Wenn im Vorfeld alles schiefläuft, wird schlussendlich alles gut. Und so ist es auch heute.
Les deux groupe combiné douce et vingt-trois ( 1-2/ 2-3 ) starten pünktlich in Orange und sind mit Blick auf dem Mont Ventoux mit bester Laune rasant unterwegs. Vaison ist schnell erreicht. Erinnerungen an Buis les Baronnies werden geweckt und als wir Heinz und sein Buffet erreichen, spielt auch der Mistral mit. Er ist nicht mehr gegen uns.
Die 5 muss stehen, ist unser Motto auf den letzten Kilometern. So erreichen wir in Rekordzeit das Tal aller Täler. Ein absoluter Traum.
Danke für den schönen Tag
Ausgehend von Orange begeben wir uns für eine Woche in die Provence - zwischen Mont Ventoux und den Hochalpen des Mercantour. Sieben Etappen zeigen uns einsame, wildromantische, unbekannte Passstraßen, aber auch absolute Highlights wie die Hochalpenpässe Allos und Cayolle, sowie der sensationelle Grand Canyon du Verdon stehen auf dem Programm.
Streckenänderungen vorbehalten!
quäldich-Reise Provenzalische Alpen – Schluchten und Mont Ventoux
Von Airborn – Wir beginnen unsere einwöchige Rundtour durch die Provenzalischen Alpen im Römerstädtchen Orange. Vielleicht hatten wir am Vorabend noch die Gelegenheit, das antike Amphitheater zu besichtigen; jetzt geht es allerdings los mit dem Rennrad. Die ersten Kilometer durchs Comtat sind flach – und könnten sehr heiß werden. Östlich baut sich das Massiv des Mont Ventoux vor uns auf; den Giganten sparen wir uns jedoch für die Schlussetappe auf. Wir erreichen beim bekannten Weinort Rasteau das Ouvèze-Tal, das uns die erste Tageshälfte begleiten wird, und überfahren in Vaison-la-Romaine eine antike römische Brücke. Dann wird es so langsam gebirgiger um uns herum, und auf unserer Fahrt nach Osten ändert sich das Landschaftsbild ständig. Erst geht es durch die Olivenhaine um Buis-les-Baronnies, dann verengt sich das Tal schluchtartig, dann kommen Obstplantagen und Lavendelfelder, und schließlich wird es am Col de Perty richtig alpin. Hier genießen wir einen schönen Blick zurück auf den Ventoux und einen ebenso schönen Blick voraus auf die Hochalpen. Nach dem Col de Perty will mit dem Col Saint-Jean noch ein zweiter Pass überwunden werden, der zwar kurz ist, die müden Beine aber nochmal fordern kann. Eine lange Abfahrt durch die herrliche Méouge-Schlucht und entlang des Buëch trennt uns dann noch vom Tagesziel in Sisteron, gelegen am Durance-Durchbruch und gekrönt von einer eindrucksvollen Zitadelle.
Variante: Etwas kürzer und entspannter kann man die Auftaktvariante gestalten, indem man eine südlicher verlaufende Route über den Col de Fontaube, Col de Maguègne und Col de la Pigière wählt. Sie kommt auf 121 km / 1700 Hm.
Von Airborn – Der Provence-Express läuft in beiden Gruppen.
Selten war eine ganze Reisegruppe so rasant unterwegs wie dieses Jahr. Für beide kombinierten Gruppen sind Steigungsraten fern der 800 Hm pro Stunde keine Frage.
Bilder sagen mehr als Worte.
Savoir vivre a la Quäldich, merci
Übergangsetappe... So ist man versucht, mit einem Achselzucken die heutige Etappe abzuhandeln. Wer hat schließlich schonmal vom Col de Font-Belle gehört? Vom Col de Corobin? Wir wollen ganz ehrlich sein, wegen diesen Pässen nimmt sicher keiner die lange Reise bis in die Provence auf sich. Doch gerade das macht den Reiz aus, die unbekannte, ja fast schon unberührte Landschaft, die wilde Einsamkeit. Und der eine oder andere mag am Ende des Tages vielleicht beschließen, gerade werden dieser unbekannten Pässe, die es hier in Vielzahl gibt, noch einmal die Provence anzusteuern. Wie dem auch sei, von Sisteron aus geht es sofort in den ersten Pass hinein, den Col de Font-Belle. Die Steigung ist provencetypisch eher mäßig, umso mehr Zeit hat man, sich an der einzigartigen Landschaft zu erfreuen. Wir durchfahren die Défilé de la Pierre Ecrite, wo sich ein römischer Präfekt mit einer Inschrift auf den Felsen verewigt hat, und genießen die spektakulären Felsen an der Passhöhe. Auf der Abfahrt ist dann der Col de Bonnet zwischengeschaltet, der uns nach Digne-les-Bains führt. Nahtlos geht es weiter in den Col de Corobin, dessen Felslandschaften ebenfalls das Prädikat ,,spektakulär" verdienen. So erreichen wir das Asse-Tal, dem wir flussaufwärts folgen bis in den Etappenort Saint-André-les-Alpes, schön an einem Stausee gelegen. In dieser abgelegenen Gegend heißt es ein wenig enger zusammenzurücken - alle sind heute in Zweibettzimmern untergebracht.
Option: Vom Zielort Saint-André führt die Route du Chalvet bis auf etwa 1600 m Höhe - eine explorative Option, die mit etwa 700 Höhenmetern zu Buche schlägt.
Von Airborn – Schneetreiben im September oder mehr frieren geht nicht.
Nach bösen Wettervorhersagen starten beide Gruppen früher als gewohnt in den ersten Alpenpass unserer Rundfahrt.
Der angekündigte Regen erwischt uns früh, die Kälte etwas später und ab der Baumgrenze erledigt der Schnee den Rest. Selten haben Radfahrer mehr gefroren, selten wurde sie an der Passhöhe von warmer Suppe und einem heissen Offen besser empfangen und selten mussten sie oben abgeholt werden.
Ein paar unerschrockene Helden meistern die Abfahrt. Andere geniessen die Abfahrt anders.
Morgen wartet der nächste Pass mit Sonne und mehr als 20 Grad.
Die Vorfreude ist groß, heute geht es in die Hochalpen. Zunächst fahren wir von Saint-André jedoch wieder in westlicher Richtung zurück, wo der kleine Col des Robines schnell dafür sorgen wird, dass uns warm wird. Warum dieser Schlenker? Wir wollen auf unserem Weg auch noch den Col de Défend mitnehmen, einen weitern unbekannten und unbeachteten Provence-Pass, der ein wenig unserer Aufmerksamkeit verdient. Dann jedoch geht es in die lange, Auffahrt zum Allos, und erstmals auf unserer Rundfahrt durchstoßen wir wirklich die Baumgrenze, lernen die kargen Landschaften der Hochalpen kennen. Wer sich die Kräfte gut eingeteilt hat, wird also schon bald auf der Passhöhe stehen, und nur noch eine rasante Abfahrt trennt uns dann noch vom Etappenziel Barcelonnette, wo wir heute in einem schönen ***-Hotel untergebracht sind.
Von Airborn – Cayolle, Cayolle, Cayolle oder doch eher die feuerroten Steine von Cians?
Aufgetaut starten wir heute morgen bei bestem Wetter in einen der schönsten Pässe der Alpen, Col de Cayolle.
Ich liebe diesen Pass und er hat heute meine Liebe erwiedert.
Nach einer ,, epischen Abfahrt" und wieder einem kulinarischen Höhepunkt am Heinz Buffett folgt der Col de Valberg. Auch diese 900 hm zeigen sich gut gelaunt.
Und dann kommt die Schlucht von Cians. WOW, gigantisch, fast erdrückend bombastisch. Ein Highlight dieser Tour.
Fazit: Berge gehen auch ohne Schnee und Steine sind nicht immer grau.
Barcelonnette ist ein Pässemekka der Südalpen, ist es doch Ausgangspunkt des Pässedreigestirns Allos, Cayolle, Bonette, die auf dem Weg von Nord nach Süd endgültig in den warmen Süden Frankreichs führen. Den Allos sind wir gestern schon gefahren, den Bonette heben wir uns für eine andere Tour auf. Heute geht es über den einsamen Col de la Cayolle hinein in den Mercantour-Nationalpark. Der Pass überzeugt im unteren Teil mit einer schmalen Straße durch ein enges Tal, dann mit hochalpinem Flair im Schlussteil. Die Abfahrt führt uns nach Guillaumes. Hier könnten wir auch direkt ins Tagesziel im Var-Tal fahren, und es wäre durch die Gorges de Daluis nicht mal langweilig. Doch unserer Meinung unverzichtbar ist die sensationelle Gorges de Cians mit ihren roten Felsen. Dafür müssen wir zwar noch den Col de Valberg überqueren, doch es lohnt sich! So erreichen wir das Var-Tal auf einem Umweg, und nächtigen in Puget-Thenières wieder in einem authentischen Hotel - wieder alle im Zweibettzimmer.
Option: Wer die Beine testen möchte, nimmt noch den Col des Champs einseitig mit. 142 km / 3300 Hm sind die Ausbeute.
Der 5. Tag steht deutlich im Einfluss der letzten Tage. Unterstützt von bis zu 30 Grad wollen bei einigen die Beine nicht mehr so wie erhofft.
Trotzdem kürzt niemand ab und wir geniessen die Route des Crétes mit allen Ausblicken und Höhenmetern.
Morgen werden wir Sault erreichen. Und da erwartet uns dann etwas besonderes......
Der Grand Canyon befindet sich in Arizona. Aber der Grand Canyon du Verdon, wie die Verdon-Schlucht auch genannt wird, befindet sich in der Provence und wird heute von uns durchquert. Zunächst jedoch braucht es ein wenig Aufgalopp, so dass sich die Höhenmeter heute auf Königsetappenniveau summieren. Königlich ist allerdings auch die Landschaft, und so fügt sich zusammen, was zusammen gehört. Die Etappe beginnt mit dem Col des Toutes Aures, der uns zum schönen Lac de Castillon und dann ins Verdon-Tal nach Castellane bringt. Hier geht es dann in die Verdon-Schlucht, und das Staunen beginnt. Doch auch die Beine werden gefordert, denn zum Col d'Ayen, dem höchsten Punkt der Rive droite, gilt es nochmal ein paar Höhenmeter zu absolvieren. Dasselbe gilt für die Route des Crètes, eine Ringstraße, die uns nochmal sensationelle Panoramen serviert. Und zum Schluss öffnet sich die Schlucht zum herrlichen türkisblauen Stausee Lac de Sainte-Croix, in dessen Nähe wir in Moustiers Quartier beziehen.
Variante: Statt dem Col des Toutes Aures ist auch das Pässe-Dreigestirn Félines/Buis/Saint-Barnabé möglich. (122 km/2700 Hm)
Von Airborn – Der Provenceexpress rollt weiter auch auf der Überführungsetappe.
Schnell hinter sich bringen, heisst das Motto für heute. Aber dabei keine unnötigen Körner verbrennen. Geht das überhaubt?
Ja, es geht. Und morgen wartet der Gigant.
Der Mont Ventoux ruft. Allerdings noch nicht heute. Noch trennen uns ein paar Kilometer vom Giganten, und wir bemühen uns, auch diese Kilometer so eindrucksvoll wie möglich zu gestalten. Es könnte heiß werden, wenn es zu Beginn der Etappe durch hügeliges Terrain von Moustiers nach Manosque im Durance-Tal geht. Hier verlassen wir jedoch das Tal gleich wieder und fahren auf den Höhezug des Lubéron-Gebirges zu, dem letzten Ausläufer der provenzalischen Alpen sozusagen. Der Col de l'Aire del Masco ist eine einsame schmale Passstraße, die das Gebirge überquert. So gelangen wir auf die Véloroute du Calavon, einem auf einer ehemaligen Bahntrasse verlaufenden Radweg, dem wir bis in das hübsche Städtchen Apt folgen. Hier wenden wir uns nach Norden, auf das Plateau de Vaucluse zu, wo sich mit dem Col de Liguière nochmal ein beachtenswertes Hindernis in den Weg stellt. Spätestens wenn an der Passhöhe die Silhouette des Ventoux auftaucht, wird man jedoch nochmals Motivation tanken, um die Schlusskilometer bis Sault in Angriff zu nehmen.
Einige Helden haben sich dieser Taktik bedienen wollen, um den Giganten zu bezwingen. Am Vorabend schien es ein völlig logische Plan.
Erste Zweifel kommen allerdings bereits heute morgen um sieben. Und spätestens im Anstieg ab Bedoin zerbricht diese Taktik an der Realität.
Nichtsdestotrotz folgen die groupes combinées der längeren Variante. 22 Helden der Provence meistern den Mont Ventoux eindrucksvoll.
Und der Gigant bedankt sich mit bestem Wetter.
Schade, die Tour ist vorbei. Aber es war epi..., nein, ich schreibe es nicht.
Tour d'honneur? Dafür ist die Schlussetappe dieser Provence-Rundfahrt zu hart. Aber wer quält sich nicht auch am letzten Tag nochmal gerne so richtig, wenn es auf den Mythos Ventoux geht? Wir könnten direkt von Sault aus hinauf fahren, die Pillepalle-Route sozusagen. Wer es eilig hat, oder schwere Beine, kann das auch tun - es lohnt sich auch so. Doch die reguläre Route wendet sich zunächst noch nach Südwesten und durchfährt die wunderschöne Gorges de la Nesque, die wiederum herrliche Tiefblicke garantiert. Diese Planung erlaubt uns, den Ventoux von der klassischen Tour-de-France-Seite, also von Bédoin aus in Angriff zu nehmen. 21 km und 1600 Höhenmeter sind natürlich ein Wort. Doch wenn man am Chalet Reynard die berühmte Felswüste erreicht, wenn man den Turm am Gipfel sehen kann, dann übernehmen die Endorphine, und das Ziel rückt immer näher. Die rasante Abfahrt vom Ventoux führt nach Malaucène, und entlang der Dentelles de Montmirail fahren wir weitgehend flach ins Ziel nach Orange.