Dresden - Krakau 2010
1043,6 km / 14943 Hm
, Isergebirge, Sudeten, Riesengebirge, Altvatergebirge, Beskiden, Karpaten, Tatra, Sachsen, Liberecký kraj/Region Liberec, W.dolnośląskie/Niederschlesien, Olomoucký kraj/Region Olmütz, Moravskoslezský kraj/Mäh.-Schles. Region, Žilinský kraj, Prešovský kraj, Województwo małopolskie/Kleinpolen
Redaktionell bestätigte Tour von dbeckel
Hohe Tatra. Wie schon bei unserer Norwegen-Tour, so weicht auch dieses Mal die ursprüngliche Planung von der letztendlichen Tour ab. Zunächst hatten wir eine Tour in der hohen Tatra geplant, aber dann festgestellt, dass die hohe Tatra dafür schlichtweg zu klein ist, bzw. es nicht genügend Strassen für sinnvolle Touren in der Tatra gibt. Daher kam Timo auf die Idee von Dresden nach Krakau zu fahren und dabei sämtliche Gebirge und Gebirgchen mitzunehmen, die auf dem Weg liegen: Elbsandsteingebirge, Lužicke hory (Lausitzer Gebirge), Zittauer Gebirge, Jizerské hory, Góry Izerskie, Karkonosze (Riesengebirge), Überschaargebirge, Broumovske Mezihoří (Falkengebirge), Góry Stolowe (Heuscheuergebirge), Orlicke hóry (Adlergebirge), Góry Kłodzkie Snieżnik (Glatzer Schneegebirge), Hrubý Jeseník (Altvatergebirge), Moravskoslezské Beskydy / Moravskosliezske Beskydy (Mährisch-Schlesische Beskiden), Chočské vrchy, hohe Tatra , Pieniny.
Mit dieser kleinräumigen Unterteilung, kommen wir also auf mehr als ein Gebirge pro Tag der Tour. Wenn man das ganze etwas weiter fasst, handelt es sich allerdings nur um zwei Gebirge: Sudeten und Karpaten. Jedenfalls lässt sich mit den zahlreichen Mittelgebirgen eine schöne und abwechslungsreiche Tour in die Tatra zusammenstellen.
Ähnlich verhält es sich mit den Grenzübergänge: unserer Tour ging zwar nur durch vier Länder, wir mussten aber 13-mal eine Grenze überqueren. Da haben wir mal richtig vom Schengenabkommen profitieren können.
Strassen Die Qualität und Dichte des Strassennetzes ist erheblichen Schwankungen unterworfen: während vor allem in den Touristischen Regionen zum Teil beste Strassen zu finden waren, sind andere von sehr schlechter Qualität. Im Verlaufe der Beschreibung (bzw. in den darin verlinkten Passbeschreibungen) werde ich auf die extremsten Stellen hinweisen. Besonders in Tschechien gibt es teils hervorragend ausgeschilderte Radwege, diese führen teils auf Strassen, sowie auf Naturstrassen, Schotter- und Waldwegen entlang und sind in einigen Fällen nur für Mountainbikes zu empfehlen. Timo hat die Tour bewusst wenn möglich auf Nebenstrassen geplant, deswegen ist die Tour mit wenigen Ausnahmen sehr verkehrsarm.
Unterkünfte Wir hatten unsere Zelte dabei und haben diese bei gut der Hälfte der Übernachtungen genutzt. Wer etwas Gepäck sparen will, kann guten Gewissens auf Zelte verzichten: es gibt sowieso deutlich mehr Hotels/Pensionen als Campingplätze. Letztere sind ausserdem teilweise bereits Mitte/Ende September geschlossen oder kaum besucht. Die Hotels/Pensionen sind ausserdem sehr günstig und selbst die gehobenen Hotels haben nie die Nase gerümpft, wenn wir völlig durchnässt mit unseren Landstreicher-Rädern ankamen. Wir konnten auch die Räder immer in geschlossenen Räumen abstellen.
Essen Knödel sollte man schon mögen, wenn man diese Gegend bereist. Die Knödel sind allerdings nicht wie ich sie als Klösse aus dem Fränkischen kenne kugelförmig aus Kartoffelteig, sondern entsprechen eher Weissbrotscheiben. Palatschinken gibt es nahezu überall als Nachtisch und Fleisch in vielen Formen als Hauptspeise. Zu meiner Überraschung hatte nahezu jedes Lokal selbst im hintersten Winkel der Zivilisation auch eine vegetarische Karte. Allerdings deckt sich deren Inhalt unter Umständen nicht mit den Erwartungen westeuropäischer Vegetarier. Häufige Gerichte auf vegetarischen Karten waren: Spaghetti Carbonara, Fleisch mit Käse, Fleisch mit Gemüse.
Kosten Letztlich kamen wir mit ca. 35 € pro Person und Tag für alle unterwegs angefallenen Kosten aus, wobei wir mindestens einmal täglich Essen gegangen sind.
Wetter Wir hatten auf unserer 14-tägigen Tour (Mitte / Ende September) etwa vier Tage überwiegend Regen, der aber eher ein Nieselregen war. Etwa sechs Tage hatten wir zudem strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temperaturen.
Kultur Wir waren wohl nicht die fleissigsten, auch wenn wir dank Timo einige Klöster und ein Freilichtmuseum gesehen haben. Immerhin haben wir dadurch das Bemühen des Kulturattachés unterstützt mit seinen ganzen Santuari Beschreibungen aus dem Tourenplaner einen „Klosterplaner“ zu machen. (Um einen alten Streit in der Quäldich Redaktion noch mal aufzuwärmen, sei noch erwähnt, dass er das più alto Santuario nicht beschrieben hat). Unser Reisegebiet bot darüber hinaus jede Menge malerischer Ortsbilder. Besonders hervorstechend waren die charakteristischen, sich von Gegend zu Gegend wandelnden Holzhäuser und die ausgesprochen grosszügigen Marktplätze umringt von hervorragend instand gesetzten Häuserreihen.
Sonstiges Zunächst sei hier mal auf Uwes ausführliche Slowakei Beschreibung verwiesen. Wir hatten sowohl in Tschechien, wie auch in der Slowakei und in Polen das Gefühl sehr herzlich aufgenommen worden zu sein. Einmal wurde ein eigentlich geschlossenes Restaurant geöffnet, nur weil wir nach einem Laden gefragt haben, ein andermal standen wir suchend auf der Strasse und bekamen spontan eine Wohnung für eine Nacht vermietet. Solche Erlebnisse hatten wir noch mehrere. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben die Preise für Unterkunft und Essen immer gut dem Gegenwert entsprochen, oder waren sehr günstig. Auch hatten wir nie das Gefühl, über den Tisch gezogen zu werden. Obwohl keiner von uns irgendeiner der Sprachen mächtig war, konnten wir uns oft verständigen: teils auf Deutsch, bei jüngeren Leuten oder in grösseren Städten auf Englisch, ansonsten ging es auch mit Händen und Füssen. Als letzten Rettungsanker hatten wir auch noch Mini-Langenscheidts für jedes Land dabei.
Bilder Um einem Urheberschaftstreit vorzubeugen: die beigesteuerten Bilder sind von Thomas, mir und einige von Timo. Die Bilder lassen sich leicht den einzelnen Fotographen zuordnen: die blassen, nichtssagenden stammen von mir, während die guten Bilder von Thomas sind. Timos Bilder verraten sich durch gröberes Korn.
Mit dieser kleinräumigen Unterteilung, kommen wir also auf mehr als ein Gebirge pro Tag der Tour. Wenn man das ganze etwas weiter fasst, handelt es sich allerdings nur um zwei Gebirge: Sudeten und Karpaten. Jedenfalls lässt sich mit den zahlreichen Mittelgebirgen eine schöne und abwechslungsreiche Tour in die Tatra zusammenstellen.
Ähnlich verhält es sich mit den Grenzübergänge: unserer Tour ging zwar nur durch vier Länder, wir mussten aber 13-mal eine Grenze überqueren. Da haben wir mal richtig vom Schengenabkommen profitieren können.
Strassen Die Qualität und Dichte des Strassennetzes ist erheblichen Schwankungen unterworfen: während vor allem in den Touristischen Regionen zum Teil beste Strassen zu finden waren, sind andere von sehr schlechter Qualität. Im Verlaufe der Beschreibung (bzw. in den darin verlinkten Passbeschreibungen) werde ich auf die extremsten Stellen hinweisen. Besonders in Tschechien gibt es teils hervorragend ausgeschilderte Radwege, diese führen teils auf Strassen, sowie auf Naturstrassen, Schotter- und Waldwegen entlang und sind in einigen Fällen nur für Mountainbikes zu empfehlen. Timo hat die Tour bewusst wenn möglich auf Nebenstrassen geplant, deswegen ist die Tour mit wenigen Ausnahmen sehr verkehrsarm.
Unterkünfte Wir hatten unsere Zelte dabei und haben diese bei gut der Hälfte der Übernachtungen genutzt. Wer etwas Gepäck sparen will, kann guten Gewissens auf Zelte verzichten: es gibt sowieso deutlich mehr Hotels/Pensionen als Campingplätze. Letztere sind ausserdem teilweise bereits Mitte/Ende September geschlossen oder kaum besucht. Die Hotels/Pensionen sind ausserdem sehr günstig und selbst die gehobenen Hotels haben nie die Nase gerümpft, wenn wir völlig durchnässt mit unseren Landstreicher-Rädern ankamen. Wir konnten auch die Räder immer in geschlossenen Räumen abstellen.
Essen Knödel sollte man schon mögen, wenn man diese Gegend bereist. Die Knödel sind allerdings nicht wie ich sie als Klösse aus dem Fränkischen kenne kugelförmig aus Kartoffelteig, sondern entsprechen eher Weissbrotscheiben. Palatschinken gibt es nahezu überall als Nachtisch und Fleisch in vielen Formen als Hauptspeise. Zu meiner Überraschung hatte nahezu jedes Lokal selbst im hintersten Winkel der Zivilisation auch eine vegetarische Karte. Allerdings deckt sich deren Inhalt unter Umständen nicht mit den Erwartungen westeuropäischer Vegetarier. Häufige Gerichte auf vegetarischen Karten waren: Spaghetti Carbonara, Fleisch mit Käse, Fleisch mit Gemüse.
Kosten Letztlich kamen wir mit ca. 35 € pro Person und Tag für alle unterwegs angefallenen Kosten aus, wobei wir mindestens einmal täglich Essen gegangen sind.
Wetter Wir hatten auf unserer 14-tägigen Tour (Mitte / Ende September) etwa vier Tage überwiegend Regen, der aber eher ein Nieselregen war. Etwa sechs Tage hatten wir zudem strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temperaturen.
Kultur Wir waren wohl nicht die fleissigsten, auch wenn wir dank Timo einige Klöster und ein Freilichtmuseum gesehen haben. Immerhin haben wir dadurch das Bemühen des Kulturattachés unterstützt mit seinen ganzen Santuari Beschreibungen aus dem Tourenplaner einen „Klosterplaner“ zu machen. (Um einen alten Streit in der Quäldich Redaktion noch mal aufzuwärmen, sei noch erwähnt, dass er das più alto Santuario nicht beschrieben hat). Unser Reisegebiet bot darüber hinaus jede Menge malerischer Ortsbilder. Besonders hervorstechend waren die charakteristischen, sich von Gegend zu Gegend wandelnden Holzhäuser und die ausgesprochen grosszügigen Marktplätze umringt von hervorragend instand gesetzten Häuserreihen.
Sonstiges Zunächst sei hier mal auf Uwes ausführliche Slowakei Beschreibung verwiesen. Wir hatten sowohl in Tschechien, wie auch in der Slowakei und in Polen das Gefühl sehr herzlich aufgenommen worden zu sein. Einmal wurde ein eigentlich geschlossenes Restaurant geöffnet, nur weil wir nach einem Laden gefragt haben, ein andermal standen wir suchend auf der Strasse und bekamen spontan eine Wohnung für eine Nacht vermietet. Solche Erlebnisse hatten wir noch mehrere. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben die Preise für Unterkunft und Essen immer gut dem Gegenwert entsprochen, oder waren sehr günstig. Auch hatten wir nie das Gefühl, über den Tisch gezogen zu werden. Obwohl keiner von uns irgendeiner der Sprachen mächtig war, konnten wir uns oft verständigen: teils auf Deutsch, bei jüngeren Leuten oder in grösseren Städten auf Englisch, ansonsten ging es auch mit Händen und Füssen. Als letzten Rettungsanker hatten wir auch noch Mini-Langenscheidts für jedes Land dabei.
Bilder Um einem Urheberschaftstreit vorzubeugen: die beigesteuerten Bilder sind von Thomas, mir und einige von Timo. Die Bilder lassen sich leicht den einzelnen Fotographen zuordnen: die blassen, nichtssagenden stammen von mir, während die guten Bilder von Thomas sind. Timos Bilder verraten sich durch gröberes Korn.
18 gefahrene Pässe
Smědava, Červenohorské sedlo, Karlova Studánka sedlo, Videlský Kříž, Przełęcz Kowarska , Praděd, Trí Kameny, Tatranská Magistrála, Sudetenstraße, Falsztyn, ...Gesamtstrecke
Einzelstrecken
Sa. 11.09.2010 Dresden – Ostrauer Mühle
Zur Wegbeschreibung sei auf den Track verwiesen. Im Text werde ich keinen Versuch machen, den Weg über alle Nebenstrassen nachvollziehbar zu beschreiben.
Auf der Anreise nach Dresden mit dem Nachtzug bekamen Timo und ich zwar wenig Schlaf aber dafür noch den Hinweis mit auf den Weg, dass auf Grund der letzten Hochwasser unsere Route eventuell gar nicht befahrbar sei. Die nächste Hürde für mich war, in Leipzig in knapp drei Stunden vom Bahnhof zu meinem Bruder zu gelangen, dort dessen Rad auszuleihen und für die Tour umzubauen (Wechsel von Schläuchen, Reifen, Pedalen, Sattel, evtl. Bremsklötzen und Kette, Anbau von Gepäckträger, Flaschenhalter) dann wieder zum Bahnhof zu radeln, um dort Thomas und Wolfgang zu treffen und den Zug nach Dresden zu nehmen, wo bereits Timo wartete, der weiter schlafen konnte, als ich gegen sechs Uhr den Zug in Leipzig verlassen hatte. Die Aktion glückte fast, nur die Pedale wollten sich mit dem vorhandenen Werkzeug partout nicht lösen lassen. Timos Gabelschlüssel und gewagte Sprünge auf denselben brachten dann noch das gewünschte Ergebnis, als einziger Wermutstropfen blieb, dass ich Bruders Pedale die ganze Tour spazieren fahren musste.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, so konnten wir gemütlich der Elbe entlang rollen und die sommerliche Landschaft auf uns wirken lassen. Der Elbradweg ist wirklich eine gemütliche Panoramagenusstour. Als Sehenswürdigkeiten haben wir die Bastei im Elbsandsteingebirge angeschaut sowie einige der schönen Städtchen entlang der Elbe. Ersteres ist definitiv auch einen Spaziergang oder eine Wanderung wert. Vom Kirnitzschtal bekamen wir an diesem Tag kaum etwas mit, da wir erst nach Einbruch der Dunkelheit das Elbtal verliessen.
Zur Wegbeschreibung sei auf den Track verwiesen. Im Text werde ich keinen Versuch machen, den Weg über alle Nebenstrassen nachvollziehbar zu beschreiben.
Auf der Anreise nach Dresden mit dem Nachtzug bekamen Timo und ich zwar wenig Schlaf aber dafür noch den Hinweis mit auf den Weg, dass auf Grund der letzten Hochwasser unsere Route eventuell gar nicht befahrbar sei. Die nächste Hürde für mich war, in Leipzig in knapp drei Stunden vom Bahnhof zu meinem Bruder zu gelangen, dort dessen Rad auszuleihen und für die Tour umzubauen (Wechsel von Schläuchen, Reifen, Pedalen, Sattel, evtl. Bremsklötzen und Kette, Anbau von Gepäckträger, Flaschenhalter) dann wieder zum Bahnhof zu radeln, um dort Thomas und Wolfgang zu treffen und den Zug nach Dresden zu nehmen, wo bereits Timo wartete, der weiter schlafen konnte, als ich gegen sechs Uhr den Zug in Leipzig verlassen hatte. Die Aktion glückte fast, nur die Pedale wollten sich mit dem vorhandenen Werkzeug partout nicht lösen lassen. Timos Gabelschlüssel und gewagte Sprünge auf denselben brachten dann noch das gewünschte Ergebnis, als einziger Wermutstropfen blieb, dass ich Bruders Pedale die ganze Tour spazieren fahren musste.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, so konnten wir gemütlich der Elbe entlang rollen und die sommerliche Landschaft auf uns wirken lassen. Der Elbradweg ist wirklich eine gemütliche Panoramagenusstour. Als Sehenswürdigkeiten haben wir die Bastei im Elbsandsteingebirge angeschaut sowie einige der schönen Städtchen entlang der Elbe. Ersteres ist definitiv auch einen Spaziergang oder eine Wanderung wert. Vom Kirnitzschtal bekamen wir an diesem Tag kaum etwas mit, da wir erst nach Einbruch der Dunkelheit das Elbtal verliessen.
Und wieder mal hat sich das Schengen Abkommen für uns gelohnt, sonst wären die fünf Grenzübertritte unter Umständen komplizierter geworden. Zunächst konnten wir ohne Autos das Kirnitzschtal geniessen, da die Strasse – wie von unseren Zugmitreisenden vermutet – noch gesperrt war, allerdings nur für Autos, nicht für Radfahrer. Sowohl die Strasse, wie später dann auch die Naturstrasse ab Buschmühle, war landschaftlich sehr schön. Und im Gegenlicht der strahlenden Herbstsonne war sie vollends märchenhaft verzaubert. Die Naturstrasse war für Tourenräder noch fahrbar, aber definitiv nichts für Rennräder. Den 2003 eröffneten Grenzübergang nach Tschechien stellt eine kleine Holzbrücke dar, offenbar gab es hier früher mal einen ganzen Ort. Auf den kleinen Strassen, die nach dem Wald folgten waren ebenfalls nur wenige Autos unterwegs und einige Radfahrer zu sehen. Mit dem Wetter hatten wir wieder Glück, so dass wir in Kytlice das Mittagessen unter freiem Himmel in praller Sonne geniessen konnten, während gleichzeitig unsere Zelten trockneten. Die anderen Gäste des Restaurants waren ebenfalls entweder Radfahrer oder Wanderer. Es scheint, dass die Gegend auf solchen Tourismus angelegt ist. Beim Mittagessen hatten wir zwar erst ein Drittel der anvisierten Strecke zurückgelegt, erhofften uns von der weiteren Strecke ohne Waldwege aber ein schnelleres Fortkommen.
Die nächste Station war der Kelchstein kurz vor Zittau, der bei Kletterern ähnlich beliebt ist wie das Elbsandsteingebirge. Danach verloren wir noch gefühlt einige Stunden bei dem Versuch drei Kilometer vor Zittau abzukürzen. (Keine Angst, die Verfahrer sind alle aus dem Track gelöscht, die Längenangaben dadurch zum Teil deutlich kürzer als die wirklich gefahrene Strecke.) Schliesslich erreichten wir doch die Grenze nach Tschechien, passierten Hrádek und gelangten wenige Kilometer später über ein paar Dreckhaufen nach Polen. Vorbei am Turów Tagebau und an Bogatynia erreichten wir wieder einmal reichlich spät unseren Zielort Frýdlant.
Ein verrostetes Autocamping-Schild, das auf ein etwas verwildertes Grundstück zeigte, war noch zu sehen, aber sämtliche Sanitäranlagen natürlich verschlossen. In ein paar kleinen Hütten auf dem gleichen Grundstück schienen noch Leute zu hausen, die scheinbar nichts mit dem Campingplatz zu tun hatten. Doch nach überraschend kurzer Zeit kam – wohl durch die Barackenbewohner informiert - der Campingplatzbesitzer angefahren und sperrte uns für den bescheidenen Betrag von 200 Kronen die Sanitäranlagen auf, so kamen wir noch zu einer warmen Dusche und Dank Wolfgangs und Timos unendlichen Mühen wenige Stunden später auch zu einem Lagerfeuer.
Die nächste Station war der Kelchstein kurz vor Zittau, der bei Kletterern ähnlich beliebt ist wie das Elbsandsteingebirge. Danach verloren wir noch gefühlt einige Stunden bei dem Versuch drei Kilometer vor Zittau abzukürzen. (Keine Angst, die Verfahrer sind alle aus dem Track gelöscht, die Längenangaben dadurch zum Teil deutlich kürzer als die wirklich gefahrene Strecke.) Schliesslich erreichten wir doch die Grenze nach Tschechien, passierten Hrádek und gelangten wenige Kilometer später über ein paar Dreckhaufen nach Polen. Vorbei am Turów Tagebau und an Bogatynia erreichten wir wieder einmal reichlich spät unseren Zielort Frýdlant.
Ein verrostetes Autocamping-Schild, das auf ein etwas verwildertes Grundstück zeigte, war noch zu sehen, aber sämtliche Sanitäranlagen natürlich verschlossen. In ein paar kleinen Hütten auf dem gleichen Grundstück schienen noch Leute zu hausen, die scheinbar nichts mit dem Campingplatz zu tun hatten. Doch nach überraschend kurzer Zeit kam – wohl durch die Barackenbewohner informiert - der Campingplatzbesitzer angefahren und sperrte uns für den bescheidenen Betrag von 200 Kronen die Sanitäranlagen auf, so kamen wir noch zu einer warmen Dusche und Dank Wolfgangs und Timos unendlichen Mühen wenige Stunden später auch zu einem Lagerfeuer.
Wie schon am Vortag, so waren auch an diesem Tag wieder einige Hochwasserschäden zu sehen, diesmal in noch grösserem Ausmass. Die Smědá – bei unserem Besuch eher ein kleines Flüsschen – hat hier unglaubliche Verwüstungen angerichtet. An fast allen Häusern entlang des Flusses sahen wir Bauwerkzeuge und fleissige Arbeiter, wobei es schien, als baue die eine Hälfte ihre Häuser wieder auf, während die andere Hälfte ihre Häuser eher abriss.
Parallel zur Hauptstrasse 290 durch das Tal war hier sogar teilweise ein Radweg auf Nebenstrassen ausgeschildert, dem der Track folgt, sofern wir die Schilder gefunden haben. Alsbald folgte dann mit dem Smědava der erste richtige Pass der Tour. Für eine Beschreibung sei auf den Link verwiesen. Leider deutete sich schon während des Anstiegs an, dass das gute Wetter bald zu Ende sein würde. Nach ein paar Irrungen und Wirrungen im Walde (die ich aus dem Track gestrichen habe) und einem Waldweg, der teils eine Sandpiste war (noch im Track drinnen), konnten wir bei einsetzendem Regen in Nový Svět in einem gemütlichen Lokal an der Hauptstrasse 10 Zuflucht zum Mittagessen finden (finde keinen Namen, aber wer dort rasten will, gehe zu folgenden Koordinaten: Breite: 50.779167° Länge: 15.412334°). Nachdem wir uns ja schon an Knödel und Palatschinken als überall erhältliches Essen gewöhnt hatten, fragten wir nach der Spezialität des Hauses: Kartoffelpuffer, die bevorzugte Beilage dazu: Pommes. Also etwas für Kartoffelliebhaber.
Wohlgestärkt ging es danach trotz schlechtem Wetter über den nächsten Pass (Jakuszyce) nach Polen. Nach dem Pass wollten wir wieder kleineren Strassen folgen und fragten in Szklarska Poręba nach der gewünschten Nebenstrasse, die wir auf unserer Karte gesehen hatten. Allerdings kannte niemand die Strasse und man empfahl uns der Hauptstrasse zu folgen. Im Nachhinein betrachtet hätte es durchaus Sinn gemacht mal darüber nachzudenken, warum keiner der „Locals“ die tolle Nebenstrasse auf unserer Karte kannte. Wir zogen jedoch unbeirrt los in den Wald und folgten dem Rübezahlradweg ER-2. Dieser verwandelte sich alsbald in einen Schotterweg und wurde nach einigen Kilometern zu einer richtig üblen Schlammpiste, die nur noch für Mountainbikes zu empfehlen ist, nicht aber für Tourenräder mit Gepäck. Vorläufige Bilanz: ein Plattfuss und ein gerissener Lowrider. Überflüssig zu erwähnen, dass wir bei der Wegqualität nur im Schneckentempo voran kamen. Unser Martyrium dauerte zwar nur etwa 11 km, aber wohl mehr als zwei Stunden. Zu allem Überfluss setzte gegen Ende auch noch Regen ein. Sobald wir dem Wald entronnen waren, beschlossen wir die Etappe rasch zu beenden und schnell ein Hotel zu suchen. Das wir in dem kleinen Örtchen Przesieka tatsächlich fündig würden, hätte ich kaum zu hoffen gewagt. Das Hotel war riesengross, hatte schon bessere Zeiten und wohl schon länger keine Gäste mehr gesehen (die direkt angeschlossene Jugendherberge hingegen schon). Umso erstaunter waren wir, dass das Hotel auch noch eine winzige Sauna besass, etwas Besseres hätte uns nach dem Regentag nicht passieren können. Wir konnten sogar unsere Räder waschen. Als wir dann zu viert inklusive Abendessen und Frühstück gerade mal 360 Zloty (etwa 90 €) zahlten, weinte auch keiner einem nassen, kalten Campingplatz nach.
Parallel zur Hauptstrasse 290 durch das Tal war hier sogar teilweise ein Radweg auf Nebenstrassen ausgeschildert, dem der Track folgt, sofern wir die Schilder gefunden haben. Alsbald folgte dann mit dem Smědava der erste richtige Pass der Tour. Für eine Beschreibung sei auf den Link verwiesen. Leider deutete sich schon während des Anstiegs an, dass das gute Wetter bald zu Ende sein würde. Nach ein paar Irrungen und Wirrungen im Walde (die ich aus dem Track gestrichen habe) und einem Waldweg, der teils eine Sandpiste war (noch im Track drinnen), konnten wir bei einsetzendem Regen in Nový Svět in einem gemütlichen Lokal an der Hauptstrasse 10 Zuflucht zum Mittagessen finden (finde keinen Namen, aber wer dort rasten will, gehe zu folgenden Koordinaten: Breite: 50.779167° Länge: 15.412334°). Nachdem wir uns ja schon an Knödel und Palatschinken als überall erhältliches Essen gewöhnt hatten, fragten wir nach der Spezialität des Hauses: Kartoffelpuffer, die bevorzugte Beilage dazu: Pommes. Also etwas für Kartoffelliebhaber.
Wohlgestärkt ging es danach trotz schlechtem Wetter über den nächsten Pass (Jakuszyce) nach Polen. Nach dem Pass wollten wir wieder kleineren Strassen folgen und fragten in Szklarska Poręba nach der gewünschten Nebenstrasse, die wir auf unserer Karte gesehen hatten. Allerdings kannte niemand die Strasse und man empfahl uns der Hauptstrasse zu folgen. Im Nachhinein betrachtet hätte es durchaus Sinn gemacht mal darüber nachzudenken, warum keiner der „Locals“ die tolle Nebenstrasse auf unserer Karte kannte. Wir zogen jedoch unbeirrt los in den Wald und folgten dem Rübezahlradweg ER-2. Dieser verwandelte sich alsbald in einen Schotterweg und wurde nach einigen Kilometern zu einer richtig üblen Schlammpiste, die nur noch für Mountainbikes zu empfehlen ist, nicht aber für Tourenräder mit Gepäck. Vorläufige Bilanz: ein Plattfuss und ein gerissener Lowrider. Überflüssig zu erwähnen, dass wir bei der Wegqualität nur im Schneckentempo voran kamen. Unser Martyrium dauerte zwar nur etwa 11 km, aber wohl mehr als zwei Stunden. Zu allem Überfluss setzte gegen Ende auch noch Regen ein. Sobald wir dem Wald entronnen waren, beschlossen wir die Etappe rasch zu beenden und schnell ein Hotel zu suchen. Das wir in dem kleinen Örtchen Przesieka tatsächlich fündig würden, hätte ich kaum zu hoffen gewagt. Das Hotel war riesengross, hatte schon bessere Zeiten und wohl schon länger keine Gäste mehr gesehen (die direkt angeschlossene Jugendherberge hingegen schon). Umso erstaunter waren wir, dass das Hotel auch noch eine winzige Sauna besass, etwas Besseres hätte uns nach dem Regentag nicht passieren können. Wir konnten sogar unsere Räder waschen. Als wir dann zu viert inklusive Abendessen und Frühstück gerade mal 360 Zloty (etwa 90 €) zahlten, weinte auch keiner einem nassen, kalten Campingplatz nach.
Am nächsten Tag zeigte sich das Wetter zunächst etwas freundlicher. Gleich nach dem Ortsende ging es dann zum Warmwerden steil in die Berge hoch. Nach einer kurzen Abfahrt folgte dann mal wieder ein (kürzerer) Schiebeweg im Wald, bevor wir am Fusse der Śnieżka (Schneekoppe), dem höchsten Berg des Riesengebirges in Karpacz eintrafen. Auf Grund des Wetters sahen wir von einer Wanderung/Radtour auf die Schneekoppe ab. Erinnerungen an unsere Norwegen Tour wurden wach als wir am Ortseingang die Stabkirche Wang sahen.
Immer auf der Suche nach lokalen Spezialitäten, kaufte Timo an einem Stand etwas, das wir für Gebäck hielten. Allerdings war es verdächtig schwer, so dass wir auf Marzipan tippten. Zaghaft probierten wir ein Stück, es stellte sich raus, dass es sich um Rauchkäse handelte, der uns praktisch die gesamte Tour begleiten sollte.
Weiter ging unsere Tour über den nächsten Pass, den Przełęcz Kowarska mit darauffolgender langer, nahezu autofreier Abfahrt. Danach folgte ein weiterer kleiner Pass (Überschaarpass), der entgegen erster Befürchtungen asphaltiert war. Bei wieder einsetzendem Regen und Sturm gelangten wir zum sehr grossen Kloster Krzeszów, wo uns eine grosszügige Bushaltestelle einen trockenen Platz zum Essen bot. Anschliessend warfen wir einen Blick in die barocke Klosterkirche mit ihren beeindruckenden Deckengemälden.
Nach unseren gestrigen Erfahrungen entschieden wir uns auf dem weiteren Weg lieber einen Umweg zu fahren, als uns nochmal auf ein Waldwegabenteuer einzulassen. So standen uns noch einige Höhenmeter bevor, bevor es wieder nach Tschechien ging. Mittlerweile hatte uns auch der Regen wieder eingeholt, sodass wir uns ohne Diskussion erneut für eine Hotelübernachtung entschieden. Wir gönnten uns den Luxus, ein wirklich gehobenes [Hotel|hotels|hotel-javor-adrpach] zu nehmen, dessen Suite nicht nur grösser als meine Wohnung war, sondern auch allen erdenklichen Komfort bot, sowie viel Platz zum Trocknen unserer nassen Sachen. Inklusive Frühstück waren wir pro Kopf mit umgerechnet etwa 40 € dabei. In Deutschland ist es mir schon passiert, dass ich abgewiesen wurde, wenn ich bei ähnlich luxuriösen Hotels triefend und dreckig mit Fahrrad vor der Tür stand, hier war es hingegen kein Problem. Das sollte sich übrigens auf der ganzen Reise so fortsetzen.
Immer auf der Suche nach lokalen Spezialitäten, kaufte Timo an einem Stand etwas, das wir für Gebäck hielten. Allerdings war es verdächtig schwer, so dass wir auf Marzipan tippten. Zaghaft probierten wir ein Stück, es stellte sich raus, dass es sich um Rauchkäse handelte, der uns praktisch die gesamte Tour begleiten sollte.
Weiter ging unsere Tour über den nächsten Pass, den Przełęcz Kowarska mit darauffolgender langer, nahezu autofreier Abfahrt. Danach folgte ein weiterer kleiner Pass (Überschaarpass), der entgegen erster Befürchtungen asphaltiert war. Bei wieder einsetzendem Regen und Sturm gelangten wir zum sehr grossen Kloster Krzeszów, wo uns eine grosszügige Bushaltestelle einen trockenen Platz zum Essen bot. Anschliessend warfen wir einen Blick in die barocke Klosterkirche mit ihren beeindruckenden Deckengemälden.
Nach unseren gestrigen Erfahrungen entschieden wir uns auf dem weiteren Weg lieber einen Umweg zu fahren, als uns nochmal auf ein Waldwegabenteuer einzulassen. So standen uns noch einige Höhenmeter bevor, bevor es wieder nach Tschechien ging. Mittlerweile hatte uns auch der Regen wieder eingeholt, sodass wir uns ohne Diskussion erneut für eine Hotelübernachtung entschieden. Wir gönnten uns den Luxus, ein wirklich gehobenes [Hotel|hotels|hotel-javor-adrpach] zu nehmen, dessen Suite nicht nur grösser als meine Wohnung war, sondern auch allen erdenklichen Komfort bot, sowie viel Platz zum Trocknen unserer nassen Sachen. Inklusive Frühstück waren wir pro Kopf mit umgerechnet etwa 40 € dabei. In Deutschland ist es mir schon passiert, dass ich abgewiesen wurde, wenn ich bei ähnlich luxuriösen Hotels triefend und dreckig mit Fahrrad vor der Tür stand, hier war es hingegen kein Problem. Das sollte sich übrigens auf der ganzen Reise so fortsetzen.
Den heutigen Tag starteten wir mit einer halbtägigen Besichtigung der sehr eindrucksvollen Adršpacher Felsen . Danach schwangen wir uns wieder auf die Räder, aber das Wetter hatte leider kein Mitleid mit uns und es regnete weiter. Für ein bisschen Kultur (und ein Dach über dem Kopf) ging es zunächst ins Kloster Broumov, das vor allem für seine Bibliothek berühmt ist. Danach querten wir mal wieder die Grenze nach Polen und nahmen bei zunehmenden Regen den Heuscheuer Pass mal wieder krachen, inklusive Frühstücksbuffet für umgerechnet ca. 25 € pro Kopf.
E6: 16.09.2010 Kudowa Zdrój – Kouty nad Desnou16.09.2010 Kudowa Zdrój – Kouty nad Desnou
106,3 km
1920 Hm
Dieser Tag empfing uns endlich mit besserem Wetter. Dementsprechend kamen wir deutlich schneller voran. Nachdem wir uns erst auf einer grossen Strasse (Nr. 8) mit viel Verkehr herumschlagen mussten, ging es alsbald auf die Sudetenstrasse deren Abfahrt mich vor allem begeisterte.
Als mal wieder der Hunger im sehr dünn besiedelten Gebiet zuschlug und wir uns suchend nach einem Laden umsahen, öffnete in Niemojów ein Ehepaar extra für uns ihr Restaurant, obwohl es eigentlich nur abends geöffnet hat. Das Wohnzimmer dieses alten, liebevoll eingerichteten Hauses stellte den Gastraum dar, in dem etwa drei Tische Platz hatten. Wir wurden mit vorzüglichem Borschtsch und Gulasch bewirtet. Da ich wieder keinen Namen des Restaurants habe, hier wieder die Koordinaten: Breite: 50.164923°, Länge: 16.561552°.
Danach wurde der Strassenbelag, der bisher frisch asphaltiert war, wieder katastrophal, und eigentlich hätte ich es mir auf Grund des schlechten Omens bereits denken können, dass es so kommen musste: Die Strasse war zugleich als Europäischer Radweg ER-2 ausgeschildert, genauso wie unser Fiasko-Weg drei Tage zuvor. Aber auch diese Strasse war irgendwann zu Ende und wir überquerten mal wieder die Grenze nach Tschechien. Dort ging es zunächst lange durch eine Ebene, bevor wir mit Trí Kameny wieder daran erinnert wurden, dass das Hrubý Jeseník (Altvatergebirge) nicht mehr weit war. Doch zunächst stellte sich mal wieder die Frage nach der Unterkunft. In Kouty nad Desnou, einem Ort mit dem Charme eines Wintersportorts im Sommer, gab es ein Hotel, ein typischer sozialistischer Plattenbau. Während wir noch zögernd auf der Strasse standen sprach uns Milan an, ein umtriebiger Geschäftsmann, der auf die neugestrichene, der Strasse zugewandte Fassade seines Hauses „Retro Apartementos“ geschrieben hatte, und vermietete uns eine leer stehende Wohnung in seinem Haus.
Das Apartment war zwar wirklich „Retro“ hatte aber einen hochmodernen Wasch/Trockenautomaten, so dass wir zum einzigen Mal auf unserer Reise unsere Sachen in einer Waschmaschine waschen konnten. Nachdem wir noch kurz überlegt hatten, wie viel Trockner die Radtrikots wohl ohne einzugehen vertragen, trauten Wolfgang und ich uns, die Sachen zumindest kurz zu trocknen. Nach einiger Zeit wollten wir also den Trockner stoppen, nur gab der unsere Sachen nicht mehr freiwillig her. Es bedurfte dann schön einigen Grübelns der versammelten Naturwissenschaftler und Ingenieure, um darauf zu kommen, dass sich die Tür wohl erst nach unterschreiten einer bestimmten Temperatur öffnen lässt. Als der Trockner die Wäsche endlich hergab, war natürlich die Neugierde gross, ob die Sachen eingegangen waren. Seltsamerweise, war die Wäsche selektiv eingegangen, so spannte mein Trikot nur am Bauch, ansonsten passte es nach wie vor :)
Als mal wieder der Hunger im sehr dünn besiedelten Gebiet zuschlug und wir uns suchend nach einem Laden umsahen, öffnete in Niemojów ein Ehepaar extra für uns ihr Restaurant, obwohl es eigentlich nur abends geöffnet hat. Das Wohnzimmer dieses alten, liebevoll eingerichteten Hauses stellte den Gastraum dar, in dem etwa drei Tische Platz hatten. Wir wurden mit vorzüglichem Borschtsch und Gulasch bewirtet. Da ich wieder keinen Namen des Restaurants habe, hier wieder die Koordinaten: Breite: 50.164923°, Länge: 16.561552°.
Danach wurde der Strassenbelag, der bisher frisch asphaltiert war, wieder katastrophal, und eigentlich hätte ich es mir auf Grund des schlechten Omens bereits denken können, dass es so kommen musste: Die Strasse war zugleich als Europäischer Radweg ER-2 ausgeschildert, genauso wie unser Fiasko-Weg drei Tage zuvor. Aber auch diese Strasse war irgendwann zu Ende und wir überquerten mal wieder die Grenze nach Tschechien. Dort ging es zunächst lange durch eine Ebene, bevor wir mit Trí Kameny wieder daran erinnert wurden, dass das Hrubý Jeseník (Altvatergebirge) nicht mehr weit war. Doch zunächst stellte sich mal wieder die Frage nach der Unterkunft. In Kouty nad Desnou, einem Ort mit dem Charme eines Wintersportorts im Sommer, gab es ein Hotel, ein typischer sozialistischer Plattenbau. Während wir noch zögernd auf der Strasse standen sprach uns Milan an, ein umtriebiger Geschäftsmann, der auf die neugestrichene, der Strasse zugewandte Fassade seines Hauses „Retro Apartementos“ geschrieben hatte, und vermietete uns eine leer stehende Wohnung in seinem Haus.
Das Apartment war zwar wirklich „Retro“ hatte aber einen hochmodernen Wasch/Trockenautomaten, so dass wir zum einzigen Mal auf unserer Reise unsere Sachen in einer Waschmaschine waschen konnten. Nachdem wir noch kurz überlegt hatten, wie viel Trockner die Radtrikots wohl ohne einzugehen vertragen, trauten Wolfgang und ich uns, die Sachen zumindest kurz zu trocknen. Nach einiger Zeit wollten wir also den Trockner stoppen, nur gab der unsere Sachen nicht mehr freiwillig her. Es bedurfte dann schön einigen Grübelns der versammelten Naturwissenschaftler und Ingenieure, um darauf zu kommen, dass sich die Tür wohl erst nach unterschreiten einer bestimmten Temperatur öffnen lässt. Als der Trockner die Wäsche endlich hergab, war natürlich die Neugierde gross, ob die Sachen eingegangen waren. Seltsamerweise, war die Wäsche selektiv eingegangen, so spannte mein Trikot nur am Bauch, ansonsten passte es nach wie vor :)
E7: 17.09.2011 Kouty nad Desnou – Baláton Campingplatz17.09.2011 Kouty nad Desnou – Baláton Campingplatz
113,4 km
2551 Hm
Bei diesem Tag erübrigt sich die Beschreibung schon fast, da beinahe alles schon in den Passbeschreibungen festgehalten ist, denn dieser Tag im Hrubý Jeseník (Altvatergebirge) war ganz klar die Gebirgsetappe par excellence: es standen vier Pässe auf dem Programm, darunter der zweithöchste Punkt unserer Tour. Zunächst wurde mit dem Červenohorské sedlo einmal die 1000 m-Marke geknackt. Danach folgten der Videlský Kříž und der Karlova Studánka sedlo.
Danach stand mit dem Praděd der Höhepunkt des Tages an. Da es sich bei dem Praděd (im wesentlichen) um eine Sackgasse handelt, wollten wir einen Teil des Gepäcks in einem Restaurant am Fusse der Auffahrt zurücklassen, um Gewicht und Mühen zu sparen. Allerdings sollte das zurückgelassene Gepäck noch ungeahnte Begehrlichkeiten wecken.
Oben auf dem Berg begegneten wir noch einmal Milan, unserem umtriebigen Gastgeber der letzten Übernachtung, in Form eines Werbeplakats für eine kleine Eisenbahn, die er neben seinen „Retro Apartments“ auch noch betreibt. Zurück im Restaurant am Fuss des Bergs stärkten wir uns noch, bevor wir unser Gepäck aus der Hütte vor dem Restaurant holten. Allerdings hatten sich die Ratten oder Mäuse in dem Schuppen während unserer Gipfelerstürmung bereits daran gemacht, meinen wasserdichten Gepäcksack durchzubeissen und die darin enthaltenen Reste des Frühstücks anzuknabbern. Da ich gerade satt war, sei es ihnen verziehen.
Danach folgte noch eine lange Fahrt bis Vítkov zu einem gediegenen Abendessen bei einsetzender Dunkelheit. Danach ging es in völliger Dunkelheit weiter bis zum Baláton-Campingplatz. Um diese Uhrzeit war natürlich niemand mehr zu finden, der den Schlüssel für die Duschen hatte, sonst hätten wir in dem neugebauten Sanitärhaus sogar noch den Luxus gehabt, warm duschen zu können.
Danach stand mit dem Praděd der Höhepunkt des Tages an. Da es sich bei dem Praděd (im wesentlichen) um eine Sackgasse handelt, wollten wir einen Teil des Gepäcks in einem Restaurant am Fusse der Auffahrt zurücklassen, um Gewicht und Mühen zu sparen. Allerdings sollte das zurückgelassene Gepäck noch ungeahnte Begehrlichkeiten wecken.
Oben auf dem Berg begegneten wir noch einmal Milan, unserem umtriebigen Gastgeber der letzten Übernachtung, in Form eines Werbeplakats für eine kleine Eisenbahn, die er neben seinen „Retro Apartments“ auch noch betreibt. Zurück im Restaurant am Fuss des Bergs stärkten wir uns noch, bevor wir unser Gepäck aus der Hütte vor dem Restaurant holten. Allerdings hatten sich die Ratten oder Mäuse in dem Schuppen während unserer Gipfelerstürmung bereits daran gemacht, meinen wasserdichten Gepäcksack durchzubeissen und die darin enthaltenen Reste des Frühstücks anzuknabbern. Da ich gerade satt war, sei es ihnen verziehen.
Danach folgte noch eine lange Fahrt bis Vítkov zu einem gediegenen Abendessen bei einsetzender Dunkelheit. Danach ging es in völliger Dunkelheit weiter bis zum Baláton-Campingplatz. Um diese Uhrzeit war natürlich niemand mehr zu finden, der den Schlüssel für die Duschen hatte, sonst hätten wir in dem neugebauten Sanitärhaus sogar noch den Luxus gehabt, warm duschen zu können.
E8: 18.09.2010 Baláton Campingplatz – „Camping Naturale“18.09.2010 Baláton Campingplatz – „Camping Naturale“
77,6 km
1264 Hm
Verglichen mit dem vorigen Tag, war dieser sehr gemässigt. Bei knalligem Sonnenschein ging es zunächst einmal hauptsächlich bergab. Zum Mittagessen erklommen wir dann mit Štramberk einen kleinen Hügel. Auf dem schönen Dorfplatz war gerade ein Volksfest zu Gange, an dessen Rand wir gut zu Mittag essen konnten. Bei der Suche, um welches Fest es sich handelt, bin ich nur auf den mir unverständlichen Stadtkalender gestossen, der das Fest vielleicht beschreibt, (oder auch etwas ganz anderes), sowie auf youtube auf ein Video der dargebotenen Volksmusik. Nun ja, für mich war das fast schon zu viel Kultur. Dass sich Ignoranz hin- und wieder auszahlt, konnte ich auch noch beim Dessert feststellen: Nach einem Blick auf die üppigen Eisbecher am Nachbartisch, bestellten wir auch Eis. Nur Timo, mit dem vorbildlichen Vorsatz die lokalen Spezialitäten zu kosten, bestellte ein Štramberské uši (Stramberger Ohr). Diese stellte sich zwar als schmackhaft (trotz der geschichtlichen Bedeutung, siehe link zum Štramberker Ohr), aber doch sehr klein heraus. Zu allem Überfluss waren unsere üppigen Eisbecher aber ebenfalls mit Štramberker Ohren versehen.
Danach ging es weiter nach Frenštát pod Radhoštěm, wo sich mit explosionsartigem Knall mein Hinterreifen verabschiedete. Vermutlich waren die Strapazen der diversen Mountainbike-Pisten zu Beginn der Tour doch zu viel für den Reifen, jedenfalls war er an zwei Stellen aufgeschnitten. Das war insofern ein Problem, als wir uns zwar in einer Stadt befanden, jedoch an einem Samstagnachmittag, wo beide Radgeschäfte, die es gab, bereits geschlossen waren. Mit mehreren Flicken gelang es mir zum Glück, den Reifen soweit zu reparieren, dass ich weiterfahren konnte. Doch die ganze Aktion hielt uns doch auf.
Kurz nach Ostravice erreichten wir dann den anvisierten Campingplatz. Der bestand aus einer wilden Wiese. Ein herbeigelaufener Bauer, machte uns noch mit den Einrichtungen des Campingplatzes vertraut: der Weg zum Bach („Aqua Naturale“), sowie das Plumpsklo (mit Toilettenpapier!). Das war’s. Der Platz war jedenfalls schön gelegen, der Bach zum Baden äussert frisch, aber es gab eine Feuerstelle. Die Zelte stellten wir erst bei Dunkelheit auf, da wir noch in den Bach hüpfen wollten, solange wir noch nicht froren. Dies sollte sich noch als Fehler erweisen.
Danach ging es weiter nach Frenštát pod Radhoštěm, wo sich mit explosionsartigem Knall mein Hinterreifen verabschiedete. Vermutlich waren die Strapazen der diversen Mountainbike-Pisten zu Beginn der Tour doch zu viel für den Reifen, jedenfalls war er an zwei Stellen aufgeschnitten. Das war insofern ein Problem, als wir uns zwar in einer Stadt befanden, jedoch an einem Samstagnachmittag, wo beide Radgeschäfte, die es gab, bereits geschlossen waren. Mit mehreren Flicken gelang es mir zum Glück, den Reifen soweit zu reparieren, dass ich weiterfahren konnte. Doch die ganze Aktion hielt uns doch auf.
Kurz nach Ostravice erreichten wir dann den anvisierten Campingplatz. Der bestand aus einer wilden Wiese. Ein herbeigelaufener Bauer, machte uns noch mit den Einrichtungen des Campingplatzes vertraut: der Weg zum Bach („Aqua Naturale“), sowie das Plumpsklo (mit Toilettenpapier!). Das war’s. Der Platz war jedenfalls schön gelegen, der Bach zum Baden äussert frisch, aber es gab eine Feuerstelle. Die Zelte stellten wir erst bei Dunkelheit auf, da wir noch in den Bach hüpfen wollten, solange wir noch nicht froren. Dies sollte sich noch als Fehler erweisen.
E9: 19.09.2010 „Camping Naturale“ – Slaniká Osada19.09.2010 „Camping Naturale“ – Slaniká Osada
114,7 km
1263 Hm
Als wir am Morgen aus den Zelten krochen und in der Kälte durch das nasse, lange Gras schlurften, sahen wir die unmittelbare Umgebung unseres Zelts zum ersten Mal bei Tageslicht: Timo und ich hatten unser Zelt praktisch direkt in einen Haufen Pferdescheisse gebaut, ausserdem krochen zahlreiche schleimige Schnecken an der Innenwand des Aussenzelts hoch. Also war der Morgen eher ungemütlich mit Schnecken, Schleimspuren und Scheisse beseitigen. Dabei fiel uns wieder ein, dass direkt unten im Tal am Abzweig der Strasse zum „Camping Naturale“ ein Viersterne Hotel gewesen wäre. Naja wir lieben ja die Natur, wenn vielleicht auch nicht immer in solcher Dosis.
Doch genug Gejammer, der Tag hatte schliesslich noch Schönes zu bieten: Zunächst ging es entlang des Šance-Sees und dann zum ersten Pass, dem Konečná, der von Tschechien in die Slowakei führt. Hier macht sich doch ein deutliches Wohlstands- / Infrastruktur-Gefälle breit, das in der Tatra so nicht mehr zu bemerken war. Die Gegend sah eindeutig so aus, als habe sie schon bessere Zeiten gesehen. Auch Čadca, eine etwas grössere Stadt, bot ein sehr trostloses Bild beim durchradeln. (Ohne genaue Recherche) konnten wir auch kein Restaurant ausfindig machen. Bei dem Aufbereiten meines GPS-Tracks in Google Earth fiel mir nur auf, dass es in der Gegend eine Vielzahl von Gymnasien gibt und jede Menge (in meinen Augen unbedeutender Häuser) als 3D Animation in Google Earth zur Verfügung stehen. Irgendjemand mit Computer-Kenntnissen scheint da zu viel Zeit zu haben.
Weiter ging es also durch diese doch eher trostlose Gegend, als einzige Essensgelegenheit gab es noch eine Autobahnraststätte, die wir leichtsinnigerweise ausliessen. Diesen Hochmut bezahlten wir mit Hunger bis Stará Bystrica, was von Čadca, doch immerhin noch 20 km entfernt ist. Und bei hungrigem Magen ist das viel. Stará Bystrica, wirkt in dieser ansonsten sehr kargen Gegend sehr touristisch und macht mit einigen seltsamen Gebäuden auf sich aufmerksam.
Danach folgte mit dem Brišovka sedlo noch ein echtes Highlight, das uns bereits einen Blick auf die Tatra erlaubte. Übernachtet haben wir dann am Oravská priehrada (Orava Stausee). Da der Campingplatz schon geschlossen war, gab es mal wieder eine heisse Dusche und ein Dach über dem Kopf anstatt „Camping Naturale“.
Doch genug Gejammer, der Tag hatte schliesslich noch Schönes zu bieten: Zunächst ging es entlang des Šance-Sees und dann zum ersten Pass, dem Konečná, der von Tschechien in die Slowakei führt. Hier macht sich doch ein deutliches Wohlstands- / Infrastruktur-Gefälle breit, das in der Tatra so nicht mehr zu bemerken war. Die Gegend sah eindeutig so aus, als habe sie schon bessere Zeiten gesehen. Auch Čadca, eine etwas grössere Stadt, bot ein sehr trostloses Bild beim durchradeln. (Ohne genaue Recherche) konnten wir auch kein Restaurant ausfindig machen. Bei dem Aufbereiten meines GPS-Tracks in Google Earth fiel mir nur auf, dass es in der Gegend eine Vielzahl von Gymnasien gibt und jede Menge (in meinen Augen unbedeutender Häuser) als 3D Animation in Google Earth zur Verfügung stehen. Irgendjemand mit Computer-Kenntnissen scheint da zu viel Zeit zu haben.
Weiter ging es also durch diese doch eher trostlose Gegend, als einzige Essensgelegenheit gab es noch eine Autobahnraststätte, die wir leichtsinnigerweise ausliessen. Diesen Hochmut bezahlten wir mit Hunger bis Stará Bystrica, was von Čadca, doch immerhin noch 20 km entfernt ist. Und bei hungrigem Magen ist das viel. Stará Bystrica, wirkt in dieser ansonsten sehr kargen Gegend sehr touristisch und macht mit einigen seltsamen Gebäuden auf sich aufmerksam.
Danach folgte mit dem Brišovka sedlo noch ein echtes Highlight, das uns bereits einen Blick auf die Tatra erlaubte. Übernachtet haben wir dann am Oravská priehrada (Orava Stausee). Da der Campingplatz schon geschlossen war, gab es mal wieder eine heisse Dusche und ein Dach über dem Kopf anstatt „Camping Naturale“.
E10: 20.09.2010 Slaniká Osada – Liptovský Trnovec20.09.2010 Slaniká Osada – Liptovský Trnovec
65,7 km
918 Hm
Die neue Woche empfing uns mit reichlich Sonnenschein und einem Fahrradladen. Den Laden nutze ich, um mich mit neuen Schläuchen, einem neuen Reifen sowie neuen Bremsklötzen zu versorgen. Während des nassen Wetters zu Beginn der Tour in Kombination mit den Waldwegen, hatten die Bremsklötze doch recht gelitten. Der Reifenwechsel ging nicht ohne nochmaligen Schlauchplatzer über die Bühne, weil das Felgenband nicht mehr wollte, aber solange einem der Reifen vor einem Fahrradladen platzt, ist es ja kein Problem. Unser Retter war übrigens der Fahrradladen in Tvrdošín in der Nähe des Rathauses. Bei dem sah ich einige Produkte zu 25-50 % des Preises, die mein Schweizer Veloversand für seine Budget-Linie veranschlagt, obwohl es sich augenscheinlich um dieselben Produkte handelt.
Danach stand mit dem Freilichtmuseum erst mal wieder Kultur auf dem Programm, abgerundet mit gutem Essen, bevor dann mit dem Holica sedlo noch ein schöner Ausklang des Tages folgte.
Beim Zeltaufbauen grüsste uns noch eine Schnecke im Zelt vom Camping Naturale, die zwei Tage als blinder Passagier mitgereist war…
Danach stand mit dem Freilichtmuseum erst mal wieder Kultur auf dem Programm, abgerundet mit gutem Essen, bevor dann mit dem Holica sedlo noch ein schöner Ausklang des Tages folgte.
Beim Zeltaufbauen grüsste uns noch eine Schnecke im Zelt vom Camping Naturale, die zwei Tage als blinder Passagier mitgereist war…
E11: 21.09.2010 Liptovský Trnovec – Popradské pleso21.09.2010 Liptovský Trnovec – Popradské pleso
59,6 km
1341 Hm
Endlich ging es in die Hohe Tatra, unserem ursprünglichen Ziel. Auf dem Weg dahin hatte Wolfgang noch mit einer gebrochenen Speiche zu kämpfen, wohl eine Spätfolge des ER-2 Radwegs. Allerdings lief das Rad noch rund genug, dass wir die Reparatur auf den Abend vertagten und wohlgemut auf die Tatranská Magistrála einbogen. Zunächst war der Plan, in Štrbské pleso in einem altehrwürdigen Hotel zu übernachten und noch einen Ausflug zum Popradské pleso mit anschliessender Wanderung zu machen.
Dank unserer legendären Entscheidungsfreudigkeit, mussten wir aber noch Umplanen: Zum einen war das anvisierte Hotel wegen Renovierung geschlossen, dann zeigte ich auf ein ebenfalls schönes Hotel am See und wollte dies als Alternative vorschlagen. Es stellte sich aber als Kempinski 5-Sterne-Hotel raus und der Geiz hat doch gesiegt. Während der Mittagspause und weiterem grübeln hat Thomas noch seinen Schaltzug wechseln müssen, sein Rad scheint mit Freuden Schaltzüge zu zerreissen (siehe auch unsere Norwegen Tour). Dann liess es die Zeit nur noch zu, zum Popradské pleso zu radeln, dem höchsten Punkt unserer Tour. Auch die Wanderung musste kurz ausfallen, da die Dunkelheit nahte. Die Unterkunft in Popradské pleso, die den Charme einer Jugendherberge hatte, konnte nicht ganz als Kempinski Ersatz durchgehen. Die Motivation des Personals hielt sich in Grenzen: Thomas musste den Kassierer schon explizit nach seinem Rückgeld fragen. Das dann ausgehändigte Geld war deutlich zu wenig, auf eine erneute Rückfrage, meint der Kassierer nur lapidar, dass er halt nicht mehr Geld habe. Ich hatte auf den Schaubildern etwas ausgewählt, das mir nach Nachtisch aussah. Bei dem Versuch es zu schneiden musste ich bald aufgeben, weil ich nicht genügend Kraft hatte das Messer durch den harten Teig zu bewegen. Mein nächster Versuch war die Gabel einzustechen und dann abzubeissen. Dies scheiterte daran, dass die Gabel bereits beim ersten Hieb verbog. Bei dem Essen handelte es sich wohl um einen Germknödel, der die Mikrowelle vermutlich nur von aussen gesehen hatte.
Als technisches Highlight stand noch die Reparatur des Speichenbruchs auf dem Abendprogramm. Ich dachte, endlich sei der Einsatz für meinen mobilen ultrakleinen Kassetten abzieher gekommen, dessen Anleitung neben technischem auch unterhaltsamen Wert hat. Doch Timos Notspeiche machte das Abziehen der Kassette tatsächlich überflüssig, so dass ich nach wie vor nicht weiss, ob mein Kassettenabzieher etwas taugt.
Dank unserer legendären Entscheidungsfreudigkeit, mussten wir aber noch Umplanen: Zum einen war das anvisierte Hotel wegen Renovierung geschlossen, dann zeigte ich auf ein ebenfalls schönes Hotel am See und wollte dies als Alternative vorschlagen. Es stellte sich aber als Kempinski 5-Sterne-Hotel raus und der Geiz hat doch gesiegt. Während der Mittagspause und weiterem grübeln hat Thomas noch seinen Schaltzug wechseln müssen, sein Rad scheint mit Freuden Schaltzüge zu zerreissen (siehe auch unsere Norwegen Tour). Dann liess es die Zeit nur noch zu, zum Popradské pleso zu radeln, dem höchsten Punkt unserer Tour. Auch die Wanderung musste kurz ausfallen, da die Dunkelheit nahte. Die Unterkunft in Popradské pleso, die den Charme einer Jugendherberge hatte, konnte nicht ganz als Kempinski Ersatz durchgehen. Die Motivation des Personals hielt sich in Grenzen: Thomas musste den Kassierer schon explizit nach seinem Rückgeld fragen. Das dann ausgehändigte Geld war deutlich zu wenig, auf eine erneute Rückfrage, meint der Kassierer nur lapidar, dass er halt nicht mehr Geld habe. Ich hatte auf den Schaubildern etwas ausgewählt, das mir nach Nachtisch aussah. Bei dem Versuch es zu schneiden musste ich bald aufgeben, weil ich nicht genügend Kraft hatte das Messer durch den harten Teig zu bewegen. Mein nächster Versuch war die Gabel einzustechen und dann abzubeissen. Dies scheiterte daran, dass die Gabel bereits beim ersten Hieb verbog. Bei dem Essen handelte es sich wohl um einen Germknödel, der die Mikrowelle vermutlich nur von aussen gesehen hatte.
Als technisches Highlight stand noch die Reparatur des Speichenbruchs auf dem Abendprogramm. Ich dachte, endlich sei der Einsatz für meinen mobilen ultrakleinen Kassetten abzieher gekommen, dessen Anleitung neben technischem auch unterhaltsamen Wert hat. Doch Timos Notspeiche machte das Abziehen der Kassette tatsächlich überflüssig, so dass ich nach wie vor nicht weiss, ob mein Kassettenabzieher etwas taugt.
E12: 22.09.2010 Popradské pleso – Sromowce Niżne22.09.2010 Popradské pleso – Sromowce Niżne
86,7 km
712 Hm
Zunächst ging es in rasanter Fahrt hinunter zur Tatranská Magistrála. Wenn man nach Osten fährt kann man sich den Weg zurück nach Štrbské pleso sparen und der im vorletzten Abschnitt der Popradské pleso Südauffahrt Beschreibung erwähnten Variante folgen. Nicht minder rasant ging es dann die Tatra-Magistrale weiter hinunter. So rasant allerdings, dass Wolfgang und ich, sowie Thomas unabhängig von uns, den Abzweig verfehlten und zu früh der Hauptstrasse weg von der Magistrale ins Tal folgten. Dies bezahlten wir mit knapp zehn ätzenden verkehrsreichen Kilometern im Tal, während Timo die Premium-Strecke nach Kežmarok fahren konnte. Da Timo kein GPS hat, folgt der Track nicht der Premium Strecke.
Kežmarok ist dann wieder etwas für das Kultur-Programm, so z.B. die Holzkirche, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, sowie eine ursprünglich für Jerusalem geplante und entsprechend orientalisch wirkende Kirche und eine spätgotische Burg.
Danach gab es auch für die Radfahrer wieder etwas. Mit dem Magurské sedlo stand noch ein Pass auf dem Programm. In dessen langer Abfahrt machten Wolfgang und ich uns vergebens auf die Suche nach Einkaufmöglichkeiten. Etwas panisch den nahen Hungertod vor Augen stürzten wir uns dann am Abend, als doch noch unvermutet kleine Läden auftauchten, unkoordiniert auf die Futterjagd, so dass wir mit einem dreifachen Einkauf endeten. Zu allem Überfluss hatten wir direkt gegenüber von unserem Campingplatz dann auch noch einen Laden. Der Campingplatz befand sich bereits auf der polnischen Seite des Dunajec-Grenzflusses und wurde wieder mal nur für uns geöffnet. Die Fussgänger Brücke, die den Dunajec von der Slowakei nach Polen überquert, muss auch recht neuen Datums sein, jedenfalls wäre die Tour laut meiner Garmin-Karte (auf der die Brücke noch nicht eingezeichnet war) deutlich länger geworden.
Kežmarok ist dann wieder etwas für das Kultur-Programm, so z.B. die Holzkirche, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, sowie eine ursprünglich für Jerusalem geplante und entsprechend orientalisch wirkende Kirche und eine spätgotische Burg.
Danach gab es auch für die Radfahrer wieder etwas. Mit dem Magurské sedlo stand noch ein Pass auf dem Programm. In dessen langer Abfahrt machten Wolfgang und ich uns vergebens auf die Suche nach Einkaufmöglichkeiten. Etwas panisch den nahen Hungertod vor Augen stürzten wir uns dann am Abend, als doch noch unvermutet kleine Läden auftauchten, unkoordiniert auf die Futterjagd, so dass wir mit einem dreifachen Einkauf endeten. Zu allem Überfluss hatten wir direkt gegenüber von unserem Campingplatz dann auch noch einen Laden. Der Campingplatz befand sich bereits auf der polnischen Seite des Dunajec-Grenzflusses und wurde wieder mal nur für uns geöffnet. Die Fussgänger Brücke, die den Dunajec von der Slowakei nach Polen überquert, muss auch recht neuen Datums sein, jedenfalls wäre die Tour laut meiner Garmin-Karte (auf der die Brücke noch nicht eingezeichnet war) deutlich länger geworden.
Dieser Tag begann mit einem Ausflug entlang des Dunajec Flusses durch den Pieninský národný park / Pieniński Park Narodowy (Pieniny Nationalpark). Zunächst war es sehr neblig und kalt, aber danach war wieder strahlender Sonnenschein zu sehen und zu spüren. Die Tour entlang des Flusses ist schön, aber nicht asphaltiert, was aber für Trekkingräder kein Problem darstellt, da hatten wir schon ganz anderes erlebt. Da wir ausserdem unser Gepäck während des Ausflugs auf dem Campingplatz lassen konnten, war die Tour sehr unbeschwert. Auf dem Rückweg fuhren wir noch über den Lesnicke sedlo, unserem letzten Pass in der Slowakei, der uns noch einmal einen Blick zurück auf die Hohe Tatra erlaubte. Übrigens gibt es für die Kloster-Fans hier noch ein weiteres Highlight, das Červený Kláštor (Kloster).
Danach ging es zurück nach Polen auf den Campingplatz und es hiess einmal mehr die Räder zu satteln. Kurz vor Sromowce Wyżne trennten wir uns dann: Wolfgang, Thomas und ich fuhren nach Nowy Targ, um dann den Zug nach Kraków (Krakau) zu nehmen, währen Timo direkt mit dem Rad nach Kraków fuhr. Hintergrund dieser Entscheidung war, dass wir die Strecke nach Kraków als nicht so attraktiv erachteten (wir mussten halt zu einem Bahnhof mit Fernverkehranschluss) und v.a. für Wolfgang und Thomas nicht mehr so viel Zeit bis zur Abfahrt ihres Zuges blieb. Wir wollten auch, falls doch noch eine Panne auftreten sollte, noch rechtzeitig in Kraków sein und dort noch etwas Zeit für Besichtigungen haben. Timos Flug hingegen ging erst später, so dass er noch am meisten Zeit hatte. Allerdings sollte alles ganz anders kommen, aber dazu später mehr.
Zunächst ging es noch gemütlich entlang des Jezioro Sromowieckie Stausees, bevor dann mit Falsztyn der letzte Pass der Tour auf dem Programm stand. Auf Grund einer Baustelle konnten wir lange eine komplett autofreie und frischasphaltierte Strasse geniessen, allerdings mussten wir das am Ende dann noch mit klebrigem Rollsplit büssen. Nach dem Pass war es das dann aber auch mit Highlights, ab Debno fuhren wir dann auf einer wenig attraktiven und verkehrsreichen Strasse bis Nowy Targ.
Nowy Targ selber ist etwas speziell: mit über 30 000 Einwohnern in dieser Gegend eine eher grosse Stadt, es gibt aber nur ein Hotel (und zwei Pensionen), da es keine Touristen gibt, denn die gehen alle nach Zakopane am Fusse der Tatra. Eine Tafel am Marktplatz erzählte uns zwar, dass Nowy Targ vor einigen Jahren als die lebenswerteste Stadt Polens galt (und der Papst auch schon da war), aber von den Touristen hat es noch keiner gemerkt. So haben wir wenigstens noch einen Eindruck vom Touristenfreien Polen bekommen. Dies stellte allerdings deutlich höhere Ansprüche an unser nicht vorhandenes Polnisch. Die erste Herausforderung war, Fahrkarten für uns und unsere Räder nach Kraków zu kaufen. Thomas und Wolfgang nahmen sich dieser Herausforderung heldenhaft an, mit Gesten, Zeichnungen und allem was dazugehört. Als ihrer Meinung nach alles geklärt war, hörte die Schalterdame aber nicht auf, Sachen zu fragen, die keiner verstanden hat. Im Nachhinein haben wir uns gedacht, dass sich wahrscheinlich ein Pole an einem deutschen Bahnschalter genauso vorkommen muss, wenn er ausser nach Start- und Zielbahnhof auch noch nach Sparpreis, Supersparpreis, Plan- und Spar, Bahncard 25, Schönes Wochenende, Bahncard 50, Bayern Ticket usw. gefragt wird.
Die nächste Herausforderung war die Unterkunft, aber Thomas managte das ebenfalls aufs Beste. Als wir in der zur Pension gehörenden Kneipe fragen wollten, wo man denn wohl Essen gehen könne, fand sich ein englischsprechender Gast (er war als Geigenbauer viel in Europa herumgekommen), der den Barkeeper spontan überredete uns ein typisch polnisches Gericht (Wienerschnitzel mit Sauerkraut und Wienerwürstchen) zu kochen. Das fanden wir natürlich super, aber der Barkeeper hätte vielleicht auf seinen englischsprechenden Gast verzichten können.
24.09.2010 Nowy Targ – Kraków
Ein letztes Mal ging es auf die Räder zum Bahnhof. Als ich die grasüberwucherten Gleise gesehen habe, war ich mir allerdings nicht so sicher, ob da auch noch ein Zug kommt. Allerdings kam der Zug noch, die Radmitnahme war kein Problem, und wir kamen auch nur 30 min zu spät in Kraków an. Überflüssig zu erwähnen, dass Timo, der direkt mit dem Rad gefahren war, bereits vor uns angekommen war. Soviel zum Thema Zeitsparen. So hatten wir immerhin gemeinsam noch einen guten halben Tag in Kraków, bevor sich dann die Wege auf Grund der unterschiedlichen Züge und Flugzeuge trennten. Kraków ist übrigens eine wirklich schöne und sehenswerte Stadt, aber die Beschreibung überlasse ich den zahlreichen Reiseführern.
Auf dieser Reise bin ich in viele Gegenden und Länder gekommen, die mir zuvor unbekannt waren. Die Freundlichkeit der Menschen hat mich auf dieser Reise beeindruckt. Die vielfältige, häufig weitläufig und dünn besiedelte Landschaft mit zahlreichen Mittelgebirgen, weiten Ebenen und dem kleinen Hochgebirge der Tatra bietet schöne Radtouren auf verkehrsarmen Strassen (bei richtiger Planung). Die Qualität des Belags (besonders bei unseren gelegentlichen Schotterausflügen) hat das Material schon mehr gefordert, als auf unseren früheren Touren, mit zwar nur einem Platten, aber zwei gerissenen Lowridern, einer gerissen Speiche, einem aufgeschlitzten Mantel und einigen Bremsklötzen, an denen auch das Wetter nicht unschuldig ist (Thomas' Schaltzug reisst unabhängig vom Untergrund).
Ich denke, auch für gemässigte Wanderungen und MTB Touren bietet die Gegend viel Potenzial. Auch kulturell kann man natürlich noch mehr mitnehmen, als wir dies getan haben, aber dann kommt man halt nicht mehr zum Rad fahren.
Danach ging es zurück nach Polen auf den Campingplatz und es hiess einmal mehr die Räder zu satteln. Kurz vor Sromowce Wyżne trennten wir uns dann: Wolfgang, Thomas und ich fuhren nach Nowy Targ, um dann den Zug nach Kraków (Krakau) zu nehmen, währen Timo direkt mit dem Rad nach Kraków fuhr. Hintergrund dieser Entscheidung war, dass wir die Strecke nach Kraków als nicht so attraktiv erachteten (wir mussten halt zu einem Bahnhof mit Fernverkehranschluss) und v.a. für Wolfgang und Thomas nicht mehr so viel Zeit bis zur Abfahrt ihres Zuges blieb. Wir wollten auch, falls doch noch eine Panne auftreten sollte, noch rechtzeitig in Kraków sein und dort noch etwas Zeit für Besichtigungen haben. Timos Flug hingegen ging erst später, so dass er noch am meisten Zeit hatte. Allerdings sollte alles ganz anders kommen, aber dazu später mehr.
Zunächst ging es noch gemütlich entlang des Jezioro Sromowieckie Stausees, bevor dann mit Falsztyn der letzte Pass der Tour auf dem Programm stand. Auf Grund einer Baustelle konnten wir lange eine komplett autofreie und frischasphaltierte Strasse geniessen, allerdings mussten wir das am Ende dann noch mit klebrigem Rollsplit büssen. Nach dem Pass war es das dann aber auch mit Highlights, ab Debno fuhren wir dann auf einer wenig attraktiven und verkehrsreichen Strasse bis Nowy Targ.
Nowy Targ selber ist etwas speziell: mit über 30 000 Einwohnern in dieser Gegend eine eher grosse Stadt, es gibt aber nur ein Hotel (und zwei Pensionen), da es keine Touristen gibt, denn die gehen alle nach Zakopane am Fusse der Tatra. Eine Tafel am Marktplatz erzählte uns zwar, dass Nowy Targ vor einigen Jahren als die lebenswerteste Stadt Polens galt (und der Papst auch schon da war), aber von den Touristen hat es noch keiner gemerkt. So haben wir wenigstens noch einen Eindruck vom Touristenfreien Polen bekommen. Dies stellte allerdings deutlich höhere Ansprüche an unser nicht vorhandenes Polnisch. Die erste Herausforderung war, Fahrkarten für uns und unsere Räder nach Kraków zu kaufen. Thomas und Wolfgang nahmen sich dieser Herausforderung heldenhaft an, mit Gesten, Zeichnungen und allem was dazugehört. Als ihrer Meinung nach alles geklärt war, hörte die Schalterdame aber nicht auf, Sachen zu fragen, die keiner verstanden hat. Im Nachhinein haben wir uns gedacht, dass sich wahrscheinlich ein Pole an einem deutschen Bahnschalter genauso vorkommen muss, wenn er ausser nach Start- und Zielbahnhof auch noch nach Sparpreis, Supersparpreis, Plan- und Spar, Bahncard 25, Schönes Wochenende, Bahncard 50, Bayern Ticket usw. gefragt wird.
Die nächste Herausforderung war die Unterkunft, aber Thomas managte das ebenfalls aufs Beste. Als wir in der zur Pension gehörenden Kneipe fragen wollten, wo man denn wohl Essen gehen könne, fand sich ein englischsprechender Gast (er war als Geigenbauer viel in Europa herumgekommen), der den Barkeeper spontan überredete uns ein typisch polnisches Gericht (Wienerschnitzel mit Sauerkraut und Wienerwürstchen) zu kochen. Das fanden wir natürlich super, aber der Barkeeper hätte vielleicht auf seinen englischsprechenden Gast verzichten können.
24.09.2010 Nowy Targ – Kraków
Ein letztes Mal ging es auf die Räder zum Bahnhof. Als ich die grasüberwucherten Gleise gesehen habe, war ich mir allerdings nicht so sicher, ob da auch noch ein Zug kommt. Allerdings kam der Zug noch, die Radmitnahme war kein Problem, und wir kamen auch nur 30 min zu spät in Kraków an. Überflüssig zu erwähnen, dass Timo, der direkt mit dem Rad gefahren war, bereits vor uns angekommen war. Soviel zum Thema Zeitsparen. So hatten wir immerhin gemeinsam noch einen guten halben Tag in Kraków, bevor sich dann die Wege auf Grund der unterschiedlichen Züge und Flugzeuge trennten. Kraków ist übrigens eine wirklich schöne und sehenswerte Stadt, aber die Beschreibung überlasse ich den zahlreichen Reiseführern.
Auf dieser Reise bin ich in viele Gegenden und Länder gekommen, die mir zuvor unbekannt waren. Die Freundlichkeit der Menschen hat mich auf dieser Reise beeindruckt. Die vielfältige, häufig weitläufig und dünn besiedelte Landschaft mit zahlreichen Mittelgebirgen, weiten Ebenen und dem kleinen Hochgebirge der Tatra bietet schöne Radtouren auf verkehrsarmen Strassen (bei richtiger Planung). Die Qualität des Belags (besonders bei unseren gelegentlichen Schotterausflügen) hat das Material schon mehr gefordert, als auf unseren früheren Touren, mit zwar nur einem Platten, aber zwei gerissenen Lowridern, einer gerissen Speiche, einem aufgeschlitzten Mantel und einigen Bremsklötzen, an denen auch das Wetter nicht unschuldig ist (Thomas' Schaltzug reisst unabhängig vom Untergrund).
Ich denke, auch für gemässigte Wanderungen und MTB Touren bietet die Gegend viel Potenzial. Auch kulturell kann man natürlich noch mehr mitnehmen, als wir dies getan haben, aber dann kommt man halt nicht mehr zum Rad fahren.
Reifen
Laufräder
Ernährung
