Von majortom – Eine Tour der Monumente. Die langen, anspruchsvollen Anstiege findet man in Deutschland im Schwarzwald. Die bayerische Postkartenidylle im Schatten der hohen Gipfel entlang der Alpen. Und so führt diese Tour durch den Südwesten und Süden Deutschlands. Eine Tour von der Hornisgrinde im Nordschwarzwald bis zur Rossfeldstraße in den Berchtesgadener Alpen.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Deutsche Monumente Süd
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Deutsche Monumente Süd vom 16. bis 25. Juli 2021.
Von Sebastian383 – Aus dem Rundfunkhaus Baden-Baden berichten wir heute live vom Grand-Depart zur Quäldich-Reise Deutsche Monumente Süd. Pünktlich zum Start der Rundfahrt zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite und der Regen der letzten Tage wurde durch ein Hochdruckgebiet abgelöst, das für die folgenden Tage steigende Temperaturen und Sonne verspricht. Zudem wurden keine Kosten und Mühen gespart, um die besten Guides für die Rundfahrt zu verpflichten. René, der kurzfristig die Reiseleitung vom Pausengott höchstpersönlich übernommen hatte, wurde bei der Anreise Opfer der deutschen Bahn und reiste verspätet an, sodass der hiesige Autor die 7 Teilnehmer in familiärer Runde begrüsste. Das Abendessen, liess ebenso, wie das Frühstück keine Wünsche offen und so gehen beide Gruppen frisch gestärkt in die heutige Auftaktetappe.
Nach kurzem Einrollen und Warmfahren an der Entenstallhütte geht es bei trockenem Wetter und mit bester Laune Richtung erstem Scharfrichter, der Hornisgrinde. Hier geht es auch prozentetechnisch gleich ordentlich zur Sache und Gruppe 1 rollt recht bald an Gruppe 2 vorbei, um die Führung zu übernehmen. Der Anstieg teilt sich in drei Abschnitte, der erste Teil mit dem grössten Teil der zu bewältigenden knapp 1000 Hm endet bei Auffahrt auf die Schwarzwaldhöhenstrasse, die zu unserem Glück und Heinz Pech in Richtung Baden-Baden gesperrt war, sodass wir ohne grossen motorisierten Verkehr den zweiten Abschnitt in Richtung Mummelsee bewältigen konnten, wo der dritte Abschnitt nochmals mit höheren einstelligen Prozenten zum Funkturm nach oben führt. Leider ist es zu dieser Tageszeit noch recht trüb, sodass die Weitsicht auf den umliegenden Schwarzwald fehlt, ebenso wie einer der Teilnehmer, der den Stich verpasste und der Strecke weiter Richtung Mittagsverpflegung weitergefahren war. Aber wir wollen nicht meckern, nachdem die gerade zu Ende gehenden anderen Quäldich-Alpen-/Dolomitenreisen mit deutlich widrigeren Wetterbedingungen zu kämpfen hatten. Der Teilnehmer wurde auf der Abfahrt wieder eingesammelt und so genossen wir in der Mittagssonne Heinz' herrlich zusammengestellte Verpflegung. Auch die fehlenden Trinkbecher wurden kreativ durch den Guide der Gruppe 2 ersetzt.
An dieser Stelle trennten sich auch die beiden Gruppen zwischenzeitlich. Gruppe 1, die ab der Mittagspause nur noch aus 2 Teilnehmern plus Guide bestand, fuhr ab ins Tal, um einen kleinen Anstieg hoch zum Kniebis zu folgen, Gruppe 2 folgte weiter der Höhenstrasse. Der Abstecher, über das schmale Strässchen wurde jedoch von allen Befahrern als schön und abwechselnd beschrieben. Am letzten Anstieg, der Brandenkopf folgten beide Gruppen zunächst einem kleinen Flüsschen und vorbei an einem wie man es erwartet, schön mit Holz verkleidetem Bauernhaus, bevor die Strecke in den Wald abbog und auch die Asphaltqualität schlechter wurde und auch die Sicht mehr und mehr durch Höhennebel schlechter wurde. Die am letzten steilen Stich gestellte Gruppe 2, kämpfte sich tapfer gehn Gipfel und der wie immer gut gelaunte Guide schwärmt noch: so stelle ich mir den Schwarzwald vor - fahren im dunklen, nebligen Wald. Und der vom Autor versprochene Kaffee, wurde auch von beiden Gruppen in Anspruch genommen. Mit dieser Stärkung ging es dann in die finale Abfahrt, wo wir im schönen Hotel Mosers Blume residieren.
Dort wurde das schöne Wetter mit einem Schmutzbier oder auch zwei begossen. Und während wir diese genossen, kamen aus dem gegenüberliegenden Restaurant des Hotels mehrere Gäste mit Kuchenplatten an uns vorbei. Und eine nette ältere Dame liess sich dazu verleiten, den ausgehungerten Radlern einen hervorragenden Marmorkuchen zu kredenzen. Wie wir dann erfuhren, war das zum 90. Geburtstag der Ordernsschwester Renate, die eine grössere Anzahl an Verwandten zu Kaffee und Kuchen eingeladen hatte. Daher Renate, alles Gute zum 90. Geburtstag. Und mit diesen Worten geben wir zurück in die angeschlossenen Funkhäuser und freuen uns, wenn Sie zur zweiten Etappe wieder einschalten.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Tour der südlichen Monumente Deutschlands beginnt im altehrwürdigen Kurort Baden-Baden. Die (noch) bescheidene erste Bergwertung auf dem Weg nach Süden ist die Entenstallhütte am Fuß des Fremersbergs, dann führt uns unser Weg am Rad des Schwarzwaldes entlang bis Sasbachwalden. Den markanten Sendeturm auf der Hornisgrinde, dem mit 1164 m höchsten Berg des Nordschwarzwaldes, sehen wir aus der Rheinebene schon über uns thronen, und nun geht es fast 1000 Höhenmeter hinauf zum Nordgipfel der Hornisgrinde, auf dem der Sendeturm steht. Die Auffahrt von Sasbachwalden gehört zu den anspruchsvollsten im Schwarzwald. SInd wir jedoch erstmal oben, haben wir einen erhabenen Rundblick.
Wir bleiben dann erstmal auf den Höhen des Schwarzwaldes und fahren auf der bekannten Schwarzwaldhochstraße. Vorbei an Mummelsee, Ruhestein und Zuflucht. An der Kniebis verlassen wir die Höhenstraße und gelangen ins Wolftal. Wir könnten nun gemächlich bis zu unserem Etappenziel im Kinzigtal ausrollen, aber es wäre schade, den 945 m hohen Brandenkopf auszulassen, der zwar eher Geheimtipp als Monument ist. Dafür aber deutlich weniger Motorradfahrer anlockt und vom Aussichtsturm am Gipfel abermals ein tolles Panorama bietet. Über die einsame Straße an den Nillhöfen geht es dann hinab in den Etappenort Haslach im Kinzigtal.
Von majortom – Bei dieser Etappenvariante tauschen wir ein Stück der Schwarzwaldhochstraße zwischen Ruhestein und Kniebis ein gegen eine Abfahrt vom Ruhestein ins Murgtal, gefolgt von der Auffahrt über einen asphaltierten Forstweg zur Kniebis, die zeigt, dass der Schwarzwald nicht nur monumental, nicht nur rau und düster, sondern auch wunderbar idyllisch sein kann.
Von Sebastian383 – Tag 2 beginnt für uns zum Glück mit Frühstück ab 7:30 Uhr. Am Wochenende wird dies normalerweise im heutigen Gasthaus erst ab 8 Uhr serviert. Nach dem sehr überzeugenden Abendessen mit der besten Bedienung der Welt (ich habe einfach gesagt, ich brauche 6 Salate (die wir dann gratis on top bekamen)), war dieses ebenfalls reichhaltig und wurde mit Ausblick auf den Aussenpool serviert. Dieses Angebot hatten einige Teilnehmer am vorigen Nachmittag noch zur Erholung genutzt.
Auch das Zahlen der noch offenen Getränkerechnungen des Vorabends gestaltete sich schwierig, da auch die Rezeption erst ab 9 Uhr besetzt war und durch einige Hotelgäste (ich bekomme meinen Zimmersafe nicht mehr auf) belagert wurde.
So starten wir es um 9:15 Uhr mit angenehmer Sonne in die erste Herausforderung des Tages, die aus einem ersten Hügel zur Breitebene mit 300 Hm bestand, was uns durch die Abfahrt ins Elztal brachte und dann alsbald zur Auffahrt von Waldkirch aus zum Kandel, einem der Klassikermonumente des Schwarzwaldes. Im Anstieg, der grösstenteils durch Wald führte, waren zu dieser Zeit schon einige Radler unterwegs und lobenswert zu erwähnen, darunter sehr viele Frauen. Timo, der stärkste Radfahrer im Feld, fuhr nach Ankunft am Gipfel sogar nochmals ab, um den zweiten Teilnehmer der Gruppe 1 auf dem Weg nach oben, zu begleiten. Das ist Teamplay und zeigt den Zusammenhalt der Gruppe 1.
Oben am Gipfel empfing uns dann Heinz mit der Mittagsverpflegung, der sogar im Tal noch frisches Brot besorgt hatte. Das Mittagsbuffet mundete wie immer vorzüglich und mit sensationellem Panorama auf die umliegenden Gipfel noch besser. Auch die Radfahrerin, die der Autor ein Stück weit im Anstieg begleitet hatte, wollten wir noch verköstigen. So ging Gruppe 1 dann gestärkt in die Abfahrt, wo sich dann die Wege der beiden Varianten trennten und Gruppe 1 noch die Aussichten auf der Panoramastrasse auf das Feldbergmassiv genoss.
Und auch der Verpflegung gab es einen Rollentausch der Gruppen. Gruppe 1 machte bei der ersten Durchfahrt durch Freiburg noch einen Kaffeestop in der Innenstadt. Dolce Vita in Gruppe 1? Verkehrte Welt. Gruppe 2 konnte so zuerst das zweite Highlight des Tages, den Schauinsland in die Palmares aufnehmen. Im Anstieg machten beide Gruppen eine leidliche Erfahrung mit einem übermotorisierten VW-Fahrer, der dieses Pass mehrfach befuhr und etliche Fahrer beider Gruppen durch nicht vorhandenen Seitenabstand beim Überholen gefährdete. Solche Manöver gehören sich einfach nicht, solche Leute aus dem Verkehr gezogen werden. Zum Glück kamen alle Teilnehmer mit dem Schrecken davon und wir konnten gesund die zweite Ankunft in Freiburg mit einem Schmutzbier beschliessen.
Das letzte Highlight des Tages war das Essen im Gasthaus zum Löwen. Das Essen à la Carte liess keine Wünsche offen. Pilze aus dem Schwarzwald frisch gepflückt mundete ebenso wie das regionale Weizenbier der in Freiburg ansässigen Brauerei. Dieses schmeckte, nachdem einige Teilnehmer ihre Getränke gezahlt hatte und man fünf zum Preis von drei bekam, sogar noch besser. Da kommen wir gerne wieder. So beschliessen wir den sensationellen Tag und freuen uns auf neue Herausforderungen und den besten Kuchen des Schwarzwaldes bei unserer morgigen Tour aufs Belchen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Das Kinzigtal wird oft als Grenze zwischen Süd- und Nordschwarzwald genannt, womit die heutige Etappe, die uns von Haslach nach Freiburg führt, komplett im Südschwarzwald liegt. Den Auftakt macht ein unbekannter 350-Höhenmeter-Anstieg über die Breitebene, der uns vom Kinzig- ins Elztal führt. Von der Passhöhe aus sieht man sowohl die Hornisgrinde im Norden als auch das Kandel-Massiv im Süden. Wir sehen also, wo wir herkommen. Und wo wir noch hinmüssen: auf den 1204 m hohen Kandelpass, der uns von Waldkirch aus erneut etwa 1000 Höhenmeter am Stück beschert. Es ist einer der anspruchsvollsten und prestigeträchtigsten Schwarzwald-Anstiege - ein Monument eben. Die Abfahrt führt uns ins Dreisamtal bei Kirchzarten, schon vor den Toren von Freiburg gelegen.
Wir fahren auch nach Freiburg, die schöne Universitätsstadt am Rand des Schwarzwalds, doch die Etappe ist noch nicht vorbei. Es geht noch über eine Schleife, die den zweiten Schwarzwald-Klassiker des heutigen Tages erschließt, den Freiburger Hausberg Schauinsland. Der seinem Namen alle Ehre macht, denn nicht nur genießen wir erneut fantastische Aussichten in die Rheinebene, wir sehen nun auch schön das Feldbergmassiv vor uns. Über den Notschreipass führt uns die Abfahrt erneut ins Dreisamtal, und mit der zweiten Einfahrt nach Freiburg beenden wir die Klassiker-Etappe im Südschwarzwald dann endgültig.
Von majortom – Die Variante ist ca. 20 km länger, allerdings ist sie nicht allzu viel anspruchsvoller. Es ist vor allem touristischer Mehrwert: nach dem Kandel fahren wir über die Panoramastraße, die über St. Märger zum Thurner führt, und dabei schöne Blicke auf das im Süden am Horizont prangende Feldbergmassiv offenbart.
Von Sebastian383 – Das gestrige Hotel bot in der Unterkunft für die Fahrräder eine exzellent ausgestattete Werkstatt, was einige Teilnehmer nutzten, um die Wehwechen der heissgeliebten Räder zu mildern oder zu heilen und/oder diese wieder salonfähig für die heutige Tour zu machen.
So ging es nach dem Frühstück gutgelaunt auf dem schönen Radweg knapp oberhalbn der Wasserlinie entlang der Dreisam auf die 136 km lange Etappe über Belchen und auf den Feldberg.
Das Wetter war uns auch heute wieder wohlgesonnen, sodass wir den schönen Anstieg aus dem Münstertal bei angenehmen Temperaturen und Sonne zum Wiedener Eck angehen konnten. Nach kurzer Abfahrt ging es dann auch gleich rechts in die Auffahrt zum Schwarzwälder Belchen, wo es nach Meinung des Autors die besten Kuchen im Schwarzwald gibt. Den Einstieg zur normalerweise autofreien Auffahrt zum Belchenhaus ist für ortsunkundige durch eine kurze Gravelpassage nicht direkt ersichtlich. Nach Queren dieser Anfangsschwierigkeit ergibt sich aber ein rhythmischer Anstieg mit am Gipfel grandioser Sicht auf die umliegenden Berge. Auch der Feldberg, das zweite Ziel ist in der Ferne schon gut erkennbar. So geniessen wir die Aussicht mit leckerem Apfelkuchen, Kaffee und wahlweise kastriertem Weizen oder Johannisbeerschorle. Gut gestärkt, gehen wir so in die neugeteerte (korrekter neuasphaltierte) Abfahrt ins Wiesental.
Hier radelten wir dann in den ersten Teil des Feldberganstiegs, wo wir kurzzeitig das dritte Mitglied der Gruppe versehentlich gegen einen anderen Radfahrer vertauschten, der etwas unseren Windschatten geniessen wollte. Dort im ersten Teil des Anstiegs versorgte uns dann Heinz an einem schönen schattigen Plätzchen noch für den weiteren Anstieg. Auch Stefan mussten wir an dieser Stelle für die Weiterfahrt mit Gruppe 1 neu motivieren, aber nach dem Mittagstief lief es bei ihm wieder rund.
Der Feldbergpass ist auf dem Weg zum Gipfel eher eine lästige Aufgabe als ein Genuss, da breit ausgebaut, stark befahren und völlig übertemperiert. Erst der Weg zum Gipfel wird dann wieder zum Genuss. Und die Ausblicke oben (zumindest die meisten J) sind wirklich die Anstrengung wert.
Die Abfahrt ins Tal Richtung Titisee und zum Ziel verlief durchgehend flowig und auch das letzte Stück entlang der Breg verlief ruhig und war eine Augenweide.
So konnten wir uns bei Sonnenschein in Donaueschingen bei der dort ansässigen Brauerei auch das Schmutzbier schmecken lassen und auch etwas Zeit für Sehenswürdigkeiten war noch gegeben.
Im heutigen Hotel, das uns auch heute verköstigte, konnten wir dann in grosser Runde den Abend ausklingen lassen. Dieser geriet durch die etwas längeren Pausen zwischen den Gängen etwas länger, als für die Müdigkeit einiger Teilnehmer üblich. Aber erstmals konnten wir alle aufgefahrenen Speisen nicht vollständig leeren, was hoffentlich kein schlechtes Omen für die morgige Etappe ist. So gestärkt, freuen wir uns morgen auf eine stattliche Anzahl an Anstiegen auf der schwäbischen Alb.
Ursprünglliche Etappenbeschreibung: Eine Schwarzwaldquerung erwartet uns auf der dritten Etappe zwischen Freiburg und Donaueschingen. Dies ginge in der Theorie recht einfach - beispielsweise über den Thurner und die Kalte Herberge. Da wir jedoch auf Monumenten-Jagd sind, dehnen wir die Etappe mit einem Schlenker nach Süden aus und bezwingen zwei weitere Schwarzwaldriesen.
Wir verlassen Freiburg in südlicher Richtung durchs Hexental, dann geht es aus dem Münstertal hinauf zum Wiedener Eck. Diese Passhöhe ist jedoch nur das Zwischenziel auf dem Weg zum 1360 m hohen Belchen, einem der höchsten Schwarzwaldgipfel und abermals ein fantastischer Aussichtsberg. Nach einer langen Abfahrt ins Wiesental fahren wir von Todtnau hinauf zum Feldbergpass und dann über einen asphaltierten Wanderweg hinauf zum Feldberggipfel, mit 1493 m dem höchsten Punkt der deutschen Mittelgebirge. Erst am letzten Tag unserer Tour werden wir auf der Rossfeldstraße noch höher kommen als am Feldberg. Der gesamte Schwarzwald scheint uns hier zu Füßen zu liegen, im Westen erkennen wir die Vogesen, im Osten die Schwäbische Alb, und im Süden sind mit etwas Glück vielleicht die Schweizer Alpen zu sehen.
Auf etwas mehr als der Etappenhälfte haben wir so schon den Löwenanteil der Höhenmeter absolviert. Wir fahren ab vom Feldberg an den Titisee, genießen dort den Bilderbuch-Schwarzwald. Nur noch die wenig herausfordernde Bergwertung zum Höchst steht auf dem Programm - allerdings ist dieser unscheinbare Übergang die europäische Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau, die wir zum ersen Mal überqueren. Dann erreichen wir das Bregtal und können gemütlich nach Donaueschingen einrollen.
Von majortom – Man könnte versucht sein, die vierte Etappe zwischen Donaueschingen und Ravensburg als Übergangsetappe zu bewerten, spannt sie doch den Bogen zwischen dem Schwarzwald und den Allgäuer Alpen. Allerdings würde ihr diese Bezeichnung vermutlich nicht gerecht, denn im Hügelland zwischen Schwäbischer Alb, Hegau, Bodensee und Oberschwaben klappern wir einige markante Berge ab, und falls uns die Alpensicht gestern vom Belchen oder Feldberg noch verwehrt geblieben ist, so haben wir heute über den Bodensee hinweg erneut die Gelegenheit, die Schweizer Alpen in der Sommersonne prangen zu sehen.
"Brigach und Breg bringen die Donau zuweg." Diesen Merkspruch haben Generationen von Schülern auswendig lernen müssen. Brigach und Breg tun dies etwas außerhalb von Donaueschingen, und von hier aus macht sich Europas längster Strom auf den ca. 2800 km langen Weg zum Schwarzen Meer. Wenn wir Donaueschingen in nordöstlicher Richtung verlassen, wenden wir uns zunächst jedoch vom Donautal ab, erklimmen bei Öfingen eine Geländestufe zur Baaralb und wenden uns dann wieder nach Süden, wo wir die Donau bei Immendingen erneut überqueren. Von der Immendinger Höhe können wir dann von oben die Donauversickerung bewundern; gleich darauf erreichen wir mit dem 862 m hohen Witthoh einen schönen Aussichtsberg in der Hegaualb - selbst bei schlechter Sicht sollten wir den Bodensee und die markanten Hegau-Vulkane erkennen. Von dort aus geht es in einer langgezogenen Abfahrt bis an den nördlichsten Zipfel des Bodensees bei Ludwigshafen, wo sich eine Mittagspause anbietet.
Auf der zweiten Etappenhälfte geht es zunächst auf die Ludwigshafener Höhe, wo wir uns vom Bodensee verabschieden. Der Anstieg zum Heiligenberg führt uns in den oberen Linzgau, und der Bodensee liegt uns oben ein letztes Mal zu Füßen. Der Höchsten, der anschließend bezwungen werden will, ist vor allem durch die erste Stoppomat-Strecke bekannt. Bis ins Etappenziel nach Ravensburg ist es dann nicht mehr weit.
Von Sebastian383 – Gemeint ist in diesem Zusammenhang nicht die Torte aus Sandmasse mit Sauerkirschen, Buttercreme und Kakao, sondern die kleinen, steileren Anstiege, die es in den Ausläufern der Schwäbischen Alb gibt. In diesem Landesteil wird auch von Stiege gesprochen. Genau acht dieser Stiege standen auf dem Speiseplan der Gruppe 1 für die heutige Etappe ausgehend von der Donauquelle in die oberschwäbische Stadt Ravensburg.
Unter den heutigen Anstiegen lassen sich besonders zwei Anstiege hervorheben, die mit längeren Steilpassagen den Schweiss bei 25 bis 30 °C fliessen ließ, den Russberg und den Höchsten.
Nach den Anstiegen nach Öfingen, Lupfen, Blutthalde und Weilheimer Berg, der auch schon einige Steilpassagen feilbot, folgte die grösste Herausforderung des Tages. Am Russberg mussten auf 1.8 Kilometern stattliche 220 Höhenmeter überwunden werden. Dort war selbst der Autor ordentlich am Schwitzen und war froh, als der Anstieg geschafft war. Der letzte Pass, der Witthoh war schnell geschafft und wir konnten uns auf die 30 km lange Abfahrt hin zur Mittagspause am Bodensee freuen.
In Ludwigshafen angekommen, trafen wir auf Gruppe 2, die einige Anstiege weniger bis zur Mittagspause zu bewältigen hatten. Zur Stärkung gab es heute zusätzlich zu den sonstigen Leckereien noch den zweiten Teil der Wassermelone, die bei den warmen Temperaturen den Durst und den Hunger nach 80 km stillte. Die Möglichkeit, ein Bad im oben genannten See zu nehmen, blieb ungenutzt.
So ging es dann in die letzten Hürden bis Ravensburg, Ludwigshafener Höhe, Heiligenberg und der Höchsten zum Schluss. Dort musste zwar nicht die angeschriebene Steigung von 30% überwunden werden, doch die 20% leuchteten beim Garmin doch über einen längeren Zeitraum auf. Gruppe 2 nutzte den Höchsten noch als Möglichkeit zur Stärkung, Gruppe 1 fuhr direkt zum Schmutzbier nach Ravensburg ab.
Die schöne, mit Fachwerkgebäuden verzierte Innenstadt konnte durch das frühe Einrollen ausreichend erkundet werden. Auch das Abendessen durften wir dort im Freien bei angenehmen Temperaturen geniessen. So schauen wir gespannt auf den morgigen Tag, wo wir dann in die Wahlheimat des Reiseleiters (an Zugereister) einreisen und erkunden.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Bei der Regelplanung streifen wir die Schwäbische Alb nur ganz am Rande, während wir auf dieser längeren Variante unter Beweis stellen, dass die Alb ein Klassiker-Revier ist, wo sich kurze steile Anstiege - meist ,,Steigen" genannt - aneinander reihen. Den Auftakt des Steigenmassakers auf der Baaralb macht der Aussichtsberg Lupfen, der höchste Punkt der Baar. Weilheimer Berg und Rußberg schließen sich an, bevor wir nach Tuttlingen gelangen und die lange Auffahrt aus dem Donautal auf den Witthoh in Angriff nehmen können.
Von majortom – In den letzten Tagen haben wir mit etwas Glück die Gipfel der Alpen schon im Süden am Horizont prangen sehen – von den Bergen im Hochschwarzwald, der Schwäbischen Alb oder Oberschwabens. Heute, auf der fünften Etappe, geht es nun mitten in die Allgäuer Alpen hinein. Mit dem 1420 m hohen Riedbergpass fahren wir über den höchsten Pass der deutschen Alpen (die auf der letzten Etappe nach Berchtesgaden befahrene Rossfeld-Höhenringstraße ist zwar höher, zählt aber im geografischen Sinne nicht als Pass).
Es geht los in Ravensburg, und wir fahren zunächst im Schussental nach Süden, wenden uns dann aber Richtung Südosten, wo mit der Gornhofer Höhe eine erste Bergwertung ansteht. Das Westallgäu, das wir so langsam erreichen, ist hügelig, aber schön und idyllisch. Südlich von Wangen überqueren wir dann die Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern, wo nun auch die Hügel immer höher werden. Mit etwa 200 Höhenmetern schlägt der Anstieg über Ratzenberg nach Lindenberg im Allgäu zu Buche, der nach kurzer Abfahrt unmittelbar gefolgt wird von etwa 400 Höhenmetern hinauf nach Sulzberg, das nur kurz hinter der Grenze im Vorarlberg liegt – unsere Tour macht heute ein kurzes Gastspiel in Österreich. Vom hübschen Dorfplatz aus scheinen die Allgäuer Alpen und der Bregenzerwald nun schon zum Greifen nahe.
Es geht hinab bis Hittisau, dann beginnt der langgezogene Anstieg zum Riedbergpass. Schon im flachen Auftaktstück des Passes kurz vor Balderschwang überqueren wir wieder die Grenze nach Bayern zurück. Unvermittelt zieht dann auch die Steigung an, und die finalen Kilometer zum Riedbergpass sind hart umkämpft. Allerdings nicht so steil wie die Abfahrt nach Obermaiselstein, wo wir das Illertal erreichen und die Etappe bis Sonthofen im Herzen des Allgäu ausrollen lassen können.
Von Sebastian383 – Pünktlich um 6:30 Uhr klingelt mein Wecker in Ravensburg, die letzte halbe Stunde wird genutzt, um dem Radioprogramm des SWR1 zu lauschen. Letzter Tag im SWR-Land, heute geht es recht zügig nach Bayern. Nach dem Frühstück stehen alle bereits um 8:45 Uhr abfahrtbereit vor dem Hotel. Daher fahren wir trotz recht kurzer Etappe überpünktlich aus Ravensburg los. Direkt nach dem Hotel geht es gleich in den ersten Anstieg, die Aufwärmphasen werden eben auch immer kürzer und schon nach wenigen Kilometern wird schon die bayerische Grenze erreicht. Dies wird zwar nicht durch Schilder signalisiert, aber die Christuskreuze vor etlichen Häusern ersichtlich. Über mehrere weitere kleine Anstiege kommen wir schliesslich in Österreich an, wo wir am Sulzberg bei herrlichem Panorama in den Bregenzerwald Mittagspause machen. Bei den heutigen Temperaturen, ist das Trinken besonders wichtig. Dort holt uns auch Gruppe 2 wieder ein, Stephan machte zwischendrin noch eine Shoppingtour im Sportgeschäft, um sich ausreichend mit Gels einzudecken, sodass der gewonnene Vorsprung etwas zusammenschmolz. Da Gruppe 1 noch etwas Zusatzprogramm auf dem Plan hatte, verabredeten wir uns mit Gruppe 2 auf einen Kaffee am Gipfel des Riedbergpasses.
So fuhr Gruppe 1 zügig nach Balderschwang, ein dem Autor nur im Winterbetrieb bekanntes Zentrum des Langlaufs mit grossem Loipennetz bis hin zum hinteren Teil des Riedbergpasses. Sieht im Sommer schon deutlich anders aus. Dort wo ich sonst im Winter meine Runden mit den Latten unter den Füssen drehe, liessen sich nun Kühen das grüne Gras auf der Loipe schmecken. Wie unterschiedlich doch zwei Orte aussehen und wirken können. Auch den sonst gern gegessene Kaiserschmarrn bleibt heute links liegen. Dafür geht es am Ende des Ortes links weg zur Alpe Spicherhalde, mit 3.5 Kilometern und 420 Höhenmetern ein echtes Brett. Und die ersten Meter gehen eher flach in den Anstieg hinein. Das wird dann noch ordentlich steil, ging dem Autor gleich durch den Kopf. Und so stiegen die Prozente zügig auf 14 - 16% über die nächsten zwei Kilometer an, bei voller Sonne. So wurden zu den vorhandenen wenigen Serpentinen, noch weitere hinzugefügt. Nach überwinden des letzten Kilometers bei noch 12%, angekommen an der Alpe ein Wahnsinnsblick auf den Riedbergpass und die umliegenden Gipfel. Mit einer lokal gebrauten Limonade genossen Timo und ich den Weitblick, bevor wir uns wieder in die Abfahrt begaben und uns der Jagd parallel mit Stefan auf Gruppe 2 begaben. Im Anstieg zum Riedbergpass war alle wieder vereint und wir fuhren am Gipfel links zum Grasgehren-Lokal, um die leeren Energiespeicher wieder etwas aufzufüllen. Zwei hatten hier mit doppeltem Kuchenstück wohl besonders viel Energie gelassen. Die letzten Kilometer hinunter vom Pass und nach Sonthofen erledigten wir dann als grosse Gruppe. Früh angekommen nutzten einige der Teilnehmer, um noch den Pool der heutigen Unterkunft zur Entspannung zu nutzen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Das Allgäu ist bekannt für seine steilen Stichstraßen hinauf zu abgelegenen Almen - hier ,,Alpen" genannt. Als Vetreter dieser Gattung haben wir die Alpe Spicherhalde oberhalb von Balderschwang ausgewählt, die zwar allgäutypisch mit hohen Steigungsprozenten, aber auch mit schöner Aussicht aufwarten kann.
Von majortom – Nach fünf doch recht schweren Etappen haben wir am sechsten Tag zwischen Sonthofen und Garmisch zumindest in der Theorie die Gelegenheit, es ein wenig lockerer angehen zu lassen. Mit 1100 Hm auf etwa 100 km ist es die bei weitem leichteste Etappe, die mit dem Oberjochpass aber ein weiteres Monument der deutschen Alpen mitnimmt.
Zum Oberjochpass starten wir direkt von Sonthofen aus – ein Kaltstart ohne große Einrollstrecke. Das klingt jedoch schlimmer als es ist, denn die mit einigen schönen Kehren trassierte Passstraße ist nicht besonders steil, so dass wir die ca. 400 Höhenmeter locker überwinden können. Kurz nach der Passhöhe haben wir abermals ein Gastspiel in Österreich und überqueren die Grenze nach Tirol. Durch ein Hochtal gelangen wir zum Gaichtpass und können von diesem ins Lechtal bei Reutte abfahren. Dann geht es hinauf zum Plansee und weiter zum Ammersattel, hinter dem wir wieder nach Bayern zurück gelangen. Es geht dann sanft bergab, der Ettaler Sattel ist kein wirkliches Hindernis mehr, und dann geht es hinab nach Garmisch, wo wir am Fuß vom höchsten Punkt Deutschlands an der Zugspitze die Nacht verbringen.
Von majortom – Die kurze Etappe eröffnet uns natürlich einige Möglichkeiten, sie noch zu verlängern. Wenn man schon am frühen Nachmittag in Garmisch ankommt, verspürt man vielleicht noch etwas Tatendrang und kann diesen nutzen, noch ein Stück auf die hier allgegenwärtige Zugspitze zu zu fahren. Am nächsten kommt man ihr am Eibsee, wo auch die Talstation der Seilbahn ist.
Von Sebastian383 – Nach den letzten kraftraubenden Tagen und dem heute bevorstehenden Stich zur Ochsenbergalpe verloren wir Stefan an die nominelle Gruppe 2. Daher bestand die Gruppe 1 dann nur noch aus Timo und mir, quasi eine eins zu eins Betreuung, wo welcher Quäldich-Reise gibt es das? Bei der Mittagsverpflegung führte dies jedoch gleich zu ersten Diskussionen, ob die Gruppe 1, bestehend aus 2 Personen überhaupt noch eine Gruppe ist.
Und tatsächlich, als soziale Gruppe gilt in Soziologie und Psychlologie in der Regel eine Gruppe ab 3 Personen, deren Mitglieder sich über einen längeren Zeitraum in regelmäßigem Kontakt miteinander befinden, gemeinsame Ziele verfolgen und sich als zusammengehörig empfinden. Strenggenommen, sind wir bei Quäldich-Reisen eine grosse Gruppe, bei der heutigen Etappe fahren Timo und ich also hors Categorie, also ausserhalb jeder Kategorie. Dadurch lassen wir uns aber nicht die Laune verderben. Schnell haben wir nach kurzer Abfahrt den Einstieg in den Oberjochpass geschafft. Der Pass rollt auf der neuen Passstrasse richtig gut und nachdem wir einige Fahrzeuge hinter uns angesammelt haben, biegen wir im Anstieg ab zur Ochsenbergalpe. Der erste Kilometer geht bei knapp 9% noch flüssig aus den Beinen und wir passieren eine Ansammlung an Kühen, die hier oben den Sommer verbringen, bei herrlichem Blick zurück ins Tal. Die beiden verbleibenden Kilometer steigt die Steigung jedoch auf über 14% an, um die gesamt 360 Höhenmeter auf 3.5 Kilometern zu absolvieren. Diese Prozente schon bei den ersten 15 Kilometern schlauchen dann doch etwas und die Aussicht oben, ist dann doch nicht ganz so spektakulär.
So jagen wir dann ab der Abfahrt und Rückkehr auf den Track die eine, wahre Gruppe. Die Strasse läuft gut und so fahren wir heute zum zweiten Mal in Österreich ein. Entlang der gut asphaltierten Strasse queren wir den Lech und fahren als bald am Anstieg zu den Stübenfällen wieder auf die Gruppe auf.
Nach kurzer Abfahrt wartet Heinz an ideal gelegener Stelle zum Plansee mit der Mittagsverpflegung. Die Pause wird auch genutzt, um die Beine im Plansee etwas abzukühlen und Timo nimmt sogar ein kurzes Bad.
Gut gestärkt fahren wir mit herrlichem Panorama, rechter Hand mit Plansee und Bergen Richtung Ammersattel. Von dort geht es dann für die Hors Categorie im Eiltempo mit Tempo 40 Richtung Ettal. Richtig, richtig geile Abfahrt.
Dort machen beide Einheiten noch einen Kaffeestop, leider unabhängig voneinander. Die Kommunikation also noch ausbaufähig.
Da in Richtung Garmisch mit erheblichem Verkehr zu rechnen ist, wurde der Track am Vortag schon angepasst und wir fahren entspannt an der Loisach nach Garmisch ein. Dort teilt sich dann die Gruppe am Hotel, ein Grossteil fährt noch zum Eibsee unterhalb der Zugspitze (wir verraten nichts vom hiesigen Vor-Schmutzbier), die heute in den Wolken hängt und nach Rückkehr noch zur Sprungschanze und zur Partnachklamm, wo beide Guides jedoch an der 30% Hürde zur Hanneslabauerschenke scheitern.
Morgen wird die Hors Categorie durch externe Verstärkung wieder zur Gruppe 1, wenn Tortentom uns einen Besuch abstattet. Hoffentlich bringt Tom Sonne mit! Hoffentlich hat er den Regen in den Alpen gelassen.
Ursprüngliche Etappenbezeichnung: Weiß man schon zu Beginn der Etappe, dass man nicht ausgelastet sein wird, kann man erneut eine der berühmt-berüchtigten Allgäuer Alpen-Stichstraßen bezwingen. Heute auf dem Programm: die Ochsenbergalpe, eine Stichstraße von der Oberhoch-Passstraße weg.
Von Sebastian383 – Im wunderschönen Bayern machen wir auf unserem heutigen Weg eine Tour durch Ortschaften bekannter Biathlongrössen. Viele der Radsportler, mich einbegriffen, steigen im Winter ja auf die zwei schmalen Latten um und Biathlon ist die bekannteste Wintersportart in Deutschland, da sind diese Namen den meisten ein Begriff. Wir starten in Garmisch-Partenkirchen, dem Laura-Dahlmeier-Land, der letzten deutschen Queen des Biathlons. Von dort geht es dann weiter Richtung Osten, hier residiert Magdalena Neuner in Wallgau, die den Sport während ihrer Zeit ähnlich dominierte. Von hier an steht uns ein weiter Weg bevor, um die dritte bekannte Sportlerin zu besuchen.
In Wallgau folgen wir daher auf einer Mautstrasse der unberührten Isar. Wenn man dieses breite Flussbett sieht, die Möglichkeiten, die der Fluss hier hat, sich auszubreiten, wird einem erst klar, welchen Raubbau der Mensch an den Flüssen betrieben hat. Heute macht auch die Mitglieder der Hors Categorie die gleiche Strecke. Timo hat gestern an der letzten Steigung wohl etwas zu viel Kraft gelassen, die Option Engalm lassen wir daher rechts unberührt am Ende der Mautstrasse liegen. Über den Sylvenstein-Stausee fahren wir weiter gen Osten über den Achenpass. Dort retten wir noch einen Fuchs, den wir wieder zurück in den Wald verschäuchen, die gute Tat des Tages. Auf dem Weg Richtung Tegernsee ist die Mittagspause an einem Wanderparklatz mit passender Sitzgelegenheit. Dort verteilt das Ordnungsamt fleissig Tickets an den Autos, woraufhin Heinz auch ein Ticket löst. Es hilft ja der Gemeinde. Am Tegernsee wenden wir uns wieder Richtung Osten und fahren nach dem Wechselpass, den wohl schönsten Pass der Tour. Die Auffahrt zum Spitzingsee durchs Valepp. Entlang eines kleinen Flüsschens geht es auf schmaler Strasse leicht ansteigend in die Anfahrt hinein. Nach drei Kilometern verlassen wir den Fluss und es geht durch ein Wäldchen weiter bei 7% Durchschnittssteigung weiter bergan. Am Ende steht man an einem kleinen See, der von einzelnen Cafés eingerahmt wird.
Dort warten wir auf die grosse Gruppe und auf Tom, der uns heute bis ins Ziel begleiten wird. Und es bleibt auch weiterhin warm und sonnig.
Nach Stärkung in der dortigen Gastronomie haben wir am Spitzingsattel einen schönen Blick auf den Schliersee, wo Biathletin Nummer 3, Vanessa Hinz, noch aktiv, zu Hause ist. Geschlossen fahren wir die Hochgeschwindigkeitsabfahrt ab, wobei wir im unteren Teil durch ein Auto mit Berliner Kennzeichen doch stark abgebremst werden, Städter im Hochgebirge. Über kleine Seitensträsschen, wofür hat man sonst die Local-Guides fahren wir dann zum Einstieg ins Sudelfeld. Nach der Freigabe zersprengt das Ziel recht schnell. Am Ende fahren wir aber dann geschlossen in Oberaudorf ein, wo wir die schöne Tour mit einem vom Hotelwirt selbstgebrauten Bier, naturtrüb, ohne Filtration und Pasteurisierung frisch geniessen. Morgen dann noch die Tour d'Honeur, wobei mit den beiden letzten Anstiegen das Tableau doch noch stark durcheinandergebracht werden kann.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Auch die siebte Etappe führt entlang der bayerischen Alpen, von Garmisch am Fuß der Zugspitze nach Oberaudorf im Inntal. Mit dem Pässetripel Wechsel - Spitzingsattel - Sudelfeld haken wir weitere Monumente ab.
Nach einem 200-Höhenmeter-Anstieg zu Beginn der Etappe ist das erste Etappendrittel recht flach. WIr folgen ab Wallgau dem noch jungen Isartal durch den sogenannten Isarwinkel, zunächst auf einer kaum befahrenen Mautstraße bis Vorderriss, dann entang des Sylvensteinspeichers. In Richtung des Achenpass geht es dann wieder leicht bergauf, aber den Löwenanteil des zu bewältigenden Höhenunterschieds haben wir uns heute für die zweite Etappenhälfte aufgespart. Kurz vor dem Achenpass erleben wir nochmal ein äußerst kurzes Gastspiel in Tirol, doch dann geht es vom Pass hinunter an den Südzipfel des Tegernsees, wo wir in Rottach die Hauptstraße verlassen und einen wunderschönen Schlenker über den Wechsel und den Spitzingsattel machen, zumindest bis zum Spitzingsee weitgehend verkehrsfrei. Schließlich trennt uns nur noch der schön trassierte Sudelfeldpass und eine lange Abfahrt von unserem Ziel in Oberaudorf.
Von majortom – Schlussetappe nach Berchtesgaden. Vor sieben Tagen standen wir am Start der Tour in Baden-Baden, haben den Schwarzwald durchquert, den Bodensee gestreift, uns über das Allgäu in die Bayerischen Alpen vorgearbeitet. Es waren sieben Etappen der deutschen Monumente, und auch Etappe acht bringt uns nochmal ein Highlight:Für den letzten Tag haben wir uns das Dach der Tour aufgespart, die Rossfeld-Höhenringstraße mit 1566 m oberhalb von Berchtesgaden.
Schon nach etwa zwei Kilometern überqueren wir den Inn und somit die Grenze nach Österreich, wo wir für etwa 20 km unterwegs sind, vorbei am schönen Walchsee. Zurück nach Bayern gelangen wir dann bei Reit im WInkl im Chiemgau, weiterhin in West-Ost-Richtung an der Südgrenze Deutschlands durch die Alpen unterwegs. Bald darauf treffen wir wieder auf die Deutsche Alpenstraße, der wir weiter nach Osten folgen. Die erste Etappenhälfte ist relativ höhenmeterarm, und erst mit dem Schwarzbachwachtsattel, unter Einheimischen liebevoll „Wachterl“ genannt, müssen wir das erste Mal richtig klettern. Die Abfahrt von diesem Pass führt uns das erste Mal nach Berchtesgaden, wo wir nach 90 Kilometern einrollen. Die Etappe ist jedoch noch nicht vorbei, denn es steht noch das letzte (oder vorletzte, wenn wir die Variante fahren) Monument auf dem Programm. Ein paar flache Kilometer bleiben wir noch im Tal, und dann geht es hinauf in die Berchtesgadener Alpen, zur Rossfeld-Höhenringstraße. Über 1000 Höhenmeter wollen hier am Stück bezwungen werden, was den Anstieg wohl noch ein kleines bisschen anspruchsvoller macht als die Hornisgrinde oder den Kandel zum Beginn unserer Tour im Schwarzwald. Die Alpen liegen uns dann zu Füßen, wenn wir auf der Ringstraße, die auf dem Kamm zwischen Bayern und Salzburg verläuft, unterwegs sind, und herrliche Ausblicke sind garantiert. Eine lange Abfahrt ist dann noch zu absolvieren, bevor unsere Deutsche-Monumente-Fernfahrt in Berchtesgaden zuende geht.
Von Sebastian383 – Mit drei Tagen Abstand schaffe ich es nun doch, den finalen Bericht unserer Tour der Deutsche Monumente Süd zu schreiben. Die letzte Nacht war recht kurz, sodass die Zeit und die Motivation für den Bericht etwas zu kurz kam.
Die in der Überschrift genannte Tätigkeit, mussten wir bei unserer Ankunft im Berchtdesgardener Land, zum Glück nicht durchführen, jedoch hat sich dieser Begriff seit dem letzten Abend in die Köpfe aller Teilnehmer eingebrannt. Dazu aber im finalen Teil mehr und reden wir zunächst über die wichtigste Sache an diesem Tag: Ein letzter Tag auf dem Rad, um die letzten Monumente im südlichsten Zipfel Deutschlands zu bezwingen.
Wir starten unsere letzte Tour in Oberaudorf, wie die letzten Tage üblich, natürlich mit Sonnenschein, Regen kennen wir nur aus Berichten anderer Reisen. Timo und ich starten erst 15 Minuten nach der grossen Gruppe, da wir uns heute richtig Zeit lassen müssen. Den geplanten letzten Anstieg zum Kehlsteinhaus dürfen wir erst nach 17 Uhr befahren. So starten wir erst um Viertel nach neun und überqueren, wie die letzten Tage üblich, die Grenze nach Österreich. Am Walchsee vorbei, kommen wir recht zügig voran, wir zwei sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team, der Wechsel im Wind geht da fast schon automatisch von statten. Nach kurzer Zeit haben wir auch eine Gruppe, bestehend aus fünf lokal ansässigen Radfahrern vor uns, die uns ein Stück mitnehmen. So sind wir schon bald zurück in deutschen Landen und fahren kurz vor Ruhpolding auf die Gruppe von René auf. Wir fahren jedoch zügig weiter, da wir noch einen kurzen Stopp bei den Biathleten in der Chiemgau-Arena machen. So ist die grosse Gruppe dann doch wieder in Front. Zusammen kommen wir dann an der Mittagsverpflegung am Thumsee an. Leider ist dieser am Wochenende ziemlich stark frequentiert, sodass Heinz uns sein letztes lecker zusammengestelltes Buffet, am Waldrand serviert. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Hotel, wo wir uns für die beiden letzten Pässe nochmal mit einem leckeren Kaiserschmarrn und einem lokal gebrauten, alkoholfreien Bier stärken. Einige der Teilnehmer verzichten hier schon auf die letzten Leckerbissen der Tour und erkunden lieber Berchtesgaden, wo man von den Überschwemmungen der letzten Tage nichts mehr sieht. So fahren wir zu sechst in Richtung Rossfeld-Ringstrasse, wo wir bei knapp 30 °C bei 11 Kilometern Anstieg ordentlich ins Schwitzen kommen. Der Ausblick am Gipfel entschädigt jedoch für die ganzen Strapazen und für die meisten ist es die letzte Herausforderung der Tour. Um die letzten Minuten zu überbrücken, bis wir den Anstieg zum Kehlsteinhaus befahren dürfen, machen wir oben in einem lokal nochmals eine Pause. Trinken ist ja so wichtig. Pünktlich um 17 Uhr sind Timo und ich dann am Einstieg zur Busroute zum Kehlsteinhaus, müssen uns jedoch noch weitere 30 Minuten gedulden, bis alle Busse abgefahren sind. Dann liegt er vor uns, der letzte Anstieg, das letzte Monument der Tour und eines letzten Anstiegs wahrlich würdig. Fast ohne Serpentinen geht es bei fast durchgängig 12 bis 15% bergan, fast immer mit freiem Blick zum Königssee. Auch einige unbeleuchtete Tunnel müssen wir queren, kurzzeitig werden wir von der Dunkelheit vollständig verschluckt. An der Endstation der Busroute wechseln wir dann noch auf einen schmalen, asphaltierten Wanderweg, der uns noch die letzten Meter zum Kehlsteinhaus führt. Das ist es also, das berühmte Domizil eines verrückten Mannes der Geschichte. Wir schauen uns etwas um, beeilen uns dann allerdings dann doch, bald abzufahren. Die Sonne hat sich schon hinter einigen Wolken versteckt. Um 19 Uhr kommen wir dann am Hotel wieder an, Schmutzbier verschieben Timo und ich auf das Abendessen, die anderen haben dies schon ausgiebig genossen.
Das letzte Essen in trauter Runde geniessen wir im benachbarten Restaurant und es wird ein unvergesslicher Abend werden. Im Restaurant, wo wir aufgrund des herannahenden Regens drinnen essen, findet auch ein traditioneller, bayerischer Musikabend statt. Was für ein Spektakel, wir kommen voll auf unsere Kosten. Wir bekommen einiges geboten: Schuhplatteln, Schuhplatteln mit Holzhacken und die wohl ganze Jugend des Dorfes ist zum Tanzen zur Musik eines einheimischen Musikertrios da. Und hier fällt auch der legendäre Satz: Lieber ...(das Wort wurde zensiert) küssen, als Schlamm schaufeln müssen. Das haute uns alle vor Lachen von den Stühlen. Die letzten gehen dann nach einem langen Abend um halb drei im Loft schlafen und so gehen acht Etappen mit legendären Anstiegen ohne einen Tropfen Regen mit einer tollen Truppe in Berchtesgaden zu Ende. Danke euch allen, für die schöne Zeit.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Bei quäldich können wir immer noch einen drauf setzen. Zugegebenermaßen ist der Zusatz heute zwar sehr attraktiv, aber nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch mit einigem Aufwand verbunden. ,,Eagle's Nest", das Kehlsteinhaus auf dem Obersalzberg, ist wohl vor allem durch den Nazi-Bunker weltweit bekannt, aber in erster Linie ist es ein fantastisches Aussichtsplateau mitten in den Berchtesgadener Alpen. Der Haken an der Sache: Man darf nicht rauf fahren, denn auf der schmalen Straße dürfen nur die Touristen-Busse unterwegs sein. Diese verkehren aber nur bis 17 Uhr. Mit ein bisschen Organisationstalent und dem richtigen Timing könnten wir also genau um 17 Uhr von der Rossfeld-Straße hinunter kommen und am Abend auch noch zum Kehlsteinhaus hinauf fahren... für ein zweites deutsches Monument am letzten Tag der Reise.