausblicken mithalten, die sich am Ruppenpass bieten. Die Ruppenstraße führt von Altstätten in weiten Kehren durch grüne Wiesen am Hang entlang, mit ständig besser werdenden Blicken auf das Bregenzerwaldgebirge auf der anderen Rheinseite, der darüber hervorragenden Roten Wand (2704 m) im Lechquellengebirge und die Gipfel des Rätikons, dem charakteristischen Dreiecksgipfel der Zimba (2645 m), und dem vornehmen Gipfel der Schesaplana (2965 m). Ähnlich wie von St. Anton kann man klar den Einschnitt zwischen dem Bregenzerwaldgebirge und dem Rätikon erkennen: dies ist die Felsenau bei Feldkirch, der Eingang zum Walgau (mehr zum Walgau siehe Dünser Älpele). Nördlich, also links davon sieht man die Einschnitte im Bregenzerwaldgebirge vom Furkajoch unterhalb des Walserkamms über Ebnit bis zum Bödele; der Anstieg bietet sich also für etwas Heimatkunde geradezu an. Des Passjägers Blick schweift Richtung neuer Ziele!
Historisch ist der Ruppenpass eine wichtige, und historisch schnellste Verbindung, um vom Kantonshauptort und Machtsitz St. Gallen ins auch zum Kanton Sankt Gallen gehörende Altstätten zu gelangen. Heute geht dies über die Autobahn bedeutend bequemer, indem man die Ostschweizer Voralpen nördlich umfährt statt sie zu queren. Auf quäldich ist die historische Westrampe des Ruppenpasses als Auffahrt zur Vögelinsegg über die Speicherstraße beschrieben, auf der die eigentliche Geländestufe überwunden wird. Zwischen Speicher und dem Ruppenpass führt die weitere Strecke wellig als Panoramastraße auf dem Hochplateau entlang und ist hier ab Trogen beschrieben, wo auch die Auffahrt zur Wissegg am sehenswerten, 2022 renovierten Landsgemeindeplatz Trogen abzweigt. Die Panoramastraße findet ihre Fortsetzung nach St. Anton, die an der Landmark kurz unterhalb des Ruppenpasses abzweigt.
Auf der Radroute von Oberriet nach Altstätten (aus Richtung Rankweil/Feldkirch die Route der Wahl) liegt übrigens nicht der Ruppenpass in Blickrichtung, sondern die Antenne St. Antons. Der Ruppenpass liegt in Blickrichtung deutlich weiter links und ist am 2023 neu und hell verschindelten Haus an der letzten Kehre unterhalb der Passhöhe deutlich zu erkennen.
Der Autor dankt Reto Zanetin für die ursprüngliche, inzwischen überarbeitete Beschreibung sowie Flugrad und velles für wertvolle Informationen.
Auffahrten
Ostanfahrt von Altstätten
8 km | 536 Hm | 6,7 %
Am Rande der Altstadt Altstättens beginnt die Auffahrt auf den Ruppenpass heute an einem Kreisverkehr, an dem die Trogenerstrasse ihren Ausgang nimmt. Trogen und Ruppen sind hier ausgeschildert.
In unmittelbarer Nähe beginnt auch die Stossstrasse, an dieser Kreuzung befindet sich ein Migros und somit eine Einkaufsmöglichkeit. Ist man sonntags unterwegs, ist die einzige Verpflegungsmöglichkeit in Altstätten allerdings der avec im etwas abseits gelegenen Bahnhof. Direkt am Kreisverkehr befindet sich auch ein Imbiss sowie ein Trinkwasserbrunnen (in der Rabengasse).
Die ersten 1,2 Kilometer führen direkt nach Norden aus der Stadt und an den Rand der Bebauung. Die knapp 6 Prozent Durchschnittssteigung geben schon einen guten Eindruck auf das Kommende. Nun verlassen wir den Siedlungsbereich und erreichen über zwei Kehren die offene Weidefläche. An dem kleinen Schuppen in der zweiten Kehre haben wir schon schöne Blicke über die Weiden hinweg ins Rheintal und die dahinter liegenden Berge, die bis auf die Rote Wand hier schon alle im Blickfeld liegen. Wo genau sich die Rote Wand über das Bregenzerwaldgebirge schiebt, werden wir noch herausfinden und nachreichen.
Erst mit Kehre 3, einer Linkskehre wendet sich die Fahrtrichtung deutlich nach Westen. In diesem langen Traversenstück queren wir zunächst den Donnerbach und wechseln kurz danach bei Km 4,2 mittels einer weiteren Bachquerung die Hangseite. So öffnet sich auf einmal rechts unter uns ein kleines Hochtal mit einem Bauernhof; die Blicke in das Rheintal sind kurz verborgen. Nach einer weiten Rechtskurve erreichen wir wieder offenes Gelände. Bei Km 5,7 führt uns Kehre 4 (erneut eine Linkskehre) weiter nach Westen. Nach der folgenden abschließenden Rechtskehre erreichen wir den kleinen Ort Ruppen, kurz darauf ein kleines Wäldchen und bei Km 7,7 das hell verschindelte Haus, dass man schon von weit unten ausmachen kann. Kurz vor dem Haus zeigt sich ein letztes Mal der Blick auf das Rheintal, bevor die abschließende Linkskurve uns zur Passhöhe am nicht mehr bewirtschafteten Gasthaus Landmark führt.
Geradeaus geht es hier weiter nach Trogen, rechts führt die Panoramastraße mit noch tolleren Blicken nach St. Anton.
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Westanfahrt von Trogen
5,1 km | 130 Hm | 2,5 %
Am sehenswerten Dorfplatz von Trogen weist uns der Wegweiser Richtung Altstätten. Wir folgen der mehrheitlich wenig ansteigenden, teilweise sogar flachen Strasse, bevor wir die Passhöhe auf 1003 m Höhe erreichen. Kurz darauf erreichen wir die Kreuzung mit dem alten Gasthof Landmark, an dem sich ein toller Blick ins Rheintal ergibt.
Wir danken Reto Zanetin für die ursprüngliche, inzwischen überarbeitete Beschreibung.
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