Colma di Sormano (1124 m)
Auffahrten
In Nesso biegt man von der Uferstraße aus Süden kommend halb rechts (oder scharf links von Norden her) auf die SP44 Richtung Sormano. Sogleich zeigt sich der Anstieg mit 7–8 % Steigung, die relativ konstant auf den ersten 10 Kilometern beibehalten werden. Zu Beginn durchfährt man zudem einige Serpentinen, die dem Pedaleur das Gefühl geben, schnell Höhe zu gewinnen. Im weiteren Verlauf passiert man anschließend einige kleine typische Dörfer des Hinterlands.
Nach 10 km schließlich öffnet sich die Landschaft, und man fährt für 1,5 km auf einem kleinen Plateau namens Pian del Tivano. Hier bieten sich bereits herrliche erste Ausbllicke auf das Hinterland zwischen den beiden südlichen Armen des Comer Sees.
Auch wenn das schwierigste überstanden ist, schließen sich dennoch weitere 2 km mit etwa 7 % an, die den Radfahrer schließlich an den Hochpunkt namens Colma di Sormano bringen, wo eine kleine Hütte zum Verweilen einlädt.
Neben der bekanntesten Anfahrt aus Sormano über die breite Landstraße findet sich hier auch das Ende der berüchtigten Mauer von Sormano.
Der Belag der hier beschriebenen Auffahrt ist insbesondere auf den ersten 10 km teilweise durch Schlaglöcher beeinträchtigt, weshalb diese Route als Anstieg empfohlen wird.
Im Jahr 2012 präsentiert sich diese Auffahrt durchwegs mit gutem Belag und die Schlaglöcher gehören der Vergangenheit an.
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Hardcore-Ostauffahrt über die Muro di Sormano
7,1 km | 630 Hm | 8,9 %
| 118
Doch schöner als die Geschichte dieses legendären Anstiegs des Radsports ist die Befahrung selbiger, um seine eigenen Eindrücke über die Mauer zu machen. Hierfür startet man an einer Kreuzung der Straße zwischen Asso und der Passhöhe des Santuario della Madonna del Ghisallo. Die gut ausgebaute Straße führt zunächst noch relativ flach bergauf. Nach etwa einem Kilometer nimmt man den Rechtsabzweig nach Sormano, und hier beginnt ein richtig schöner Abschnitt mit vielen aufeinander folgenden Kehren, die dank der Steigung doch recht flüssig zu fahren sind. Nach sechs übereinander liegenden Kehren folgt das Dorf Sormano, in dem am Ende des Dorfes nochmals der rechts abzweigenden Straße zu folgen ist, bevor die letzten beiden Kehren uns aus dem Ort bringen. Kurz darauf weist ein Schriftzug auf der Straße auf den Abzweig zur Muro hin, der 100 m später folgt. Links zweigt die deutlich schmaler werdende Straße in den aufziehenden Wald ab. Nach einer kurzen Abfahrt zu einem Bach folgt nun die legendäre Wand. Ist man über den Bach gefahren, neigt sich die Straße nun für rund 280 Höhenmeter und durchschnittlich 17 % gen Himmel und versucht alles, den Fahrer zum Absteigen zu bewegen. Bei dieser Durchschnittssteigung und einer Maximalsteigung von rund 25 % liegt es doch im Bereich des Möglichen, dass es einige Recken geben wird, die dieses Schicksal erleiden werden.
Dennoch können sie die in meinen Augen einmalige Stimmung dieses Abschnitts des Anstiegs erfühlen und vielleicht auch genießen. Dazu trägt die schöne Trassenführung durch ein lichtes Waldstück mit Weidebereichen im unteren Bereich bei, das oben abgelöst wird von einem quer des Hangs verlaufenden Abschnitt, der Blicke ins Tal zulässt. Im Frühling blühen die Frühblüher neben der Straße und die Bäume knospen, im Herbst sorgen die fallenden Blätter für eine besondere Stimmung. Vielleicht sorgt dieses Drumherum dafür, dass man von der Qual, die der Anstieg mit Sicherheit bringt, abgelenkt wird. Motivierend oder bei fehlender Kraft demotivierend könnten die Aufschriften auf der Straße sorgen. Jeder Höhenmeter ist auf die Straße gepinselt und verdeutlicht, wie viele Höhenmeter noch bis zur Passhöhe fehlen. Außerdem sind auf Teilen der Straße die Anstiegszeiten vergangener Heroen gepinselt, die verdeutlichen, was man doch für ein kleines Licht ist. Doch hat man die beiden oberen Kehren und die Hangtraversen am Ende durchfahren, kann man sich auch wie ein Radheroe fühlen, hat man sich doch durch ein Stück Radsportgeschichte gekämpft, auch wenn man etwas langsamer war bzw. es ein wenig länger genossen hat.
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