Von majortom – Eine wunderschöne Alpentour zwischen Tauern, Slowenien und Friaul. Mit mythischen Pässen wie dem idyllischen Vrsic, dem gnadenlosen Monte Zoncolan, der majestätischen Großglockner-Hochalpenstraße. Drei Länder, drei Kulturen, viele Pässe, eine Rennradwoche!
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Monumente der Ostalpen
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Monumente der Ostalpen vom 19. bis 26. August 2023.
Von majortom – Es geht los. In Altenmarkt im Salzburger Pongau startet unsere Woche, die uns durch die monumentalen Ostalpen führen wird. Wir können uns einrollen: Zunächst geht es entlang des Ennstals nach Osten, wobei wir gleich auf den ersten Kilometern die Hauptstraße umfahren und eine idyllische, mit ein paar Höhenmetern verbundene Alternative über Löbenau wählen. Im weiteren Verlauf lässt sich über den Enns-Radweg die Hauptstraße weitestgehend im Tal vermeiden, so dass wir recht entspannt dahingleiten können. Bis dann in Stein an der Enns die Straße zum Sölkpass beginnt, zunächst ganz zahn, doch dann mit einem mörderischen Schlussstück. Hier wird es dann zum ersten Mal so richtig hochalpin, gleichzeitig dringen wir auf die Südseite der Alpen vor. Nach der rasanten Abfahrt ist mit dem Schwarzenbichl nur noch ein kleiner Pass zu überwinden, bevor wir das Tagesziel in Tamsweg im Murtal erreichen.
Von rainhart – Heute beginnt unsere Rundreise zu den Schmankerln der Ostalpen im beschaulichen Altenmarkt. Die Sonne weckt uns schon früh und stahlt fast intensiv wie das Weckleuten der örtlichen Kirche. Vielleicht waren sie aber auch besonders laut, damit alle 28 QuälDich Jünger(:innen) pünktlich zur Abfahrt bereit stehen. Das jedenfalls hat hervorragend geklappt und so starten wir trotz längerer Ansprache und Gruppenfoto bewährt in drei Gruppen.
Wir entscheiden uns alle trotz ein paar mehr Höhenmetern für die Variante über Ramsau am Dachstein. Damit gelingt uns die Umfahrung des Ennstals und wir genießen die tollen Blick auf die Niederen Tauern zu unserer Rechten und den Dachstein zur Linken. Noch beeindruckender lässt sich der Blick auf das Dachsteinmassiv noch über die Mautstraße zur Seilbahn gestalten. Gruppe 1 nimmt die 500hm in Kauf und gönnt sich auf der Sonnenterrasse des Dachsteinblicks einen Kaffee und füllt die Bidons auf. Viel Wasser ist auch der entscheidende Schlüssel des heutigen Tages.
Unsere Hauptverpflegung haben wir heute auf den Sölkpass gelegt. Dort wartet Fahrer Andre auch schon bestens vorbereitet auf uns. Nun sind wir richtig in den Niederen Tauern angekommen. Zum Abschluss fliegen wir noch über den Schwarzenbichl nach Tamsweg. Dort werden wir liebevoll im Hotel Gamswirt empfangen. Schonmal ein wirkliches Highlight der Reise.
Von majortom – Weiter geht unsere Entdeckungsreise durch die Ostalpen - quer durch das schöne Kärnten führt uns die zweite Etappe. Die Nockberge sind ein felsiges Massiv in den Gurktaler Alpen; bekannt sind sie vor allem wegen der Nockalmstraße, die mit der Schiestelscharte über den östlichsten Zweitausender-Pass der Alpen überquert. Die Etappe startet aber ganz locker mit einer Flachpassage entlang der Mur. Die Schonfrist währt allerdings nur kurz, und dann steht mit dem Schönfeldsattel der erste Anstieg des Tages an. Und nach kurzer Abfahrt nach Innerkrems geht es nahtlos weiter auf die Nockalm-Panoramastraße, die mit der Eisenthalhöhe und der Schiestelscharte gleich zwei Hochpunkte bereit hält. Die Beine werden also gefordert, doch herrliche Alpenpanoramen entschädigen dafür. So erreichen wir das Gurktal, dem wir abwärts bis fast zum Ossiacher See folgen können, und dann ist es auch zum Etappenziel in Villach nicht mehr weit.
Von rainhart – Das Highlight des heutigen Tages ist eindeutig die Nockalmstraße inmitten der Nockalpen. Aber Beginnen wir vom Beginn an. Wir starten im beschaulichen Tamsweg und haben heute sogar ein paar flache Kilometer zum Einrollen. Ein bisschen Durcheinander in den Gruppen sorgt dafür, dass wir uns mehrmals überholen oder entgegenkommen. Dies behalten wir auch im weiteren Verlauf bei und treffen uns unterwegs trotz unterschiedliche Geschwindigkeiten zum gemeinsamen Kaffee, Eis oder Verpflegungsstop.
Als erstes geht es über den Schönfeldsattel. Eine wunderschöne Hochalm inmitten der Nockalpen. In der Abfahrt gönnen wir uns direkt den ersten Kaffeestop. Danach geht es links ab in die Nockalmstraße. Die Mautstation passieren wir natürlich ohne Gebühr. Fahrer Andre muss allerdings 20€ berappen und überholt uns kurze Zeit später. Schließlich muss er zur Schiestelscharte vorsprinten um sein Buffet vorzubereiten.
Wir genießen zuvor noch die Eisenthalhöhe, den ersten Pass der Nockalmstraße passieren. Entgegen der Ankündigung der Reiseleitung gibt es auch dort etwas zu trinken. Wir verzichten aber darauf und fahren direkt weiter zu Mittagsverpflegung. Hier wird in den Beinen repariert was noch zu reparieren ist. Schließlich haben schon 2000 Höhenmeter in den Beinen. Jetzt könnte man eigentlich direkt nach Villach abfahren. Aber das wäre ja nicht QuälDich.
Denn es gibt noch eine echte Herausforderung zu bewältigen: die Turracherhöhe. Zwar „nur“ 700 Höhenmeter aber auf weniger als 7 Kilometern und in der Spitze atemberaubende 23%.
Wir nehmen also die gesamte Breite der Fahrbahn ein und drücken uns Meter für Meter hinauf zum See. Fazit des Tages: Gehend ist man schneller als fahrend. Mit dieser Erfahrung schließen wir Etappe 2 ab und freuen uns schon auf die folgenden steilen Tage!
Ein hartes Stück Arbeit, aber dennoch hübsch. Mit der Turracherhöhe als Stichstraße von Süden können wir die Pass-Ausbeute um eins erhöhen.
Von majortom – Heute überqueren wir die Grenze ins wilde, einsame Slowenien - den wohl abgelegensten und unbekanntesten der sechs großen Alpenstaaten. Das Stadtgebiet von Villach lassen wir schnell hinter uns und sind zunächst ein Stück im Gailtal unterwegs. Die Grenze nach Slowenien bildet der Kamm der Karawanken im Süden - über diesen müssen wir hinüber. Der Wurzenpass ist nur knapp über 1000 m hoch, aufgrund einer Steilrampe aber dennoch eine harte Nuss. Er bringt uns nach Slowenien und in den bekannten Wintersportort Kranjska Gora. Hier beginnt der lange Anstieg zum einsamen Vršič-Pass, dem wohl bekanntesten slowenischen Pass. Er führt ins malerische Soca-Tal, wo der Fluss mythisch-grün schillert, und wo auch unser Etappenort Bovec liegt. Eine kurze Etappe, aber eine schöne Etappe.
Von rainhart – Auch heute schlägt unser Steigungsbarometer wieder voll aus. Bereits beim Abendessen gibt der Reiseleiter Tipps zum Bewältigen des Wurzenpasses, den wir morgen mit dem Fahrrad bezwingen werden. Somit verlassen wir Villach gut vorbereitet und machen uns zuerst daran, den Villacher Hausberg zu erklimmen.
Die 16 km lange Alpenstraße führt uns auf den Dobratsch, deren Steigung weniger steil ist, als der Name vermuten lässt. Die Straße windet sich gleichmäßig nach oben und bietet unterwegs beeindruckende Ausblicke auf die Gailtaler Alpen und in Richtung Slowenien. Wir können bereits die Pässe erkennen, die vor uns liegen, einschließlich des Mangrt, unser Highlight für morgen.
Nachdem Gruppe 2 die Spitze erreicht hat, gönnen wir uns endlich eine Kaffeepause. Gruppe 1 hat natürlich schon genussvoll an ihren Bechern genippt, schließlich müssen wir den Schnitt von zwei Kaffeepausen pro Tag aufrechterhalten.
Nach der Abfahrt an Villach vorbei, überqueren wir kurz die Bundesstraße und befinden uns schon am Fuße des Wurzenpasses. Der Geruch von verbrannten Bremsen empfängt uns direkt. Zunächst geht es moderat ansteigend bis zur ersten Kehre. Hier gibt Sebastian nützliche Ratschläge zur Nutzung der Motorbremse, als er von einem überhitzten Wohnmobil begrüßt wird. Ein Guide für alle Situationen eben.
Ein Warnschild kündigt eine Steigung von 18 Prozent an, und spätestens nachdem wir die Kurve passiert haben, wird uns klar, warum. Vor uns erhebt sich eine steile Wand, schnurgerade und fordernd für unsere Waden. Dennoch kämpfen wir uns kurbelweise den Wurzenpass hinauf und genießen die kurze Abfahrt nach Kranjska Gora.
Andres hervorragendes Buffet liegt etwas schwer im Magen, daher verläuft der Anfang zum Vrši-Pass fast genauso zäh wie am Wurzenpass. Glücklicherweise sorgt das Kopfsteinpflaster in den Kurven dafür, dass das Essen schnell verdaut wird. Schritt für Schritt gewinnen wir an Geschwindigkeit und freuen uns, endlich wieder einen Pass mit Schwung zu meistern. Schließlich folgt die Abfahrt nach Bovec mit obligatorischem Kaffeestopp, einem Bad im Fluss und einem verdienten Bier am Zielort.
Von majortom – Es ist wohl das schönste Rennrad-Ziel Sloweniens - und das einzige oberhalb der magischen 2000-Meter-Marke. Die Rede ist von der Stichstraße auf den 2055 m hohen Mangrt, eine eindrucksvolle Alpenstraße, die wir gleich zu Beginn in Angriff nehmen. Dann überqueren wir am Passo del Predil schon wieder die Grenze - diesmal Richtung Westen ins italienische Friaul. Das einzige verbleibende Hindernis ist dann noch die Sella Nevea, auf die eine lange Abfahrt bis an den zu einem See aufgestauten Fluss Tagliamento bei Tolmezzo folgt. Bis in den Etappenort Arta Terme, einen altehrwürdigen Kurort in den Karnischen Alpen, ist es dann nicht mehr weit.
Von rainhart – Wir beschränken den Bericht auf das Highlight des Tages:
M - Altopiano del Montasio, haben wir direkt nach der Mittagspause erklommen. War steil wie immer und wunderschön. A - Auftanken ist wichtig bei Hitze. Allerdings war es heute schwierig, eine Wasserstelle nach der anstrengenden Auffahrt zum Mangrt zu finden. Also stieg Fabian für Gruppe 1 in einen Schacht und füllte unsere Trinkflaschen mit frischem Quellwasser auf. N - Nebel gab es heute ausnahmsweise mal keinen auf dem Mangrt. Heute war die Sicht atemberaubend. Der Berg ist berüchtigt für seinen Nebel - wir hatten heute freie Sicht nach Österreich und Italien G - Grenzübergang nach Italien kurz nach der Abfahrt vom Mangrt R - Regen gab es direkt zur Ankunft der letzten Gruppe T - Temperament, das hatte der Kellner beim leckeren Abendessen im Hotel in Arta Terme
Von majortom – Der Monte Zoncolan ist ein Mythos - keine Frage. Am Morgen in Arta Terme wird gehöriger Respekt vor dessen gefürchteter Westauffahrt herrschen, die fast durchgängig steil ist und so in derselben Liga spielt wie beispielsweise der nicht weniger berüchtigte Passo di Mortirolo in der Lombardei. Aber auch der Zoncolan kocht nur mit Wasser, und wie sollte man sich besser davon überzeugen als auf einer kurzen, insgesamt eigentlich gar nicht so furchteinflößenden Rundtour? Wir umfahren also das Massiv des Zoncolan und gelangen so nach Ovaro, wo die Westauffahrt beginnt. Dann braucht man eigentlich nur noch gute Beine und eine bergtaugliche Übersetzung. Hat man beides, kann man vielleicht auch die wilde Schönheit des gefürchteten Berges würdigen und genießen. Und steht man einmal oben, geht es bis ins Ziel fast nur noch bergab.
Von Christian Kranert – Zoncolan - wenn dieser Passname beim Giro d'Italia auf dem Programm steht, weiß der Radsportfan, dass hier die Vorenscheidung im Kampf um das rosa Trikot fallen kann und der Tag wird rot (oder besser rosa) im Kalender markiert. Und wenn er im Roadbook einer Quäldich-Reise steht? Dann ist er wohl nicht selten ein Grund dafür, genau diese Reise zu buchen - und gleichzeitig erfüllt er aber jeden mit einer gehörigen Portion Ehrfurcht. Und so setzte sich die Befahrung der Westseite des Zoncolan auch in den Hinterköpfen der Gäste während der ganzen Reise fest und der heutige Tag war der Tag des Scharfrichters.
Durch die vorherigen Herausforderungen an steilen Rampen (Turrbacherhöhe, Wurzenpass und Altopiano del Montasio) konnte jeder wissen, was ihn oder sie hier erwartet: genau das, nur länger! Und so entschieden sich 16 tapfere Radelnde, sich dieser Herausforderung zu stellen, während die restlichen 9 auf die längere, höhenmeterreiche, aber weit wengier steile Alternative gegangen sind. Während es in der sportiven Gruppe im Wesentlichen darauf ankam, wer zuerst oben ankommt, ging es bei den 10 Gästen in der Gruppe "Zoncolan stressfrei" nur darum, das Monster zu bezwingen. Bei vielen nagten die Zweifel, ob sie es schaffen würden oder ob sie im Anstieg aufgeben und umdrehen müssten. So ging es mit einer gewissen Anspannung und weitaus weniger lockeren Gesprächen zum Anstieg.
Die 25km bis Ovaro rollten wir in lockerem Tempo - bloß keine Körner bei der Anreise verschwenden! Und dann ging es rechts weg. Ein Anstieg ja, aber nicht übermäßig steil, in Liariis gar etwas abschüssig. Alles ganz locker. Dann eine Linkskurve. Und der Blick auf eine Wand. Der schwerste Teil mit seinen 900hm auf 6km lag direkt vor uns. Von nun an galt es, die Kurbel in Schwung zu halten und das Rad aufrecht. Bei Temperaturen um die 30°C ersetzte der Schweiß den Angstschweiß und alle kämpften sich die Rampen mit ihren teils über 20% hinauf. Nach knapp 7km folgten (mittlerweile beleuchtete!) Tunnel, deren kühle Luft neue Kraft verlieh. Nach den Tunneln der Blick hinauf: Da ist ja bereits der Gipfel. Und oben warteten die, die bereits vorgefahren sind, um jeden einzelnen Helden des heutigen Tages gebührend zu begrüßen. Und ein unerwartetes Begrüßungskommando aus Alpakas.
Am Ende waren alle Sorgen unbegründet: Alle 16, die ausgezogen waren, den Zoncolan zu bezwingen, haben selbiges auch erfolgreich getan. Mit jedem Teilnehmer, der oben ankam, wurden die Anfeuerungsrufe der Teilnehmer, die bereits oben waren, lauter. Besonders emotional wurde es, als Andreas, der am ersten Tag noch Zweifel an seiner Form hegte, in den Kehren unterhalb des Gipfels auftauchte. Auch er hat den Angstgegner in die Knie gezwungen und das Gruppenfoto der stressfreien Gruppe oben am Zoncolan war vollzählig und die Freude allen Teilnehmern ins Gesicht geschrieben.
Nach der Abfahrt ging es dann noch für diejenigen, die Lust darauf hatten, noch auf eine Extrarunde über die Forcella die Lius, die hier nur deshalb sehr kurz kommt, weil das Erlebnis Zoncolan so grandios war. Der Anstieg selbst war eher unspektakulär und endete an einer Kurve im Wald. Auf der quasi komplett verkehrsfreien, leicht abschüssigen Straße ins But-Tal kam hingegen ein toller Flow durch die entlang des Berghangs gebaute Straße auf. Während links die Blicke auf die Karnsichen Alpen fielen, überraschte uns plötzlich ein beeindruckender Wasserfall auf der rechten Seite. Schließlich endete das Ausrollen in einer kleinen Bar in Arta Terme und einem wohlverdienten Mahl samt Gelato. Ein rundum gelungener Tag auf dem Rad!
Von majortom – Mehr als nur Respekt vor dem Zoncolan? Hier kommt die Alternative: Eine Rundtour durchs unbekannte Friaul steht auf dem Programm. Sicher, es sind nicht die ganz hohen Pässe. Mittelgebirgsatmosphäre. Aber wir sind südlich des Alpenhauptkamms in herrlicher, einsamer Landschaft unterwegs und werden an Sella Chianzutan und Forcella di Monte Rest defintiv dem Neugier-Motto unserer Reise gerecht. Kein Anspruch auf Guiding.
Von rainhart – Langsam aber sicher nähern wir uns unserem Ziel im Pongau. Bevor wir morgen über die Glockner-Hochalpenstraße zurück nach Altenmarkt fahren können, steht heute eine „Überführungsetappe“ von Alta Terme im Friaul nach Heiligenblut in Kärnten an. Wir brechen direkt vom Hotel auf und beginnen den Anstieg zum Plöckenpass. Zunächst auf einer breiten Hauptstraße, wird es im letzten Abschnitt vor der Passhöhe und dem Grenzübergang überraschend schmal und kurvenreich. Die Kehrtunnel erinnern sehr an den Umbaldopass in Venetien, auch wenn es im Tunnel keine Einbahnstraßenregelung gibt. Das stört uns jedoch nicht, da wir so ohne Unterbrechung durch die Kehren gleiten.
Während der Abfahrt erwarten uns piemontesische Straßenverhältnisse - untypisch für Österreich. Die Unebenheiten im Asphalt erfordern nochmal höchste Konzentration.
Als Nächstes steht der Gailbergsattel auf dem Programm. Links von uns liegen die Lienzer Dolomiten, rechts die Gailtaler Alpen, während der Pass uns nach Osttirol führt. Bevor wir den Iselsbergpass überwinden, kehren wir ein letztes Mal im Tal bei Andre ein, um uns für die Fahrt durch die weite Lienzer Ebene zu stärken. Die Hitze des Tages macht sich bemerkbar, und die Vorfreude auf einen erfrischenden Badesee treibt uns an. Schließlich entdecken wir nach unserem Kaffeestopp in Winklern einen idyllischen Badeteich am Straßenrand, der von der warmen Sonne beleuchtet wird. Die Folienwasserrutsche erweist sich als willkommene Abkühlung, auch wenn nicht jeder ohne das ein oder andere blaue Fleckchen davonkommt. Unsere Reise ist ein wahrer Genuss, eingebettet in die vertrauten Naturschönheiten Österreichs, und wir sind gespannt darauf, was uns als Nächstes erwartet.
Ursprünglicher Etappenbericht Unsere Reise führt uns nun wieder zurück nach Norden, zurück nach Österreich und bis tief hinein in die Hohen Tauern. Es ist eine dieser Etappen, wo man weder vorher noch hinterher so recht weiß, wo die ganzen Höhenmeter eigentlich herkommen. Richtig lange Anstiege stehen nicht auf dem Programm, aber es summiert sich eben schon, wenn man von Arta Terme im Friaul durch Osttirol nach Kärnten an den Fuß des Großglockner fährt. Die Etappe beginnt mit dem Plöckenpass, hier verabschieden wir uns von Italien und kehren nach Österreich zurück. Wir gelangen ins Gailtal bei Kötschach-Mauthen, und es schließt sich mit dem Gailbergsattel gleich der nächste Anstieg an. Dann sind wir in Osttirol angekommen und fahren im Drautal auf Lienz zu, kurz vorher schlagen wir uns jedoch über den Iselsbergpass. Womit nur noch ein paar wenige Höhenmeter offen sind, nämlich auf den Glockner zu bis Heiligenblut.
Von majortom – Es wäre wohl vermessen, heute von Tour d'honneur zu spechen, wenn eine der höchsten Passstraßen der Alpen auf dem Programm steht. Das wohl bekannteste Monument Österreichs. Die Großglockner-Hochalpenstraße, die am Scheiteltunnel des Hochtor auf 2504 m Höhe kulminiert. Das Dach der Tour am letzten Tag. Eine Schlussetappe, die es in sich hat. Aber: es sind die Hohen Tauern, es sind die traumhaften Blicke auf den höchsten berg Österreichs, den majestätischen, 3798 m hohen Großglockner, da lohnt sich auch auf der letzten Etappe noch die Anstrengung. Immerhin starten wir in Heiligenblut schon recht hoch, doch den Glockner sollte man nie unterschätzen. Dafür wirkt ab der Passhöhe am Hochtor dann auch eine lange - nur kurz durch den Gegenanstieg zum Fuscher Törl unterbrochene - Abfahrt bis nach Bruck. Ab hier heißt es dann nochmal Zähne zusammen beißen, Konzentration hoch halten, und entlang der Salzach auf dem verkehrsfreien Tauern-Radweg zurück zum Ausgangspunkt in Altenmarkt zu fahren.
Von rainhart – Zum krönenden Abschluss unserer Reise führt uns der Weg über die Großglockner Hochalpenstraße. Die zahlreichen steilen Anstiege der vergangenen Tage haben unsere Beine ordentlich strapaziert und eine gewisse Ermüdung hinterlassen. Doch angetrieben von der Vorfreude auf unser Ziel machen wir uns entschlossen auf den Weg.
Obwohl wir in Heiligenblut bereits mitten im Anstieg zur Großglockner Hochalpenstraße starten, zieht sich die Auffahrt zäh und langwierig dahin. Die schnellen und energiegeladenen Angriffe der vorherigen Etappen sind nun mühsame Tempoverschärfungen geworden. Auf der Passhöhe, direkt am Eingang des Hochtor-Tunnels, nutzen wir die Gelegenheit, unsere Trinkflaschen aufzufüllen und ein paar letzte Erinnerungsstücke an diese unvergessliche Reise zu erwerben.
Gruppe 1 wird nun von einem Murmeltierrucksack auf der Fahrt nach Altenmarkt begleitet, während sich erste Wolken einer nahenden Schlechtwetterfront am Himmel zeigen. Glücklicherweise bleiben wir von Regen weitestgehend verschont, bis auf ein paar vereinzelte Tropfen. Das schwere Unwetter soll uns erst auf der Autobahn erreichen.
Der Abstecher zur Edelweisspitze gestaltet sich aufgrund des Wunsches nach einer frühen Ankunft kurz. Wir stürzen uns in die Abfahrt, die von Nebel umhüllt ist, und fahren nach Bruck, wo wir den Supermarkt Billa leerkaufen, um unsere Vorräte für die Fahrt nach Altenmarkt aufzustocken. Einige Energiereserven werden noch benötigt, da uns auf kleinen Nebenstraßen im Tal bis nach St. Johann im Pongau noch die Herausforderung der Wagrainer Höhe erwartet. Doch auch diese letzte Hürde nehmen wir mit Würde und Entschlossenheit und rollen umso beherzter die letzten Kilometer nach Altenmarkt hinunter. Unsere Reise neigt sich dem Ende zu, und wir sind erfüllt von unvergesslichen Erlebnissen und stolz auf unsere gemeinsamen Abenteuer.