Von majortom – Am Mittelmeer entlang cruisen. Und Höhenmeter sammeln in den Alpen. Es sind nämlich die Alpen, und nicht der Apennin. Das ist den Bewohnern der Ponente, des westlichen Teil Liguriens, sehr wichtig. Sobald wir mal die teils liebliche, teils schroffe Küstenzone verlassen haben, geht es hinauf in die Berge. Mehr als 1000 Höhenmeter am Stück durch die einsame ligurische Bergwelt.
Von Jan – Es sollte sich herumgesprochen haben, dass ich Ligurien liebe, dass ich Italien liebe. Und dass ich die Alpen liebe. Entsprechend sollte ich heute, nach der Einrollrunde unserer Reise Ligurien – Alpen der Ponente eigentlich auf Wolke sieben schweben. Sollte man meinen. So wäre es vermutlich auch, wenn wir nicht in der Abfahrt vom ersten Anstieg des Tages einen ziemlich schweren Sturz gehabt hätten. Nach dem Anruf im Krankenhaus kann ich nun Entwarnung geben: traurige Bilanz ist ein gebrochenes Schulterblatt und jede Menge Schürfwunden. Sehr bitter natürlich, aber sobald man auf der Straße liegt, sind Verletzungen, die ausheilen werden, dennoch ein Grund aufzuatmen. Der Gestürzte ist in diesem Moment sogar schon wieder auf dem Weg zurück zum Hotel. Grund des Sturzes: vermutlich ein Materialfehler des Hinterrades. Zumindest haben die hinter dem Gestürzten fahrenden berichtet, dass es erst laut geknallt hat, und es danach zum Überschlag kam.
Offensichtlich habe ich die Verletzungen in ziemlich schwarzen Farben geschildert, denn wenig später kreiste schon der Rettungshubschrauber über uns. Wo wir waren, konnte er nicht landen, sodass sich die Besatzung relativ spektakulär neben uns abseilte. Danke an dieser Stelle an die sehr professionellen Rettungskräfte.
Angesichts solcher Erlebnisse tritt die Weiterfahrt natürlich in den Hintergrund. Die drei Gruppen, die an der Unglücksstelle noch alle zusammen fahren, fuhren relativ schnell weiter. Da @robertom bei mir in der Gruppe fährt, war auch mein Guideersatz für Gruppe 2 nicht lange zu erörtern. Marc und Carten blieben netterweise bei mir, und mit Verspätung gingen wir in die wunderbar neu asphaltierte Abfahrt vom Colle di Caso. Natürlich waren wir in Gedanken beim Gestürzten, der sehr viel Freude an dieser Abfahrt gehabt hätte. Die Auffahrt zum Passo del Ginestro entpuppte sich als ein wahres Kleinod der Region, die abschließende Abfahrt zurück zum Meer geizte nicht mit wunderschönen Tiefblicken auf Alassio und das Mittelmeer.
Drückt uns bitte die Daumen, dass unsere Reifen ab jetzt auf dem Asphalt bleiben.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Nach der Ankunft in Laigueglia wollen wir natürlich gleich aufs Rad! Es geht auf eine Prolog-Runde, die einen ersten Eindruck von Ligurien vermitteln soll, und die auch gleich den Gegensatz zwischen der dicht besiedelten Küstenzone und dem einsamen, fast schon vergessen scheinenden Hinterland deutlich macht. Unser erstes Ziel ist das Santuario Madonna della Guardia, eine Wallfahrtskirche auf dem 587 m hohen Monte Tirasso oberhalb von Alassio, dem Nachbarort von Laigueglia. Hier liegt uns die Küstenzone zu Füßen. Dann geht es weiter zum Passo del Ginestro, wo wir nur einen Steinwurf vom Mittelmeer entfert sind, aber dennoch in einer anderen Welt scheinen. Hier beginnt eine wunderschöne auf dem Bergrücken verlaufende Panoramastraße, die über das Bergdorf Testico zurück in die finale Abfahrt nach Alassio führt.
Von majortom – Gleich am ersten Tag der Reise wollen wir eine große Runde fahren, die uns nicht nur auf einen der höchsten Pässe der Region führen soll, sondern auch auf einen der schönsten. Der Passo di Teglia mag zwar Geheimtipp-Status haben, aber die schmale Bergstraße in wunderbarer Alpenkulisse ist äußerst lohnenswert. Es geht zunächst entlang der Küste nach Norden, bis nach Albenga. Dann haben wir eine lange Auffahrt zum Passo di Teglia vor uns - entlang der Flusstäler dringen wir immer tiefer ins Hinterland vor. Von Meereshöhe bis auf den fast 1400 m hohen Pass, wo dann die schneebedeckten Hochalpen an der Grenze zu Frankreich zum Greifen nahe erscheinen. Die Abfahrt ist dann genauso lang, bis Arma di Taggia an der Küste geht es bergab. Den Kreis nach Laigueglia schließen wir dann entlang der berühmten Küstenstraße Via Aurelia, über die wir uns von einer malerischen Bucht zur nächsten hangeln.
Von Jan – Eins sei vorweg genommen: Eure guten Wünsche haben geholfen, heute sind alle Teilnehmer unserer Ligurischen Alpen-Reise wohlbehalten zum Hotel zurück gekehrt. Das ist natürlich bei allem, was wir machen, die Hauptsache.
An ersten Etappen versuchen wir auf quäldich-Reisen gerne einen raus zu hauen, und schon ein echtes Highlight der Region einzubauen. Schließlich sollen ja alle, so noch nicht vorhanden, Zuversicht schöpfen, mit der Buchung das Richtige getan zu haben. Dies wäre bei dieser Reisegruppe gar nicht nötig gewesen, denn es sind ausschließlich Wiederholungstäter dabei, und die sind ohnehin zuversichtlich genug. Sie wissen schon, dass am Ende alles gut wird. Dennoch nehmen auch sie das erste Highlight der Region gerne in Angriff: den monumentalen Passo della Teglia, mit 1375 m der höchste aus dem Arrosciatal hinaus führende Pass. Da wir von Meereshöhe starten, liegt hier ein richtiger Brecher vor uns. Mehr Höhenmeter macht man auch an manch deutlich berühmteren Alpenriesen nicht.
@majortom hat diese Reise geschickt komponiert, nachdem er 2019 diese Reise das erste Mal gemeinsam mit @Henner geleitet hat, auf dessen Initiative wir diese Region überhaupt nur in unser Programm aufgenommen haben. Er hatte die dafür nötige Ortskenntnis. Und Tom versteht sich aufs beste darauf, das in einem solchen Rahmen Erfahrene möglichst schlüssig zusammen zu fügen. Danke euch beiden dafür! Das Geschick des heutigen Tages liegt daran, dass man auf die Ortskenntnis des gestrigen Prologs aufbaut, ohne viel doppelt zu fahren. Wir fahren hoch nach Albenga, biegen in das Arrosciatal ein, und ziehen dann über den Teglia den nächstnächstgrößeren Kreis im Vergleich zur gestrigen Einrollrunde. Denn der Teglia führt über den gleichen Kamm wie der gestern gefahrene fast halb so hohe Passo del Ginestro, nur deutlich weiter westlich. Überhaupt, die Täler. Das Arrosciatal ist nur eines der größten der unzähligen Täler, die diese Alpenregion so stark zerklüften. Alle Täler und Seitentäler sind untereinander mit Passstraßen verbunden, und auf all diesen Pässen klingelt der alpine Passjagdzähler. Jan im Glück!
Jan wäre aber auch ohne die alpine Passjagd hier im Glück, denn Jan mag Pässe einfach. Warum, wird am Teglia wieder deutlich. Absolute Einsamkeit nach dem letzten Außenposten der Zivilisation in Rezzo, den wir für einen knappen Kaffeestopp nutzen. Schade, hier könnten wir länger in der Sonne verweilen. Die Straße nur einspurig, die Blätter grün, Konversation und Gesellschaft bereichernd. Auf einigen Metern fehlt der Asphalt, kein Problem in der Auffahrt. Ein Brunnen steht im nirgendwo, aus dem kristallklares, wohlschmeckendes Bergwasser sprudelt. Die letzten vier Kilometer durch dichten Wald führen uns 400 Höhenmeter nach oben. Anspruchsvoll. Rüdiger quält sich. Aber er lacht. Und oben... oben ändert sich schlagartig die Szenerie. Statt Wald auf einmal freie Almen, ein Blick in die Ferne, heute leider diesig, aber dennoch wunderschön. Weit blicken wir auf die Trasse der Westanfahrt, die einen ganz anderen Charakter hat.
Wir einigen uns auf die Pizzabestellung und bestellen für 9 Personen 5 Pizzen und eine Foccacia in Molini di Triora. Die Verpflegung ist etwas trickreich im dünn besiedelten, sich entleerenden Hinterland. Molini di Triora aber bietet einige Optionen, von denen wir die "Pizza d'Asporto Diva" wählen. Wo wir von der Passhöhe telefonisch vorbestellen. Das Ambiente an den Plastiktischen der Außenterrasse ist zwar fraglich, aber die Pizza sehr gut und schnell verfügbar. Italien! Sieben Tropfen Regen fallen auf das Zelt. Wir diskutieren die Abfahrt, die zwar schön, aber vom Belag her eine ziemliche Katastrophe war. Schade, die Schattenseite der unzähligen Straßen der Region ist natürlich, dass sie kaum zu unterhalten sind, und das versucht die Provinz Imperia offensichtlich schon seit geraumer Zeit nur noch an den breiteren und wichtigen Talstraßen. Aber wer fährt schon über den Teglia? Nur noch ein paar Jeeps, aber das merken wir erst jetzt.
Die entspannte Gruppe rauscht von hier aus höhenmeterfrei direkt hinunter zum Meer nach Arma di Taggia, wir streben nach zehn Kilometern schon wieder höheren Aufgaben zu: dem Colle d'Oggia. Wieder überholt uns faktisch kein Auto, wieder liegt ein langer Anstieg von 900 Höhenmetern vor uns. In Gesprächen über die Alpen, die Walser, das Furkajoch, den Bregenzerwald und das kleine Walsertal führt mich Janina scheinbar mühelos zur Passhöhe, von der wir über das weit ausladende Vla Impero hinweg bis zum Mittelmeer blicken. Sven und Tom melden sich von hinten, die Ankunft verzögert sich aufgrund eines Plattens. Oh Mann! Wenn man den Guide einmal braucht. Immerhin kann ich Sven noch etwas Luft spendieren, als die beiden bestens gelaunt an der Passhöhe ankommen. Sie hätten aber einen guten Anwalt, sagt Rüdiger. Aber Rüdiger sagt auch, dass sein Licht an sei, weil er schon den ganzen Tag im Tunnel fahre.
Nun werden Höhenmeter vernichtet. Im ersten noch steilen Abfahrtsteil auf einmal hektisches Bremsen, aber es ist nur eine Kuhherde, die die Straße versperrt. Über den Colle San Bartolomeo fahren wir weiter bergab, immer weiter bergab, kurz in den Impero-Talkessel hinein, den wir aber wenig später schon verlassen und über einen 140-Höhenmeter-Anstieg den Ginestro erreichen, wo sich der Kreis zu gestern schließt Hier kamen wir gestern von links. Entsprechend kennen wir schon die ersten schlechten Meter der Abfahrt in Richtung Testico, entsprechend wissen wir schon, dass es in Testico eine belebte Bar gibt, die wir auf besonderen Kundenwunsch zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ansteuern, die da sind: caffè.
Diese fünf Kilometer sind aber die einzige Überschneidung zu gestern. Die Abfahrt ist nicht weniger schön als die gestern gewählte Höhenstraße. Durch lichtdurchflutete Olivenhaine fahren wir Richtung Meer. Unten raus fehlt leider etwas das Gefälle, so dass es doch noch einmal anstrengend wird in der Jagd auf die drei Ausreißer.
Nun springen wir nur noch ein drittes Mal über den heute schon zweimal gequerten Höhenrücken. Hier unten, kurz vpor dem Meer, bedeutet der Anstieg zur Colla Micheri aber nur noch 160 Höhenmeter. Nach 130 km und 2700 Höhenmetern erreicht die ausdauernde Gruppe um 18:40 Uhr das Ziel.
Keinmal gestresst, ganz viel erlebt und alle heile angekommen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir kombinieren den Passo di Teglia mit dem Colle di Oggia und erleben so ein fantastisches Ligurisches Pässedouble. Bei der längeren Variante fahren wir also vom Teglia nicht bis zur Küste ab, sondern schließen den zweiten Pass an. Der Rückweg führt uns über den Passo del Ginestro und das Merula-Tal in den Badeort Andora, wo mit Colla Michieri noch eine allerletzte Bergwertung ansteht - wir erreichen Laigueglia heute also von oben!
Von majortom – Finale Ligure, von Laigueglia aus gesehen nördlich in Richtung Savona gelegen, gilt als absolutes Mekka für Mountainbiker. Unter Rennradfahrern ist der Ort dagegen weniger gut bekannt - die Abfahrt aus den ligurischen Alpen ist allerdings nicht nur auf den Downhill-Trails, sondern auf der asphaltierten Straße sensationell. Heute führt uns die Etappe also ein ganzes Stück nach Norden bis Borghetto Santo Spirito. Hier verlassen wir die Küstenzone und fahren durch eine wildromantische Schlucht hinauf zum Giogo di Toirano. Nach einem Flachstück im Hochtal des Bormida geht es hinauf zum Colle del Melogno, von dem wir die tolle Abfahrt nach Finale genießen. Der Weg zurück nach Laigueglia ist dass genussvolles Cruisen entlang der Aurelia.
Von Jan – Es gibt nicht viele Alpenrunden, in denen man zwei Alpenhauptkammpässe überquert. Zugegeben, die Runde LarcheBonetteLombarde hat auch etwas für sich, aber die ist halt im Mai noch nicht fahrbar. Der Giogo di Toirano halt schon, und der überrascht heute morgen mit alpiner Grandezza. Solche Felsformationen hätte ich ehrlicherweise nicht in den Ligurischen Alpen erwartet. Fotoshooting mit Vater und Sohn, den jüngsten und ältesten Teilnehmern. Dazu Blicke aus der Panoramakehre bis hinunter nach Borghetto di Santo Spirito. Wow! Auch die sanfte Steigung führt dazu, dass sich dieser Pass ganz vorne in die Gunst meiner Gruppe 2 einreiht. Auf der anderen Seite erreichen wir das fruchtbare Bormida-Hochtal und unseren frühen Pausenort Calizzano. Die Panini in der Bar K2 sind zum Zunge-Schnalzen, ebenso der Caffè dort.
Nur wenig später stehen wir an dem zweiten Alpenhauptkammpass des heutigen Tages, dem Colle del Melogno. Der wird sogar von einer Staatsstraße überfahren, dennoch hält sich der Verkehr hier in ganz engen Grenzen. Wunderbar sanft steigen wir im maigrünen Buchenwald nach oben. An der Passhöhe lädt ein wunderschönes Rifugio zum Mitagessen. Die Einladung hätten wir auch gerne angenommen, wenn wir vorher davon gewusst hätten. So durchfahren wir die enge Durchfahrt der Passfestung und stürzen uns in die 1000 Höhenmeter umfassende Abfahrt, die auf gutem Belag richtig Spaß macht. OK, zugegeben, den Pass haben wir uns vergleichsweise erschlichen, denn unsere 330 Höhenmeter sind nichts gegen den Gegenanstieg vom Meer.
Roberto gelüstet es nach Eiscreme. also führe ich die Meute in die sehr empfehlenswerte Bar Varaia direkt über dem Mittelmeer. Wunderschön! Nur leider etwas schwer erreichbar auf der Gegenfahrbahn, so dass wir uns ziemlich weit über den Gehsteig zurück zur Straße popeln müssen.
Solcherart gestärkt gehen wir aber auch den letzten Tagesanstieg, den Colle Poggio Grande an, der unter den örtlichen Radfahrern unter Monte Croce läuft. Herrlich schraubt sich die Passstraße über Toirano durch die Olivenhaine. Auch der einzige Ort auf der Auffahrt, Balestrino, ist äußerst sehenswert. So ein toller Anstieg! Aber hart. Nicht nur mir schmerzen die Beine, auch all meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter denken voller Wehmut an die ersten beiden sanften Anstiege des Tages.
Es folgt eine grandiose Abfahrt über Castelvecchio di Rocca Barbena hinunter ins Val Neva nach Zuccherello, wo ich meiner Gruppe noch ein Eis versprochen habe. Der Ort ist aber nicht nur einer der schönsten, sondern auch einer der verlassensten Dörfer Italiens, und so rollen wir das Neva-Tal weiter hinaus. Hier hatte ich mir schon bei meiner Vorabtour am Freitag überlegt, dass ich heute durch den Ort fahren möchte, denn von der Straße sieht man überhaupt nichts davon. Das erweist sich als goldrichtig. Am Dorfplatz ein tolles Cafè mit Apfelkuchen, Torta Verde und allem was das Herz begehrt (nur ohne Fotos). Die Sonne scheint uns ins Gesicht, wir machen große Pläne, was man noch anhängen könnte. Den Colle di Caso zum Beispiel. Dann öffnen sich wie aus dem Nichts die Himmelsschleusen, ein Blick auf den Regenradar verheißt nichts Gutes. Petrus möchte keine Zussatzschleifen heute.
Also schnell los durch den Regen nach Albenga, wo die Straßen wieder trocken und von Autos im Feierabendverkehr verstopft sind. In Alassio wirds dann ganz dramatisch. Nach einigem Stop and Go erreichen wir die freie Fahrt nach Laigueglia, wo wir sicher sein können, heute alles richtig gemacht zu haben. Auch ohne Colle di Caso.
Was für ein toller Tag in den Alpen der Ponente!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir machen eine Acht aus der Etappe und fahren noch den schönen Colle Poggio Grande.
Von majortom – Heute wollen wir ganz tief nach Westen in die Ligurischen Alpen vordringen, fast schon bis zum Alpenhauptkamm an der Grenze zu Frankreich. Ab Albenga folgen wir dem Flusstal des Torrente Arroscia über Pieve di Teco bis zum 1263 m hohen Pass mit dem klangvollen Namen Colle San Bernardo di Mendatica - von der Mündung bis zur Quelle sozusagen. Dann geht es über eine Kammstraße durch den Regionalen Naturpark Ligurische Alpen nach Nava, dem Wendepunkt der Etappe. Über den Colle di Nava geht es wieder auf die Südseite der Ligurischen Alpen. Den Abschluss macht dann der Colle San Bartolomeo, bevor wir bei Oneglia die Küstenzone erreichen und die Runde auf der Via Aurelia vollenden.
Von Jan – Heute zog tatsächlich ein wenig Abenteuer-Flair in unsere Rennrad-Reise in den Ligurischen Alpen ein. Die Colletta delle Salse waren wir noch nie im Rahmen einer quäldich-Reise gefahren, es fehlten barometrische Angaben im Tourenplaner, und eine Verpflegungsmöglichkeit im Niemandsland zwischen Piemont und Ligurien aufzutreiben war... eine Herausforderung! Aber dafür hatten wir heute einheimische Verstärkung auf unserer Seite. Diego bot sich an, mit uns zu fahren, der uns gestern auf der Hotelterasse getroffen hat. Diego kennt hier jeder, und einer seiner Freunde, der gefühlt nur ein Viertel so alte Sash, gesellt sich kurz vor Albenga zu uns.
Gemeinsam fahren wir das Arrosciatal hinauf, und Sash lobt anerkennend unsere Ortskenntnis ("Die Straße am Flughafen vorbei kennen die wenigsten") sowie die Streckenwahl ("Die Runde, die hier heute macht, ist die schönste der ganzen Region"). Leider muss Sash schon bald wieder beidrehen, kurz vor Pieve di Teco dreht er auf eine Nebenstraße zum Colle San Bartolomeo ab, auf den wir auf dem Rückweg über eine andere Strecke fahren wollen. Aber gute Nachricht: die Nebenstrecke wurde neu gemacht und ist jetzt gut fahrbar. Nächstes Jahr!
Am Abzweig nach Mendatica weist uns ein Sperrungsschild in die Schranken. Der Fahrer eines herauskommenden Jeeps grinst nur dick und sagt "natürlich kann man fahren". Also fahren wir. Im nächsten Ort steht die Feuerwehr. "Nein, sie haben die Brücke abmontiert." "Können wir denn durchlaufen?" fragt Diego. "Müsst ihr probieren", heißt die bestärkende Antwort. Die doppelte Absperrung ist schon massiv, aber der Brücken-Rohbau erlaubt eine vorsichtige Querung. Absturzgefahr: keine. Hinter der Absperrung stehen Autos, von oben kommt man also hierher. Aufatmen.
Es folgt eine wunderbar einsame Auffahrt durch hellen, dichten Wald auf bestem Asphalt bis Mendatica, wo die Straße kurz auf eine Almregion austritt. Mendatica ist wunderschön, aber wie ausgestorben. Kein Wunder, dass alle Bars hier zu sind. Diego und ich suchen die "Machinette", also Verkaufsautomaten, von denen Sash sprach. Es stellt sich heraus, es gibt einen Kaffeeautomaten in der Dorfbücherei. Süß!
Nun muss ich meiner Gruppe hinterher springen, was sich im steiler werdenden Gelände hinter Mendatica als herausfordernd erweist. Glücklicherweise kann ich das Gruppetto noch vor der Passmarke des Colle San Bernardo di Mendatica stellen. Wunderbar gucken wir von hier oben zurück bis zum Meer. Gruppenbild vor Ligurischem-Alpen-Panorama. Alle sind glücklich, dass wir die Brücke überwunden haben. So ein toller Anstieg!
Ab hier wird es dann richtig grandios. Die Blicke auf die gegenüberliegenden Gebirgsstöcke vermitteln richtiges Hochalpenflair, das uns das wellige Stück bis Monesi di Triora mit Leichtigkeit überwinden lässt. Hier gucken wir auf die Almlandschaft unter dem Alpenhauptkamm, hinter dem das Royatal und somit Frankreich liegt. Habe ich es schon erwähnt? Grandios!
Noch grandioser ist die Ravioli-Verpflegung im Rifugio La Vecchia Partenza, meinem Meisterstück der heutigen Woche. Schwer zu finden, heute eigentlich zu, macht aber extra für uns auf. Tolle Menschen empfangen uns: Mauri und Simona haben hier oben ein Bike-Hotel im Nichts aufgebaut und versprühen Leidenschaft und gut Laune. Die Ravioli sind erstklassig. Laut Roberto die beste Tagesverpflegung in Ligurien aller Zeiten, und Ambiente, Gastlichkeit und Essensqualität scheinen ihm Recht zu geben.
Ach so, oben war ich im Unrecht. Richtig grandios wird's eigentlich erst jetzt. Gleich nach dem Rifugio ertönt die Motivklingel, alle müssen vom Rad, alle zücken die Fotoapparate ob der grandiosen Blicke auf die Felsformation des Punta Marguareis, dem höchsten Gipfel der Ligurischen Alpen. Nun steigen wir die letzten vierhundert Höhenmeter zur Colletta delle Salse. Diese hieß auf quäldich zuletzt übrigens noch Passo della Colletta, aber alle in Ligurien sprechen von "Le Salse", einem kleinen Weiler unter dem Pass. In Blumenwiesen windet sich der Pass nach oben, wir blicken zurück auf den Kessel unterhalb des Rifugios, und über den eben erklommenen Colle San Bernardo di Mendatica hinweg blicken wir bis hinunter zum Meer. Unfassbar schön.
Als wenn das noch nicht reichen würde, ist die Gegenseite ebenso begeisternd, wenn nicht noch schöner. An zwei Orten vorbei folgen wir dem Tanaro, der hier eine tiefe Schlucht eingegraben hat. Massive Felsformationen! Für mich völlig überraschend. Der ganze Tag ist für mich völlig überraschend, und das, obwohl ich die höchsten Erwartungen daran hatte. Weit übertroffen!
Das vorher tolle Wetter ist nun umgeschlagen, ein Gewitter kommt bedrohlich näher, wir müssen nun weiter drängen. Den Tanaro bergab bis Ponte di Nava, dann über den Colle di Nava zurück über den Alpenhauptkamm und in rauschender Abfahrt zurück nach Pieve di Teco. Was für eine tolle Abfahrt auf grandiosem Asphalt! Staatsstraße sei dank. Mittlerweile haben wir auch die Regenjacken an, und der weitere Weg über den Colle San Bartolomeo bis nach Imperia ist ein einziger Kampf gegen den Nieselregen. Oben verpasse ich die richtige Abfahrt. Ups! Aber auch unsere führt nach Imperia, nur über mehr Schnellstraße. "Schnell ins Hotel ist doch gut!" findet Roberto.
Und das gelingt uns auch. Am Hotel macht Thomas endlich noch seine 3000 Höhenmeter voll! Ein würdiger Abschluss eines wunderbaren, abenteuerlichen Tages in Ligurien.
Hoch die Tassen beim Ligurischen Gala-Dinner in unserem tollen Hotel!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Es braucht schon einen Königsetappen-verdächtigen Tagesabschnitt, um bis zum Passo della Colletta vorzudringen, mit 1602 m Höhe der höchste Straßenpass Liguriens. Hier sind wir direkt unterhalb des Alpenhauptkamms, und hinter den Bergen liegt schon das Roya-Tal in Frankreich. Vom Collette fahren wir kurzzeitig ab ins Piemont, bis wir bei Nava wieder die Strecke der kürzeren Variante erreichen.
Von Jan – Da wir wetterbedingt den Ruhetag schon auf Tag 6 unserer Reise verschoben haben, halte ich mich heute mit dem Einbau von Zusatzoptionen vornehm zurück. Ich selber bin auch ziemlich platt; Höhenmeter und berichtsbedingt wenig Schlaf zeigen ihre Wirkung. Mit immerhin sechs Personen starte ich heute in Gruppe zwei. Einige ziehen einen echten Ruhetag vor und machen mal gar nichts. Danach fühle ich mich in den ersten steilen Meter zur Colla Micheri ehrlicherweise auch. Im Marulatal rollen wir uns dann aber bei sanften Steigungsprozenten ein. Richtung Testico ziehen erste dunkle Wolken auf. Im Ort bin ich ziemlich glücklich, dass Janina, Marcel, Thomas und Tom schon im Café sitzen, als Axel und ich einrollen. "Ich werde lieber nass, als jetzt auf den caffè zu verzichten", verkünde ich dankbar.
Zum dritten Mal diese Woche erreichen wir den Passo del Ginestro, von der dritten, uns noch fehlenden Seite. Wir rollen Richtung Imperotal ab. Glücklicherweise kennen wir einen kleinen, versteckten Übergang nach Diano Marina. Dessen zweiter Teil aber auf schmalster Straße jenseits der 20 % rampt. "Rattenweg durch Olivenhaine" / "Wir müssen über den Sinn eines Ruhetags sprechen" / "Mörder" lässt die Gruppe vermelden. Die gut asphaltierte Variante über den Rücken hat aber 200 Höhenmeter mehr, und durch Imperia will nach dem gestrigen Stau dort auch keiner mehr. Ohnehin meint es niemand wirklich ernst. Wir freuen uns des Lebens.
Die Abfahrt nach Diano Marina läuft dann gut, und gerade diskutieren wir über Eis und Schmutzbier, als die ersten Regentropfen fallen. Der Himmel öffnet aber erst die Schleusen, als wir schon wieder im Hotel sind. Schöner Tag. Glück gehabt. Beine hochlegen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Nach den teils doch recht schweren Etappen der vorigen Tage wollen wir es heute einmal etwas ruhiger angehen lassen. Wir fahren über Colla Michieri hinüber ins Merula-Tal und folgen diesem bis zum Passo del Ginestro. Eine schöne, fast schon etwas abenteurliche Höhenstraße oberhalb des Impera-Tals bringt uns dann an die Küste bei Diano Marina zurück.
Von Jan – Gestern Abend habe ich mit Matthias und Matthias noch eine Alternativrunde nach Finale Ligure über den Pian dei Corsi diskutiert und entschieden, weil der Regen heute über Sanremo runterkommen sollte, und so die Etappe über Cipressa und Poggio di San Remo arg viel Selbstkasteiung bedeutet hätte. Heute lag die Reisegruppe aber in Laigueglia wach, weil das Wetter schneller war als erwartet und in Form von Gewitter auf uns nieder ging. Schlafend oder eben nicht mehr schlafend.
Aufgrundddessen heute Planänderungsänderung und: wir fahren doch nach Sanremo. Der Regen sitzt jetzt über Finale Ligure. Und der Wind kommt von hinten bis Sanremo. Auf der Cipressa gehe ich zwangsläufig all-in: meine Schaltung schaltet nicht mehr, und ich kette 52:16. Geht. Recht schnell sogar, ich habe gut geschlafen nach dem Gewitter. Blut, Schweiß und Tränen zurückliegender Rennradprofi-Generationen. Hier motivieren sie auch mich! Oben caffè.
Am Poggio geht die Schaltung wieder, und ich kann noch schneller fahren. Leider wird am Poggio, genauer an der Bar Olimpia, wo wir Panini essen, dann mein Rad von einer Windböe umgeschmissen. Nach der ausschweifenden Fotosession an DER Telefonzelle zieht es uns Richtung Passo Ghimbegna. Leider geht meine Schaltung jetzt gar nicht mehr, besser gesagt: der linke Schaltgriff will keine Kommunikation mit der Schaltung aufnehmen. Elektronik :-[ Aber ich programmiere die Schaltung zweimal um, schalte so aufs kleine Blatt und kann nun allein mit dem rechten Schalthebel hinten schalten, wie es laut Werkseinstellungen auch vorgesehen ist. Das dauert aber, währenddessen meine Gruppe bei Nieselregentendenz auf mich wartet.
Nieselregentendenz ist dabei eine gute Nachricht, denn als wir in Ceriana einrollen, sehen wir die Regenwand vor uns. Italiener kommen uns entgegen und warnen uns vor Regen. Glücklicherweise fragt uns Marc, ob wir uns das antun wollen, und schon drehen wir um, um uns in Ceriana ein Bild vom Wetterradar zu machen. Der Regen zieht ab, also fahren wir bald weiter. Nass werden wir nur von unten.
Der Passo Ghimbegna ist sehr nett, und die Auffahrt im Nebel direkt kontemplativ. Die B-Variante ziehen wir lieber nicht, da wir von Gruppe 1 schon wissen, dass der Monte Ceppo in der Abfahrt fast nicht mehr fahrbar ist. So genießen wir die Auffahrt, und ich kann dank meines langen Mechaniker-Eingriffs ein wenig Gruppe 3 vor die Linse bringen, und auch einige Wort mit Matthias, dem Guide von Gruppe 3 wechseln.
Die Abfahrt hinunter ins Argentina-Tal ist aber auch ziemlich abenteuerlich. Schlaglöcher und Tannennadeln machen die Abfahrt zu einem langen, schleichenden Vergnügen. Dafür rollt's im Argentinatal um so besser. In Arma di Taggia kommt es wie es kommen musste: auf dem Radweg empfängt uns ein Gegensturm der unfreundlichen Sorte. Aber der Radweg ist toll!
Und vierzig Kilometer, Capo Berta, Capo Cervo, und Capo Mela später, sind wir wieder in Laigueglia beim hochverdienten Schmutzbier nach einer tollen Woche, bei der man überhaupt nicht (wie anderswo diskutiert) von Wetterpech reden kann. Kaum nass geworden, alles gemacht, was ging! Sehr empfehlenswert!
Ursprünlcihe Etappenbeschreibung
Was wären die Ponente ohne Mailand-Sanremo! La Primavera, einer der ganz großen Klassiker, eines der fünf Monumente des Radsports. Die Dramaturgie des Rennens: Nach fast 300 Kilometern entscheidet sich an zwei Hügeln kurz vor dem Ziel, Cipressa und Poggio, ob auf der Via Roma in San Remo die Sprinter den Sieg unter sich ausmachen, oder ob ein Puncheur jubeln kann, der in den letzten beiden Anstiegen das Feld mit einer Attacke entscheidend distanzieren kann. Wie dem auch sein, spätestens am Poggio muss man all in gehen, das Taktieren hat ein Ende und die Beine müssen sprechen.
Die heutigen Etappe haben wir also Mailand-Sanremo gewidmet und wollen den finalen Abschnitt des Rennens selbst erleben. Die Strecke trifft, von Mailand über den Apennin kommend, westlich von Genua auf die ligurische Küste, und folgt dann der Via Aurelia. Sie führt also auch durch Laigueglia, und wir können direkt vom Hotel aus auf der Originalroute einsteigen. Mehr noch: von Laigueglia geht es hinauf zum Capo Mele, das den hügeligen Schlussabschnitt einläutet. Es folgen Capo Cervo und Capo Berta, bis es dann von San Lorenzo di Mare aus hinauf zur Cipressa und anschließend in den Poggio geht. Spätestens hier kann man sich der Faszination wohl nicht mehr entziehen. Gänsehaut-Feeling ist vorprogrammiert.
Am Poggio verlassen wir dann die Originalroute, verzichten auf die letzte Abfahrt nach San Remo - auf uns warten ja auch keine jubelnden Fans. Wer möchte, kann den Abstecher natürlich gerne noch machen - eine Kaffeepause auf der Via Roma ist sicher auch schön. Was kaum jemand weiß: der Poggio ist eigentlich nur der Aufgalopp zum schönen Passo Ghimbegna. Hier sind wir dann schon wieder im einsamen Hinterland angekommen. Dann fahren wir ab nach Arma di Taggia. Auf dem Rückweg verzichten wir lieber auf die Cipressa und nehmen stattdessen den tollen Bahntrassenradweg entlang der Küste.
Von majortom – 169 m hoch ist der Poggio di San Remo. 1498 m hoch ist der Passübergang am Monte Ceppo, nur wenige Kilometer nördlich davon. Die lange Variante unserer Mailand-Sanremo-Etappe ist also eine Etappe der Kontraste. Poggio vs. Cima Coppi.
Von Jan – Aus dem Arroscia-Tal, das bei Albenga ins Mittelmeer fließt, führen nicht weniger als zehn Pässe hinaus, natürlich aus den jeweiligen Seitentälern. Der Möglichkeiten sind fast unendlich, zumindest aber reicht es für eine Woche passioniertes Radfahren. Da es sich am Donnerstag und Freitag eintrüben soll und morgen der beste Tag der Woche ist, müssen wir heute eine nicht ganz so lange Tour einschieben, um morgen aus dem vollen schöpfen zu können. Morgen ist zwar Mittwoch und eigentlich der designierte Ruhetag auf dieser Standort-Reisewoche, aber: eigentlich.
Intensive Wetterrecherchen ergeben, dass heute der richtige Tag sein sollte für die eigentlich als Abschlussrunde geplante erneute doppelte Alpenhauptkammquerung über Colle di Caprauna und Colle San Bernardo. Drüben in Ormea, im Piemont, soll es zwar heute auch regnen, aber eben nur leicht, und eine Runde müssen wir ja schließlich für heute auswählen.
Es ist erstaunlich warm heute morgen, als wir schon um halb neun losfahren – der späteren Regentendenz wegen. Wir fahren der gestrigen Tour genau entgegen bis Cisana und dann ins Val Pennavaire hinein in Richtung Colle di Caprauna. Der ist mit 1375 m, gefahren ab Meer, genau so hoch wie der Passo della Teglia am Sonntag, aber die Straße ist deutlich besser, die Aussichten auf die umliegende Bergwelt inklusive Berggipfelgrate begeisternd, und auch die wenigen durchfahrenen Orte äußerst pittoresk. Kein Verkehr ist hier im Hinterland schon selbstverständlich. Ab Caprauna rampt es sich erheblich, und meine um drei Personen geschrumpfte Gruppe muss sich ordentlich ins Zeug legen, bevor die Passhöhe erobert ist. Dafür sind wir heute als erstes oben, denn Gruppe 1 nimmt heute die Mailand-San-Remo-Etappe in Angriff, so dass wir nur die entspannte Gruppe in Schach halten müssen. Was uns natürlich nicht gelingt, und auch nicht gelingen kann, weil Daniel einfach viel zu schnell und übermotorisiert ist. Oben dreht er dementsprechend noch einmal um, um seinen Freunden entgegen zu fahren.
Wir aber flüchten schnell gen Tal, die dräuende Regenprognose vor Augen.
In Ormea gibt es feinste Salsiccia con crauti in der Bar della Stazione. Wir halten die Pause kurz und steuern schon den Colle San Bernardo an, der sich mit 5 % Durchschnittsteigung gnädig erweist. Das Hinterland ohne Regen hinter uns gebracht! Gruppenbild mit Dame.
Nun fahren wir die in Teilen schon von gestern bekannte sensationelle Abfahrt nach Zucherello: fast 1000 Höhenmeter werden zügig auf schnellstem Belag vernichtet. Wie gestern lautet unser Ziel: Cisano sul Neva, wo wir nun schon den Apfelkuchen und alles andere kennen. So eine tolle Bar (diesmal sogar im Bild festgehalten)!
Nun ist es noch nicht einmal halb drei, und diesmal hat auch Petrus ein Einsehen. Heute ist er uns hold und hat nichts gegen die Verlängerungsoption einzuwenden. Knappe 300 m bedeutet der Anstieg zum Colle di Caso lediglich. Außerhalb des Programms zwar, aber die nehmen wir natürlich trotzdem noch mit, auch wenn die Gruppe auf zwei Drittel zusammenschrumpft. Aber dieser vom Sonntag bekannte optimale Belag möchte einfach gefahren sein! Die finale Abfahrt führt uns um 16 Uhr fast direkt bis zum Hotel.
So ein toller Tag in den Ligurischen Alpen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auch die Schlussetappe unserer Ligurien-Woche folgt dem altbewährten Rezept: hinein in die Berge. Es geht heute zum Colle di Caprauna, mit 1375 m Höhe einer der höchsten Pässe der Umgebung. Und erneut können wir annäherend von Meereshöhe hinauf fahren, erleben wir die Landschaft und die Vegetation sich ändert, wie aber auch die Besiedlung immer dünner wird, bis wir in der verlassenen Welt der Ligurischen Alpen angelangt sind. Auf der Nordseite des Passes fahren wir dann ein Stück durch Piemont, bitten auf einem Flachstück im Tanaro-Tal die Rouleure in der Gruppe nach vorne. Der letzte Pass unserer Woche ist dann der Colle San Bernardo, von dem wir zum letzten Mal in die rauschende Abfahrt an die Mittelmeerküste stürzen können.