Von majortom – Kreuz und quer durch die Dolomiten führt dich unser Dolomitengiro 2018. Ausgehend von Bozen verbringen wir eine Woche mit Pässen, Pässen, Pässen. Vom Passo di Manghen im Süden bis zum Würzjoch im Norden, von den Drei Zinnen im Osten über die Sellarunde bis zum Passo di Lavazé im Westen.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Dolomitengiro ab Bozen
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Dolomitengiro ab Bozen vom 30. Juni bis 7. Juli 2018.
Von Torsten – Wir treffen uns im Hotel in Bozen, Erste Ansprachen, Roadbooks austeilen, Pläne machen. Es gibt neben dem Guide Torsten nur zwei Person, die in die dritte Gruppe möchten. Ups, dann gibt es eine große zweite Grupe und wir schauen mal, wie es läuft .... Der Tunnel wird als nicht attraktiv erkannt, alle sind mit Obergummer einverstanden. Fast alle, sehr einzelne Stimmen melden sich nachträglich, dass es für eine erste Etappe mit 2800 Hm doch zuviel ist.
Heute morgen also die Ansage: Es gibt die Gruppe 1, die Obergummer fährt. Es gibt die zweite Gruppe, die Obergummer fährt und es gibt eine einfrauundfünfmannstarke Tunneltruppe, die verwegen genug ist, diese Strecke auf sich zu nehmen. Dieser Strecke ist hart, es ist steil, aber man merkt es nur und sieht es nicht. Es ist laut, der Hammer. Es ist sau viel Verkehr. Sonntagsausflügler? Ausweichler, weil heute auch der Maratona dles Dolomites ist? Egal. Irgendwann haben wir es geschafft, aus
dem Dunkel ins Licht. Aber das Lavazejoch ist auch nicht ohne und es zieht sich. Außerdem zeigt das Thermometer 36°, auch nicht ohne. Die Tunneltruppe fährt dann eine Reihe Mountainbiker auf und wird am Joch von der erste Gruppe gestellt. Die Versorgung durch den Versorger ist allererste Sahne, unter anderem eisgekühlte Cola. Weiter geht es, vier eisenharte Jungs aus der ersten Gruppe fahren über den Manghen und schrauben die Höhenmeter auf über 3600. Lohnt sich aber, sagen sie einhellig beim Schmutzbier. Die Tunneltruppe macht ihrem eigentlichen Namen (Entspannte Gruppe) alle Ehre und kehrt 20 km vor dem Hotel in ein auf einem See schwimmenden Restaurant zum Cappucino ein. Morgen warten die Pässe des Trentino, heute nur noch die Dusche.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Es geht los. Wir begeben uns auf die vielleicht härteste Auftaktetappe einer unserer Alpenrundreisen, aber wo quäldich draufsteht, darf ja auch mal tatsächlich quäldich drin sein (ansonsten sind wir ja gar nicht so schlimm). Das unangenehmste Stück kommt vielleicht gleich zu beginn; wir müssen aus dem Eisacktal bei Bozen einen längeren Tunnel bergauf fahren, um zum Lavazéjoch zu gelangen, das den Pässereigen des heutigen und der kommenden Tage einläutet. Die Dolomiten mit ihren schroffen Gipfeln heißen uns sogleich willkommen. Die Abfahrt führt uns ins Val di Fiemme, wo es dann sofort in die zweite Kletterpartie des Tages geht, die 1200 Hm zum Passo Manghen. Dann fahren wir ins Valsugana ab, nehmen noch eine Höhenstraße am Hang mit und rollen so nach sagenhaften 3200 Höhenmetern im Etappenziel Levico Terme ein. Variante: Ohne besagte Höhenstraße spart man ca. 200 Höhenmeter und überschreitet so nur ganz knapp die 3000.
Von kletterkünstler – Nach dem gestrigen Ampel-Stop-and-Go durch Bozen können wir uns heute vor dem ersten Berg des Tages mal richtig einrollen, wobei einige mergellandeske Kackwellen der Langeweile vorbeugen, den Kackwellenkünstler aber trotzdem nicht zu ekstatischen Jubelausbrüchen verleiten. Unverschämterweise mogelt sich die Tunneltruppe in der Startaufstellung vor, doch dieser Fauxpas wird schnell korrigiert. Erster italienischer Lutscher auf dem wundervollen Brenta-Radweg. Erste Streckenkonfusion beim Verlassen des Radweges. Erster Berg. Die Tunnelroller rollen wieder auf. Gemeinsam geht es unter wolkenverhangenem Himmel zum Passo Forcella. Erster Ausreißversuch des Verfassers. Ein Täuschungsmanöver, damit auf den Fotos nicht immer nur Hintern zu sehen sind. Der erneute Antritt, um wieder an die angestammte Position zu kommen, rächt sich. Martin rollt wenig später ran und vorbei. Das Gruppetto rückt näher.
Kalte Zwischenabfahrt.....achja heute ist es deutlich kühler als gestern.....dann der zweite Teil des Anstiegs hinauf zum Brocon. Zähes Teil. Rollerberg, zieht sich aber. Ich rolle auf Uwe auf und brauche eine Pause. Ein hübscher Rastplatz mit Brunnen und Bänken bietet sich zu einem kleinen Blind Date unter schattigen Bäumen an....nicht dass es Sonne hätte. Nach ein paar romantischen Minuten zu zweit geht es weiter. Oben ganz hübsch und kaum Verkehr. Alpines Plateau, es ist frisch. Verpflegung, also oben...endlich. Die Abfahrt ist etwas für Techniker. Eng, kurvig, unübersichtlich und Schlaglöcher en masse müssen hier und da auch umkurvt werden. Fast-Kollision mit einem Auto. Wildromantische Landschaft. Hoch wäre besser. Endlich unten Sturm auf der Brücke. Zwei Ausreißer der Tunnelgruppe schließen auf, warten aber auf den Rest.
Es geht direkt rein in den Passo di Gobbera. Erste Attacke des Guides, also meiner Wenigkeit. 250 Hm...genau meine Kragenweite. Doch die Flucht wird jäh durch ein "Platt"-Ruf von hinten beendet, der sich als Krampf entpuppt. Magnesium für Uwe, und eine Pause. Er fährt mit der entspannten Tunnelgruppe weiter. Derweil geben wir uns die Kante. Beschleunigen, Tempo verschleppen, beschleunigen. Kurz vor der Passhöhe bremst uns eine Baustelle aus. Ich bereite den Sprint von vorne vor, werde aber vom plötzlich auftretenden stürmischen Gegenwind überrascht. Sven sprintet von meinem Hinterrad mühelos vorbei. Verdammt! Nichtmal eine Bergwertung wird dem Guide gegönnt. Großartige Panoramen auf der anderen Seite. Guter Asphalt und zahlreiche Kehren lassen die Abfahrt zu einem Genuss werden. Der ein oder andere Fotostopp muss trotzdem sein. Gobbera: Die Überraschung des Tages!
Wir entscheiden den Cereda noch dranzuhängen. Armin schließt sich nach kräftiger Erleichterung seines Körpergewichts in Tonadico ebenfalls an. Später bereue ich es. Ich bekomme Bauchschmerzen und muss die drei ziehen lassen. Quälend langsam quäle ich mich diesen gemeinen Stich nach oben. Im Freien auch noch Gegenwind. Die Rettung in Form von mehreren schön übereinander gestapelten Kehren. Die zwischenzeitlich brennende Sonne hat sich zum Glück wieder verzogen. Runter ist schöner! Fast 90 Sachen auf der Geraden, die mich in die Gegenrichtung mit ihren Prozenten und dem Gegenwind noch so quälte.
Unten endlich eine Tanke mit Shop. Flaschen auffüllen und die letzten 10 km zur Bergankunft in San Martino gemeinsam hochrollen, was nicht ganz bis zum Ende klappt. Viel Verkehr, aber der Rolle ist tatsächlich ein Rollerberg. 17 Uhr durch fertig, Dusche statt Schmutzbier.
Unvergesslicher spät endender Abend im English Pub mit einem Chips-Käse-Oliven...-Buffet, das alles schlägt und reichhaltiger war als das Abendessen in Bozen. Nur der sturzbetrunkene aufdringliche Italiener war dann doch etwas lästig.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Das zweite Teilstück zwischen Levico Terme und San Martino beginnt mit einer 20 Kilometer langen Einrollphase durchs Valsugana, um die Beine warm zu fahren für eine erneut höhenmeterreiche, aber auch landschaftlich wunderschöne Etappe. In Strigno beginnt dann der langgezogene Anstieg zum Passo di Brocon. Ein Vorpass namens Passo Forcella ist bei Kilometer 30 erreicht, die Brocon-Passhöhe dann bei Kilometer 52. Der kleine Passo di Gobbera folgt auf dem Fuß, so dass wir nach Fiera di Primiero gelangen. Nun fehlen noch 700 Höhenmeter bis in den Wintersportort San Martino di Castrozza; wir haben also eine kleine Bergankunft heute.
Von Torsten – Gestern war alles wolkenverhangen, heute morgen sehen wir durch die letzten Wolkenreste endlich die Dolomitengipfel, phantastisch. Es gibt einige Veränderungen im Peleton: Kerstin und Torsten, der Trainer verstärken Thomas, den Versorger, im Begleitfahrzeug. Dadurch übernimmt Julia den Guidejob für die erste Gruppe, alles läuft. Ebenso läuft es den Rolle rauf und runter, kein Problem, der Morgeneuphorismus schiebt uns noch bis auf den Valles. Die lange Abfahrt wird inklusive Tunnel von allen gemeistert, Die Verpflegung am See nehmen alle Gruppen gemeinsam. Gruppe 1 mach sich als erstes davon, was sich noch als geschickter Zug herausstellen soll. Wir fahren als Gruppe 2+3 durch die Schlucht, es beginnt zu regnen. Der Fedaia wird in Angriff genommen, das Feld ist weit auseinander gezogen. Es donnert weit weg, es beginnt zu regnen, es beginnt zu schütten und zu hageln. Und das obwohl Guide Nr.1 mitten drin ist, eine Unverschämtheit. Oben am Fedaia warten noch drei Leute von Gruppe 2+3 auf die Nachhut und stürzen sich in Richtung Canazei. Dort scheint die Sonne, es wird warm und die letzen Kilometer laufen von selbst. Gruppe 1 ist vor dem Regen im Ziel, Götz aus Gruppe 1 fand es aber anstrengend: "Ich war zum ersten Mal richtig nass (geschwitzt)", in Gegenwart der pudelnassen Gruppe 2+3-Teilnehmer. Wir genießen das prächtige Hotel und sind froh, dass wir zwei Nächte hier bleiben.
Ursprüngliche Beschreibung:
Bergankunft in San Martino? Na ja, genau genommen sind wir noch nicht ganz oben, denn San Martino war erst ein Zwischenziel auf der langen Südanfahrt zum Passo Rolle. Es fehlt uns noch ein Stück von 9 km, bis wir an der Passhöhe stehen, es sind allerdings wunderschöne Kilometer, so dass der Pass in der Morgeneuphorie kein großes Hindernis darstellen dürfte. Direkt im Anschluss wartet der Passo di Valles auf uns. Die Abfahrt führt uns nach Cencenighe, und wir können erstmal entspannt bis Caprile das Tal hinauf fahren, ohne größere Steigungen absolvieren zu müssen. Dann jedoch heißt es nochmals alle Kräfte zu mobilisieren, denn unser letzter Pass, der Fedaia, ist einer der ganz harten Brocken mit Steigungen bis zu 16 Prozent. Im unteren Bereich bekommen wir jedoch noch ein besonderes Highlight serviert – die wildromantische Sottoguda-Schlucht. Oben am Fedaia fahren wir vorbei am Marmoladagletscher, dann geht es in die Abfahrt nach Canazei, wo wir zwei Nächte verbringen werden. Variante: Sagenhafte 4000 Höhenmeter erreicht man, wenn man auch noch die Pässe Duran und Staulanza einstreut.
Von kletterkünstler – Nach dem gestrigen gewittrigen und verregneten Nachmittag und Abend ist für heute gutes und teils sonniges Wetter bis zum frühen Nachmittag angesagt. Wir starten alle gemeinsam, schließlich werden die gleich zum Aufwärmen anstehenden 11,5 km und 750 Hm zum Sellajoch schon für die natürliche Selektion sorgen. Es ist schattig, die Sonne traut sich noch nicht so recht hinter den Wolken hervorzukommen. Morgenstimmung. Der Verkehr ist aber dennoch schon beachtlich, nimmt aber mit Abbiegen von der Pordoistraße in die eigentliche Sellastraße zunächst deutlich ab. Bis auf die letzten Kilometer bin ich alleine unterwegs. Die schroffen Gipfel und markanten Felstürme der Sellagruppe bilden eine eindrucksvolle Kulisse. Ich bin zum ersten Mal hier und sichtlich beeindruckt. Johannes aus der sportiven Gruppe schließt sich uns, der ausdauernden Gruppe, an.
Die Abfahrt ist kurz und kühl, dann biegen wir in die ebenso kurze Auffahrt zum Grödnerjoch ab. Nun hat sich die Sonne gegen die Wolken durchgesetzt und der kurze Wupper wird zum phänomenalen Erlebnis. Die Kamera glüht. Fast alle fotografieren fleißig, selbst Pinocchio. Oben ist Eile geboten. Schnell noch vor dem Bus in die Abfahrt stürzen. Die macht dann auch, abgesehen von einer roten Ampel, richtig Spaß.
In Corvara trennen wir uns von den Campolongo-Fahrern, die die kurze, klassische Sellaronda fahren und damit belohnt werden, nicht nass zu werden. Beim Flaschenauffüllen an einem Supermarkt bemerkt unser Berliner Sven seinen völlig runtergefahrenen, sich in der Auflösung befindlichen Reifen. Glücklicherweise gibt es im Ort einen Radladen, sodass der Conti-Pneu im Guiderucksack bleiben und auf seinen Einsatz warten kann. Dann jedoch nimmt das Drama seinen Lauf. Der Reifen ist schnell gewechselt, sogar Mavic haben sie vorrätig (fortan ist der Berliner der Mavic-Sven - wir haben ja noch einen aus der Hinterpfalz in der Truppe), doch plötzlich sitzt das Schaltauge nicht mehr an seinem Platz. Die Schrauben fehlen, haben es wohl auch schon vorher. Da Canyon, hat sie auch niemand vorrätig (auch nicht der Laden gegenüber unseres Hotels in Canazei), aber es hält auch ohne, solange das Hinterrad nicht mehr raus muss. Einen Platten hat Sven auf der restlichen Tour zum Glück nicht mehr.
Jetzt mit Vollgas in den Valparola rein. Rundherum zieht es sich zu, doch wir bleiben trocken. Für mich der eindrücklichste Pass des Tages mit seinen phantastischen Ausblicken, schroffen Felsen und Gesteinstrümmern. Auch hat es hier deutlich weniger Verkehr als zuvor an Sella und Gardena. Die Abfahrt ist Genuss pur!
Dann reißt die Gruppe auseinander. Ich bin mit Mavic-Sven alleine, wir haben zu lange gebraucht, die warme Windjacke und Armlinge loszuwerden, denn unten ist es warm. Das Unheil bereits vor uns sehend trotzden wir dem Gegenwind und fahren so schnell es geht. Bis Arabba geht alles gut, dann öffnet der Himmel seine Schleusen, es blitzt und donnert. Ein mulmiges Gefühl. Unter einer Brücke halte ich, wie viele andere auch, was sich hinterher herausstellte, ziehe alles an, was ich habe, denn mir ist im strömenden Regen und frischen Gegenwind saukalt.
Mavic-Sven zieht weiter. In den oberen Kehren hört der Regen auf. Ich hole die Kamera aus dem Rucksack, um doch noch ein paar Fotos vom Pordoi zu machen. In der nassen Abfahrt fahre ich tatsächlich noch auf Sven auf, gemeinsam geht es in Canazei in den Radladen. Vorsichtshalber besorge auch ich mir neue Bremsbeläge, die doch schon ganz schön gelitten haben, zumal ich mich die Hälfte der sehr kurvigen Pordoi-Abfahrt hinter einem übervorsichtigen italienischen Autofahrer hinunterquäle.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Was wären die Dolomiten ohne die Sella Ronda, die klassische Sellarunde rund um den Sellastock. Wir entscheiden uns heute für eine ,,extended"-Version dieser Runde, und starten von Canazei aus direkt mit dem langen Anstieg zum Sellajoch. Nach einer kurzen Abfahrt ist das Grödnerjoch als Pass Nummer zwei dann keine allzu große Herausforderung, es heißt aber natürlich auch mit den Kräften so gut wie möglich haushalten. Die Abfahrt führt uns über Corvara - wo wir über den Passo di Campolongo auf die klassische Sellarunde abkürzen könnten - bis nach Stern, wo der lange Anstieg zum Passo di Valparola ansteht. Und den Passo di Falzarego bekommen wir mit einer kurzen Abfahrt gratis dazu. Es geht nun ins Tal hinab, wo zwischen Cernadoi und Arabba das einzig nenneswerte Flachstück des Tages kommt. Eine gute Gelegenheit vielleicht, nochmal die letzten Kräfte zu sammeln, für den finalen Anstieg, den Passo di Pordoi, der uns wieder nach Canazei zurück führt. Varianten: Der Passo Campolongo, Teil der klassischen Sellarunde, fehlt auf der extended-Version. Man kann ihn optional noch aus Stichstraße fahren und 12 km / 400 Hm zusätzlich gewinnen. Wer stattdessen lieber eine Art Ruhetag genießen möchte, fährt die klassische Sellarunde und kommt auf insgesamt 61 km / 2000 Hm.
Von Torsten – Die Wettervorhersage ist schlecht, vor allem für nachmittags, weshalb eine Gruppe schon um halb neun starten will. Es wird viertel vor bis zu los kommen. Martin hatte gestern einen richtigen Ruhetag und will nicht Pellegrino und Giau fahren, wie alle andern, sondern Sella, Grödner, Valparola, Falzarego nach Westen runter und dann den Giau auch von Süden. Er fährt um halb. Wir starten um neun, die Gruppe 1 fliegt an uns vorbei, weg sind sie. Wir treffen die Frühstarter in Moena vor der Vollsperrung. Es gab einen Erdrutsch, die örtliche Exekutive sagt uns, der Pellegrino sein gesperrt. Nach kurzer Beratung wird entschieden: Zurück nach Canazei, über den Fedaia, dann den Giau. Uwe kann nicht mehr ins Pedal einklicken. Er kommt quasi mit einem Bein nach Canazei, dort lösen wir diese Problem mit dem örtlichen Radladen. Um viertel vor elf starten wir also neu in Canazei. Inzwischen kam die Meldung von Gruppe 1: Pellegrino ist dreckig, aber fahrbar. Sie sind nicht durch den Ort gefahren, wo wir den Polizisten auf den Leim gegangen sind, sondern durch den Tunnel und dann zum Aufstieg gelangt. Zurück zu Gruppe 2 und 3. Diese nehmen gemeinsam den Fedaia in Angriff, der sich nicht lange streubt. Oben braut sich aber was zusammen, die letzten
erwischt es kalt und nass in der Abfahrt. Jetzt wird es unübersichtlich: Vier sind vor dem Regen runter, aber auch mit Volldampf an der Mittagsverpflegnug vorbei. Einer fast trocken, der den Versorger auch findet. Fünf, die in einer Bar Schutz suchen und finden. Nach dem schlimsten Regen kommen alle beim Versorger-Thomas an. Kerstin reicht es, sie fährt mit Thomas. Die vier, die sich nicht verpflegen konnten, tun sich schwer noch Nahrung zu finden. Sie schaffen den Giau auch so und gelangen trocken ins Hotel. Ich muss im Aufstieg mehrfach telefonieren, so dass die andern weg und ich so richtig der letzte bin (glaube ich) und mich erwischt der Regen im Aufstieg zum Giau ein zweites Mal. Oben am Pass wartet Martin, der seine Runde trocken hinter sich gebracht hat, alles richtig gemacht! Wir nehmen ein Getränk und wollen graqde los, als Markus auftaucht. Er hat einen anderen Aufstieg Richtung Giau gewählt und musste noch über Colle Santa Lucia, der ihm 300 Hm mehr beschert hat. Wäre noch zu erwähnen, dass die Gruppe 1 ebenfalls trocken blieb, aber durch die Pellegrinoerdrutschstraße saudreckig wurde. Die üblichen Verdächtigen aus Gruppe 1 sind dann auch noch den Stich zum Rifugio Cinque Torri gefahren. Kilometer-Höhenmetersieger des Tages wird aber Martin mit 105 km und 3400 Hm, weil er den Pordoi auch noch als Stichstraße gefahren ist. Dieser Tag wird noch länger für Gesprächsthemen sorgen .....
Ursprungliche Beschreibung:
Nach zwei Nächten verlassen wir Canazei und wenden uns zunächst nach Südwesten, das Fassa-Tal hinunter. So gelangen wir nach 15 Kilometern gemütlichem Einrollen nach Moena, wo die Auffahrt zum Passo di San Pellegrino beginnt. Es ist ein nicht ganz so harter Pass, was ja nach den Strapazen der letzten Tage auch mal ganz schön ist. Teile der Abfahrt und dem anschließenden Rollen im Tal kennen wir dann schon von vorgestern, doch zum Schluss wartet nochmal ein Highlight auf uns. Der einsame Passo Giau bietet abermals herrliche Dolomiten-Panoramen, und auch die felsige Abfahrt nach Cortina d'Ampezzo, wo wir das Nachtlager beziehen, kann sich sehen lassen. Variante: Wem das nicht reicht, der findet mit dem Rifugio Gardeccia noch eine wunderschöne Stichstraße, so dass sich die Etappe auf 103 km und 2900 Höhenmeter summiert.
Von Torsten – Es regnet, leicht aber beständig. Und es hilft ja auch nichts, wir müssen von Cortina nach St.Vigil, an den drei Zinnen vorbei oder rauf und runter. In jedem Fall aber über den Furkelsattel. Nach fünfzig Metern stoppt die erste Gruppe, Getränkerechnung im Hotel nicht bezahlt. Nach dreihundert Metern sprintet Guide Marcel zurück zum Hotel, Rucksack vergessen. Endlich sind alle auf der Piste und im Dauerregen. Zur Tour ist nicht viel zu sagen: nass, kalt, nass, wolkig und nass ist es auch, am Ende regnet es auch deutlich.. Elmar unterhält uns aber prächtig: "Wie von Sinnen rasen sie zu den Zinnen, doch dem Guide ist es eigentlich zu weit". Oder: "Lieber den Furkel im Sattel, als nen Pickel am Arsch." Über den Rest decken wir den Mantel des Schweigens. Endlich im Hotel wartet der Hotelchef schon mit einem Wasserschlauch, um die Räder zu säubern. Direkte Anweisungen folgen, wo die Schuhe getrocknet werden können. Die Chefin verteilt Zimmer und Wäschebeutel, morgen sei alles sauber und trocken. Sensationell!! Die Sauna ist eingeheizt, Abendessen gibt es um halb acht, dass Abendprogramm ist eines letzten Abends würdig.
Ursprüngliche Beschreibung:
Die Drei Zinnen stehen vielleicht wie keine andere Berggruppe für die schroffen, felsigen Dolomitengipfel, die die Region so einzigartig machen. Und heute stehen sie auf unserem Speiseplan. Wir starten in Cortina mit dem Passo Tre Croci, der eher Mittelgebirgs- als alpinen Charakter hat, aber er ist ja auch nur der Aufgalopp. Eine kurze Abfahrt zum Misurinasee, dann beginnt der steile aber wunderschöne Anstieg zu den Drei Zinnen. Danach können wir jedoch erstmal die Beine hochnehmen; die Abfahrt führt bis Toblach – inzwischen sind wir wieder in Südtirol angekommen – und dann noch weiter locker das Tal hinab. Der Furkelsattel ist das letzte Hindernis, bevor wir in St. Vigil einlaufen. Variante: Die Auffahrt zum Kronplatz hat schon beim Giro d'Italia für Furore gesorgt – heute können wir sie vom Furkelsattel aus noch mitnehmen. Vorsicht: Schotter! Ausbeute insgesamt: 94 km, 2800 Hm.
Von Torsten – Es ist tatsächlich trocken heute, so wie es der Bericht vorhergesagt hat und bleibt es auch den ganzen Tag. Das Würzjoch steht auf dem Programm, die letzten 1100 Höhenmeter nehmen wir eingespielt und souverän in Angriff. Der Chef des Hotels hat noch einen Tipp für eine alternative Auffahrt, diese wird aber nicht gefahren, alle Gruppen sind am ihren Grenzen. Diese Würzjoch verlangt allen noch ein mal alles ab, aber schon um elf Uhr sind alle oben, wo Thomas uns ein letztes mal versorgt. Die Passhöhe quillt über vor Autos, man muss dort Parkgebühren bezahlen. Also zügig runter, wir wollen nach Bozen, das sind 1700 Höhenmeter runter! Nach der steilen Abfahrt kommt der Radweg im Eisacktal nach Bozen, sagenhaft. Leicht bergab, kaum andere Radler und ein ordentlicher Rückenwind. So ist es richtig und würdig für eine letzte Etappe.
Ursprüngliche Beschreibung:
Und schon ist der Dolomitengiro fast wieder zuende – doch auch die Schlussetappe bietet mit dem Würzjoch noch einmal einen sehr schönen Pass. Die Auffaht beginnt nach etwa fünf leicht abfallenden Kilometern, sie ist langgezogen und nicht allzu schwer, aber sehr eindrucksvoll. Die Abfahrt führt uns dann ins Eisacktal, dem wir nur noch bis Bozen zu folgen brauchen, so dass sich der Kreis nach einer Woche schließt.