Von paelzman –
Königsetappe! Die Nervosität war deutlich spürbar, heute sollte zum Abschluss nochmal ein ordentliches Stück vor uns stehen. Da der Guide-Azubi die schwächsten Beine hatte, einigten wir uns, dass ich die kürzere Runde guide. Na gut, nach dem Ruhetag meine zweite Tour in Guide-Verantwortung, dies gleich in der anspruchsvollsten Tour der Woche, dazu zeigten die Teilnehmer durch die vielen Kilo-und Höhenmeter schon Abnutzungserscheinungen. Ich hatte die Chance in die Champions League der Guides aufzusteigen, oder mir vor Scham ein Loch graben zu müssen.
Navigationstechnisch war die Tour recht klar, zweimal Passo della Forcella jeweils am Anfang und Ende, ein Abstecher zum Valico del Piscino, Abfahrt ins Trebbia-Tal, danach übers Aveto-Tal zurück. Sollte auch bei Garmin-Ausfall mit Karte zu finden sein!
Den Anstieg zum Forcella meisterte die Gruppe gut, und so waren wir flink beim ersten Cola-Stop in Rezoaglio. Valico del Piscino forderte schon einige Reserven, doch waren die meißten Schwierigkeiten der Tour damit schon hinter uns. Wir konnten uns also fasziniernde Ausblicke ins Aveto-Tal gönnen, bevor wir rasant ins Trebbia-Tal abfuhren.
Die Mittagspause stand nun am Zusammenfluss von Trebbia und Aveto in Marsaglia an. Bis hierhin lief also alles im Plan, schon mal sehr gut! Das Schild 'Chiavari 73 km' zeigte nun den Rückweg an.
Durch das idyllische Aveto-Tal kamen wir gut voran, auch wenn die kurzen Steigungen zusehends für Wirkung bei den Fahrern sorgten. Eine letzte Cola-Pause in der bereits bekannten Bar in Rezoaglio stand an, bevor wir über das bekannte Stück Terror-Asphalt (Zitat Teilnehmer!) erneut am Forcella ankamen.
Das Gröbste war nun überstanden, die letzten Höhenmeter der Woche absolviert. Ein Anflug von Erleichterung erreichte mich, während die Teilnehmer bereits recht euphorisch aufgrund der schönen Tour und der überwältigenden gesamten Woche waren. Ich ermahnte nochmal zur Vorsicht bei der Abfahrt, sammelte alle Konzentration, um die Gruppe sicher auf den letzten 15 km durch dichten Verkehr zu führen, was schlussendlich auch problemlos gelang, und uns wieder heil und kompakt am Hotel ankommen ließ.
Eine überragende Tour lag nun hinter uns, mit meinem persönlichen Höhepunt des Guidens, bei der landschaftlich alles passte, und wir als Gruppe sehr gut harmonierten. Die Teilnehmer waren glücksselig, feierten die Tour und die ganze Woche, und bedankten sich für das Guiden, was mich ein wenig mit Stolz erfüllt hat. Danke auch nochmal an Euch, war ne unheimlich schöne Tour!
Die Woche war nun also nach diesem absoluten Highlight urplötzlich vorbei, doch ließen wir das Geschehene nochmal in der Kult-Bar Luchin Revue passieren.
Fazit: Ich kann es nur wiederholen...eine traumhafte Woche, sehr nette Teilnehmer (und natürlich auch Guide-Kollegen, sowie Gaststarter, durch das Guiden eine neue Erfahrung gesammelt...wäre schon, diese Woche nochmal wiederholen zu können!
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren