Die dritte Ausgabe der Schweiz-Rundfahrt wird eine reine Alpentour. Alpinismus ist denn auch der rote Faden der sich durch die Woche zieht. Wir begegnen einigen Orten und Gipfeln, welche bei der Bezwingung der Schweizer Alpen eine Schlüsselrolle gespielt haben. Da dürfen natürlich weder die Eiger Nordwand noch das Matterhorn fehlen.
Selbstverständlich liegt der Fokus auf den alpinen Rennradhighlights, welche mit klingenden Namen wie Grosse Scheidegg, Susten-, Furka und Grimselpass sicher gegeben sind. Daneben werden aber jeden Tag auch die weniger bekannten und umso schöneren «Geheimtipps» mit von der Partie sein. Die Mischung die man von den vergangenen Austragungen der Schweiz Rundfahrt kennt.
Diesmal werden das insbesodere der Gestelenpass, Oberaarsee, Moosalp, Col de Sanetsch und Les Agites sein.
Und natürlich ist auch die etwas unkonventionelle Art der Fortbewegung typisch für die Schweiz, wo die Berge erfinderisch gemacht haben. So benutzen wir auf dieser Tour die Gondelbahn um vom Sanetschpass ins Saanenland zu kommen.
Start und Ziel: Bei dieser Ausgabe startet die Rundfahrt in Fribourg, einer schönen Kleinstadt an der deutsch-französischen Sprachgrenze und ist daher von beiden Kulturen geprägt. Die Universitätsstadt ist Hauptort des gleichnamigen Kantons und besitzt eine der grössten historischen Altstädte der Schweiz, ähnlich wie Bern liegt sie auf einer Sandstein-Halbinsel über der Saane.
Von helmverweigerer – Zielort: Interlaken gehört zweifellos zu den meist besuchten Orten der Schweiz. Der Name stammt von der aussergewöhnlichen Lage zwischen Brienzer- und Thunersee. Von Interlaken erblickt man die imposante Jungfrau aus der weltbekannten Alpenkette Eiger, Mönch und Jungfrau. Der touristische Aufschwung begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Bau der Berner Oberland-Bahnen. Insbesondere die Jungfraubahn (fertiggestellt 1912) welche über Grindelwald auf das Jungfraujoch führt, mit 3454 Metern die höchste Eisenbahnstation Europas, hat Interlaken grosse touristische Bedeutung gebracht.
In Interlaken gastieren wir zwei Nächte im Hotel Oberland.
Etappe: Am ersten Tag fahren wir durch die Freiburger und Berner Voralpen zum Etappenziel Interlaken. Wie bei der Schweiz Rundfahrt 2014 ist dies ein typisches Käsegebiet. War es 2014 das Emmental, ist es bei dieser Austragung das Gruyère (oder Greyerz), dem Käse aus diesem Gebiet fehlen zwar die typischen Löcher, dafür kommt er etwas rassiger daher.
Die Strecke macht für Sonntag Sinn, so können wir der hohen sonntäglichen Verkehrsbelastung auf den grossen inneralpinen Pässen aus dem Weg gehen.
Von Freiburg geht es wellig zum Lac de la Gruyère, wo wir über eine Nebenstrasse ins Jaunbachtal fahren. An dessen Ende befindet sich der Jaunpass, der keine Gemeinheiten aber stattdessen mit der Mittagsverpflegung aufwartet.
Gut genährt geht es in die schöne Abfahrt welche uns ins Simmental im Kanton Bern bringt. Auch hier herrscht am Sonntag viel Ausflugsverkehr, doch wir fahren nur wenige Kilometer auf der Talstrasse bevor wir den herrlichen Gestelenpass in Angriff nehmen. Dieser geizt im Gegensatz zum Jaunpass nicht mit Gemeinheiten, denn es gilt ganz steile Rampen wegzudrücken. Ein kurzer Naturstrassenabschnitt lässt sich problemlos mit dem Rennrad meistern und nach einer letzten, fiesen Rampe ist man definitiv auf der Passhöhe und im Berner Oberland angekommen: Tolle Landschaft und Rampen >15% ... morgen folgt mehr davon.
Die Abfahrt gestaltet sich erst anspruchsvoll, dann rasant und führt ans Ende des Simmentals, welches bei Spiez an den Thunersee führt an dessen östlichen Ende sich unser Etappenziel Interlaken befindet.
Von helmverweigerer – Zielort: Heute fahren wir eine Runde und kommen zurück nach Interlaken. Angenehmerweise heute also kein Aus- und Einpacken, nur Frühstück und ab aufs Rad ...
Etappe: Lange hat es gedauert und bei der dritten Schweiz-Rundfahrt soll es nun endlich klappen: die Fahrt über die Grosse Scheidegg, zweifelsohne einer der schönsten Pässe den die Schweiz zu bieten hat.
Da wir reichlich Zeit haben und am Abend auch kein neues Hotel beziehen müssen können wir heute zwei Tourenvarianten anbieten, wobei die beiden schnelleren Gruppen sicher noch den Zusatz «Berghaus Männlichen» fahren werden.
Pflicht und Kür zugleich ist die Grosse Scheidegg. Längst kein Geheimtipp mehr sondern Objekt der Begierde für den passionierten Pässefahrer und für viele der schönste Anstieg der Schwiz. Wir fahren die Scheidegg aus Richtung Meiringen und müssen dazu entlang dem Brienzersee fahren. Da dieser Abschnitt auch am Folgetag gefahren wird nehmen wir heute den schönen Radweg auf der südlichen Seite des Sees, auch wenn wir das Rad bei Giessbach über ein paar Stufen buckeln müssen.
Über Nebenstrassen geht es an Meiringen vorbei zum Einstieg der Grossen Scheidegg. Es geht gleich richtig steil los bis man ein schönes Hochplateau erreicht hat welches viel Zeit zum Durchschnaufen gibt. Ab dem Hotel Rosenlaui startet die zweite Prüfung, bis zur Passhöhe sind im Angesicht des Wetterhorn Steigungsspitzen bis 18% zu bewältigen. Die Belohnung ist ein Traumpanorama beherrscht von der legendären Eiger-Nordwand. Nach der technisch anspruchsvollen Abfahrt nach Grindelwald geht es temporeich zurück nach Interlaken.
Oder man entschliesst sich, die Qualen noch etwas zu verlängern mit der Stichstrasse zum Berghaus Männlichen. Diese Fahrt belohnt mit unvergleichlichen Ausblicken auf die zum Greifen nahe Eiger-Nordseite. Wer sich mit der Besteigung dieser weltberühmten Wand auseinandergesetzt hat erkennt von hier problemlos die Schlüsselstellen. Aber Achtung: Der Männlichen ist hart. Ab Mittelstation hat man das Berghaus vor Augen, der Weg ist aber noch lang.
Von helmverweigerer – Zielort: Andermatt ist sicher jedem Rennradfahrer ein Begriff. Auf beinahe 1'500 Metern im Herzen der innerschweizer Alpen gelegen bietet es sich an als Standort für einige Klassikerrunden, liegt es doch am Fusse von Oberalp, Gotthard- und Furkapass. Und auch den Sustenpass erreicht man bequem über die Schöllenenschlucht. Daher war Andermatt früher auch Startort des Alpenbrevets. In Andermatt gastieren wir wie 2014 in den Partnerhotels Monopol-Metropol.
Etappe: Zuerst führt uns der Weg wieder entlang dem Brienzersee wobei wir heute die normale Hauptstrasse am nördlichen Seeufer wählen und wiederum bis Meiringen fahren. Wir fahren nicht den direkten Weg zum Sustenpass sondern garnieren die Auffahrt noch mit etwas Vorgeplänkel. In Meiringen führt die eine recht schöne Strasse zum Brünigpass von welchem wir Richtung Skigebiet Hasliberg abzweigen. Hier lassen wir die verkehrsreiche Strasse über den Brünig hinter uns und geniessen die Ausblicke durch das Haslital Richtung Brienzer- und Thunersee.
Diese schmale und schöne Strasse führt uns Richtung Engstlenalp, kostet aber auch schon einige Körner denn im Aufstieg nach Winterlicken gilt es die steilsten Abschnitte des Tages zu bewältigen. Von der Strasse Richtung Engstlenalp gelangen wir zur Susten Passstrasse und haben durch diesen schönen Schlenker den etwas langweiligen Einstieg Richtung Sustenpass umfahren.
Doch die Auffahrt zum Susten hat noch einiges zu bieten und wird immer schöner je höher man gelangt. Insgesamt sind hier 22km Aufstieg zu bewältigen, doch im oberen Teil wird man verwöhnt durch den Blick auf den kümmerlichen Rest des Steingletschers und eine tolle Strassenführung durch Tunnels unter rauschende Bächen hindurch. Beherrscht wird die Szenerie von den imposanten Wendenstöcken welche sich hoch über einem erheben. Definitiv eine der imposantesten Passstrassen der Schweiz.
Oben angekommen folgt eine rasante Abfahrt. Dafür ist die Ostseite des Susten bekannt, für diese ewig lange, zermürbende Gerade bei konstanten 8%. In der Abfahrt kommt uns das natürlich entgegen, hier kann Bremsbelag-schonend Richtung Wassen gebolzt werden.
Ab Wassen folgt üblicherweise der Grund, weshalb man den Susten oft in umgekehrter Richtung fährt. Man muss sich die stark befahrene Schöllenenschlucht Richtung Andermatt hochquälen. Doch da diese saniert wird und ein neuer Radweg gebaut wird ist sie voraussichtlich für Radfahrer gesperrt und wir werden uns mit dem Bus-Shuttle Richtung Andermatt fahren lassen.
Von helmverweigerer – Zielort: Zermatt ist wohl jedem ein Begriff. Es ist unsere zweite Übernachtung im Hochgebirge. Die touristische Entwicklung dieses Ortes ist eng verknüpft mit der ausgezeichneten Lage als Ausgangspunkt für die Besteigung diverser 4'000er, insbesondere natürlich des Matterhorns (4'478 MüM) welches man von Zermatt aus in seiner typischen Form bewundern kann. Aufgrund seiner Lage an wichtigen Saumwegen nach Italien war Zermatt schon im Mittelalter bedeutsam. Heute hat sich der Ort aufgrund der Nähe zum Matterhorn und dem höchstgelegenen Sommerskigebietes Europas zu einem prunkvollen Touristenmagneten entwickelt. Aufgrund der touristischen Bedeutung konnte der private Autoverkehr bereits 1931 aus dem Ort verbannt werden.
Etappe: Witzig an dieser Etappe: Wir starten auf 1'440 Metern und fahren trotzdem mehr aufwärts als abwärts. Die anspruchsvolle Etappe bietet jedoch noch einen Joker und kann deutlich entschärft werden (Stichstrasse Grimselpass und/oder Stichstrasse Oberaarsee).
Zu Beginn rollen wir einige flache Kilometer durch das Urseren Hochtal Richtung Furkapass, welcher in Realp ernst macht und auf 13 Kilometern alles andere als leicht zu fahren ist. Eine sehr schöne Auffahrt mit Blicken ins Gotthardgebiet und natürlich einem spektakulären Blick von der Passhöhe zur Grimsel und auf Gletsch. Postkartenmotiv Nummer eins am heutigen Tag.
Nach der Abfahrt nach Gletsch fahren wir die legendären Kehren hoch zum Grimselpass (Postkartenmotiv Nummer zwei), den wir als Stichstrasse fahren. Doch wir belassen es nicht beim Grimselpass sondern fahren noch weiter bis zum Oberaarsee, eine Stichstrasse die dem Zugang zu Stauseen dient welche hier direkt unterhalb der Aaregletscher angelegt wurden. Eine imposante Gletscherkulisse welche uns hier erwartet. Postkartenmotiv Nummer drei. Der Weg führt zurück zum Grimselpass wo wir auf freundliche Wetterbedingungen für eine Mittagsverpflegung in luftiger Höhe hoffen.
Denn nun folgt längere Zeit kein Anstieg mehr. Erst geht es rasant zu Tale ins Goms. In diesem Hochtal fahren wir flach, müssen aber auch ein paar kleinere Wellen wegdrücken bevor uns eine längere Abfahrt nach Brig bringt wo wir mit 650 MüM den Tiefpunkt der heutigen Etappe erreichen.
Nun folgen noch die 35km durch das stetig ansteigende Mattertal mit Bergankunft Zermatt, Postkartenmotiv Nummer vier am heutigen Tag.
Wer nach 145km und 3'000 Höhenmeter noch nicht genug hat und dem Rummel in und um Zermatt noch etwas ausweichen will, fährt die Strasse noch weiter bis zum Ende des Mattertals auf knapp 2'000 Metern Höhe.
Von helmverweigerer – Zielort: Auf der heutigen Etappe überqueren wir die Sprachgrenze und landen im bekannten Skiort Crans-Montana auf knapp 1'500 Metern. Es folgt also die nächste Nacht im Hochgebirge. Wir befinden uns aber immer noch im Kanton Wallis, haben aber die Talseite gewechselt. Crans Montana liegt auf einem kleinen Hochplateau rund um ein paar kleine Seen. Die touristische Bedeutung dieses Ortes begann Ende des 19. Jahrhunderts durch den Bau einiger Kurhotels. Heute kennt man den Ort durch den alpinen Skisport und aufgrund eines renommierten Golfturniers.
Etappe: Von Zermatt starten wir mit einer beinahe 30 Kilometer langen Abfahrt Richtung Rhonetal, den Weg den wir gestern hochgefahren sind. Der ein oder andere kurze Gegenanstieg hilft uns, die Beine etwas in Bewegung zu setzen und der zu erwartenden morgendlichen Kühle etwas entgegenzusetzen. In Stalden setzen wir der Abfahrt ein Ende und es wird sicher ein grosses Stöhnen durch die Gruppe gehen wenn der Anstieg zur Moosalp die kalten Muskeln jäh aus dem Schlaf holt. Es geht nämlcih grad lustig steil zur Sache. Das wird auch so bleiben, denn erst im obersten Teil flacht der Anstieg zur Moosalp merklich ab.
Doch uns erwartet hier einer der schönsten Anstiege der Schweiz und in der hoffentlich klaren Luft der Morgenstunden kann man hier mit traumhaften Ausblicken rechnen. Nicht minder spektakulär ist die Strassenführung, welche diesen Anstieg erst zu dem macht, was der Autor der Passbeschreibung als «ein Juwel der Schweiz» bezeichnet.
Fast die komplette Auffahrt zur Moosalp ist unbewaldet, zu früher Stunde soll uns das ganz recht sein zumal sich dadurch herrliche Blicke auf die imposante Walliser Bergwelt ergeben. Das Thema Alpinismus nehmen wir auch hier wieder auf, hat man doch von der Moosalp einen guten Blick auf den Dom, mit 4'545 Metern Höhe der höchste Berg der komplett auf schweizerischem Gebiet steht.
Es folgt eine lange Abfahrt bis Turtmann, welche praktisch parallel zum Rhonetal verläuft. So können wir ein grosses Stück der hässlichen und stark befahrenen Talstrecke umgehen.
Nur kurz fahren wir im Talboden der Rhone entlang, bevor wir auf der nördlichen Talseite hoch nach Crans-Montana fahren und diese Etappe neuerlich mit einer Bergankunft beschliessen. Hier kann es an einem sonnigen Sommertag ordentlich reinbrennen, man sollte also mit genug Flüssigem gewappnet sein.
Dies wird sicher eine relativ kurze Etappe sein und die stärkeren Gruppen werden reichlich Zeit haben noch einen Anstieg einzubauen. Das werden wir sicher je nach Gruppe individuell einplanen, eine sehr attraktive Variante führt vor dem Anstieg nach Crans Montana auf der südlichen Seite des Rhonetals Richtung Val d'Anniviers und dann zum Lac de Moiry. Die Abfahrt kann man dann über Grimentz (und allenfalls sogar Vercorin) variieren. Es sind keine bösen Steigungen dabei, die Etappe wird aber mit 165km und 4'340 Höhenmetern zu einem ordentlichen Brett.
Von helmverweigerer – Zielort: Auch der heutige Zielort - Villars - liegt mit 1300 Metern noch in den Bergen. Nach so viel Höhenluft werden wir wohl mit dickerem Blut nach Hause kehren als seinerzeit die Team Telekom Profis. In Villars ist es ähnlich wie in Crans Montana: Im Winter fährt man Ski, im Sommer spielt man Golf. Will heissen: Zermatt, Crans Montana, Villars ... die Höhe über Meer spiegelt in etwa auch die Höhe der Grundstückpreise wieder. Aber wir wollen ja hier kein Chalet kaufen, sondern die Bergwelt, die Aussicht und die schönen Pässe geniessen. Villars profitiert vom trockenen Klima im Wallis und einer sonnenexponieren Lage auf einer Bergschulter mit Blick auf das Rhonetal, hier schon tief im französisch-sprachigen Teil der Schweiz.
Etappe: Von Crans-Montana führt eigentlich nur ein Weg nach Villars, derjenige durchs Rhonetal. Das wäre aber ganz und gar nicht quaeldich-Style. Und nachdem wir auf der Schweiz-Rundfahrt 2012 mit dem Autozug durch den Lötschbergtunnel gefahren sind, uns 2014 in die Berninabahn gesetzt haben machen wir uns in der dritten Ausgabe eine Gondel zu Nutze um der wenig spannenden und verkehrsreichen Fahrt durch das Rhonetal zu entgehen. Dafür können wir ein weiteres Highlight einbauen das wohl die wenigsten kennen, nämlich den Col du Sanetsch. Dieser wurde leider nie fertiggestellt und so ist die Nordseite bestenfalls mit einem MTB fahrbar. Die Südseite ist hingegen landschaftlich ausserordentlich schön, aufgrund der inexistenten Verkehrsbedeutung sehr ruhig und sportlich anspruchsvoll.
Doch der Reihe nach. Von Crans Montana geht es gleich los wie am Vortag von Zermatt. Auf den ersten 25 Kilometern geht es vorwiegend bergab. Gleich wie am Vortag geht es dann auch gleich richtig schön zur Sache und wir werden froh sein steht die Sonne noch tief. Wie so oft in den Rebbergen: Hier wurden die Wege kurz gehalten - ergo steil. Für den weiteren Verlauf verweise ich hier gerne auf die ausführlich und schön zu lesende Passbeschreibung. Fakt ist, dass es knappe 20km berghoch geht und die Passhöhe auf 2'250 Metern liegt, Ausblicke, Strassenführung und Naturerlebnis aber für die Strapazen mehr als entschädigen.
Oben am kleinen Stausee planen wir die Mittagsrast ein, so dass wir in aller Ruhe in 6er Paketen mit der Seilbahn nach Gsteig gondeln können. Die Räder kann man wahlweise an die Gondel anhängen oder in die Gondel reinnehmen. Wer sich das nicht so plastisch vorstellen kann, dem sei dieses Bild nahegelegt. Wird sicher lustig!
Ab Gsteig geht es dann wieder in bevorzugter Manier auf 2 Rädern zurück ins Wallis. Zuerst über den Col du Pillon, der sich mit dem am dritten Tag befahrenen Brünigpass ein Kopf-an-Kopf Rennen um den langweiligsten Pass der Woche liefert. Dieser führt nach Les Diablerets, ein Musterbeispiel wie ein Skiort eine schöne Bergregion verschandeln kann.
Ab hier fahren wir über den Col de la Croix. Sobald wir Les Diablerets hinter uns gelassen haben erwarten uns noch 8km sehr schöner Passfahrt auf recht schmaler Strasse. Ein verkerstechnisch unbedeutender und richtig schön zu fahrender Pass fernab vom Rummel den man von den innerschweizer Pässen kennt.
Ab dem Col de la Croix geht es durch liebliche Berglandschaft knappe 10 Kilometer bergab bis zum Zielort Villars.
Von helmverweigerer – Etappe: Nach der neuerlichen Nacht im Gebirge geht es heute Morgen natürlich erstmal wieder bergab ins Rhonetal. Nach wenigen flachen Kilometern im Tal geht es auf einen in mehrfacher Hinsicht ausserordentlichen Pass. Er heisst "Les Agites" und wahrscheinlich werden ihn die wenigsten kennen. Les Agites liegt in einem Übungsgelände der Schweizer Armee und ist daher nur am Wochenende fahrbar. Weitere Besonderheiten: es hat einen tollen Tunnel, nur beleuchtet durch einige Löcher in der Felswand durch welche man tolle Blicke auf das Rhonetal hat. Dieser ist schmal, zeitlich eingeschränkt nur wechselseitig befahrbar. Oben am Pass erreicht man ein wunderschönes Hochplateau mit Ausblicken auf den Genfersee. Auch besonders: die Steilheit insbesondere im zweiten Teil der Auffahrt.
Insgesamt ein toller letzter Pass der sowohl bezüglich sportlichem Anspruch als auch landschaftlicher Schönheit einige bekannte Alpenpässe in den Schatten stellt. Wiederholungstäter werden sich ev. an den Glaubenbüelenpass erinnern welchen wir auf der letzten Etappe der Schweizrundfahrt 2014 gefahren sind.
Nach der gemütlichen Fahrt durch das schöne Hochtal biegen wir über eine schmale Nebenstrasse zum Lac de l'Hongrin ab und vermeiden so die stark befahrene Strasse über den Col des Mosses. Neben der Staumauer führt ein schmaler Tunnel in ein schönes, ruhiges Seitental durch welches wir komplett runterfahren und so in Montbovon Greyerz gelangen.
Nun fehlen noch 40 hügelige Kilometer durch besagtes Greyerz bis wir unseren Ausgangspunkt Fribourg erreichen.
Die geplante Ankunft in Fribourg liegt für die verschiedenen Gruppen zwischen 14 und 15 Uhr.