Von majortom – Albula, Mortirolo, Gavia, Umbrail, Stelvio, Bernina, Splügen. Eine mainstreamige Wochenreise. Na und? In den Rätischen Alpen fahren wir jeden Tag ein Monument! Jeden Tag über 2000 Meter Höhe. Mit voller Absicht. Rennradfahren in den Alpen - ohne Kompromisse!
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Rätische Alpen – Rund um das Stilfser Joch
Nach 2 Jahren bin ich wieder hier als Reiseleiter dabei.
Ich freue mich viele alte Bekannte und neue Gesichter am Abend in Chur zu sehen!
Heute früh Kaltstart in den Lenzerheide Pass. Kolbenfresser bekommt keiner, aber manchen motorisierten würde ich einen wünschen!
Nach wie vor Platz 2 meiner unbeliebtesten und hässlichsten Pässe die ich kenne.
Wer is wohl der hässlichste in meiner Gunst?
Wir kurbeln relativ schnell die 880HM und 13km nach oben und eine Baustellenumfahrung ist noch das Highlight!
Die Abfahrt nach Tiefencastel weckt Erinnerungen. Schweiz Rundfahrt 2020, Rätische Alpen 2021, Nizza Wien 2022. Bin hier fast schon Dauergast! Immer wieder schön hier durchzufahren.
Liebe Grüße an alle ehemaligen Wegbegleiter!
Dann geht es ins Schweizer Schmuckkästchen, den Albula. Ab Filisur 22km und 1350HM. Mit der Albulaschlucht, den Viadukten und der Rhätischen Bahn immer wieder ein Highlight!
In Bergün verpflegt uns Sylvia Mega! Danke dafür! Oben macht der Pass auf und wird Hochalpin! Ich mag ihn sehr. Ich glaub die Teilnehmer fanden ihn auch gut.
In der Abfahrt nach La Punt kommen wir an der Unglücksstelle von Gino Mäder vorbei, eine unscheinbare Kurve die uns demütig sein lässt für unser Glück, gesund und auf dem Rad zu sein.
Der Rest ist schnell erklärt. Richtung Samedan am Inn entlang und dann links weg Richtung Bernina!
Heute will aber keiner ganz hoch und wir steigen Nobel in Pontresina ab, gönnen uns Schmutzbier und gerade sitzen wir auf unserer Rooftop Terrasse nach den Saunagängen! Herrlicher Auftakt mit Pornoramawetter!
So kann es weitergehen!
Nachtrag: Soeben haben wir vorzüglich gespeist und der ehemalige Foodblogger hat am Nachspeisen-Buffet zugeschlagen!
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––-
Von unserem Startort Chur aus wenden wir uns direkt nach Süden, wo sich die Bündner Alpen vor uns aufbauen. Der Lenzerheidepass ist mittelschwer und so der ideale Auftakt. Viele werden ihn jedoch nur als Aufgalopp für den sich anschließenden Albulapass sehen, der – zurecht – als einer der schönsten der Alpen gilt. Vom Ausgangspunkt Tiefencastel geht es zunächst am steil abfallenden Berghang entlang, dann jedoch in die einsame, hochalpine Landschaft der Albula-Alpen, begleitet von der beeindruckenden Rhätischen Bahn. Die Abfahrt ins Engadin ist nur kurz, und es sind nur noch wenige, leicht ansteigende Kilometer zu bewältigen, bis wir unser Etappenziel in Pontresina erreichen.
Bei angenehmen Temperaturen geht es zuerst den Rest vom Bernina hoch. Sind nur noch 14km und 500HM, ein Rollerberg und gut zum lockerstrampeln.
Vorbei am Morteratsch-Gletscher, dem volumenmäßig größten der Ostalpen.
Immer wieder beeindruckend und immer weiter zieht sich der Gletscher zurück.
Die Rhätische Bahn bremst uns mit einer Schranke aus.
Danach Schwung holen und schnell drüber über den Bernina!
Die meisten fahren auch noch den optionalen Stich zur Forcola di Livigno. Einige fahren direkt lange nach Tirano ab.
Dort richtet Sylvia wieder ein paar Schmankerl für uns.
Zu viel esse ich nicht, viel trinken ist die Devise.
Nichts geringeres als der Mortirolo wartet jetzt auf uns!
1300HM auf 12km Länge und das bei 35 Grad in Mazzo.
Alles tropft bei den ersten 17% Rampen.
Verglichen mit dem Zoncolan ist der Mortirolo unrhythmischer.
Man freut sich über 12% und dann wieder über 7%. Nach jeder der 33 Kehren hofft man auf Linderung wird aber oft mit praller Sonne und hochprozentigem enttäuscht!
Diesmal mache ich nicht den gleichen Fehler als 2021 als ich an einer Wasserstelle vorbei gefahren bin. Ich dusche mich an der Quelle und unterhalte mich mit ein paar Engländern die überlegen wieder abzufahren.
Ich spreche Ihnen Mut zu, den ich selbst bei der Hitze mir zuspreche. Knallesonne und über 15% sind einfach mein Endgegner!
Manchmal wünsch ich mir für einige Anstiege einen optional zubuchbaren 67kg Bergkörper!
Heute wäre so ein Tag!
Vielleicht liest das hier ein findiger Tüftler und kann mir eine PN schreiben!
Am Schluss wird es etwas leichter! Daniel ist schon länger oben, stark! Johannes spult brav seine Watt ab und kommt glücklich verausgabt oben an, top!
Auch der Rest von unserer Gruppe inkl Sven, den wir aus Gruppe drei gerne aufnehmen kommen super hoch!
Bei den Temperaturen, der Steigung eine Mega Leistung von allen, inklusive Gruppe 2 und Hans aus Gruppe 3.
Ralf fährt die Variante über den Passo di Trivigno, auch super, der is unten nämlich auch ziemlich zapfig wie wir hier in Italien zu pflegen sagen!
Die Guspessa-Kammstrasse ist schön mit tiefen Blicken ins Veltlin und Richtung der Bernina-Alpen gegenüber aber der Asphalt rauh und teilweise mit Löchern gespickt.
Also nochmal aufpassen auf der Abfahrt nach Aprica.
Dort liegen unter anderem Ziegen und ein kapitaler 30Tonner (LKW) rum. Dieser steckt wohl jetzt für immer in dieser Kehre fest!
Wir nicht, sondern wir genießen die Sonne in Aprica bei kühlen Getränken, geschundenen Körpern aber zufriedenen Geistern!
Ciao!
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––
Vor der zweiten Etappe wird jeder Respekt haben. Und das liegt natürlich an einem großen Namen des Radsports: dem gefürchteten Passo di Mortirolo. Repekt ist gut, aber Angst völlig unangebracht - mit bergtauglicher Übersetzung lässt sich auch der Mortirolo gut und mit Anstand fahren!
Der Berninapass zu Beginn ist zwar 2330 m hoch, aber wir starten ja in Pontresina auch schon auf 1800 m, so dass sich dieser Anstieg gleich relativiert. Es ist größtenteils ein Rollerberg, so dass es uns leicht fallen sollte, uns lieber an der hochalpinen Landschaft der vergletscherten Berninagruppe zu erfreuen, als unnötig viele Körner zu verballern, die wir vielleicht am Mortirolo noch bräuchten. Die Abfahrt vom Bernina ins Veltlin ist lang, und erst kurz vor deren Ende überschreiten wir die Grenze nach Italien. Hier fahren wir ein Stück das Veltlin aufwärts, wollen wir den Mortirolo doch auf der berühmt-berüchtigten Auffahrt von Mazzo erklimmen, die selbst die Giro-Profis zu niedrigeren Übersetzungen verleitet. Es wird steil, keine Frage. Dafür lockt die herrliche einsame Kammstraße, die von der Mortirolo-Passhöhe über Guspessa und Trivigno nach Süden führt und uns mit feinsten Panoramablicken verwöhnt. Die Etappe endet im Skiort Aprica.
Von majortom – Schlotternde Knie wegen des steilen Mortirolo? Eigentlich braucht man dort - ausgestattet mit der notwendigen Motivation und (wichtiger) einer bergtauglichen Übersetzung - keine Angst zu haben. Aber wir haben auch eine Variante ohne Mortirolo im Programm. Auch der Alternativpass Passo di Trivigno ist zwar stellenweise steil, aber gegenüber dem Mortirolo dennoch Pillepalle.
Von majortom – Es ist eine kurze Etappe, die uns heute erwartet, aber langweilig wird uns mit Sicherheit nicht werden. Die dritte Etappe gehört ganz dem Passo di Gavia – dessen spektakuläre Südanfahrt das auch verdient hat. Zunächst fahren wir jedoch noch von Aprica hinab nach Edolo und das Val Camonica hinauf nach Ponte di Legno. Hier beginnt die schmale, oft abenteuerlich am Hang gebaute Auffahrt auf den Gavia - wo Rennradfahren auch noch wie ein Stück Abenteuer wirkt. Wegen eines unbeleuchteten Tunnel ist hier Beleuchtung am Rad absolute Pflicht! Nach der Abfahrt in den Etappenort Bormio könnte man vielleicht noch die eine oder andere Stichstraße anschließen – man sollte jedoch auch genug erlebt haben, um den Tag zu beschließen.
Heute aufgrund der herrlichen Etappe und der Geselligkeit ein kurzer Bericht!
Erste Tat heute 5min vor der Abfahrt: ein Teilnehmer bemerkt im Leichtbau Vorbau von Werner einen Riss. So kann er natürlich nicht weiterfahren. Simon* hat aber für Susanne zufälligerweise einen Ersatzvorbau dabei. Besser haben als brauchen!
Dieser wird kurzerhand montiert und die Weiterfahrt gesichert! Super!
Wir rollen von Aprica mit Speed nach Edolo bergab.
Bis Ponte di Legno werde ich öfter gezügelt als ich es gewohnt bin und versuche die Gruppe nicht zu sehr leiden zu lassen auf der für mich, als dicklichen Menschen, mit 3-5% moderaten Steigung.
Dann geht es in einen Hammer Pass!
Der Gavia ist für mich in emotionaler Hinsicht ein Mega Berg.
So auch heute.
Nach dem Tunnel immer wieder überwältigt von der Schönheit ein paar kleine Freudentränen, dass ich sowas schönes wieder erleben darf!
Schmale Straße, unten aufgrund dieser sogar ein eingekeilter Stau zwischen zwei Transportern.
Bester Sonnenschein, Berge, frischer Asphalt, das Rennrad und man selbst!
Das Leben könnte immer so einfach sein.
Hier hat man keine Sorgen, hier ist man frei!
Sylvia verpflegt uns heute auf über 2600m Passhöhe bei bestem Picknickwetter. Herrlich! Selten so schön erlebt hier oben!
Wir bleiben hier fast eine Stunde und verweilen in der Weite der Berge.
Dann fahren wir doch ab. Sebastian* überfährt auf der Abfahrt seine Brille, diese hat aber nicht mal einen Kratzer! Sachen gibt’s!
Wir gönnen uns noch die Stichstrasse zum Lago di Cancano oder besser bekannt als Passo Torri di Fraele.
Eine Straße die zum Bau der Staumauern errichtet wurde die die Adda zum Lago di Cancano und Lago di San Giacomo aufstaut.
Gleichmäßige Steigung aber auch gleichmäßige Hitze fordern noch einmal!
Herrlich dort oben!
Wir genehmigen uns in einem Rifugio ein paar Birra sensa Alkohol und fahren nach ein paar Fotos dann wieder ab nach Bormio.
Der Reiseleiter wechselt noch seine Bremsbeläge vorne, der Rest sitzt auf der Terrasse.
Alles gut, alle gesund!
Danke!
*Ralf wollte namentlich nicht erwähnt werden!
*Simon heißt eigentlich Tobias!
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––
Eine schöne Option mit vielen Serpentinen und schönem alpinen Panorama bietet die Stichstraße zum Passo Torri di Fraele.
Von majortom – Das Ortlermassiv grüßt im Osten, das Stilfser Joch grüßt umso mehr. Und tatsächlich fahren wir zunächst von Bormio in Richtung Stilfser Joch. Etwa 300 Höhenmeter vor der Passhöhe wenden wir uns jedoch nach Norden und überqueren die Grenze zur Schweiz. Wer möchte, macht die Auffahrt zum Stilfser Joch einfach noch komplett und dreht wieder um, so viel Zeit muss sein. Dann geht es jedoch vom Umbrailpass hinab ins Münstertal - der ehemals nur geschotterte Pass ist inzwischen vollständig asphaltiert. Dann wenden wir uns nach Westen, wo es hinauf zum Ofenpass geht, quer durch den Schweizerischen Nationalpark. In Zernez erreichen wir wieder das Engadin.
Er beginnt mit Hagel und Unwetter in Bormio und endet genauso in Zernez!
Dazwischen jedoch liegen 5 herrliche Stunden mit Sonne, Wolken und Schweiß.
Wir verlegen die Abfahrt erst auf 9:30 und Daniel meint gleich 10 Uhr wäre besser. Er behält recht und wir holen uns noch ein zweites Frühstück!
Hans fährt schon mal vor!
Zuerst wartet heute der Umbrail, mit dem sich keiner zufrieden gibt sondern natürlich noch den Stelvio von der Westseite mitnimmt! Was für ein Wetter!
Es reißt auf, der Kehrenhang vor der langgezogenen Geraden 7km vor der Passhöhe fast abgetrocknet, kaum Verkehr, mega!
Strahlende Sonne, nicht zu kalt auf über 2750m. Die Wolken hängen noch im Vinschgau, der Ortler grüßt! Wir können unser Glück kaum fassen.
Sven hat genauso Bock auf die Wurst im Vinschgerl wie ich.
Sie duftet herrlich aber gemeinsam mit Frank beschließen wir lieber bei Sylvia in Santa Maria zu speisen.
Wir fahren über den Umbrail ab, leider nach wie vor ein Pass im Schatten des Stelvio aber sowas von zu unrecht!
Top Asphalt, schöne Kehren und kurzweilig! Kaum motorisierte Teilnehmer bis auf ein paar Motoradfahrer mit zu kleinen „Kupplungspedalen“ die uns zu knapp überholen!
Unten Sylvia mit Praktikant Ralf gewohnt souverän!
Wir pedalieren weiter über den Ofenpass.
Ein zäher Club2k Genosse mit unscheinbarer Passhöhe und komischem Flair.
Wohl auch wegen des Namens und unserer angeknockten Beine vom Umbrail.
Den Ova Spin drücken wir drüber.
An der Passhöhe sage ich, wir müssen schnell weiter, gleich regnet es.
Thomas meint: 6km bis zum Hotel, 6min.
Genauso ist es.
Wir ballern die technisch einfache Abfahrt ins Ziel. Bekommen die ersten Tropfen ab.
Gruppe 2 um Martin und Sven kommen mit dem ersten Blitz auch noch trocken!
Fotofinish quasi!
Sven stellt sein Rad ab und der Himmel lässt alles raus.
Was für ein Timing! Zwei Minuten zu spät und man hätte nicht mehr duschen müssen.
Sylvia hängt noch mit dem Rest von Gruppe 3 in nem Radladen im Münstertal rum.
Das Fröschli ( Hans‘ Rad) hat vorne keine Bremswirkung mehr und wird beim Raddoc verarztet.
Funktioniert wieder alles.
Aufgrund dieser Verzögerung muss der Rest der Reisegruppe deprimiert bei bester Gesundheit in unserem Hotel Schmutzgetränke zu sich nehmen und diverse Apfelstrudel, Brotzeiten, Würstel, Salate und mehr verspeisen!
Was für ein scheisstag….
….hätte es werden können!
Glückskinder!
Kann so weitergehen!
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––-
Nur ein paar Kilometer mehr als die Regelplanung, aber sehr prestigeträchtig: Anstatt sofort über den Umbrailpass zu fahren, geht es hier erst noch hinauf zum Stilfserjoch, so dass wir die vollständige Westauffahrt von Bormio abhaken können.
Episch nasse und monumentale Bergankunft am Stelvio!
Bis zur Mittagsverpflegung trocken aber dann 48 Kehren Regen mit oben 3°C.
Wir lassen heute Bilder sprechen da uns eh noch die Worte fehlen, nur eines noch:
Man muss das hier oben einmal erlebt haben und einmal hier oben übernachten!
Unbeschreiblich, egal bei welchem Wetter!
–––ursprüngliche Etappenbeschreibung––-
Stilfser Joch, Königin der Passstraßen. Wer gute Beine hatte, stand vielleicht gestern schon vom Umbrail aus schon kurz oben. Wohl kaum ein Pass ist prestigeträchtiger, und heute machen wir daraus die Bergankunft der Bergankünfte – und übernachten einfach auf dem Pass. Ein bisschen Vorgeplänkel muss natürlich auch sein. So fahren wir das Engadin von Zernez aus bergab und erreichen schließlich - bei einem Kurzbesuch in Österreich - den Skiort Nauders über die einsame Norbertshöhe. Dann geht es hinauf zum Reschenpass, wo wir den bekannten, vom Stausee fast verschluckten Kirchturm bewundern können. Nach rasanter Abfahrt ins Vinschgau erreichen wir Prad – und dann geht es los. 48 Kehren warten auf uns. Die berühmte Ostauffahrt zum Stilfser Joch. Wieder runter fahren wir erst morgen, denn heute übernachten wir auf 2757 m Höhe direkt am Pass. Können an der Passhöhe beobachten, wie sich der Trubel so langsam legt, die Souvenirshops und Wurstverkäufer Feierabend machen - und dann das Stilfser Joch in absoluter Ruhe genießen. Einmalig!
Von tortentom – Es gibt noch Berichte nachzuliefern, beginnen wir mit dem Freitag unserer Rätischen Alpen.
Ein Gruppenfoto mit König Ortler um 09:00Uhr am Stelvio, wo gibt’s das schon außer bei quaeldich!?
Nirgends!
Es ist herrlich sonnig und der Regen von gestern nur noch in unseren Gedanken.
Wir fahren mit kaum Verkehr nach Bormio ab, Sylvia sammelt unten unsere Klamotten ein und wir düsen weiter Richtung Passo di Foscagno.
Hier wird grad fleißig asphaltiert und die Reifen werden klebrig.
Es kommen uns zahlreiche Profi Teams entgegen die in Livigno entweder für die WM oder die Vuelta trainieren.
Weltmeisterlich huscht Annemiek van Vleuten
An uns vorbei! Herrlich!
Gruppe eins zerstört sich erst auf den letzten 2km des Anstiegs und fährt gleich weiter zum Passo d‘Eira.
Die Beine schwer wie Beton und in freudiger Erwartung auf die Pause bei Sylvia in Livigno.
Noch mehr Profi-Teams.
Auch die UAE-Mädels huschen vorbei mit stylischen Trikots.
Am Anstieg zum Forcola di Livigno versucht uns Remco noch zu bekommen, schafft er aber nicht bei allen aus der Gruppe! Zu Sven der grad versucht den Anstieg zu enjoyed, sagt er: Enjoy!
Oben fährt er über die Kuppe, macht sein Trikot zu und dreht mit einem Lächeln an uns vorbei!
Cooler Typ dieser Belgier.
Wir haben aber noch den Bernina vor uns!
Von der kurzen Seite diesmal! Oben ziehen Wolken auf!
Rückenwind bis St. Moritz und eine schnelle Abfahrt später lassen wir uns wieder teuren Kaffee schmecken!
Ein Teil fährt über den Malojapass nach Chiavenna ab, ein paar andere lassen sich vom Reiseleiter bequatschen und nehmen noch den Julierpass mit!
Von Silvaplana nur 7km und 450HM für einen weiteren Punkt in der Passjagd und im Club 2k!
Somit heute fünf 2000er Pässe auf 160km verteilt!
Trocken im Hotel und den Abend ließen wir bis in die Nacht bei feinster italienischer Musik in den Gassen von Chiavenna ausklingen!
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––
Gleich vier Mal überqueren wir heute die magische Marke von 2000 Metern Höhe. Das Stilfser Joch nicht mitgerechnet, wo wir die Nacht verbracht haben. Am Morgen dürfte es kalt werden - hier heißt es warm anziehen, wenn wir nach Bormio abfahren. Damit uns wieder warm wird, starten wir sogleich in die längste Auffahrt des Tages zum Pässeduo Foscagno/Eira. Dann geht es ein Stück hinab nach Livigno, und wir absolvieren mit der Forcola di Livigno Pass Nummer drei. Und schließen, weils so schön war, die Schlusskilometer zum Berninapass gleich an. Die erste Tageshälfte ist rum, vier Pässe sind abgehakt, und der Löwenanteil der Höhenmeter auch. Die Nordwestseite des Bernina kennen wir ja schon, heute nehmen wir sie bergab. Durch das Oberengadin fahren wir flach zum Malojapass, den wir sozusagen geschenkt bekommen - ganz ohne Höhenmeter. Und dann trennt uns nur noch eine lange Abfahrt von unserem Tagesziel im italienischen Chiavenna.
Schon wieder eine tolle Reise mit tollen Menschen vorbei!
Aber heute wartet mit dem Splügen immerhin noch ein richtiger Brocken.
Fast 1900HM auf 30km von Chiavenna aus.
Aua!
Aber immerhin heute ohne Regen wie bei meinen bisherigen Splügen Befahrungen.
Unten 8000% Luftfeuchtigkeit.
Der Reiseleiter muss langsam machen, das italienische Flair gestern Abend war vielleicht etwas zu viel für ihn!
So quäle ich mich die ersten Kilometer hoch!
Der Rest der Truppe allesamt topfit und anscheinend meinen Ratschlag vom 1. Abend befolgend: Fahrt am ersten Tag so, dass ihr auch am letzten Tag so fahren könnt.
Oben in den kleinen Kehren und Galerien ein Verkehrsinfarkt. Es ist wahnsinnig viel los heute.
Da wünsch ich mir ab und an den Regen den ich hier so kenne.
Dann wäre nicht so viel los.
Aber naja, müssen wir durch!
Vorbei am Stausee und oben am Splügen dann Sonne und herrliche Blicke ins Hinterrheintal.
So gefällt uns das!
In Splügen dann schnell Mittag. Schnell ist dort relativ, aber man konnte an einem sonnigen Samstag auch nicht damit rechnen dass viele Gäste zum Essen kommen.
48SFR später nehmen wir noch den San Bernardino mit!
Der Reiseleiter findet diesen Pass schöner als das Bergdorf Juf und die Teilnehmenden glauben ihm!
Wenig Verkehr belohnt uns dort! Ich komme mit einem Vater ins Gespräch der mit seinem 15 jährigen Sohn eine Bikepacking Tour macht mit Zelt und allem drum und dran. Sein Sohn ist 15 und es ist wohl die vorerst letzte Tour für das Gespann da er dann den Mopedschein machen will! Vielleicht überlegt er es sich ja nochmal anders! Ich drücke den beiden sympathischen Kerlen die Daumen und strample weiter hoch gen Passhöhe.
Sven fährt mit den Regelvariantlern von der Mittagspause schon mal ab nach Chur.
Das tun Martin und ich mit unseren Gruppen nach dem letzten Passfoto für diese Reise auch!
Rückenwind lässt uns die 65km ab Hinterrhein in 90min zurücklegen.
In den teilweise vorhandenen Kehren muss man besonders bremsen da der Wind einen förmlich hineindrücken will.
Wir fliegen in Richtung Chur.
Ballern am Rhein war ich bisher nur auf unserer Liechtenstein Etappe bei der Schweizrundfahrt 2020 gewohnt.
Schwups sind wir dank Daniels Führungsarbeit in Chur, dort wo vor einer Woche alles gestartet ist!
Von Hitze, vor allem am Mortirolo, bis zu kalten nassen Zehen war alles dabei.
So muss es eben sein wenn man draußen im Sommer in den Alpen radelt!
Es war wunderschön und wie jede quaeldich Reise besonders.
Besonders deswegen, weil es immer wieder neue Leute sind die sich hier zusammenfinden.
Vielleicht entstehen Freundschaften außerhalb der quaeldich-Bubble.
Der Grundstein ist gelegt.
Mit unserem Super Team um Sylvia, Martin und Sven haben wir versucht euch ein paar Lebenshöhepunkte zu schaffen.
Ich, aus meiner Sicht, kann Euch sagen, dass es für mich auf jeden Fall ein Highlight war in dieser schönen Gegend mit Euch zu radln!
Danke für die schöne Zeit und die schönen Erlebnisse, bleibt bitte genauso wie ihr seid.
Denkt dran: es gibt nichts heißeres und nichts nässeres mehr was ihr nicht schon erlebt hättet.
Nicht nur körperlich sondern auch mental seid ihr riesig!
Bis Bald, Euer Tom
––-ursprüngliche Etappenbeschreibung––-
Schlussetappe, heute heißt es Abschied nehmen. Doch einen haben wir noch, und es ist nochmal ein Highlight. Die Südrampe zum Splügenpass mag vielleicht neben so klangvollen Namen wie Stilfser Joch und Gavia wie ein Geheimtipp anmuten, aber es ist ein Geheimtipp, der sich lohnt. Und die akkuraten Kehren der Norseite sind ein sehenswertes Kuriosum. So gelangen wir nach Splügen im Hinterrheintal, und bis Chur geht es nur noch bergab. Mit der Viamala-Schlucht wird es jedoch landschaftlich nochmal spektakulär, und wir können entspannt in Chur einrollen.