Von tobsi –
Bad Sachsa, Samstag um 7:30 Uhr. Es geht ein Schauer über Bad Sachsa nieder und die Stimmung beim Frühstück geht nach unten. Dennoch wird die Abfahrtszeit bei 9 Uhr beibehalten, um den Brocken möglichst wandererfrei zu genießen. Fast pünktlich machen sich die Gruppen 2 und 3 auf dem Weg, Gruppe 1 lässt noch auf sich warten. Sie ziehen es vor bei etwas trockeneren Straßen um 9:30 Uhr zu starten. Die Strategie geht nicht ganz auf. Auf dem Weg nach Walkenried wird noch ordentlich Wasser von der Straße aufgewirbelt, doch schon bald sorgt der erste Anstieg dafür, dass die Geschwindigkeit nicht mehr ausreicht, damit das Rad als Wasserschleuder auftritt. In nicht zu hohem Tempo zieht die Rumpftruppe 1 den Berg hinauf. Genuss pur. Wald, ein kleiner Bach, später ein paar Weiden und kaum Verkehr. Der Tag beginnt schon einmal ordentlich und es wird auch immer trockener. Doch schnell ist der Nullpunkt erreicht, den Gruppe 3 zur kurzen Pause nutzt. Ob es wirklich der Nullpunkt ist, konnte ich auf dem Schild dort nicht lesen. Wer es genauer wissen will, muss mit AndreasS Kontakt aufnehmen.
Schnell ist Braunlage und auch Elend erreicht. Die Steilstufe hinauf nach Schierke beginnt, wo wir am Kreuzungspunkt auch schon Gruppe 2 aufsammeln, die sich gerade für die Auffahrt zum Brocken fertigmachen. Ein paar Tropfen von oben erreichen uns, doch das Wasser von unten hat schon größeren Schaden verursacht und wird in der Auffahrt zum Brocken für weiteren Schaden sorgen. Manche schauen schon wirklich dreckig aus. Die flächliche Auffahrt sorgt zunächst für hohes Tempo, die Pferdefuhrwerke werden gekonnt umfahren und die wenigen Wanderer laufen schön brav am Rande der schmalen Straße. Zu dritt kurbeln wir bei hohem Tempo bergan, bis es steiler wird und wir zu zweit unsere Bahnen ziehen. In den steilen Abschnitten überholen wir viele E-Biker ein und das Tempo bzw. die Belastung wird mit jedem Meter mehr. Wir zwei motivieren uns gegenseitig. Ein letztes Mal wird die Brockenbahntrasse überquert und es müssen immer mehr Wanderer umfahren werden. Dennoch quetschen wir was die Beine hergeben und keuchen. Was die Wanderer denken ist uns egal und kurz vor dem Ende der Auffahrt beenden wir den Spuk und einigen uns auf Unentschieden. Radfahren kann so schön sein. Man fährt gemeinsam und treibt sich zu Höchstleistungen an.
Oben genießen wir das typische Brockenwetter. Kalter Wind, viele Wolken, weshalb nur ein dezenter Blick Richtung Wernigerode möglich ist. Kurz noch ein paar Bilder schießen und dann geht es wieder bergab im Slalom. Es ist allerhand los auf der Straße. Doch alle kommen heil nach unten und Gruppe 1 und 2 schließen sich bis Wernigerode zusammen. Dort wird am Marktplatz ein Cafe eingenommen. Ein Schlaraffenland für Radler. Eine Kuchentheke mit ca. 30 verschiedenen Kuchen und Torten, Würzfleisch, Apfelstrudel, Kaiserschmarrn. Was will man mehr zum Pausemachen. Viel zu lange verweilen wir, dann geht es dank Wind im Eiltempo Richtung Blankenburg. Das Ballern im Flachen macht richtig Spaß. In Blankenburg wird kurz die Burg erstürmt, danach geht es im Eiltempo weiter nach Thale, wo uns eine Baustelle ausbremst. Auch der Anstieg zur Roßtrappe ist nicht wirklich fluffig zu nehmen. Nach einer schönen Abfahrt folgt ein wirklich schrecklicher Abschnitt. Auf einer viel befahreren Bundesstraße müssen wir zwei Anstiege hinter uns bringen. Ich war froh endlich ab Hasselfelde wieder etwas Einsamkeit spüren zu können. Lange ging es nun in sanften Kurven bergab nach Ilfeld. Ab hier war das Profil nur noch leicht wellig, aber der Gegenwind sorgte für wenig Flow. Doch wir hatten unsere Zugmaschine Werner, der uns durch Werna, Ellrich und Walkenried mit den anderen Zugmaschinen immer näher an Bad Sachsa heranbrachte. Man musste sogar etwas einbremsen, damit dieser nicht einen Teil seiner Ladung im Wind verlor. Ein schöner Tag nahm somit ein Ende. Die morgige Etappe 4 sollte bei besserem Wetter stattfinden.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die nächste Rundtour des Kurztrips bringt uns heute tief in den Harz und zum höchsten Berg Norddeutschlands, dem sagenumwobenen Brocken. Auf einsamen Straßen fahren wir Braunlage an und überfahren kurze Zeit darauf die Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In Elend beginnt die Auffahrt hinauf zum Brocken, die wir sicher nicht für uns alleine haben werden. Doch um den Brocken zu befahren nehmen wir den Trubel gerne in Kauf, um oben den wunderbaren Blick in die Umgebung zu nutzen. In der Abfahrt müssen wir sicher auf Wanderer, Pferdegespanne und weitere Hindernisse achten, weshalb wir es eher langsam angehen lassen. In Wernigerode haben wir nicht nur 900 Höhenmeter verloren, sondern sind auch auf der anderen Seite des Harzes. Wernigerode mit seinem Schloss ist ein kleines Fachwerkshausidyll, das wir schnell hinter uns lassen, um über Blankenburg mit dem gleichnamigen Schloss nach Thale fahren, wo der Anstieg hinauf zur Roßtrappe seinen Anfang nimmt. Bis Hasselfelde müssen wir noch einige Höhenmeter überwinden, bevor die lange Anfahrt an den Fuß des Harzes beginnt, wo ein abwechslungsreiche Rundtour durch den Harz in Bad Sachsa zu Ende geht.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren