Tour Österreich 2019
846,6 km / 16345 Hm
Oberschwaben, Allgäu, Gailtaler Alpen, Nockberge, Alpen, Lavanttaler Alpen, Gurktaler Alpen, Niedere Tauern, Ennstaler Alpen, Traunviertel, Salzkammergut, Flachgau, Tennengau, Lungau, Pongau, Berchtesgadener Alpen, Bayern, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich, Salzburg
Redaktionell bestätigte Tour von Bergziegenmutant
Autor des Tourtagebuches: "Flugrad" Ulrich Bauer
Die Jahresradtour des Trio Infernale "Bergziegenmutant" Jürgen, "Notarzt" Michael und "Flugrad" Ulrich war die Durchführung der bereits für das Jahr 2018 geplante und ausgearbeitete (und doch erneut veränderte) Österreichtour. Diese konnte jedoch 2018 wegen eines skifahrbedingten Knieschadens unseres Österreichers Michael nicht statt finden und wurde damals auf eben heuer verschoben.
Es fing an wie (fast) immer: leicht bis schwer chaotisch. Diesmal hatten Michael und Ulrich Nachtdienst bis zum Tourstart. Man gönnte sich noch ein schnelles arg übermüdetes Frühstück in der Schickhardtstraße, dann war das Wetter prächtig. Den Rest kann der Leser sich denken. Infolge nicht vorhergesehener ehrenamtlicher Verpflichtungen eines Teilnehmers musste das Programm etwas gestrafft werden - was dem Programm aber nicht schadete. Man konnte es auch als Badeurlaub bezeichnen, nicht nur des konstant heiß-trockenen Wetters wegen, sondern auch weil wir an etlichen wunderbaren Seen vorbei kamen, deren Wasserqualität und -wärme vom qualifizierten Fachpersonal getestet werden musste. Nun, wir hatten mächtig Spaß und bis auf die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Wien war alles dabei, was Rot-Weiß-Rot zu bieten hat. Pannen gab es wirklich keine, Schweiß umso mehr.
Statistik: 10 Tage, 21 Pässe, 860 km, 16.365 Höhenmeter
Die Jahresradtour des Trio Infernale "Bergziegenmutant" Jürgen, "Notarzt" Michael und "Flugrad" Ulrich war die Durchführung der bereits für das Jahr 2018 geplante und ausgearbeitete (und doch erneut veränderte) Österreichtour. Diese konnte jedoch 2018 wegen eines skifahrbedingten Knieschadens unseres Österreichers Michael nicht statt finden und wurde damals auf eben heuer verschoben.
Es fing an wie (fast) immer: leicht bis schwer chaotisch. Diesmal hatten Michael und Ulrich Nachtdienst bis zum Tourstart. Man gönnte sich noch ein schnelles arg übermüdetes Frühstück in der Schickhardtstraße, dann war das Wetter prächtig. Den Rest kann der Leser sich denken. Infolge nicht vorhergesehener ehrenamtlicher Verpflichtungen eines Teilnehmers musste das Programm etwas gestrafft werden - was dem Programm aber nicht schadete. Man konnte es auch als Badeurlaub bezeichnen, nicht nur des konstant heiß-trockenen Wetters wegen, sondern auch weil wir an etlichen wunderbaren Seen vorbei kamen, deren Wasserqualität und -wärme vom qualifizierten Fachpersonal getestet werden musste. Nun, wir hatten mächtig Spaß und bis auf die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Wien war alles dabei, was Rot-Weiß-Rot zu bieten hat. Pannen gab es wirklich keine, Schweiß umso mehr.
Statistik: 10 Tage, 21 Pässe, 860 km, 16.365 Höhenmeter
18 gefahrene Pässe
Postalm, Sölkpass, Pass Gschütt, Radstädter Tauernpass, Großalmhöhe, Wagrainer Höhe, Hochrindl, Bad Kleinkirchheim, Triebener Tauern , Prebersee, ...Gesamtstrecke
Einzelstrecken
E1: 1. Tag, Teil 1: Fr 28.06: "gemütliches" Einrollen bis Bregenz und feucht-fröhliche Zugfahrt nach Greifenburg1. Tag, Teil 1: Fr 28.06: "gemütliches" Einrollen bis Bregenz und feucht-fröhliche Zugfahrt nach Greifenburg
25,1 km
103 Hm
Man kann die Worte zum Start eigentlich jedes Jahr wiederholen: ,,diesmal sollte es gemütlich losgehen". Tatsache war auch diesmal das gemütliche Frühstück bei Bauers, gefolgt vom weniger gemütlichen Expressradeln statt Zug Richtung Lochau. Dort, da Zeit genug war, wurde nacktgebadet - zum Entsetzen mancher zivilisierter Frühbader. Dann ab Bregenz Hafen in den REX nach Feldkirch und weiter im reservierten EC ,,Transalpin" Zürich-Graz. Dieser führt bekanntlich einen SBB-Erstklass-Panoramawagen. Die Combo buchte um auf Erste Klasse und breitete sich aus in selbigem Panoramawagen bei Platzservice für Speisen und Getränke. Eine anständige Radtour beginnt bekanntlich mit einem anständigen Frühschoppen. Man könnte das Ganze auch als Gösser-Erlebnisreise bezeichnen: feucht-lustig und endorphinbedingt schlaflos ging es durch die herrliche Bergwelt des Arlberg, auf der Giselabahn über Kitzbühel sowie entlang des Zeller Sees und der Salzach bis Schwarzach-St.Veit. Umsteigen - auch der folgende EC nach Klagenfurt hatte einen Speisewagen und war ansonsten sehr überfüllt. Wir wurden also geradezu genötigt, auch die folgende Stunde bis Spittal im Speisewagen zu verbringen. Stichwort Gösser. Ab Spittal endlich ging es mangels Speisewagen halbwegs seriös weiter mit dem REX Richtung Lienz.
E2: 1. Tag, Teil 2: Bahnhof Greifenburg - Weißensee1. Tag, Teil 2: Bahnhof Greifenburg - Weißensee
13,2 km
432 Hm
Die eigentliche Tour startete also in Greifenburg. Den Bahnhof Greifenburg-Weißensee kannte ein Teil von uns schon vom vergangenen Jahr, auch den per Rad folgenden Aufstieg zum Weißensee. Velo, nicht klimatisiert und viele km jenseits der 10 %, die richtige ,,Ernüchterung". Dann der Weißensee: ein Traum mit Spät-Bad und gastfreundlicher Unterkunft in Neusach in der Pension Binter, samt abendlicher riesiger Schlachtplatte.
E3: 2. Tag, Sa 29.06.: Weißensee - Ebene Reichenau - Deutsch-Griffen - Flattnitz2. Tag, Sa 29.06.: Weißensee - Ebene Reichenau - Deutsch-Griffen - Flattnitz
112,4 km
2397 Hm
Der Morgen begann wie der Abend endete: mit einem Bad im angeblich höchstgelegenen Badesee Kärntens/Europas/ der Welt, danach liebevolles Frühstücksbuffet in unserem Quartier. Um uns nicht zu sehr mit Radeln zu strapazieren (und weil es mangels Wegen auch nicht anders ging) nahmen wir dann das Kursschiff durch den gesamten See bis zu seinem Ostende, dem ,,Dolomitenblick". Herrlich, bei bester Wetterlage! So hätte es weitergehen können.
Zunächst war das auch der Fall: wir sausten schnell und meist schattig bergab entlang des Weißenbachs bis zur Drau, die wir in Feistritz erreichten. 25 km Abfahrt mussten reichen, deshalb machten wir uns gleich an den ersten Aufstieg des Tages Richtung Millstätter See. Nun ja, die Straße war mäßig begeisternd und vor allem am Anfang sehr steil - in praller Mittagshitze kein Vergnügen. Nach einer flotten Abfahrt streiften wir die Südspitze des Millstätter Sees. Zur Vermeidung der stark befahrenen B 98 nutzten wir den ausgeschilderten Radweg, natürlich mit ungeplanten zusätzlichen hm und einigem Zickzack verbunden. Im folgenden Städtchen Radenthein interessierten wir uns weniger für den dortigen früheren Granat- und heutigen Magnesitabbau als für eine Gelegenheit zum Wasserfassen. Wir waren regelrecht ausgedörrt. Die folgende B 88 nach Bad Kleinkirchheim (1064 m) versprach mäßige Besserung: zwar weniger Verkehr, dafür zunächst eine öde 3 km lange Rampe in voller Sonnenbestrahlung. Wir erreichten schließlich den nobel aussehenden Kurort. Kurz vor der Passhöhe verlangte Jungspund Jürgen ultimativ und gegen die üblichen Regeln eine Unterbrechung der Auffahrt zwecks Cola usw.
Ab Patergassen rollten wir das Stückchen bis Ebene Reichenau auf den Spuren unserer 2011-er Reise, diesmal jedoch mit Rückenwind. In Ebene Reichenau wurde erst einmal pausiert und telefoniert: die Tageszeit war schon weit fortgeschritten und unser avisiertes Tagesziel, Flattnitz, noch fern. Also kündigten wir unser Kommen an bzw. versuchten es. Im Gasthof Isopp wurden wir fündig. Man deutete dort aber vorsichtig an, dass man unser restliches Tagesprogramm für ambitioniert hielt. Diese Einschätzung gab ich an die beiden Kollegen nicht so genau weiter.....
Endlich und zum ersten Mal seit der Drauüberquerung hatten wir keine stark befahrene Straße unter den Reifen sondern das, was wir so sehr lieben: ein einsames Ministräßchen in herrlicher Landschaft: die dem Oberlauf der Gurk folgende Auffahrt zum Hochrindl (1540 m). Einige km vor der Passhöhe ergaben sich dann noch Panoramaausblicke bis weit nach Slowenien. Ein Traum war auch die folgende Abfahrt auf einem Nebensträßchen nach Deutsch-Griffen. Nach kurzen Fahrt auf der Bundesstraße entlang der nun schon groß gewordenen Gurk bis Klein Glödnitz bogen wir ins Glödnitztal ein. Noch 6 flache km bis Weißbach, dann war Schluss mit lustig, und angesichts der folgenden 13%-Rampe ein neuer Anruf im ,,Isopp" fällig: ,,Wir kommen, aber etwas später". Die nun folgende Auffahrt zur Flattnitzer Höhe (1400 m) entpuppte sich als schöne, wellige und mit körnerfressenden Steilrampen verzierte Strecke. Da es bereits dämmrig wurde schickten wir Jürgen vor als Faustpfand, dass wir doch noch aufkreuzen würden. Tatsächlich schafften wir es alle bis zum rustikalen Alpengasthof Isopp . Trotz später Ankunft wurden wir mit ausgzeichneter Hausmannskost versorgt. Das feucht-fröhliche Treiben an der Theke allerdings ließ uns erschauern beim alkohol-seligen Trinkspruch ,,auf Führer, Volk und Vaterland". Wir waren ganz offensichtlich in eine FPÖ-Hochburg geraten.
Zunächst war das auch der Fall: wir sausten schnell und meist schattig bergab entlang des Weißenbachs bis zur Drau, die wir in Feistritz erreichten. 25 km Abfahrt mussten reichen, deshalb machten wir uns gleich an den ersten Aufstieg des Tages Richtung Millstätter See. Nun ja, die Straße war mäßig begeisternd und vor allem am Anfang sehr steil - in praller Mittagshitze kein Vergnügen. Nach einer flotten Abfahrt streiften wir die Südspitze des Millstätter Sees. Zur Vermeidung der stark befahrenen B 98 nutzten wir den ausgeschilderten Radweg, natürlich mit ungeplanten zusätzlichen hm und einigem Zickzack verbunden. Im folgenden Städtchen Radenthein interessierten wir uns weniger für den dortigen früheren Granat- und heutigen Magnesitabbau als für eine Gelegenheit zum Wasserfassen. Wir waren regelrecht ausgedörrt. Die folgende B 88 nach Bad Kleinkirchheim (1064 m) versprach mäßige Besserung: zwar weniger Verkehr, dafür zunächst eine öde 3 km lange Rampe in voller Sonnenbestrahlung. Wir erreichten schließlich den nobel aussehenden Kurort. Kurz vor der Passhöhe verlangte Jungspund Jürgen ultimativ und gegen die üblichen Regeln eine Unterbrechung der Auffahrt zwecks Cola usw.
Ab Patergassen rollten wir das Stückchen bis Ebene Reichenau auf den Spuren unserer 2011-er Reise, diesmal jedoch mit Rückenwind. In Ebene Reichenau wurde erst einmal pausiert und telefoniert: die Tageszeit war schon weit fortgeschritten und unser avisiertes Tagesziel, Flattnitz, noch fern. Also kündigten wir unser Kommen an bzw. versuchten es. Im Gasthof Isopp wurden wir fündig. Man deutete dort aber vorsichtig an, dass man unser restliches Tagesprogramm für ambitioniert hielt. Diese Einschätzung gab ich an die beiden Kollegen nicht so genau weiter.....
Endlich und zum ersten Mal seit der Drauüberquerung hatten wir keine stark befahrene Straße unter den Reifen sondern das, was wir so sehr lieben: ein einsames Ministräßchen in herrlicher Landschaft: die dem Oberlauf der Gurk folgende Auffahrt zum Hochrindl (1540 m). Einige km vor der Passhöhe ergaben sich dann noch Panoramaausblicke bis weit nach Slowenien. Ein Traum war auch die folgende Abfahrt auf einem Nebensträßchen nach Deutsch-Griffen. Nach kurzen Fahrt auf der Bundesstraße entlang der nun schon groß gewordenen Gurk bis Klein Glödnitz bogen wir ins Glödnitztal ein. Noch 6 flache km bis Weißbach, dann war Schluss mit lustig, und angesichts der folgenden 13%-Rampe ein neuer Anruf im ,,Isopp" fällig: ,,Wir kommen, aber etwas später". Die nun folgende Auffahrt zur Flattnitzer Höhe (1400 m) entpuppte sich als schöne, wellige und mit körnerfressenden Steilrampen verzierte Strecke. Da es bereits dämmrig wurde schickten wir Jürgen vor als Faustpfand, dass wir doch noch aufkreuzen würden. Tatsächlich schafften wir es alle bis zum rustikalen Alpengasthof Isopp . Trotz später Ankunft wurden wir mit ausgzeichneter Hausmannskost versorgt. Das feucht-fröhliche Treiben an der Theke allerdings ließ uns erschauern beim alkohol-seligen Trinkspruch ,,auf Führer, Volk und Vaterland". Wir waren ganz offensichtlich in eine FPÖ-Hochburg geraten.
E4: 3. Tag, So 30.06.: Flattnitz - Metnitztal - Sankt Lambrecht - Neumarkt - Hüttenberg - Lölling3. Tag, So 30.06.: Flattnitz - Metnitztal - Sankt Lambrecht - Neumarkt - Hüttenberg - Lölling
84,8 km
969 Hm
Trotz des bier- und schnapsseligen Treibens am Vorabend servierte uns der Seniorchef pünktlich und munter unser Frühstück. Wieder war ein strammes Tagesprogramm vorgesehen, beginnend mit einer Geländeeinlage entlang des idyllisch gelegenen Flattnitzer Sees nach dem Motto ,,ich kenne da eine Abkürzung". Schön, das sanfte Metnitztal in der sonntäglichen Ruhe hinab zurauschen. Beim Seppmüller zweigten wir nordwärts ab und hinauf. Die Kackwelle Grattinger Sattel (1170 m) erwartete uns. Der bewaldeten Auffahrt zum moorigen Sattel folgte eine schöne Abfahrt Richtung Murau durch eine Weidelandschaft mit prächtigen Höfen. Wir bogen ab ins Laßnitztal, hinauf entlang der kärtner-steirischen Landesgrenze. Der folgende Talbacher Sattel (1110 m) stellte wirklich keine Herausforderung dar, abgesehen von der Hitze. Weswegen Jürgen in Sankt Lambrecht seine Cola einforderte. Die beiden anderen Herren strebten dem Benediktiner-Stift zu und wurden mit Blasmusik empfangen: der sogenannte erste Fassanstich im Stift seit 950 Jahren (der erste überhaupt) wurde im Innenhof des Kreuzgangs zelebriert. Murauer Stiftsbier aus St. Lambrecht. Ehe wir uns orientieren konnten wurden wir bereits mit zwei Hopfen-Kaltschalen versorgt. Wir informierten unseren Kulturverschmäher im Café und gestalteten den Stiftsbesuch zum Frühschoppen um. Oh je.
Jürgen folgte schließlich doch unserem Ruf, gerade rechtzeitig zum feierlichen Faßanstich und zum gemeinsamen Foto mit dem austriakischen ,,Bierpapst". Schließlich fanden wir auch noch Zeit, die Stiftskirche zu besichtigen, ehe wir uns wieder auf die Räder schwangen. Dem ausgiebigen Frühschoppen geschuldet strafften wir unser Programm und ersetzten den geplanten Weg in den Grebenzen-Naturpark durch eine Flachetappe ,,außenrum". Doch auch da kamen wir nicht so schnell voran: Jürgen hatte nach einigen km entdeckt, daß seine Kamera fehlte. Eine dreiköpfige Suchaktion blieb erfolglos, nicht nur der Hoffotograf war gefrustet. Schließlich fuhren wir weiter bis Neumarkt. Über einen Sattel wechselten wir ins malerische einsame Görtschitztal, in die einstige Erzbergbauregion um Hüttenberg. Dieser Ort mit jahrhundertealter Tradition der Erzverhüttung wirkte wie ausgestorben, so dass wir als ,,Bonusgabe" doch noch einige hm in Richtung Klippitztörl. bewältigen mussten. Im alten Bergbauort Lölling fanden wir ein feines Hotel mit Swimmingpool, den Landgasthof Neugebauer. Wir wurden trotz des noblen Eindrucks des Hotels sehr gastfreundlich empfangen. Und wir genossen vor dem vorzüglichen Abendessen gleich 2 Bäder: erst im eiskalten Wasser des Lölling-Grabens hinter dem Hotel, anschließend auf der anderen Talseite im hoteleigenen beheizten Pool.
Jürgen folgte schließlich doch unserem Ruf, gerade rechtzeitig zum feierlichen Faßanstich und zum gemeinsamen Foto mit dem austriakischen ,,Bierpapst". Schließlich fanden wir auch noch Zeit, die Stiftskirche zu besichtigen, ehe wir uns wieder auf die Räder schwangen. Dem ausgiebigen Frühschoppen geschuldet strafften wir unser Programm und ersetzten den geplanten Weg in den Grebenzen-Naturpark durch eine Flachetappe ,,außenrum". Doch auch da kamen wir nicht so schnell voran: Jürgen hatte nach einigen km entdeckt, daß seine Kamera fehlte. Eine dreiköpfige Suchaktion blieb erfolglos, nicht nur der Hoffotograf war gefrustet. Schließlich fuhren wir weiter bis Neumarkt. Über einen Sattel wechselten wir ins malerische einsame Görtschitztal, in die einstige Erzbergbauregion um Hüttenberg. Dieser Ort mit jahrhundertealter Tradition der Erzverhüttung wirkte wie ausgestorben, so dass wir als ,,Bonusgabe" doch noch einige hm in Richtung Klippitztörl. bewältigen mussten. Im alten Bergbauort Lölling fanden wir ein feines Hotel mit Swimmingpool, den Landgasthof Neugebauer. Wir wurden trotz des noblen Eindrucks des Hotels sehr gastfreundlich empfangen. Und wir genossen vor dem vorzüglichen Abendessen gleich 2 Bäder: erst im eiskalten Wasser des Lölling-Grabens hinter dem Hotel, anschließend auf der anderen Talseite im hoteleigenen beheizten Pool.
E5: 4. Tag, Mo 01.07.: Lölling - Klippitz - Lavanttal - Weinebene - Osterwitz4. Tag, Mo 01.07.: Lölling - Klippitz - Lavanttal - Weinebene - Osterwitz
76,2 km
2172 Hm
Fast schon schweren Herzens verabschiedeten wir uns von unserer ,,Zweizimmerwohnung". Und nach dem hervorragenden Frühstück ging es - bergauf. Vorbei an den immer noch beeindruckenden Hochofenresten in Richtung Klippitztörl (1644 m). Unterwegs musste Michael pausieren. Die St. Lambrechter Touristiker meldeten sich und versicherten, dass es vor Ort nur Padres und sonstige grundehrliche Bürger gebe und es daher allenfalls noch Stunden dauern würde, bis der/die grundehrliche FinderIn der Kamera sich melden wird. Der eigentliche Adressat dieser beruhigenden Nachricht war aber schon längst gen Passhöhe entschwunden. Nun, die Auffahrt war nach Einschätzung des Chronisten die schönste bisher, und dank der vielen zu entdeckenden Bergbauspuren auch ,,archäologisch" interessant. Die Passhöhe selbst liegt eher unscheinbar im Wald. Richtung Lavanttal erwartete uns eine flotte Abfahrt auf breiter Straße. Wir überquerten die Lavanttalbahn. Der Chronist und Planer befürchtete ein größeres Problem: die stark befahrene Lavanttal-Bundesstraße. So schlimm wurde es dann doch nicht, da im ersten Teil ein Radweg Erleichterung verschaffte und in der folgenden wilden Klamm zumindest in unsere Fahrtrichtung überraschend wenig LKW-Verkehr herrschte. So gelangten wir relativ unbehelligt nach Frantschach-St. Gertraud, Fußpunkt der Westauffahrt zur Weinebene (1668m). Überraschung: großes Plakat - Straße gesperrt, daneben ein Café. Die übliche Methode, bei Eingeborenen nähere Informationen zu ergattern scheiterte grandios: Weinebene liegt an der Grenze zur Steiermark und da - wahlweise - waren wir noch nie/fahren wir nie hin/wissen nicht Bescheid. Wohlgemerkt: durch die Bank die Antworten von Einheimischen und selbst von örtlichen Traktorchauffeuren. Aber immerhin bekamen wir Kaffee, Kuchen und Kola im Café, trotz der geplanten Ausreise in die Steiermark.
Nach der Stärkung ging es also bergauf. Und das heftig: entlang des Fraßbaches, ohne unnötige Kurven. 10-15 % auf den ersten 4 km. Der ,,Frasswirt" auf halber Strecke lockte uns vergebens. Mit Verlassen des Baches dann ergaben sich herrliche Ausblicke in die umliegende Berg- und Almlandschaft, die von der Steilheit ablenkten und zu Fotopausen animierten. Schon weit oben auf der Hitzeanfahrt versuchte Jürgen, wegen einsetzender Wassernot dem am Weg liegenden Weberwirt Umsatz zu bescheren. Zu spät, der Betrieb war schon geschlossen. Stattdessen warfen wir einen Blick in die gegenüberliegende Wallfahrtskapelle.
Der Rest des Weges gestaltete sich dann vergleichsweise als Flachetappe. Wir begegneten noch kurz vor der Passhöhe einigen Straßenarbeitern, diese wussten immerhin, daß die eigentliche Sperrung auf der Steirer Seite zu finden sei. Somit kamen wir ohne Hindernisse bis zur Grenze Kärnten/Steiermark, der Weinebene. Wir warteten auf Michael, schossen unsere Fotos und bevölkerten anschließend die örtliche Passgastronomie. Für den folgenden Abschnitt war dann mal wieder Improvisation angesagt. Um eine Abfahrt bis Deutsch Landsberg zu vermeiden und auch nicht in den Sperrabschnitt zu geraten suchten wir einen Schleichweg zur gegenüberliegenden Hebalm-Auffahrt. Diesen fanden wir dann in Form eines winzigen Sträßchens Richtung Osterwitz - samt Schluchtdurchfahrt. Was uns allerdings noch fehlte: ein Quartier. Wir hofften auf Osterwitz. Winziges Dorf mit mächtiger Kirche, wichtiger Etappenort auf dem Steirischen Jakobsweg. Doch der noch 2012 als ausgezeichnete Jakobs-Pilgerherberge geehrte örtliche Gasthof hatte dichtgemacht, und das Pilgerheim war voll. Hilfe kam von der Pension Christine Reinisch. Sie hatte eigentlich schon belegt - Jakobspilger. Die waren noch nicht da, und so wurden die Zimmer für uns umstrukturiert, und wir bekamen obendrein noch ein hervorragendes Omelette zum Abendessen.
Nach der Stärkung ging es also bergauf. Und das heftig: entlang des Fraßbaches, ohne unnötige Kurven. 10-15 % auf den ersten 4 km. Der ,,Frasswirt" auf halber Strecke lockte uns vergebens. Mit Verlassen des Baches dann ergaben sich herrliche Ausblicke in die umliegende Berg- und Almlandschaft, die von der Steilheit ablenkten und zu Fotopausen animierten. Schon weit oben auf der Hitzeanfahrt versuchte Jürgen, wegen einsetzender Wassernot dem am Weg liegenden Weberwirt Umsatz zu bescheren. Zu spät, der Betrieb war schon geschlossen. Stattdessen warfen wir einen Blick in die gegenüberliegende Wallfahrtskapelle.
Der Rest des Weges gestaltete sich dann vergleichsweise als Flachetappe. Wir begegneten noch kurz vor der Passhöhe einigen Straßenarbeitern, diese wussten immerhin, daß die eigentliche Sperrung auf der Steirer Seite zu finden sei. Somit kamen wir ohne Hindernisse bis zur Grenze Kärnten/Steiermark, der Weinebene. Wir warteten auf Michael, schossen unsere Fotos und bevölkerten anschließend die örtliche Passgastronomie. Für den folgenden Abschnitt war dann mal wieder Improvisation angesagt. Um eine Abfahrt bis Deutsch Landsberg zu vermeiden und auch nicht in den Sperrabschnitt zu geraten suchten wir einen Schleichweg zur gegenüberliegenden Hebalm-Auffahrt. Diesen fanden wir dann in Form eines winzigen Sträßchens Richtung Osterwitz - samt Schluchtdurchfahrt. Was uns allerdings noch fehlte: ein Quartier. Wir hofften auf Osterwitz. Winziges Dorf mit mächtiger Kirche, wichtiger Etappenort auf dem Steirischen Jakobsweg. Doch der noch 2012 als ausgezeichnete Jakobs-Pilgerherberge geehrte örtliche Gasthof hatte dichtgemacht, und das Pilgerheim war voll. Hilfe kam von der Pension Christine Reinisch. Sie hatte eigentlich schon belegt - Jakobspilger. Die waren noch nicht da, und so wurden die Zimmer für uns umstrukturiert, und wir bekamen obendrein noch ein hervorragendes Omelette zum Abendessen.
E6: 5. Tag, Di 02.07.: Osterwitz - Packsattel - Salzstieglhaus - Zeltweg - Möderbrugg 5. Tag, Di 02.07.: Osterwitz - Packsattel - Salzstieglhaus - Zeltweg - Möderbrugg
102,3 km
1825 Hm
Nach dem natürlich gleichfalls hervorragenden Frühstück verabschiedeten wir uns und statteten dem Wallfahrts-kirchlein einen Frühbesuch ab, ehe wir ins nächste Tal sausten. Nun begann der Anstieg zur Hebalm (1420m). Wiederum eine schöne Passanfahrt, abwechslungsreich parallel des Packalpen-Kammes. Unser Osterwitzer Kirchlein grüßte prominent von der gegenüberliegenden Höhe. Kurz vor dem höchsten Punkt passierten wir dann ein kleines Schigebiet. Die Passhöhe findet sich versteckt im Wald bei einer Malteserkapelle. Wir verpassten sie und stoppten erst am Parkplatz eines großen Speichersees für die Winter-Beschneiungsanlagen. Da drin schwammen interessante Viecher: Kois und ein Goldfisch! Und natürlich Michael und der Autor. Jürgen verpasste seinen Badeeinsatz vor lauter Telefonieren: wie versprochen waren die St. Lambrechter grundehrlich und haben die gefundene Kamera gehorsamst beim Touri-Büro abgeliefert. Sie musste nur noch nach Wangen geschickt werden. Und so ging es frohgemut hinunter zur Packsattel-Straße. Diese bescherte uns gleich ein unechtes Passschild-Bild (wir waren ja von oben gekommen) und die ersten paar Regentropfen der Tour. Einst Hauptverbindung Graz - Klagenfurt ist diese breite Straße dank der Autobahn heute eher schwach befahren. Auf der steirischen Seite bremsten wir am ersten Abzweig unsere Talfahrt. Um nicht in den Ort namens Edelschrott zu gelangen bogen wir links ab ins Hirschegger Tal, auf zu unserem ersten Schotter-Experiment. Die ersten 6 km bis zum Hauptort Hirschegg ließen sich flott rollen. Dann war wieder mal eine Cola-Pause fällig, wobei inzwischen auch unser Ober-Colafan weitgehend auf Zitronen-Soda umgestiegen ist.
Nach der Pause und ein paar wenigen weiteren Regentropfen ging es auf der nun sehr schmalen Talstraße weiter - zunächst noch mit wenig Höhengewinn. 10 km sollten es noch bis zur Passhöhe sein. Straße und Tal verschafften uns Genuss pur, auch als es langsam steiler wurde. Einige Serpentinen mit zweistelligen Prozenten weiter erlebten wir dann das Kontrastprogramm: die Basis eines kräftig im Ausbau befindlichen Schizirkus und der entsprechenden Sommerbespaßung am Ende eines einspurigen Bergsträßchens, das ,,Moasterhaus". Für uns bedeutete das: Ende Asphalt. Es fehlten noch 2,5 staubige km auf nun breiter Piste bis zum Salzstieglhaus (1553 m). Dieses machte einen rustikal-gemütlichen Eindruck, den wir mit einer Einkehr würdigten. Allerdings scheint man auch hier Großes zu planen: 3 Hausblöcke mit 21 Ferienwohnungen sollen entstehen. Dann wird es wohl vorbei sein mit der Gemütlichkeit.
Wir machten uns an die Abfahrt: weitere 4 km Schotter von der steilen Sorte. Was erwartungsgemäß zwei von den dreien nicht von Geschwindigkeitsrekorden abgehalten hat. Der Chronist wartete bis zum Beginn des Asphaltes mit dem flotten Fahrstil. Bis zum ersten Dorf im Tal fuhren wir entlang des Koth-Baches durch den Kothgraben- so lautet denn auch die postalische Adresse der Talbewohner. In Kleinfeistritz wurde dann beschlossen, angesichts etwas zweifelhafter Wetterlage und fehlender zuverlässiger Kenntnisse über den Wegezustand des nächsten Schotterexperimentes Vernunft walten zu lassen. Hieß auf direktem Weg der Feistritz entlang bis Zeltweg. Etwas nervig war der von den vergangenen Tagen nicht mehr gewohnte Verkehr. Wir fanden dann jedoch eine einigermaßen verkehrsarme Ausfallstraße Richtung Fohnsdorf. Dort genehmigten wir uns trotz aufziehender Wolken eine kurze Einkehrpause, dann machten wir uns auf ins Pölstal mit der beeindruckend mächtigen Zellstoff-Fabrik. Wir planten, den Triebener Tauern noch anzufahren. Kurz vor Unterzeiring jedoch mussten wir eine Regen-Pause in einem Bus- Wartehäuschen einlegen. Eine Gewitterfront streifte uns. Also legten wir einen Schlenker ein auf die ,,trockene" Talseite über St. Oswald. Dort hatte der Kirchenwirt Ruhetag, so dass wir uns wieder talwärts zur Hauptstraße nach Möderbrugg orientierten - wo uns beinahe das gleiche Problem erwischte: nur ein einziger Gasthof hatte geöffnet, das Schnitzelparadies ,,Papillon". Abgesehen vom guten Abendessen klassisch ,,1 B". Auch ansonsten hatten wir mächtig Glück. Im Verlauf des Abends überzog uns eine weitere Gewitterfront, aber diesmal richtig.
Nach der Pause und ein paar wenigen weiteren Regentropfen ging es auf der nun sehr schmalen Talstraße weiter - zunächst noch mit wenig Höhengewinn. 10 km sollten es noch bis zur Passhöhe sein. Straße und Tal verschafften uns Genuss pur, auch als es langsam steiler wurde. Einige Serpentinen mit zweistelligen Prozenten weiter erlebten wir dann das Kontrastprogramm: die Basis eines kräftig im Ausbau befindlichen Schizirkus und der entsprechenden Sommerbespaßung am Ende eines einspurigen Bergsträßchens, das ,,Moasterhaus". Für uns bedeutete das: Ende Asphalt. Es fehlten noch 2,5 staubige km auf nun breiter Piste bis zum Salzstieglhaus (1553 m). Dieses machte einen rustikal-gemütlichen Eindruck, den wir mit einer Einkehr würdigten. Allerdings scheint man auch hier Großes zu planen: 3 Hausblöcke mit 21 Ferienwohnungen sollen entstehen. Dann wird es wohl vorbei sein mit der Gemütlichkeit.
Wir machten uns an die Abfahrt: weitere 4 km Schotter von der steilen Sorte. Was erwartungsgemäß zwei von den dreien nicht von Geschwindigkeitsrekorden abgehalten hat. Der Chronist wartete bis zum Beginn des Asphaltes mit dem flotten Fahrstil. Bis zum ersten Dorf im Tal fuhren wir entlang des Koth-Baches durch den Kothgraben- so lautet denn auch die postalische Adresse der Talbewohner. In Kleinfeistritz wurde dann beschlossen, angesichts etwas zweifelhafter Wetterlage und fehlender zuverlässiger Kenntnisse über den Wegezustand des nächsten Schotterexperimentes Vernunft walten zu lassen. Hieß auf direktem Weg der Feistritz entlang bis Zeltweg. Etwas nervig war der von den vergangenen Tagen nicht mehr gewohnte Verkehr. Wir fanden dann jedoch eine einigermaßen verkehrsarme Ausfallstraße Richtung Fohnsdorf. Dort genehmigten wir uns trotz aufziehender Wolken eine kurze Einkehrpause, dann machten wir uns auf ins Pölstal mit der beeindruckend mächtigen Zellstoff-Fabrik. Wir planten, den Triebener Tauern noch anzufahren. Kurz vor Unterzeiring jedoch mussten wir eine Regen-Pause in einem Bus- Wartehäuschen einlegen. Eine Gewitterfront streifte uns. Also legten wir einen Schlenker ein auf die ,,trockene" Talseite über St. Oswald. Dort hatte der Kirchenwirt Ruhetag, so dass wir uns wieder talwärts zur Hauptstraße nach Möderbrugg orientierten - wo uns beinahe das gleiche Problem erwischte: nur ein einziger Gasthof hatte geöffnet, das Schnitzelparadies ,,Papillon". Abgesehen vom guten Abendessen klassisch ,,1 B". Auch ansonsten hatten wir mächtig Glück. Im Verlauf des Abends überzog uns eine weitere Gewitterfront, aber diesmal richtig.
E7: 6. Tag, Teil 1: Mi 03.07.: Möderbrugg - Trieben - Bahnhof Selzthal - Zugfahrt nach Micheldorf6. Tag, Teil 1: Mi 03.07.: Möderbrugg - Trieben - Bahnhof Selzthal - Zugfahrt nach Micheldorf
46,5 km
493 Hm
In der Nacht hatten sich die Himmelsschleusen wieder kräftig geöffnet. Wir waren einigermaßen gerädert - im wahrsten Sinne des Wortes: LKW-Terror die ganze Nacht durch. Das konnte heiter werden. Unsere 1B-Wirtin hatte Ruhetag, deshalb kein Frühstück. Wir fuhren daher durchs Dorf zurück bis zur Bäckerei, wo es ein gepflegtes Café-Frühstück gab. Nun ab in die Hölle, wenigstens mit Sonnenschein. Der erste Teil bis wenige km vor Sankt Johann war dank eines Radweges erträglich. Auch im folgenden Teil der Anfahrt blieben zumindest die Steigungsprozente erträglich. Die LKW-Flut orientierte sich zu dieser Tageszeit zudem eher in Nord-Süd-Richtung, uns entgegen. So konnten wir uns durchschlagen bis zur Trieberner Tauern-Passhöhe (1274 m) im Touri-Ort Hohentauern. Dann folgte die inzwischen breit ausgebaute Steilabfahrt nach Trieben. Landschaftlich eigentlich unheimlich schön, aber beklemmend, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Steilrampe direkt in der Stadt endet und ein permanenter 40-Tönner-Terror herrscht. Nun, wir waren froh, als wir den Ort erreicht hatten. Am ersten Kreisverkehr nahmen wir den Weg zur B 113 in Richtung Rottenmann, die netterweise für jeglichen Schwerverkehr gesperrt ist. So konnten wir relativ unbehelligt und in flotter Windschattenfahrt an Rottenmann vorbei den Bahnknoten Selzthal anpeilen.
Dank des B 113-Expresszuges schafften wir auch noch bequem einen 1-h-Vorsprung zum Plan, sprich: statt einer längeren Pause erreichten wir mit 2-h-Verfrühung den Pyhrnbahn-REX Richtung Linz. Nicht ohne ,,unseren" Transalpin-Panoramawaggon zu fotografieren, der mit dem EC Graz-Zürich kurz zuvor in Selzthal eingetroffen war.
Zur Abwechslung legten wir eine Bahnfahrt durch die herrliche Bergwelt zwischen Pyhrn und Sensgengebrge ein bis Micheldorf in Oberösterreich
Dank des B 113-Expresszuges schafften wir auch noch bequem einen 1-h-Vorsprung zum Plan, sprich: statt einer längeren Pause erreichten wir mit 2-h-Verfrühung den Pyhrnbahn-REX Richtung Linz. Nicht ohne ,,unseren" Transalpin-Panoramawaggon zu fotografieren, der mit dem EC Graz-Zürich kurz zuvor in Selzthal eingetroffen war.
Zur Abwechslung legten wir eine Bahnfahrt durch die herrliche Bergwelt zwischen Pyhrn und Sensgengebrge ein bis Micheldorf in Oberösterreich
E8: 6. Tag, Teil 2: Bahnhof Micheldorf - Gmunden - Weißenbach (Attersee)6. Tag, Teil 2: Bahnhof Micheldorf - Gmunden - Weißenbach (Attersee)
66,3 km
1173 Hm
Am Bahnhof Micheldorf wechselten wir wieder auf unsere Pferde und erklommen den kleinen aber wunderschönen Ziehberg (683m). Genauso schön war die Abfahrt ins Almtal. Nun folgte wieder ein Experiment: statt der Bundesstraße rüber nach Gmunden suchten wir uns einen idyllisch-schmalen fast verkehrsfreien Weg Richtung Hinterbuchegg. Nun wurde es schwierig: drei Wege. Welchen nehmen wir denn nun? Uns kamen ein Rennradler und ein Mountainbiker zu Hilfe. Letzterer nahm uns unter seine Fittiche und führte uns auf dem avisierten herrlichen, teils nicht asphaltierten Waldweg Richtung Sankt Konrad. Kurz oberhalb des Ortes verließ er uns - großen Dank für die Lotsenarbeit. Wir wechselten auf die B 120, die nicht nur stark befahren war, sondern leider auch nicht schnurstracks talabwärts zum Traunsee führte, sondern eher einer Berg- und Tal-Bahn glich.
Endlich erreichten wir Traundorf, einen Vorort von Gmunden. Auf verschlungenen Schleichwegen näherten wir uns dem Traunsee. Damit stellte sich die überflüssige Frage: Wasser testen? Wir taten es, der Örtlichkeit angemessen mit Badehose. Allerdings konnte der Traunsee allenfalls mit max. 16°, immerhin plus, aufwarten. Nach dem verkühlten Bade klärte uns ein Einheimischer auf: bisweilen gibt es im Traunsee Tiefenströmungen, die das kalte Wasser der unteren Seeregionen nach oben befördern. Nun, wir besichtigten die neue Straßenbahnerweiterung und machten auf der anderen Seite Pause in einem gemütlichen Seecafé des einstigen kaiserlichen Kurbades. Danach wechselten wir via Altmünster-Neurkirchen über die Großalmhöhe (840 m) zum benachbarten Attersee. Es war schon sehr später Nachmittag, und wir suchten Quartier. Letztlich fanden wir mit Hilfe einer freundlichen Zimmervermieterin eines in der Pension zur Nixe in Weißenbach. Nett, gutes Abendessen - und vorher gab es natürlich auch noch einen Badetest bei Sonnenuntergang: der Attersee war viel wärmer als sein östlicher Nachbar. Geradezu brühwarm.
Endlich erreichten wir Traundorf, einen Vorort von Gmunden. Auf verschlungenen Schleichwegen näherten wir uns dem Traunsee. Damit stellte sich die überflüssige Frage: Wasser testen? Wir taten es, der Örtlichkeit angemessen mit Badehose. Allerdings konnte der Traunsee allenfalls mit max. 16°, immerhin plus, aufwarten. Nach dem verkühlten Bade klärte uns ein Einheimischer auf: bisweilen gibt es im Traunsee Tiefenströmungen, die das kalte Wasser der unteren Seeregionen nach oben befördern. Nun, wir besichtigten die neue Straßenbahnerweiterung und machten auf der anderen Seite Pause in einem gemütlichen Seecafé des einstigen kaiserlichen Kurbades. Danach wechselten wir via Altmünster-Neurkirchen über die Großalmhöhe (840 m) zum benachbarten Attersee. Es war schon sehr später Nachmittag, und wir suchten Quartier. Letztlich fanden wir mit Hilfe einer freundlichen Zimmervermieterin eines in der Pension zur Nixe in Weißenbach. Nett, gutes Abendessen - und vorher gab es natürlich auch noch einen Badetest bei Sonnenuntergang: der Attersee war viel wärmer als sein östlicher Nachbar. Geradezu brühwarm.
E9: 7. Tag, Do 04.07.: Weißenbach (Attersee) - Schwarzensee - Postalm - Hallstatt - Bad Aussee 7. Tag, Do 04.07.: Weißenbach (Attersee) - Schwarzensee - Postalm - Hallstatt - Bad Aussee
122,6 km
3094 Hm
Abschied vom Attersee und vorläufig vom Alpennordrand.
Auf einer steilen Schotterauffahrt näherten wir uns dem Hochmoor der Moosalm (822 m) und dann dem Schwarzensee (760 m). Leider fuhren wir auf der falschen Seeseite, weshalb ein Bad ins Wasser fiel. Flott ging es bergab in Richtung Wolfgangsee, den wir allerdings nur streiften ohne ihn zu sehen. Die Postalm (1304 m) wartete auf uns. Mautsträßchen, das versprach wenig Verkehr. Und so war es auch, dazu gab es prachtvolle Landschaft. Den Abstecher zur Postalmhütte konnten wir Jürgen ausreden und fuhren durch welliges Almgebiet zur eigentlichen Passhöhe. Auch die lange Abfahrt bis Voglau im Lammertal animierte immer wieder zu Fotostopps. Was aber fehlte bei der Hitze war ein Brunnen oder eine Einkehrmöglichkeit. Fehlanzeige leider auch auf dem sehr schönen Talabschnitt entlang der Lammer bis Bad Abtenau. Erst an der stark befahrenen B 166, in der Auffahrt zum Pass Gschütt (969 m), wurden wir auf einem Privatgrundstück fündig. Aufgrund der großen Hitze und wenig interessanten Straßenführung waren wir dann froh, endlich die Passhöhe erreicht zu haben. Nix wie weiter, steil bergab über Gosau zum Hallstätter See und weiter in das Städtchen Hallstatt - oder besser: nach China. Dieser eigentlich schöne an das Steilufer geklebte Ort erschien in wahrstem Sinne chinesisch besetzt, unglaublich. Es war kaum ein Durchkommen möglich. Wir kämpften uns tapfer durch die eher unhöflich auftretenden Reisegruppen, besichtigten den evangelischen Tempel und machten uns schnell von dannen, als wir die Hauptstraße erreicht hatten. Am Südende des Sees fanden wir endlich eine Gelegenheit, die sehr akzeptable Wasserqualität zu testen. Dann peilten wir den Bahnhof Obertraun-Dachsteinhöhlen an. Bis zur Zugsabfahrt verblieb noch Zeit für ein Bier - allerdings kam unser Zug nicht, technischer Defekt. Waren wir nun plötzlich in DB-Land? Immerhin gab es einen Ersatzbus, allerdings nicht für die Räder. Auf den nächsten Zug wollten wir nicht warten, auch weil wir mit Viktor, Michaels Schwiegervater, am Ödensee zum Abendessen verabredet waren. Also: rauf auf die Räder und auf dem Radweg entlang der Bahn über den Koppenpass (690 m) nach Bad Aussee. Der Radweg verursache Begeisterungsstürme, zumindest bis zur Hängebrücke bei der Koppenbrüllerhöhle. Schön war er auch weiterhin, aber doch noch bocksteil, bis wir die Landstraße erreicht hatten. Es blieb aber beim kollektiven Befund: wäre schade gewesen, wenn wir den Zug genommen hätten. In Bad Aussee waren wir noch nicht ganz am Ziel. Wir mussten noch einige km und Höhenmeter weiter bis zum Bf Kainisch. Dann ging es immerhin flach bis zum nahen Ödensee. Das dortige Restaurant hatte noch geöffnet. Der Oberkellner sah sich jedoch überlastet: wir durften zwar gnädigerweise noch bestellen, aber jeweils nur ein einziges Gericht. Suppe und Hauptgericht zusammen gingen nicht mehr. Das ganze hatte er noch recht unfreundlich kommuniziert. Wir verließen das Restaurant, und als Viktor ankam beschlossen wir, dem überforderten Herrn unseren Umsatz zu ersparen und wieder nach Bad Aussee zurückzufahren, um dort einzukehren. Hat sich gelohnt: wir speisten sehr k.u.k.-lastig. Vielleicht unter heutigen Diätvorstellungen nicht optimal, dafür umso besser. Und spät wurde es....
Auf einer steilen Schotterauffahrt näherten wir uns dem Hochmoor der Moosalm (822 m) und dann dem Schwarzensee (760 m). Leider fuhren wir auf der falschen Seeseite, weshalb ein Bad ins Wasser fiel. Flott ging es bergab in Richtung Wolfgangsee, den wir allerdings nur streiften ohne ihn zu sehen. Die Postalm (1304 m) wartete auf uns. Mautsträßchen, das versprach wenig Verkehr. Und so war es auch, dazu gab es prachtvolle Landschaft. Den Abstecher zur Postalmhütte konnten wir Jürgen ausreden und fuhren durch welliges Almgebiet zur eigentlichen Passhöhe. Auch die lange Abfahrt bis Voglau im Lammertal animierte immer wieder zu Fotostopps. Was aber fehlte bei der Hitze war ein Brunnen oder eine Einkehrmöglichkeit. Fehlanzeige leider auch auf dem sehr schönen Talabschnitt entlang der Lammer bis Bad Abtenau. Erst an der stark befahrenen B 166, in der Auffahrt zum Pass Gschütt (969 m), wurden wir auf einem Privatgrundstück fündig. Aufgrund der großen Hitze und wenig interessanten Straßenführung waren wir dann froh, endlich die Passhöhe erreicht zu haben. Nix wie weiter, steil bergab über Gosau zum Hallstätter See und weiter in das Städtchen Hallstatt - oder besser: nach China. Dieser eigentlich schöne an das Steilufer geklebte Ort erschien in wahrstem Sinne chinesisch besetzt, unglaublich. Es war kaum ein Durchkommen möglich. Wir kämpften uns tapfer durch die eher unhöflich auftretenden Reisegruppen, besichtigten den evangelischen Tempel und machten uns schnell von dannen, als wir die Hauptstraße erreicht hatten. Am Südende des Sees fanden wir endlich eine Gelegenheit, die sehr akzeptable Wasserqualität zu testen. Dann peilten wir den Bahnhof Obertraun-Dachsteinhöhlen an. Bis zur Zugsabfahrt verblieb noch Zeit für ein Bier - allerdings kam unser Zug nicht, technischer Defekt. Waren wir nun plötzlich in DB-Land? Immerhin gab es einen Ersatzbus, allerdings nicht für die Räder. Auf den nächsten Zug wollten wir nicht warten, auch weil wir mit Viktor, Michaels Schwiegervater, am Ödensee zum Abendessen verabredet waren. Also: rauf auf die Räder und auf dem Radweg entlang der Bahn über den Koppenpass (690 m) nach Bad Aussee. Der Radweg verursache Begeisterungsstürme, zumindest bis zur Hängebrücke bei der Koppenbrüllerhöhle. Schön war er auch weiterhin, aber doch noch bocksteil, bis wir die Landstraße erreicht hatten. Es blieb aber beim kollektiven Befund: wäre schade gewesen, wenn wir den Zug genommen hätten. In Bad Aussee waren wir noch nicht ganz am Ziel. Wir mussten noch einige km und Höhenmeter weiter bis zum Bf Kainisch. Dann ging es immerhin flach bis zum nahen Ödensee. Das dortige Restaurant hatte noch geöffnet. Der Oberkellner sah sich jedoch überlastet: wir durften zwar gnädigerweise noch bestellen, aber jeweils nur ein einziges Gericht. Suppe und Hauptgericht zusammen gingen nicht mehr. Das ganze hatte er noch recht unfreundlich kommuniziert. Wir verließen das Restaurant, und als Viktor ankam beschlossen wir, dem überforderten Herrn unseren Umsatz zu ersparen und wieder nach Bad Aussee zurückzufahren, um dort einzukehren. Hat sich gelohnt: wir speisten sehr k.u.k.-lastig. Vielleicht unter heutigen Diätvorstellungen nicht optimal, dafür umso besser. Und spät wurde es....
E10: 8. Tag, Fr 05.07.: Bad Aussee - Stein an der Enns - Sölkpass - Schöder - Krakaudorf - Krakauhintermühlen 8. Tag, Fr 05.07.: Bad Aussee - Stein an der Enns - Sölkpass - Schöder - Krakaudorf - Krakauhintermühlen
87,2 km
2229 Hm
Au Weia. Katerfrühstück. Warum musste man auch noch mit dem unverwüstlichen Viktor nach Mitternacht eine Flasche Wein leeren? Solide geht anders. Michael sorgte immerhin für reichlichen Frühstückseinkauf. Schließlich sattelten wir mit Verspätung unsere Räder und verabschiedeten uns von unserem liebenswürdigen Gastgeber. Um die Ernüchterung zu beschleunigen wählte ich nach Kainisch den Weg über St. Leonhardt, ,,über den Buckel". Bis Bad Mitterndorf konnten wir auf der alten Straße durch die Ortsteile von Kainisch fahren. Dann widmeten wir uns dem Abenteuer des Tages: der Straße entlang des Salza-Stausees, ,,Durch den Stein". Bis Bad Heilbrunn fuhren wir noch legal, dann versperrte eine mit den üblichen Warnschildern versehene Schranke den Weg bzw. die seit 2003 wegen Felsstürzen geschlossene Straße. Allerdings zeugten zahlreiche Spuren davon, dass diese Sperre nicht so ganz ernst genommen wird - und wir begegneten unterwegs denn auch etlichen Wanderern mit und ohne Rädern.
Die Straße erwies sich noch durchgehend als fahrbar, wird wohl auch noch minimal instandgesetzt als Wartungsweg für den Stausee. Selbst der Asphalt war noch in halbwegs ordentlichem Zustand. Trotzdem kamen wir kaum voran: stets war mindestens einer (außer Jürgen natürlich, mangels Kamera...) beim Fotografieren. ,,Durch den Stein" musste man wörtlich nehmen beim Anblick der mächtigen Felswände links und rechts des Sees. Gigantisch! Und zum Schluss, bei der Staumauer, dann noch ein Einspur-Tunnel. Kaum zu glauben, dass dieser Weg bis 2003 noch als reguläre öffentliche Landestraße gedient haben soll.
Hinter dem Tunnel wartete der ,,legale" Teil des Sträßchens dann mit einer 20 %-Rampe auf uns, erst bergauf, dann bergab Richtung Ennstal. Jetzt wussten wir auch, weshalb unser Sträßchen auch ,,Pass Stein" genannt wird.
Statt komplett bis ins Ennstal abzufahren überquerten wir die B 320 und nahmen noch den Mitterberg als ,,Kackwelle" mit. Ziel war Stein an der Enns. Auf dem Höhenrücken des Mitterberges entdeckten wir ein Ministräßchen, das uns über Gersdorf direkt hinunter nach Stein an die Enns führte. Dort war vor der folgenden langen Passanfahrt auf das ,,Dach" der Tour mal wieder eine Cola-etc-Pause angesagt. Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg zur Passhöhe des Sölkpasses (1788 m). Gleich zu Beginn weckte eine Tafel an der Straße Interesse: die ultimative Warnung an die Herrschaften von der Leder- und PS-Zunft, ihre Gefährte langsam und leise fortzubewegen, da ansonsten mit einer Sperre für ihre Lärmfahrzeuge zu rechnen sei. Wir grinsten und waren gespannt. Und tatsächlich, das ,,Angebot" zeigte beeindruckende Wirkung: auf der gesamten Anfahrt hielten sich vielleicht 2-3 dieser Herrschaften nicht an diese Empfehlung. So unbehelligt kamen wir noch nie auf einer der einschlägigen Paßstraßen davon. Zunächst erwartete uns eine lange Talstrecke mit, abgesehen von ein paar kurzen Rampen, kaum Höhengewinn. Das ließ Übles erahnen für die letzten km. Und so kam es denn auch: die Straße wurde zum Sträßchen und das Sträßchen wurde steil. Endlich auch mit Kehren - und vielen vierbeinigen Rindviechern darauf, die wiederum zur Verkehrsberuhigung beitrugen. Etliche nagelneu geteerte Abschnitte erinnerten außerdem an die Unwetter von 2017, die weite Teile der Sölkstraße weggerissen hatten. An der Passhöhe begegneten wir auch einem Reiseradler, den wir seit dem Mitterberg schon einige Male überholt hatten. Es war ein Schweizer auf großer Alpentour.
Dunkle Wolken mahnten zum Aufbruch, es war die erste Passankunft, auf der ,,normale" Temperaturen herrschten, so dass die Windjacken endlich zum berechtigten Einsatz gekommen sind. Auf der Abfahrt gab es vor allem in der unteren Hälfte noch längere unwettersanierte Abschnitte mit z.T. komplett neuer Straße - und natürlich auch etliche Kühe. In Schöder war wieder einmal ein Cola-Stopp fällig, ferner die Frage der Quartiersuche. Ein Heimischer half dabei: wir kündigten uns bei einem Wirt in Krakaumühlen an, den wir auf seinem Outdoor-Jodelseminar störten.
Und wie so oft: der Rest zog sich doch arg, aber auch arg schön, in die Länge. Zunächst kamen wir am Günstner-Wasserfall vorbei, der auf Empfehlung unseres fast heimischen Guides Michael natürlich besichtigt werden musste. Ein paar hm zusätzlich, allerdings auf Treppen zu Fuß. Danach erreichten wir in Krakaudorf die Krakauer Talstraße. Und es folgte die Krakauebene - was natürlich in Wirklichkeit keine Ebene war, sondern ein abends kräftezehrendes Auf und Ab. Prächtige Höfe lagen verstreut auf der ,,Ebene", die von dem Herrn aus Schöder angegebenen km waren längst aufgebraucht - die auf der Karte angegebenen leider aber noch nicht. Und dann, endlich, erreichten wir doch noch unser Ziel, den Schallerwirt. Wir bekamen eine kleine Holzhütte als Ferienwohnung, luxuriös. Da der Herr Wirt auch schon vom open-air-Jodelkurs zurück war gab es auch bald was zu essen, wobei die Kursteilnehmer nebenher ihr Neuerlerntes ausgiebig zum Besten gaben.
Die Straße erwies sich noch durchgehend als fahrbar, wird wohl auch noch minimal instandgesetzt als Wartungsweg für den Stausee. Selbst der Asphalt war noch in halbwegs ordentlichem Zustand. Trotzdem kamen wir kaum voran: stets war mindestens einer (außer Jürgen natürlich, mangels Kamera...) beim Fotografieren. ,,Durch den Stein" musste man wörtlich nehmen beim Anblick der mächtigen Felswände links und rechts des Sees. Gigantisch! Und zum Schluss, bei der Staumauer, dann noch ein Einspur-Tunnel. Kaum zu glauben, dass dieser Weg bis 2003 noch als reguläre öffentliche Landestraße gedient haben soll.
Hinter dem Tunnel wartete der ,,legale" Teil des Sträßchens dann mit einer 20 %-Rampe auf uns, erst bergauf, dann bergab Richtung Ennstal. Jetzt wussten wir auch, weshalb unser Sträßchen auch ,,Pass Stein" genannt wird.
Statt komplett bis ins Ennstal abzufahren überquerten wir die B 320 und nahmen noch den Mitterberg als ,,Kackwelle" mit. Ziel war Stein an der Enns. Auf dem Höhenrücken des Mitterberges entdeckten wir ein Ministräßchen, das uns über Gersdorf direkt hinunter nach Stein an die Enns führte. Dort war vor der folgenden langen Passanfahrt auf das ,,Dach" der Tour mal wieder eine Cola-etc-Pause angesagt. Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg zur Passhöhe des Sölkpasses (1788 m). Gleich zu Beginn weckte eine Tafel an der Straße Interesse: die ultimative Warnung an die Herrschaften von der Leder- und PS-Zunft, ihre Gefährte langsam und leise fortzubewegen, da ansonsten mit einer Sperre für ihre Lärmfahrzeuge zu rechnen sei. Wir grinsten und waren gespannt. Und tatsächlich, das ,,Angebot" zeigte beeindruckende Wirkung: auf der gesamten Anfahrt hielten sich vielleicht 2-3 dieser Herrschaften nicht an diese Empfehlung. So unbehelligt kamen wir noch nie auf einer der einschlägigen Paßstraßen davon. Zunächst erwartete uns eine lange Talstrecke mit, abgesehen von ein paar kurzen Rampen, kaum Höhengewinn. Das ließ Übles erahnen für die letzten km. Und so kam es denn auch: die Straße wurde zum Sträßchen und das Sträßchen wurde steil. Endlich auch mit Kehren - und vielen vierbeinigen Rindviechern darauf, die wiederum zur Verkehrsberuhigung beitrugen. Etliche nagelneu geteerte Abschnitte erinnerten außerdem an die Unwetter von 2017, die weite Teile der Sölkstraße weggerissen hatten. An der Passhöhe begegneten wir auch einem Reiseradler, den wir seit dem Mitterberg schon einige Male überholt hatten. Es war ein Schweizer auf großer Alpentour.
Dunkle Wolken mahnten zum Aufbruch, es war die erste Passankunft, auf der ,,normale" Temperaturen herrschten, so dass die Windjacken endlich zum berechtigten Einsatz gekommen sind. Auf der Abfahrt gab es vor allem in der unteren Hälfte noch längere unwettersanierte Abschnitte mit z.T. komplett neuer Straße - und natürlich auch etliche Kühe. In Schöder war wieder einmal ein Cola-Stopp fällig, ferner die Frage der Quartiersuche. Ein Heimischer half dabei: wir kündigten uns bei einem Wirt in Krakaumühlen an, den wir auf seinem Outdoor-Jodelseminar störten.
Und wie so oft: der Rest zog sich doch arg, aber auch arg schön, in die Länge. Zunächst kamen wir am Günstner-Wasserfall vorbei, der auf Empfehlung unseres fast heimischen Guides Michael natürlich besichtigt werden musste. Ein paar hm zusätzlich, allerdings auf Treppen zu Fuß. Danach erreichten wir in Krakaudorf die Krakauer Talstraße. Und es folgte die Krakauebene - was natürlich in Wirklichkeit keine Ebene war, sondern ein abends kräftezehrendes Auf und Ab. Prächtige Höfe lagen verstreut auf der ,,Ebene", die von dem Herrn aus Schöder angegebenen km waren längst aufgebraucht - die auf der Karte angegebenen leider aber noch nicht. Und dann, endlich, erreichten wir doch noch unser Ziel, den Schallerwirt. Wir bekamen eine kleine Holzhütte als Ferienwohnung, luxuriös. Da der Herr Wirt auch schon vom open-air-Jodelkurs zurück war gab es auch bald was zu essen, wobei die Kursteilnehmer nebenher ihr Neuerlerntes ausgiebig zum Besten gaben.
E11: 9. Tag, Sa 06.07.: Krakauhintermühlen - Tamsweg - Mauterndorf - Altenmarkt - St. Johann im Pongau - Werfen 9. Tag, Sa 06.07.: Krakauhintermühlen - Tamsweg - Mauterndorf - Altenmarkt - St. Johann im Pongau - Werfen
110,0 km
1458 Hm
Genau wie das Abendessen war auch das Frühstück vom Feinsten, nur ohne Jodelbegleitung. Wir setzten unseren Weg fort, ohne die diversen Wellnessangebote unseres Hotels genutzt zu haben. Und das Bergauf-Bergab wandelte sich bald in ein nur-noch-Bergauf. Unser schönes und erträglich steiles Sträßchen führte endgültig aus der Steiermark hinaus ins Salzburgische, zum Prebersee (1526 m). Michael und ich dürsteten nach einem morgendlichen Moorbad. Jürgen drängte weiter, also stürzten wir uns in die Abfahrt nach Tamsweg. Auf dem weiteren Weg nach Mauterndorf probierten wir statt der Straße den Radweg aus. Praktisch, weil uns die Taurachbahn auf 760mm-Schienen entgegenkam - wieder einmal Fotopause. Mauterndorf umfuhren wir auf der Umgehungsstraße in Richtung Radstädter Tauernpass (1738 m), unseren letzten richtigen und zugleich zweithöchsten Pass der Tour. Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit dem Triebener Tauern hatten wir so unsere Befürchtungen bezüglich des Verkehrs auf der überbreiten Straße. Doch der Großteil zumindest des Schwerverkehrs lief hier tatsächlich über die parallele Autobahn, so dass wir vor allem mit der wieder herrschenden schwülen Hitze zu kämpfen hatten. Im oberen Teil machten wir dann die neue Erfahrung, dass es sich in der kühlen 1 km langen Galerie sehr viel angenehmer fahren ließ als auf der Straße nebendran - die Galerie war in der schneefreien Zeit gesperrt! Die landschaftliche Schönheit der Auffahrt endete dann in Obertauern, einem der üblich hässlichen Schizentren. Auf der Passhöhe gab es dennoch. Kaffee und Kuchen in diesem sommers etwas ausgestorben wirkenden Ort. Flott ging es dann talabwärts auf teilweise sehr steiler Straße bis kurz vor Radstadt. Auf Schleichwegen schlugen wir uns auf der südlichen Talseite durch bis Altenmarkt. Nun fehlte nur noch die Wagrainer Höhe (953 m). Aus unserer Richtung kann man diese jedoch kaum als Pass bezeichnen, eher als Flachstück. Dazu noch war die Straße recht stark befahren und mit etlichen Baustellen gespickt. Wenigstens hatten wir von Altenmarkt bis zur Passhöhe einen brauchbaren Radweg zur Verfügung. In St. Johann im Pongau angekommen stellte sich die Frage: was tun? Eigentlich standen noch 2 Passübergänge Richtung Saalfelden auf dem Programm, der Wetterbericht jedoch versprach ab Sonntag Dauerregen. somit planten wir um. Der Salzach entlang auf dem Radweg peilten wir Bischofshofen und dann Salzburg an. Ein Badeintermezzo in einem ruhigen Salzach-Altarm, bei dem wir leider zwei Badenixen vertrieben haben, folgte hinter Bischofshofen. Angesichts diverser bedrohlich aussehender Wolkengebirge um uns ließen wir es im Markt Werfen am Durchbruch zwischen Hochkönigmassiv und Tennengebirge gut sein mit der Radlerei und rasteten im ,,Werfener Hof" direkt unterhalb des Schlosses Hohenwerfen. Keine halbe Stunde später ging der erste Gewitterschauer nieder, der unseren Schmutzbier-Biergartenbesuch unterbrach. Das letzte k.u.k.-angehauchte Abendessen hatte die von uns erwartete Qualität. Und nach einigen weiteren Abschlussbieren ließen wir uns vom inzwischen heftigen Dauerregen in den Schlaf wiegen.
10. Tag, So 07.07.: Markt Werfen - Werfen Bf (- Salzburg - München - Buchloe - Hergatz) - Wangen:
Nach einer Regennacht sah es am Morgen gar nicht einmal so schlecht aus. Sollten wir es doch wagen, zumindest eine Etappe Richtung Salzburg auf dem Radweg zurückzulegen? Nach dem Frühstück war diese Frage geklärt: die 1,5 km bis zum Bahnhof reichten, um nass zu werden. Mit dem REX ging es innerlich trocken nach Salzburg. Der Vorschlag, wenigstens eine kleine Stadtrunde zu drehen, wurde von Jürgen vehement abgelehnt. Wäre aufgrund der nicht gebesserten Wetterlage wohl auch keine so gute Idee gewesen. Also peilten wir den nächsten ,,Meridian" nach München an. Was uns dort dann auch noch ein Feierabend-Bier am Bahnhof ermöglichte als Ersatz für die Fahrt ohne Speisewagen durch deutsche Lande. Erst im Allgäu hellte sich die Wetterlage schließlich auf, so dass berechtigte Hoffnung bestand auf eine trockene Heimfahrt von Hergatz nach Wangen. Zu Hause wurden wir dann von der gesamten Schar der Südtiroler Filiale begrüßt und füllten das ,,Lamm" zum endgültigen Abschlussbier.
–––––––––––––––––––––––––Tagesleistung: 10 km / 30 hm––––––––––––––––––––––––––––––––––
10. Tag, So 07.07.: Markt Werfen - Werfen Bf (- Salzburg - München - Buchloe - Hergatz) - Wangen:
Nach einer Regennacht sah es am Morgen gar nicht einmal so schlecht aus. Sollten wir es doch wagen, zumindest eine Etappe Richtung Salzburg auf dem Radweg zurückzulegen? Nach dem Frühstück war diese Frage geklärt: die 1,5 km bis zum Bahnhof reichten, um nass zu werden. Mit dem REX ging es innerlich trocken nach Salzburg. Der Vorschlag, wenigstens eine kleine Stadtrunde zu drehen, wurde von Jürgen vehement abgelehnt. Wäre aufgrund der nicht gebesserten Wetterlage wohl auch keine so gute Idee gewesen. Also peilten wir den nächsten ,,Meridian" nach München an. Was uns dort dann auch noch ein Feierabend-Bier am Bahnhof ermöglichte als Ersatz für die Fahrt ohne Speisewagen durch deutsche Lande. Erst im Allgäu hellte sich die Wetterlage schließlich auf, so dass berechtigte Hoffnung bestand auf eine trockene Heimfahrt von Hergatz nach Wangen. Zu Hause wurden wir dann von der gesamten Schar der Südtiroler Filiale begrüßt und füllten das ,,Lamm" zum endgültigen Abschlussbier.
–––––––––––––––––––––––––Tagesleistung: 10 km / 30 hm––––––––––––––––––––––––––––––––––
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