Ballon d'Alsace (1171 m) Elsässer Belchen, Col du Ballon d'Alsace

quäldich-Rennradreise zum Ballon d'Alsace
quäldich.de bietet eine Rennradreise am Ballon d'Alsace an. Hauptsache bergauf!
Zum Beispiel Vogesen – Les 4 ballons vom 30.05. bis 02.06.2024
Auffahrten
Nordanfahrt von Saint-Maurice-sur-Moselle
9 km | 621 Hm | 6,9 %

Die Abzweigung von der N66 zum Gipfel liegt im unteren Teil von Saint-Maurice-sur-Moselle. Auf den ersten 2,5 Kilometern arbeiten wir uns über mehrere Serpentinen an einem offenen Berghang hinauf, so dass sich uns ein weiter Blick ins Moseltal bietet. Im Südwesten sehen wir den Ballon de Servance, unverkennbar durch den Funkturm auf seiner Spitze. Dann führt eine lange Gerade in den Wald hinein, in dem wir über weitere Serpentinen zügig an Höhe gewinnen. Etwa ab Kilometer 6 öffnet sich der Wald ein wenig und erlaubt weitere schöne Ausblicke. Der achte Kilometer führt über eine Alm an der Skistation La Jumenterie vorbei. Zu guter letzt bringt uns eine zweite lange Gerade wieder durch den Wald hoch zur Passhöhe, die fast einen halben Kilometer breit ist.
Weder Schwierigkeit noch Schönheit der Auffahrt verdienen eigentlich vier Punkte, aber weil wir hier über den Ballon dAlsace berichten, lassen wir Großzügigkeit walten.
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Südostanfahrt von Sewen
13,2 km | 670 Hm | 5,1 %

Das 56 km lange Flüsschen Doller, welches zwischen Bärenkopf und Ballon dAlsace entspringt und nördlich von Mulhouse in die Ill mündet, bildet das südlichste der großen elsässischen Vogesentäler. Hauptort des Tals ist Masevaux (Masmünster), zugleich Ausgangsort für eine Fahrt über den Col du Hundsrück ins Thur-Tal. Insgesamt ist hier vergleichsweise wenig los. Kein Durchgangsverkehr, kein Skizirkus, keine Sessel- oder Sommerrodelbahnen, Route-des-Crêtes- und Grand-Ballon-Rummel sind weit weg. Und so gondeln wir beschaulich das flache Tal hinein, um nach etwa 8 km den kleinen Ort Sewen (501 m Höhe) zu erreichen. Einst war hier mal Endpunkt einer Eisenbahnlinie, deren Gleise allerdings 1973 demontiert wurden, und auf deren Trasse mittlerweile ein Radweg eingerichtet ist. Heute ist das Dorf mit seinen niedrigen Fachwerk- und Sandsteinhäuschen, der hübschen Kirche und dem plätschernden Brunnen davor die pure Idylle. Beim Blick auf den eindrucksvollen Talschluss erkennen wir aber auch, dass die „Unerträgliche Leichtigkeit des Seins” jetzt bald zu Ende sein dürfte.
Zunächst bleibt es aber noch ca. 2 km beim gemütlichen Dahinrollen. Erst nachdem der verlandende, mit Ried umgebene Lac de Sewen passiert ist, zieht das Sträßchen langsam an und windet sich in Folge über eine schütter bewachsene felsige Steilstufe hinauf zur Staumauer des Lac dAlfeld (621 m). Dieser Abschnitt ist ein wahrer Genuss: schmale Fahrbahn, Begrenzungsmäuerchen, kehrenreiche Anlage, alte Gletscherschliffhöcker, oben im Bergwald ein bemerkenswerter Wasserfall, dazu guter Belag und vielleicht 6 % Steigung – einfach toll.
Am schattigen Südrand des Stausees entlang geht es weiter in den Kessel hinein. Nach einer kurzen, knackigen Rampe wechseln wir auf die Nordseite des Baches, dann beginnt die eigentliche Kletterarbeit, welche auf den nächsten 4,5 km mit gleichmäßig 8 bis 9 % Steigung schon recht anspruchsvoll ist. Schnörkellos und ohne weitere Kehren zieht die Straße in einem großen Linksbogen aus dem Kessel heraus, schlängelt sich schier endlos durch die dicht bewaldeten Schattenhänge des Grand Langenberges (sic!), wechselt bei der Kammhöhe auf die Südseite und steigt weiter bis zum Parkplatz eines kleinen Skigebiets.
Nun wird es endlich flacher, und wir gelangen bald an die oben erwähnte, großzügig angelegte Straßengabelung (1055 m), wo es links hinunter nach Giromagny und Belfort geht. Relativ flach traversieren wir unterhalb der mit zahlreichen Skianlagen und Ferienheimen verzierten Tête des Redoutes, lassen einen weiteren Abzweig hinab nach Belfort links liegen und konzentrieren uns auf den mit 5 % Steigung allerdings unkritischen Schlussanstieg, welcher jetzt endlich hinaus ins freie Wiesengelände führt und in einem weiten Linksbogen den Scheitelpunkt der Straße erreicht.
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Südanfahrt von Malvaux
12,4 km | 636 Hm | 5,1 %

Wenn die jeweiligen Autoren die Nordanfahrt als die schwerste und die Südostanfahrt als die schönste einschätzen, bleibt für dier Südanfahrt nur der Rang der durchschnittlichsten Anfahrt. Sie zu befahren lohnt sich aber allemal!
An sich beginnt die Strecke in Giromagny, da dort die letzte Kreuzung liegt, von der die D465 abzweigt. Giromagny ist ein kleines Städtchen, in dem jedoch einige recht eindrucksvolle Gebäude (Eglise St. Jean Baptiste, Hotel de Ville …) von historischer Bedeutung zeugen. Die höchst triste Ausfallstraße nach Norden führt dann zur D465, die das zunächst sehr breite Tal der Savoureuse (mehr Bach als Flüsschen) aufwärts führt. Höhenmäßig passiert auf den ersten Kilometern aber nix, bis man Malvaux (Ortsteil der Großgemeinde Lepuix) erreicht. Von hier ab steigt die Straße, zunächst immer noch längs der Savoureuse. Man kommt an den Roches du Cerf (Hirschfelsen) vorbei, einem imposanten dunklen, fast schwarzen Klotz aus Vulkangestein, der für Sportkletterer eine Reihe von Routen bietet.
Nachdem man hinter dem Felsen den zugehörigen großen Parkplatz passiert hat, zieht sich die Straße noch ca. 1 km den Bach entlang hoch, bis man im Talgrund zur ersten Kehre kommt, in der das Hotel „Saut de la Truite“ samt kleinem See liegt. Von hier ab geht es in zunächst in kleineren Kehren aufwärts, immer wieder mit hübschen Ausblicken und mehrfach kleine Bächlein überquerend. Nach ca 2 weiteren km schließen sich einige längere Kehren/Geraden an. Hier schließt sich der Wald auch. Der schöne Mischwald mit viel Laubanteil bietet angenehmen Schatten und müsste auch in der Herbstfärbung schön zu fahren sein. Oben heraus öffnen sich die Blicke wieder, man trifft auf die Straße, die von Sewen hochkommt (dort bereits beschrieben). Anzufügen wäre eventuell noch, dass man auf dem weiten Sattel vor der Passhöhe einen wirklich superschönen Blick hat, sowohl nach Südwesten als auch und vor allem nach Norden auf die sich aneinanderreihenden Gipfel der Vogesen. Ganz kurz vor dem Scheitel kommt man dann tatsächlich noch an der Quelle der Savoureuse vorbei.
Zum Straßenzustand ist zu sagen, dass er gut bis hervorragend ist. Da zwei Tage nach der Befahrung durch den Autor die Tour de France über die Strecke ging, fand der Autor eine quasi vollständig amtlich erfaßte Strecke vor, mit Steigungen von max. 6,2% bis 4% (nach oben abnehmend), wobei vor dem Scheitel zwei kleine Rampen daran erinnern, dass man doch schon einige Höhenmeter in den Beinen hat.
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Südostanfahrt von Sewen über den Col du Hirtzelach
16,7 km | 792 Hm | 4,7 %

Auf dieser verstecktesten aller Varianten ist zuerst der Col du Hirtzelach zu bezwingen. An der unscheinbaren Passhöhe im Wald beginnt dann eine sehr sanfte (Gefälle) bzw. sehr raue (Belag), 3,6 km lange Abfahrt, auf welcher wir lediglich ca. 80 Hm verlieren.
An der danach erreichten Kreuzung halten wir uns links (rechts führt die route forestière wieder nach unten, also pinzipiell eine weitere Variante). Der folgende Kilometer bringt uns dann zuerst steiler bei bis zu 11 %, dann sanfter bis zur Ferme Auberge du Grand Langenberg, wo ein kurzes Flachstück folgt. Danch dürfen wir durch zwei schöne Kehren hindurch das schmale Sträßlein noch etwas auskosten, bis wir dann nach insgesamt 12,3 km und 579 Hm auf die Hauptroute zum Ballon von Sewen einbiegen.
Die letzten 4,4 km und 213 hm legen wir dann gemeinsam mit dieser Auffahrt zurück, wovon insbesondere die ersten 800 m noch deutlich steiler sind, bevor der sehr wellige und einfachere Schlussteil beginnt.
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