Von majortom – Die Lage Chiavaris ermöglicht uns eine vielfältige Streckenplanung nach Westen, Norden und Osten, mit ungezählten Bergen, die von den drei Tälern ausgehen, die hier ins Mittelmeer fließen. Und abends tauchen wir in die Restaurants und Bars der wunderschönen Altstadt und ein.
Fast jeden Tag ergibt sich eine kurze und eine lange Tour. Zumeist fährt die entspannte Gruppe die kurze, die ausdauernde sowie die sportive Gruppe die lange Tour.
Die hier dargestellten Touren sind exemplarisch. Die tatsächlich gefahrenen Touren werden vor Ort geplant und den Witterungsverhältnissen angepasst.
quäldich-Reise Ligurien – Saisonauftakt in Chiavari
Von Jan – Es ist immer wieder wie nach Hause zu kommen, der erste Tag in Chiavari. Samstags ist Markt. Es werden ausschließlich regionale Früchte angeboten. Weintrauben gibt es keine – es ist keine Saison – aber Äpfel, Birnen, Orangen, Tomaten, Erdbeeren. Erdbeeren! Die ersten Erdbeeren der Saison, und so intensiv! Und die Tomaten! Schmecken nach Tomaten! So schön!
Während wir über den Markt und die verwinkelten Gassen der Altstadt Chiavaris schlendern und die vielen Einzelhändler, Lebensmittelläden, Bars und Restaurants mit ihrem emsigen Treiben auf uns wirken lassen, schreitet die Zeit voran, und die letzten Regentropfen fallen.
Tatsächlich hatte es heute Nacht und heute Morgen geregnet. Erstmals seit Monaten in Chiavari! Der Regen ist heiß ersehnt! Wir opfern uns natürlich gerne für die hiesige Pflanzenwelt, war doch das bisherige quäldich-Frühjahr nicht mit besserem Wetter gesegnet: Teneriffa, Gran Canaria, Mallorca. Alles frisch bis kalt mit deutlichen Regentendenzen. Und nun scheint der Regen von Spanien nach Ligurien weiter gezogen zu sein.
Nichtsdestotrotz scheint pünktlich um 14 Uhr die Sonne. Wir können pünktlich los fahren, sogar auf trockenen Straßen. Ich sge noch zu Klaus, dass er mit seiner Winterjacke zu warm angezogen ist. Leider hat Gerhard das gehört und zieht sich noch etwas luftigeres an. Auf der Panoramica fangen wir in der Sonne an zu schwitzen – viel zu warm!
Richtung Val Petronio zieht es sich bedrohlich zu, am Horizont sieht es schwarz aus. Der erste Anstieg nach Masso Alto ist schnell weg gedrückt. Oben wundern wir uns, warum ein Streufahrzeug Salz streut. Direkt vor Moneglia sehen wir eine tiefdunkle Gewitterzelle über dem Meer. Die Straßen hinunter zum Küstenort sind nass. Das Unwetter ist an uns vorbei gezogen.
An der Strandpromenade von Moneglia ist es frisch. Keine Spur von Strandfeeling. Aber wir sind in Italien, und wir lassen uns den caffè nicht nehmen, so die deutliche Mehrheitsentscheidung. Sehr guter Kaffee, sehr gute Entscheidung! Aber kalt ist es als wir kurz darauf wieder vor die Bar treten. Die Steigraten erreichen bisher unbekannte Höhen, alle wollen warm werden. Wir sind so schnell, dsas wir sogar Gruppe 1 wieder auffahren, zumindest Armin, der völlig übermotorisiert ist für unsere Gruppe.
Hinunter auf der tollen Abfahrt auf der Moneglia Richtung Sestri überholt uns eine Kolonne wildgewordener Porsche. Ohje! Leider Italiener. Aber es wäre ja auch rassistisch zu denken, dass Italiener bessere Menschen wären!
Über dem Meer sieht es weiterhin düster aus, aber in Richtung Santa Giulia, dritter und letzter Anstieg des Tages, sieht es hell aus. Also ab durch die Galerie hinter Sestri Auf einmal Temperatursturz um mindestens 10 Grad, regelrechte Hagelverwehungen auf der Straße. Es ist kalt, schnell fühlen wir die Finger nicht mehr.
Der steile Anstieg tut gut, bald fangen die Finger an zu schmerzen, ein gutes Zeichen. Auch hier ist gerade das Unwetter niedergegangen. Wie hat es uns umrundet? Wir können es nicht verstehen. Wir nehmen es einfach an. Am Sammelpunkt, Kirche Santa Giulia, liegt Sestri am türkisblauen Meer unter uns In der Ferne gleißt die Sonne über dem Meer. Bei uns aber fängt es wieder an zu tröpfeln. In der Abfahrt ist es nass und kalt, sehr kalt. Aber sie ist erstens schnell vorbei und zweitens ist das Hotel gut mit Warmwasser versorgt.
Kein Schmutzbier heute, sondern eine heiße Dusche!
Und auf das für die Restwoche gut angesagte Wetter ein oder zwei Limoncino bei Ivo!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Um 14 Uhr am Samstag starten wir zu einer kurzen, optionalen Einrollrunde. Am Meer entlang und über die Via Panoramica geht es nach Sestri Levante und von dort ein kurzes Stück das Val Petronio hoch nach Casarza Ligure. Bald verlassen wir das Tal und steigen über Masso ca. 350 Hm hoch zur Via Aurelia. Der folgen wir kurz nach links Richtung Passo del Bracco, fahren aber bald hinunter zum Meer nach Moneglia, wo wir unseren ersten Caffè einnehmen können.
Auf einer anderen Straße geht es wieder hoch zur Via Aurelia, der wir zurück nach Sestri auf einer wunderbar flüssigen Abfahrt folgen. Am Meer und über die Panoramica gehts zurück nach Chiavari.
Von Jan – Heute erkunden wir die westliche Himmelsrichtung und folgen der Via Aurelia über Rapallo und Recco nach Sori und weiter bis Genua (in Nervi Ausfahrt von der Aurelia nehmen!) wo wir uns dem Hausberg Genuas zuwenden, dem Monte Fasce. Mit wunderschönen Rückblicken auf Hafen, Bucht und Großstadt fahren wir hinein in die erstaunliche Stille des Apennins. Hinunter geht's zur Casa Cornua, wo wir Mittagessen können. Durchs Fontanabuona zurück Richtung Chiavari. Leivi zum Abschluss geht immer, und es erspart den hässlichen Verkehr in Carasco!
Von Jan – Nach einer üppigen Pizza im Farina 44 und einem standesgemäßen Ausklingen des Tages in Defilla kommt die Reiseleitung mit dem Tagesbericht etwas ins Straucheln.
Heute steht der Monte Fasce auf dem Programm, der Hausberg Genua. Wie gestern versprochen empfängt uns der neue Tag mit strahlendem Sonnenschein. Perfekt für grandiose Ausblicke vom Monte Fasce auf Genua.
Ich muss es kurz machen: das gute Wetter hät genau bis zu den Case Cornua, dem Hochpunkt des ersten Anstiegs. Als wir in die dortige Bar hineingehen, scheint die Sonne, auf dem Weg hinaus sehen wir dunkle Regenwolken in alle Richtungen. Dabei hatten wir uns aufgrund des gestrigen kollektiven Kälteopfers in Cavi (Stichwort Hagel) doch auf der sicheren Wetterseite gewähnt!
Ab hier wird es frisch, richtig frisch. Die Auffahrt auf den Monte Fasce wie gewohnt im letzten Stich unterirdisch, die Aussicht oben auf Genua wie gewohnt überirdisch. Wir rollen nach Bavari und kehren bei Mara in die Bar ein. Zum letzten Mal, sie schließt Ende des Monats, und wir müssen uns für den Herbst für Ersatz kümmern.
Während wir den nächsten Anstieg nach Creto angehen, ziehen sich über dem Monte Fasce dunkle Gewitterwolken zusammen. Armer Jens, er ist auf dem Rückweg auf der Aureila sicherlich voll nass geworden. Die Unwetterzelle zieht ins Landesinnere, sehen wir am Hochpunkt im Regenradar, also trinken wir eine schnelle Cola im Rifugio, um sie vorbei ziehen zu lassen. So der Plan. Aber das RIfugio hat zu. Auf der Hochebene um Montemoggio wird es dann noch frischer, noch ungemütlicher. Erst auf den letzten Metern zum Scoffera zieht Christoph schlauerweise seine Überschuhe an. Hier tröpfelt es nur, auf der anderen Seite vom Scheiteltunnel ins Fontanabuona regnet Eis vom Himmel. Noch 4 Grad, Nässe, aber noch 43 km.
Erst kurz vor Calvari wird die Straße trocken. Leivi geht noch! Leivi geht immer.
Jens ist trocken geblieben.
Morgen: gutes Wetter!
Wem der Tag noch zu jung ist, der kann noch den wunderschönen Passo di Romaggi anhängen, der viel zu häufig zu kurz kommt auf unseren Touren. Absolut empfehlenswert!
Von majortom – Sehr angenehm zum Bocco. Wer unbedingt will: Mamma, Mia! Ghiffi! Vor dem Bocco gerne hinunter nach Varese Ligure zum Mittagessen, und dann über den ruppigen Biscia. Sehr geile Abfahrt durchs Val Graveglia. Achtung vor dem Sand: Ausfahrten aus den Steinbrüchen.
Wer die 2000 Hm noch voll machen möchte, kann noch auf den Monte San Giacomo fahren. Die Auffahrt liegt zumeist im Wald, aber in der Abfahrt ergeben sich wunderschöne Blicke auf Lavagna, Chiavari und das Mittelmeer.
Von Jan – Jetzt, wo alle Straßen der Provinz Genua neu asphaltiert sind (Corona sei Dank), gibt es nur noch zwei Probleme in Ligurien:
1. Die Region ist zu schön, daher bauen wir alles in die Etappen ein, was geht. Heute: Passo della Biscia, Passo di Cento Croci, Passo del Bocco
2. Das Essen ist zu gut, daher bleiben wir nach dem Gelage (heute bei Luchin) gerne noch zum Erzählen sitzen.
Das alles geht zu Lasten der Berichtszeit. Daher heute nur ein Rumpfbericht: unfassbar schön hier.
Es ist kalt, aber das stört nicht. Annamarias Kanonenofen erzeugt den wärmsten Platz Liguriens am Passo del Bocco!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir fahren vom Bocco das ganze Tarotal hinunter und nehmen dann den Cento Croci von hinten. Die Abfahrt vom Cento Croci war einst rasant, heute leider mit Vorsicht zu genießen.
Die Pause in Varese Ligure haben wir uns dann redlich verdient!
Dann weiter wie die Standardrunde über den Biscia.
Der Passo la Forcella ist der angenehmste Anstieg der Gegend. Gleichmäßig und kaum mal über sechs Prozent steil rollt es fast von selbst auf 875 m Höhe. Nun folgen wir für 12 km sanft abfallend dem Avetotal, was noch viele weitere Abenteuer für uns bereit hielte.
Wir aber wollen heute hoch hinaus, auf 1460 m Höhe zum Passo del Chiodo. Ob dort noch Schnee liegt, kann man jetzt noch nicht sagen. Das werden wir aber in Chiavari und nicht erst vor Ort wissen. Weil sie viel schöner ist, wählen wir die Strecke über den Passo Romezzano und folgen dann der Kammstraße, die hier allerdings noch ordentlich bergan geht.
Vorsicht bei der steilen Abfahrt ins Tarotal! Dann sanft über den Bocco zurück. Und Leivi geht immer.
Von Jan – Die Woche war lang und hart - der Mittwoch hätte sich schon angeboten für einen Ruhetag. Ging aber wettertechnisch nicht, und heute ist tatsächlich ein Tag, wo man sich nicht zu weit von Chiavari entfernen sollte. Es ist warm, aber bedeckt, und manche Wolken sehen bedrohlich nach Regen aus.
Macht aber nichts, denn alle Highlights sind im Kasten, und so springen wir heute morgen entspannt über Leivi. Da wir am Montebruno-Tag aus Versehen über die Panoramica gefahren sind, fahren wir heute die Nebenstrecke - voll schön! Nach der Abfahrt sind wir bald in Calvari im Fontanabuona, genau der richtige Zeitpunkt für eine Caffèpause, nach vielleicht gerade 11 km. Danach rollt es weiter, sanft bis Gattorna. Leider ermordet uns fast ein Müllwagenfahrer, der uns nach Rückfrage aber versichert, dass er schon wisse, was er tue. Traurig. Macht aber nichts, wir genießen den Ruhetag trotzdem, und unser weiter währendes Leben.
Schon sind wir auf dem Colle Caprile, wo einzele Regentropfen fallen, und gleich darauf wieder unten in Recco, und 250 Höhenmeter später wieder oben am Ruta-Tunnel. Der Abstecher zur Felsenbar ist eine Enttäuschung: sie wurde von einer Lawine weg gerissen und wir derzeit wieder hergestellt. Die dahinter liegende Wegstrecke ist schon fertig.
Jens möchte einmal nach Portofino, also fahren wir nach Santa Margherita ab (nur Restaurants mit Tischdecke) und folgen der pittoresken Küstenstraße bis zum Jetset-Ort der 80er Jahre. Leider darf man mit den Rädern nicht in den Ort, auch nicht schiebend, und leider überwacht ein Hilfssheriff diese goldene Regel. Als Pauls entspannte Gruppe heute Morgen dort war, war er wohl noch außer Dienst. Solcherart abgeschreckt wenden wir uns wieder Rapallo zu. Christoph hat die grandiose Idee, ohne Verpflegung gleich zum Schmutzbier durch zu fahren. Und so machen wir es auch. Ich bestelle noch schnell Burger und Bier für alle um 16:45 Uhr, und tatsächlich treffen wir schon um 16:40 Uhr ein: Gleich danach unsere Burger, wenig später auch die anderen Gruppen. Alle heile geblieben! Hoch die Gläser auf eine gelungene Woche in Ligurien!
Nur der Ruhetag kam etwas spät!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Ein Bisschen Rad müssen wir heute fahren, um uns DIESE Pause zu verdienen. Wir fahren flach und locker das Fontanabuona hoch, dann den Colle Caprile von hinten, runter nach Recco und auf der Via Aurelia zurück nach Chiavari.
Aber Achtung! Abzweig nicht verpassen!
Der direkte Weg zur Pause sind ab Hotel 22 km - die sind Pflicht!
Von Jan – Freitag soll es leider wieder etwas eintrüben, also müssen wir am Donnerstag in die Cinque Terre – morgen! Dann wäre am Freitag die Portello-Barbagelata-Runde denkbar, aber da stürmt es im Trebbiatal. Also müssen wir schweren Herzens den heutigen Ruhetag opfern und das Pranzo di Lavoro heute in Montebruno nehmen. Mit Chance auf Sonne im Trebbiatal!
Wir springen über Leivi ins Fontanabuona. Bernd macht gruppentauglich das Tempo. Als er einmal etwas anzieht, spricht Klaus von hinten ein Machtwort: Ruhetag! So diszipliniert erreichen wir entspannt Gattorna, wo ich meine Trinkflasche am Brunnen auffüllen will und die Gelegenheit nutze, den Caffèbedarf abzufragen. Er ist vorhanden, also entern wir die Bar. Gerhard holt sein Frühstück mit Crostata nach, auch die Pizzen sind gut, wie Anna und ich herausfinden. Mit etwas Abstand zu Gruppe 1 fahren wir dann in den Portello. Gruppe 3 scheint auch einen Café genommen zu haben, vermutlich in Calvari, und so sind wir frohen Mutes, dass wir mit dem richtigen Gruppenabstand beim Mittagessen eintreffen können, damit das Rifugio dei Cacciatori in Montebruno nicht vollkommen überfordert ist von uns Heuschreckenschwarm.
Aber erstmal genießen wir in entspanntem Tempo den Passo di Portello. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Verkehr so nah an der Küste und so nah am quirligen Fontanabuona herrscht. Wir durchqueren einen Edelkastanienhain und erreichen nach Roccatagliata das finale Steilstück. Tolle Blicke bis hinunter zum Meer begleiten uns zur Passhöhe. Bernd und Lena haben Gruppe 3 noch gesehen. Ups! Wir sind aber entspannt heute. Ruhetag!
Kaum dass wir Montebruno erreicht haben, reißt die Wolkendecke auf, und die Tische vor dem Rifugio stehen in der gleißenden Sonne. Nehmen wir!
Und genießen Lasagne, Farfalle al Pomodoro, Costole al vino, Spezzatino und Torta di Mele.
Derart gestärkt ist Barbagelata ein Klacks! Großartige Weitblicke aufs Meer bis über den Apennin hinaus in die Alpen! Rasant fahren wir hinab auf den Scoglina und weiter über Favale zurück ins Fontanabuona. In Calvari nehmen wir am Scheideweg noch einen Caffè. Lena möchte noch über den Passo di Romaggi, Klaus' Körper nimmt die Costole al vino sehr gut an und fährt mit. Für den Rest heißt es: Leivi, Schmutzbier, toll!
Am Abend dann das bisherige Highlight der Woche: Antipasto misto al mare in der Cantina Reggiana (nächste Gelegenheit: Saisonausklang in Ligurien, 10.-17. September). Lange noch bleiben wir bei Limoncello, Amaro und Vin Santo sitzen. Was für ein Ruhetag in Ligurien!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Über Leivi fahren wir in das Fontanabuona, dem wir bis Gattorna folgen. Hier biegen wir rechts zum Portello ab, auf den eine wunderschöne, schmale Straße durch die Einsamkeit führt. Nach der Abfahrt ins Trebbiatal folgen wir der SS45 hinab nach Barbagelata - Mittagspausenpflicht!
Ein toller, fordernder Anstieg führt uns nach Barbagelata, von wo aus wir bei gutem Wetter die Seealpen sehen können. Die Abfahrt über den Scoglina zurück ins Fontanabuona ist rasant, die Ausblicke von der Passhöhe noch einmal ein Leckerbissen. Auf gleichem Weg wie gekommen geht es zurück ins Hotel.
Von majortom – Weniger Dopplung mit mehr Strecke und mehr Höhenmetern, dazu einmal mehr über die Via Aurelia am Mittelmeer entlang nach Westen. Noch schöner!
Von Jan – Wie schon erwähnt sind es lange Tage hier in Chiavari. Der Etappenplaner hat alles rausgeholt aus der Region. Etwas zu viel vielleicht, wie er gestern im Gespräch mit dem Reiseleiter und dem Chronisten dieses Saisonauftakts eingestehen musste. Dennoch liegt am Morgen des sechsten Tages eine 136 km lange Runde in die Cinque Terre vor dem Dreigestirn, das, wie jeden Tag, die ausdauernde Gruppe behelligt.
Es ist frisch in Chiavari, als wir uns auf die Aurelia Richtung Sestri begeben. Den Umweg über die Panoramica verkneifen wir uns, wir fahren direkt, und sogleich auf den Spuren der Einrollrunde hinein in das Val Petronio, das uns mit zweimal abbiegen zum Passo della Mola führt. In Velva tolle Tiefblicke hinunter nach Sestri und eine erste Nussmischungspause auf Klaus' und Annas Kosten.
Der frühe Start um halb neun ermöglicht eine Caffèpause in Carro kurz hinter dem Pass. Wunderbar ist der kleine Raum eingeheizt, und wir lassen uns bei Caffè, Doppio und Cappucino aufwärmen. Noch immer ist es frisch, und bedeckt.
Bernd zieht uns mit geübter Geschwindigkeit hinunter nach Borghetto Vara. An der kleinen Zwischenwelle nach Pignone zuckt niemand. Aber das Wasser am Dorfbrunnen im historischen Ortskern ist toll!
Und schon stehen wir am Passo del Termine und fahren an Monterosso vorbei auf die Cinque-Terre-Höhenstraße. Immer wieder ein majesätischer Anblick. Die Wolkendecke reißt auf, Monterosso liegt unter uns in der Sonne. Was für ein Timing! Auch in der Panoramakurve hinunter nach Vernazza gleißt das Meer hinter dem pittoresken Haffenbecken.
Vernazza ist so leer, wie ich es noch nie gesehen habe. Gruppe 1 sitzt sogar in einem der Restaurants am Hafenbecken und isst Pasta - das hat noch nie funktioniert! Aber heute. Gerhard und Anna tun es ihnen nach, der Rest holt Panini und Cola in der Focacceria, wie immer sitzen wir auf der Mauer zur Hafenmole und genießen (einmal - das ist sonst nicht so möglich) das wunderschön kitschige Ambiente.
Auch wenn der Fluchtreflex hier unten heute nicht aufkommen will, kommen wir doch um halb drei los. Wir liegen gut in der Zeit. Der Anstieg ist steil, das Café oben nicht in der Lage, einer so großen Gruppe Caffè zuzubereiten - noch mehr Zeit gespart!
Noch einmal an Monterosso vorbei (so toll!), auf perfektem neuen Asphaltbelag hinunter nach Levanto geschossen, den Pantanibrunnen am Vallico di Guiatarola gestürmt, Klaus' Nussmischung geleert, Annas Nussmischung geleert und weiter geht's! 18:20 Uhr ist die Zeitabschätzung für das Schmutzbier, mit gutem Tempomanagement schaffen wir es um 18:21 Uhr an die Bar delle Fontane. Yeah!
Und dann ein fantastisches Abendessen im Ca da Gurpe al Mare.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute wollen wir es wissen und kratzen zum Abschluss einer wunderbaren Woche an den 3000 Höhenmetern. Bei einem Besuch in Ligurien darf ein Abstecher in die Cinque Terre nicht fehlen. Über den Mola erreichen wir das Varatal, dem wir bis Borghetto di Vara flussabwärts folgen. Über eine schmale Nebenstraße gelangen wir auf die Termine-Passstraße. Oben angekommen fahren wir auf einer Höhenstraße mit herrlichen Tiefblicken an Monterosso vorbei und dann hinunter nach Vernazza, einem der äußerst sehenswerten Orte der Cinque Terre. Der Kontrast zwischen der absoluten Stille im Hinterland und dem touristischen Trubel im Ort könnte größer kaum sein.
Wem die Gesamtkilometerleistung zu groß ist, kann bis Levanto mit dem Zug fahren und spart somit 55 Kilometer / 800 Höhenmeter.