Tagebucheinträge
Briancon bis
Col d'Izoard landschaftlich absolut hervorragende Anfahrt. Pinien,-u. Lärchenwälder,
weites,helles Tal, viel Grün und ringsherum hohe Felsen. 1 a-Strassen-
belag, ein super zu fahrender Pass. Oben ein kleiner Souvernierladen
(T-shirt). Abfahrt weniger gut, schlechte Strasse, viel Split bis Guillestre
Guillestre- Vars - Col du Var:Straße zieht gleich ab Guillestre an, aber gut zu fahren.
Der Wintersportort Vars mit ziemlich häßlichen Appartementhäusern
verschandelt - innerorts 12% Steigung.
Col du Var: Ab Vars wunderschöne Strecke, weite Rundumsicht und toller Straßen-
zustand. Weiter durch das
Ubaye - Tal: Traumhafte Schluchten und tosende, strudelnde Gebirgsflüsse - eine
der schönsten Teilstrecken. Dann bin ich schon in
Jausier und ab hier geht’s los (am Ortsende links ein Brunnen zum letzten Wasser-
fassen) zum absoluten highlight, nämlich zum
Cime de la Bonette: es geht moderat (8-10%)los, steigert sich aber im Verlauf, ab
ca. 2.000m, auf 12%. Das tut langsam etwas weh (rechter Fuß muß
aus dem Schuh). Ab ca. 2.600m wird es etwas flacher - ich sehe
schon das Ziel. Aber 200 Höhenmeter sind ab 2.000m verdammt hart
Dann bin ich "eigentlich" am Ziel: Der Pass liegt auf ca.2.700m =
Restefond-Pass. Doch ohne abzusteigen fahre ich noch zum höchsten
Punkt: Cim de la Bonette, 2.802m !! Treffe zwei nette Schweizer,
reden über die Pyrenäen, Pässe, das schlechte Wetter im Wallis (Brig)
usw. Noch ein Erinnerungsphoto und dann ab Richtung Nizza !!
Doch nicht mehr heute - das mache ich morgen in aller Ruhe, quasi
als tour d'honneur
Also nur noch etwas abwärts bis
Isola (~ 70km vor Nizza); Ankunft gegen 17:40Uhr. Hotel de France. Hochtrabender
Name für ein ziemlich einfaches Hotel, aber hat dennoch viel flair.
p.s. Jausier - Cime de la Bonette 2 Std.20Min.
|
Ergänzungen mit drei Wochen Abstand
Cime de la Bonette: Sieht von unten gar nicht so heftig
aus und ist im Grunde genommen auch gut zu fahren.
Dass es mit zunehmender Höhe etwas weh tut, ist auch
in Ordnung. Was stört, sind die verdammt vielen Fliegen,
die herumschwirren und mich nerven - auch noch auf
2.000m. Und das alles wegen der Leute, die so gerne
Schafskäse essen (…..gehöre ich auch dazu !!).
Bergphilosophie
Trinken: Wann, wie,wieviel ?
Erstmal bevor's losgeht gut wässern. Volle Flasche immer
im vorderen Halter.
Vor der Kehre vom Wiegetritt in den Sattel; mit dem
Handrücken den Schweiß von der Stirn wischen; Flasche
nehmen und kleinen Schluck trinken, atmen, wieder einen
kleinen Schluck (Mitte der Kehre),atmen,nochmal einen
kleinen Schluck am Ende der Kehre, atmen und dann
wieder in den Wiegetritt.
Bergphilosophie:Armstrong oder Ullrich?
Eindeutig der Armstrong-Wiegetritt, wenn auch in noch
kleinerem Gang und geringerer Trittfrequenz.
Nur in etwas flacheren Bergpassagen kommt das
Kraft-Treten im Sitzen a la Ullrich in Frage.
|