Von tortentom – Willkommen bei der Schweißrundfahrt, äh Schweizrundfahrt! Endlich wieder richtige Berge! Endlich Schweiz!
Wir starten mit 21 motivierten und fitten Radwilligen aus Interlaken vom Hippen HEY-Hotel aus. Ein Top Abendessen lässt die verwirrende Hotelsuche vergessen. Detlef startet mit seiner exklusiven Damengruppe als erstes. Darauf folgt Tilmann mit Gruppe 1 und ich starte mit 11 Leuten in Gruppe 2. Wir rollen gemütlich los, Richtung Lauterbrunnen, biegen dann aber links ab nach Grindelwald um den kitschigen (O-Ton Brigitte und Wolfgang) Anstieg zur großen Scheidegg zu bewältigen. Der mächtige fast 4000er Eiger trohnt die ganze Zeit neben uns! Die über 1800m hohe Nordwand wurde übrigens am schnellsten in 2:22:50h bezwungen! Ganz so lange brauchen wir für die Scheidegg heute nicht. Alles ist wie gemalt und ich warte nur bis irgendwo Heidi und der Ziegenpeter auftauchen! Oben angekommen trennen wir Gruppe 2 und vier willige fahren inklusive Gunnar noch die Fleißvariante über Winterlicken nach Innertkirchen zum Brünigpass und buchen somit 500 extra Höhenmeter und 15km mehr auf ihr Konto! Bravo! Ebenso macht dies Gruppe 1 um Tilmann. 3 harte aus Gruppe eins fahren die Extremen 3600 HM heute! Chapeau! Ob sich das die nächsten Tage nicht rächt... Der Rest entscheidet sich direkt über den Brünigpass zu Sille zu fahren. Die mittlerweile dreißig Grad Celsius machen den relativ kurzen Anstieg mit 400 Höhenmetern zu einer hitzigen Sache. Sille steht mit ihrem Corona-Buffet Gott sei dank im Schatten und wir können uns für die letzten 40 welligen Kilometer stärken! Eine rote Baustellenampel in sengender Hitze entlockt Frank den Titel dieses Etappenberichts: Willkommen bei der Schweißrundfahrt! Noch ein paar letzte Kilometer und wir sind in unserem Sensationellen Hotel direkt am Vierwaldstätter See! Mit direkt meine ich direkt, da der Reiseleiter diesen Bericht gerade in Badehose und mit isotonischem Getränk schreibt. Ein perfekter Auftakt in eine schöne Woche Schweiß, äh Schweiz!
quäldich-Reise Schweiz-Rundfahrt
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Schweiz-Rundfahrt vom 8. bis 15. August 2020.
Von tortentom – Willkommen bei der Schweißrundfahrt, äh Schweizrundfahrt! Endlich wieder richtige Berge! Endlich Schweiz!
Wir starten mit 21 motivierten und fitten Radwilligen aus Interlaken vom Hippen HEY-Hotel aus. Ein Top Abendessen lässt die verwirrende Hotelsuche vergessen. Detlef startet mit seiner exklusiven Damengruppe als erstes. Darauf folgt Tilmann mit Gruppe 1 und ich starte mit 11 Leuten in Gruppe 2. Wir rollen gemütlich los, Richtung Lauterbrunnen, biegen dann aber links ab nach Grindelwald um den kitschigen (O-Ton Brigitte und Wolfgang) Anstieg zur großen Scheidegg zu bewältigen. Der mächtige fast 4000er Eiger trohnt die ganze Zeit neben uns! Die über 1800m hohe Nordwand wurde übrigens am schnellsten in 2:22:50h bezwungen! Ganz so lange brauchen wir für die Scheidegg heute nicht. Alles ist wie gemalt und ich warte nur bis irgendwo Heidi und der Ziegenpeter auftauchen! Oben angekommen trennen wir Gruppe 2 und vier willige fahren inklusive Gunnar noch die Fleißvariante über Winterlicken nach Innertkirchen zum Brünigpass und buchen somit 500 extra Höhenmeter und 15km mehr auf ihr Konto! Bravo! Ebenso macht dies Gruppe 1 um Tilmann. 3 harte aus Gruppe eins fahren die Extremen 3600 HM heute! Chapeau! Ob sich das die nächsten Tage nicht rächt... Der Rest entscheidet sich direkt über den Brünigpass zu Sille zu fahren. Die mittlerweile dreißig Grad Celsius machen den relativ kurzen Anstieg mit 400 Höhenmetern zu einer hitzigen Sache. Sille steht mit ihrem Corona-Buffet Gott sei dank im Schatten und wir können uns für die letzten 40 welligen Kilometer stärken! Eine rote Baustellenampel in sengender Hitze entlockt Frank den Titel dieses Etappenberichts: Willkommen bei der Schweißrundfahrt! Noch ein paar letzte Kilometer und wir sind in unserem Sensationellen Hotel direkt am Vierwaldstätter See! Mit direkt meine ich direkt, da der Reiseleiter diesen Bericht gerade in Badehose und mit isotonischem Getränk schreibt. Ein perfekter Auftakt in eine schöne Woche Schweiß, äh Schweiz!
Der Morgen startet perfekt! Balkontür auf, den Sonnenaufgang am Vierwaldstätter See bestaunen! Gleiche Idee hatten Peter und Charly. Eigentlich wollten wir hier bleiben, aber wir sind ja zum Radfahren hier! Heute übrigens die schnellste Frühstück-Abfahrtsleistung in der quaeldich Historie! Frühstück 0700 - alle an der Fähre um 0815! Sensationell! Großes Lob an die Disziplin unserer tollen Truppe! 20 Minuten eine schöne Bootsfahrt rüber nach Gersau. Schönes und angenehmes Einrollen am Vierwaldstätter See Richtung Schwyz. Ab hier geht es dann in den ersten Anstieg des Tages zur Ibergeregg. Erstmal 20 Minuten warten bis die Bauarbeiter die Straße öffnen! Gerhard transpiriert leicht! Ca. 3 Liter Wasser laufen dort schon aus seinem Gesicht! Dann gehts los, ah nein doch nicht! Ampel! Aber jetzt! Ah ok noch eine Ampel! Dann jedoch ungehindert und schon deutlich von der Hitze gezeichnet zur Passhöhe! Runter an den Sihlsee geht es dann gleich wieder hoch zur Sattelegg. Nicht lange aber mit zweistelligen Prozenten auf den letzten drei Kilometern. Sille empfängt uns oben am Grill. Steaks gibt’s nicht, ich fühle mich aber wie eines! Schöne Abfahrt nach Vorderthal und dann ruppig nach Siebenen. Auf ausgebauten Landwirtschaftswegen geht es mit mega Rückenwind und der 40 aufm Tacho nach Weesen! Gunnar macht Tempo und an einer Schranke treffen wir wieder auf Gruppe eins. Angekommen am Walensee meint Roger ob wir da links hoch müssen zur dort schon sichtbaren Galerie. Ich winke ab und sage mit Überzeugung: „Ne, sicher nicht!“ zugegebener Maßen ein hoffnungsvolles wunschdenken! Ab dann beginnt die Pforte zur Hölle! Nicht vom Verkehr her, aber die Temperatur von 36 Grad macht auf der teilweise frisch asphaltierten Straße nach Amden richtig zu schaffen! Wir müssen genau durch die in den Fels gehauene Galerie! Immerhin ist dort Schatten! In Amden finden wir einen Brunnen den wir als Trinkwasserquelle dringend nötig haben. Amden hat nach diesem Brunnenbesuch wohl nun kein Wasser mehr. Sorry dafür! Die letzten 4 Kilometer zu unserem Hotel in Arvenbüel sind dann wieder ganz gut machbar! 5 verrückte fahren noch ab Amden den Stich hoch zur Hinteren Höhi! Dieser war nach Überlieferungen von Thomas und Wolfgang wohl nicht so schlimm als die vorhergegangene Straße. Gruppe drei kommt auch heil am Hotel an! Von jedem Heute eine mega Leistung bei diesen Bedingungen hier hoch zu fahren. Respekt! Jetzt wandert ein Teil noch zum Aussichtspunkt auf den Walensee! Danach fordert Wolfgang Essen mit Nachschlag für Alle!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Etappe beginnt mit einem Transfer. Schwimmen wollen wir nicht, also setzen wir mit der Fähre über den Vierwaldstätter See von Beckenried nach Gersau über. Am Nordufer des Sees fahren wir nach Brunnen und dann weiter bis Schwyz, wo mit der idyllischen Ibergeregg der erste Pass des Tages ansteht. Nach der Abfahrt erreichen wir den Sihlsee, und mit der Sattelegg schließt sich abermals ein kleiner, aber feiner, weitgehend unbekannter Anstieg an. So arbeiten wir uns langsam vor bis an den Walensee. Und erleben hier ein echte Bergankunft: unser Etappenort Arvenbüel liegt malerisch oberhalb des Sees – nach der steilen Auffahrt können wir also mit Traumpanoramen auf der Terrasse entspannen.
Variante: 500 Höhenmeter und 11 km mehr sind es, wenn man noch die Stichstraße zur Hinter Höhi fährt.
Von majortom – Was für ein herrliches Bergpanorama heute Morgen! Auch Wolfgang aus Wien strahlt über beide Ohren! So kann der Tag mal wieder beginnen! In dem mit Leidenschaft geführten Hotel Arvenbüel bereitet man uns ein gutes Frühstück und nachdem bei Peter der Zahnkranz wieder fest ist brechen wir auf zur dritten Etappe nach Tiefencastel. Kurz bergab und dann im angenehmen Schatten hoch zur Vorder Höhi! Kühe am Weg bereiten Thomas Probleme, der in der Kurve nach der 21% Rampe ein paar Spritzer der Kuh-Notdurft abbekommt! Eine wahrlich beschissene Lage, aber ist ja alles Natur und sicher gesund! Oben angekommen bietet sich ein Top-Panorama auf die zurückliegenden Berge. Unter anderem kann man die Schneekuppe des 3600m hohen Tödi erkennen! Traumhaft! Hinunter nach Alt St.Johann dann eine eher schlechte Abfahrt auf die wir aber eingestellt waren. Wir rollen locker weiter über den zwischenzwicker nach Wildhaus und dann zügig auf perfekter Straße hinunter nach Grabs. Von dort aus dann auf den Rheindamm. Gunnar und Ich wechseln uns vorne ab und die Gruppe zieht ordentlich mit! Marcus fühlt sich wie zu Hause am Deich! Ballern bis Liechtenstein! Geil! Dann Rhein ins Fürstentum, ein paar Fotos geschossen und gleich wieder raus Richtung St.Luziensteig. Oben wartet Sille. Es ist schon wieder etwas wärmer und wir freuen uns auf unsere Verpflegungs-Königin! Mir wäre eine 30 Minütige Schlaf-Pause auch recht, aber schlaf kann man auch wenn es nicht so schön ist wie hier in der Schweiz! Also runter und auf der Hauptstraße nach Chur. Diese ist relativ wenig befahren, da nebenan die Autobahn grüßt! Durch das Verkehrsgewusel in Chur dann durch in den Anstieg nach Lenzerheide! Es ist mittlerweile doch schon wieder die 30 Grad Marke geknackt und der sehr starke Verkehr auf diesem Transit-Pass macht den Anstieg auch Mental zermürbend. Gäbe es noch Wetten Dass...? könnte ich jetzt anhand des Kupplungsgeruchs eines LKWs die Marke und die Erstzulassung erraten. Hilft nix, müssen wir drüber und immerhin gibt es in Churwalden einen Brunnen, den wieder einige nutzen. Oben angekommen verabschieden sich die üblichen Streber noch auf die Option zur Alp Lavoz. Der Blick von oben aber ganz schön und dafür auch sehr wenig Verkehr! Wir fahren ab ins Hotel und holen uns bei Sille noch etwas Zuckernachschub! Mal schauen ob es morgen zum Albulapass auch wieder so heiss wird!
––ursprüngliche Etappenbeschreibung––-
Es ist keine besonders lange Etappe, die uns heute erwartet, aber sie wirkt lang, denn es geht bis tief in die Rätischen Alpen hinein. Als erstes beenden wir jedoch, was wir gestern begonnen haben. Unsere Bergankunft in Arvenbüel war nämlich der erste Teil der Vorder Höhi – eines nahezu unbekannten Passes, der über den Höhenzug der Churfirsten hinweg ins Toggenburg führt. Und man weiß nicht, was Kopf und Beine mehr beansprucht: die vergleichsweile steile Auffahrt, oder die anspruchsvolle Abfahrt über eine schmale, holprige Straße. So oder so erreichen wir das Toggenburg, wo bis Wildhaus nochmal ein paar Höhenmeter erklommen werden wollen, und fahren ins breite Rheintal ab. Eine völlig andere Welt also, und wir wenden uns nach Süden und nehmen in der Ebene Tempo auf. Ein paar Kilometer fahren wir sogar durch Liechtenstein, und ein kleiner Hügel sorgt nochmal für ein wenig Abwechslung. Dann verengt sich das Rheintal mehr und mehr, und wir erreichen Chur. Es fehlt noch der Lenzerheidepass, die längste Auffahrt des Tages, bis wir die Etappe in Tiefencastel beenden.
Variante: Kurz vor dem Ziel im Tiefencastel lockt mit der Alp Lavoz eine herrlich einsame Stichstraße. Die Etappe summiert sich so auf 119 km / 2750 Hm.
Von tortentom – Der Kaffee am Morgen gleicht eher einem schwarzen Tee! Dafür ist das Wetter mal wieder Bombe. Vom Hotel aus geht es ohne Warmfahren gleich in den Anstieg zum Albulapass! 30 Kilometer mal mehr, mal weniger bergauf! Schöne Blicke ins Tal und auf den Bernina Express der Rätischen Bahn inklusive! Ein super Rollerpass der auch für Leute wie mich, mit schweren Knochen, gut zu machen ist. Oben recht angenehmes Wetter auf immerhin schon 2300m über dem Meer. Schnell ein paar Passfotos vom ersten richtigen Passchild dieser Rundfahrt, dann ab zu Sille nach Samedan. Essen fassen und Salzhaushalt regulieren. Rosi's Hinterradlager überstehen die Albula Abfahrt nicht mehr. Sie wird aber per Anhalter zur Mittagsverpflegung gefahren! Top! Hier fahren Gruppe 1 und 2 noch auf den Bernina. Nochmal 20 Kilometer und 700 Höhenmeter! Unten schon die ersten Blicke auf den großen Piz Bernina! Mit 4049m der höchste Berg des Kanton Graubünden. Der zu sehende Morteratschgletscher ist Volumenmäßig sogar immerhin noch der größte der Ostalpen! Beeindruckend! Wir beeilen uns. Erste Wolken ziehen auf und ein 75 jähriger Ex-Profi, dessen Name ich nicht kenne, droht uns mit Gewittergefahr! Oben vorbei am azurblauen Lago Bianco zur Passhöhe. Was für ein Spektakel! Obligatorische Passfotos und dann in eine super Lange und breite Abfahrt! Fast 90km/h haben hier einige auf dem Tacho. Wenigen Kehren und breiter Straße sei Dank. Der Gegenwind kündigt sich Richtung St.Moritz an. Am Silvaplana und Lej da Segl vorbei wäre mir der Schirm der Kitesurfer auch angenehmer. Jens löst mich vorne im Wind ab und gibt Windschatten bis zum Malojapass-Schild. Hier die letzten Passfotos und dann in die 33 Kilometer Abfahrt nach Chiavenna. Die Wolken drücken bedrohlich rein und ich sehe mich schon beim Radputzen. Peter glaubt nicht dran. Gemeinsam mit Franz und Charly drückt er drauf wie beim Vierer-Zeitfahren von Rio. Wir erreichen tatsächlich noch trocken und beim ersten Tropfen unser Hotel. Splittergruppe 2 ist schon da. Ebenso Gruppe 3 die alles richtig gemacht hat und nicht mehr auf den Bernina rauf ist. Gruppe 1 sitzt entspannt beim Espresso! Rosi hat inzwischen von Tilmann und mir ein Ersatzlaufrad eingebaut bekommen und kann morgen wieder starten! Alternativroute haben wir an Tilmann's MacBook auch schon abgeklickt, falls das Wetter wirklich nicht so geil wird morgen. Jetzt dann Essen! Mega Hunger!
–ursprüngliche Etappenbeschreibung–
Wir sind in Graubünden angekommen, mitten in den herrlichen Rätischen Alpen. Fast schon schnulzig-kitschig schön ist es hier, alle Schweiz-Klischees scheinen sich zu bestätigen. Der Albulapass, begleitet von der tollkühl trassierten Rhätischen Bahn, gehört zweifelsfrei zu den schönsten Pässen der Schweiz, und er führt uns ins mondäne Engadin. Hier sind fast alle Höhenmeter gemacht, am Nachmittag könnte es allerdings der vom Malojapass her wehende Westwind sein, der uns das Vorwärtskommen erschwert. An den schönen Engadiner Seen vorbei sind also die tempofesten Rouleure gefragt. Und vom Malojapass genießen wir dann eine traumhafte Abfahrt auf die Alpensüdseite. Gastspiel unserer Schweiz-Rundfahrt in Italien, das sich im malerischen Örtchen Chiavenna von seiner besten Seite zeigt.
Variante: Auf 137 km und 2500 Hm kommt man, wenn man noch dem Berninapass einen Besuch abstattet. Schöne Ausblicke auf die höchsten Berge der Rätischen Alpen!
Von tortentom – Der Blick auf die Nasse Straße vom Balkon aus unseres Hotels schaut eigentlich gar nicht so schlimm aus. Die Wetter Apps und Regenradar Anzeigen sind sich uneinig! Von Gewitter ab 14 Uhr am San Bernardino bis Dauerregen oder komplett trocken ist alles dabei! Angesichts der langen 60km Abfahrt nach Bellinzona entscheiden wir uns schweren Herzens für die sichere Variante unten rum über Comer und Luganer See. Landschaftlich auch toll, wenn auch mit nur wenigen kleinen Bodenwellen. Vier schnelle Leute von Gruppe 1 nehmen die ursprüngliche Etappe auf sich und beeilen sich, vor dem Regen am Hotel anzukommen. Der Rest rollt auf dem gestern zusammengestellten Track raus in Richtung Comer See. Rückenwind und kompakte Gruppen lassen Flow aufkommen. Die Stimmung ist gut und ich denke für die meisten war diese Entscheidung eine willkommene Überführungsetappe. Zumindest schwärmt unsere Gruppe von dem noch trockenem Wetter mit den herrlichen Seen. Gerhard findet es sogar Geil! Ich bin etwas erleichtert und auch Marcus fährt mit seinem Cervelo mal vorne. Alle Vorteile des Aero-Rades kommen auf dieser Etappe jetzt endlich mal zur Geltung. Nach etlichen geglückten Tunnelumfahrungen und sogar einem kleinen Pass auf dem Weg von Comer zu Luganer See, von Menaggio nach Croce, erwartet uns Sille in Lugano. Sollte! Leider haben Tilmann und ich den Track so gelegt, dass zwischen einschlägigen Burgerbuden und mondänen Restaurants in Nähe des Luganer Casinos kein Platz mehr war für unseren Bergbeutelbus! Gruppe 3 hatte eh schon am Comer See einen Cappuccino, danach noch 2 mal, wir gönnen uns beim besten Italiener am Platz ein fürstliches Essen. Die 1.4 Millionen im Jackpot des Luganer Casinos hätten knapp gereicht für unsere Rechnung. Aber wie sagt Jens so schön: "Was Lacoste die Welt!" Gestärkt nehmen wir die letzten 31km bis Bellinzona auf uns. Kurz nach Lugano der erste starke Schauer. Ich finde schnell eine Autowerkstatt zum unterstellen und somit bleiben wir erstmal trocken. Generell sieht es jetzt am Himmel eher nicht mehr so schön aus. Ich denke an die vier Bergziegen und hoffe, dass sie Heil runter kommen. Wir trauen uns aus unserem Unterschlupf hervor und fahren bis Bellinzona Süd. 4km vorm Hotel dann der Vollwaschgang mit Seitenwind! Jetzt ist es auch schon egal! Rein durch das elektrische Rolltor in unser mondänes Hotel an der Autobahn. Zum trocken werden und schlafen reicht es! Gruppe Bergziegen um Wolfgang, Thomas, Johannes und Alex wurden nur leicht nass und machen uns den Mund wässrig mit Splügen und Bernardino Fotos! Sie hatten Spaß! Das freut mich! Wir sind alle heil im Hotel und ich denke es war die Richtige Entscheidung! Ente gut alles gut!
–ursprüngliche Etappenbeschreibung–
Die fünfte Etappe beschreibt einen großen Bogen nach Norden. Wir könnten ja auch einigermaßen höhenmeteroptimiert entlang von Comer und Luganer See nach Bellinzona fahren, aber kann man Nein sagen zu einem Monument wie dem Splügenpass? Ein langer Anstieg, hochalpine Kulisse, meist wenig Verkehr – was will man mehr. An der Passhöhe beenden wir das Italien-Gastspiel und sind zurück in der Schweiz, in Splügen erreichen wir das Hinterrheintal. Und fahren über den San-Bernardino-Pass wieder auf die Alpensüdseite zurück. Ausrollen können wir mit einer langen Abfahrt ins Tessin nach Bellinzona.
Von tortentom – Nach der Fressorgie gestern bei Marche neben unserem Autobahnhotel, das wirklich grundsolide war, erwache ich heute mit keinerlei Hunger. Unsere All-Inclusive Bändchen verraten uns als radelnde Heuschrecken die Nachschlag bis zum umfallen bekommen! Manche haben gestern ihr eigenes Körpergewicht gegessen und überlegen sich die farbigen Bändchen im Internet günstig zu kaufen! Nur für den Fall der Fälle, sollte man hier mal Pause machen. Natürlich gehe ich zum Buffet, nicht dass das Personal das umsonst zubereitet hat! Als Wetterfrosch tauge ich auch nur bedingt! Entgegen meiner großspurigen Ankündigung, dass es heute wieder trocken ist, regnet es heute früh nicht zu wenig! Sille bringt mich auf die Idee doch 30 Minuten später zu starten! Nach ausgiebigem Studium meiner 18 Wetter Apps auf meinem Handy halte ich das für eine gute Idee. Siehe da: halb zehn ist es von oben trocken und nur noch etwas Spritzwasser am Lack unserer Maschinen! Wir rollen mit ordentlich Zug Richtung Biasca. Dann geht es Intervallmäßig weiter bis zu unserer Mittagsverpflegung nach Airolo. Anstieg-Flach-Anstieg-Flach-Anstieg. Mittags wird ausgiebig zelebriert und als Wolken aufziehen entscheide auch ich mich, meiner bereits vorgefahrenen Gruppe zu folgen! Den Nufenen Abzweig links liegen lassen und hoch zum Gotthard. Am Anfang unterbricht der Asphalt das Kopfsteinpflaster noch recht oft, ab der Schranke und den Kehren geht es 8 Kilometer bis zur Passhöhe auf den Cobbles rauf! Im Mittel mit 8%. Die Wolkenfetzen am Himmel im gleichen Grauton wie die Steine! Mystisch und windig. Jede Kehre mit Rückenwind ist gerne gesehen auch wenn man weiß, dass die nächste Kurve gegenteiliges bedeutet. Oben angekommen noch schnell ein paar Passfotos und dann anziehen und runter. Ein paar wenige Tropfen auf der Abfahrt werden nicht mehr und wir erreichen trocken unser Hotel in Andermatt. Detlef bekommt oben die Postkutsche noch zu sehen! Mega! Gruppe 1 und ein paar von 2 nehmen noch den Oberalppass mit! Auch die Hälfte von Gruppe 3 hat noch Bock drauf und fährt hoch! Direkt vom Hotel aus ist diese als Stichstrasse zu fahren. Tag sechs schon vorbei. Wo fliegt die Zeit nur hin?!
PS: Hoffe Johannes wird heute Abend satt.
–ursprüngliche Etappenbeschreibung–
Mal ganz ehrlich – was wäre eine Schweiz-Rundfahrt ohne den Gotthardpass. Was Transit-Autofahrern auf dem Weg nach Italien aufgrund der zu erwartenden Staus vor dem Tunnel den Angstschweiß auf die Stirn treibt, ist für uns eine Verheißung. Die sagenumwobene Tremola-Straße mit ihren in den Hang gemauerten Kehren. Ein Anachronismus, keine Frage, findet das ganze doch auf Kopfsteinpflaster statt. Aber man könnte auch einfach sagen: Ein Muss! Fast 60 km Anfahrt aus Bellinzona sind es, ständig das Tessin hinauf, dann beginnt der Pass. Und die Abfahrt wiederum führt uns letztendlich bis in den Etappenort Andermatt.
Variante: Von Andermatt aus kann man noch auf den Oberalppass fahren. Ausbeute: 103 km, 2700 Hm.
Von tortentom – Was für ein Tag! Aber eines nach dem anderen. Die Sonne lacht, strahlend blauer Himmel. Wetterfrosch Torte hatte diesmal recht mit seiner Vorhersage. Kachelmann kann einpacken!
Ein letztes mal 6:40Uhr mit Tilmann aufstehen! Ein letztes Mal 7:00Uhr zum Frühstück, dass man nicht selbst machen muss! Axel freut sich trotzdem schon auf seinen eigenen Kaffee daheim! Ein letztes Mal Räder holen und um 9:00 Uhr abfahren! Ach war das schön! Der James Bond Furka Pass ist unsere erste Wahl heute Morgen und nach Realp geht's gleichmäßig mit 8% und einem kurzen Flachstück hoch auf über 2400m. Oben der Übergang vom Kanton Uri ins Wallis. Herrliche Blicke hinunter Richtung Gletsch und in den Anstieg zum Grimsel. Ein letztes mal Mittag bei Sille. Danke für deine tolle Hilfe und die geilen Brote! Das alles wird mir fehlen! Dann gleich wieder hoch zum Grimsel. Ich merke in den ersten Metern der Auffahrt ein Loch in der Flanke meines Tubeless Reifens! Wie geht sowas? Ich denke eindeutig Materialfehler. Also wieder runter zur Mittagsverpflegung und mein eigenes Ersatz-Vorderrad drauf. Boxenstop wie bei der Formel eins! Dann schnell Gruppe eins hinterher, die auch noch in den lohnenswerten Stich zum Oberaarsee wollen. Tilmann und ich tauschen bei der Verpflegung die Gruppen um längere Wartezeiten zu vermeiden. Meine Premiere in Gruppe eins bei quaeldich. Begonnen hatte alles 2015 in Gruppe vier (Bier). Zeiten ändern dich!
Oben am Grimsel gleich links in den Stich zum See. Nochmal 300HM und 5km extra! Sagenhafte Blicke auf den Oberaar- und Unteraargletscher, wie mich Wolfgang aufklärt. Mega. Absolut empfehlenswert! Wir machen am Stausee noch ein paar Fotos und begeben uns dann zurück zum Grimsel. Die Straße ist übrigens durch eine lange Ampelschaltung immer nur von einer Seite befahrbar. Also sehr wenig Verkehr! Vom Grimsel geht es ab nach Innertkirchen und Mairingen. Diese Ortschaften kennen wir schon vom ersten Tag als wir über die Scheidegg hier runter kamen. Heute Bolzen wir durch. Auf den letzten 40km haben wir einen 40er Schnitt. Vorbei am Brienzer See mit kaum Verkehr! Ist wohl jeder beim Baden oder am Furka! Die Gruppe rollt sehr gut! Wir sind auf einmal in Interlaken und nur der Bahnübergang bremst uns. Noch ein paar letzte ruhige Meter zum Hotel. Dann ist es schon wieder vorbei! Schade! War es doch so eine Mega Woche! Absolute top Menschen und Radfahrer kennengelernt. Selbst auch wieder dazu gelernt. Danke für Eure Geduld und Euer Vertrauen, dass wir Euch die Schweiz zeigen durften! Danke, dass ich mit Euch mitfahren durfte! Danke Tilmann und Detlef für Eure geballte Schweiz Kompetenz im Team und Eure Tipps und Tricks und Eure super nette menschliche Art! Danke dass ihr so gut auf Eure Gruppen aufgepasst habt! Ich freu mich wenn wir uns alle Wiedersehen! Kommt gut nach Hause und habt immer Spaß am Radfahren! Egal wie schnell oder Langsam!
–ursprüngliche Etappenbeschreibung–
Was für eine Schlussetappe. Furkapass und Grimselpass – zwei der zahlreichen Zentralschweizer Pässe rund um Andermatt. Zwei der schönsten, keine Frage. Am Furkapass, der heute den Auftakt macht, haben sich schon James Bond und Goldfinger duelliert; oben können wir dann den berühmten Rhonegletscher bestaunen. Die Abfahrt ins Oberwallis nach Gletsch ist nur kurz, ebenso der Gegenanstieg zum Grimselpass, dessen Serpentinen man schon vom Furka aus bestaunen kann. Eine lange Abfahrt führt uns nach Meiringen, und dann können wir entlang des Brienzer Sees die letzten Flachkilometer unserer Tour bis Interlaken genießen.
Variante: Nur ein kurzer Abstecher, aber was für einer. Mit der Stichstraße zum Oberaarsee vom Grimselpass aus kommt man auf 110 km und 2000 Hm.