Von Spaghettifresser – Berichterstattung von wellfleischoberst – Unerwartet dunkler Himmel empfängt uns heute morgen in Flensburg am Hotel des Nordens.
Die Startvorbereitungen laufen wie am Schnürchen – schon gestern waren wir erstaunlich schnell mit Umräumen und Dekorieren fertig.
Punkt 8 Uhr sind alle abfahrbereit und scharren mit den Hufen, der gemeinsame Start ist aber auf 8.30 Uhr terminiert, und so können wir noch etwas die Vorfreude schüren.
Man bedenke diese Entwicklung und erinnere sich an das Chaos am 4. Juli 2009, am Start der ersten Deutschland-Rundfahrt in Erfurt.
Punkt 8.30 Uhr erschallt der Anruf der Flensburger Polizei, die uns auf die Dänemarkschleife führt. 360 Klickgeräusche erschallen und Flensburg-Garmisch läuft. Im großen Pulk zunächst nach Dänemark, 200 m nach der Grenze nehmen wir den ersten Kreisel und fahren wieder nach Deutschland zurück.
Jubel brandet auf, als das 500 m lange Feld sich begegnet.
8 km später erfolgt im Hafen von Flensburg die Trennung der Gruppen.
Flow, Flow, Flow durch die schleswigschen Weizenfelder. In Süderbrarup brandet Jubel auf, da der Etappenplaner Spaghetti-Jan hier seine Kindheit verbracht hat.
In Lindaunis Querung der Schleibrücke – Einerreihe links vom Eisenbahngleis. Es folgt die erste Getränkeverpflegung auf dem Weg nach Garmisch nebst Pressekontakt Süderbrarup aktuell und Gruppenbild.
In den Genuss der Verpflegung kommt allerdings nur die Hälfte des DRF-Pelotons, da die Brücke zunächst hochgefahren wird, um diverse Wassersportler passieren zu lassen. Heruntergefahren wird sie jedoch nicht - wir warten. Mehrmals versucht der hochkompetente Brückenwärter, die Brücke abzulassen, doch die Technik lässt ihn im Stich. Der Mast eines dänischen Kahns wird dabei zum Kollateralschaden und von der sich senkenden Brücke geschreddert.
Das nicht minder hochkompetente Guide-Team der vereinigten Gruppen drei bis fünf erstellt mit Unterstützung der eingeborenen Teilnehmer (vielen Dank an dieser Stelle) einen Notfallplan, der das Ausweichen auf eine 15 km entfernte Fähre beinhaltet. Doch schließlich erlaubt uns die inzwischen leicht gestresste (aber trotzdem kompetente) Brückenfachkraft das Passieren der Brücke zu Fuß. Und so kulminiert die verlängerte Pause in einer Blitzwasserfassung bei Daniel am ersehnten anderen Ufer.
Weiter geht es mit Flow in Richtung Eckernförde, um die verlorene Zeit wieder herein zu holen. Müßig zu erwähnen, dass die Gruppendynamik mittlerweile perfektioniert wurde, und die Gruppen in disziplinierter Flugformation über die holsteinischen Traumstraßen surren. Die Erwähnung der herrlichen Eckernförder Bucht ist dem qd-CEO ein besonderes Bedürfnis.
An der Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal erwartet uns eine dank hervorragendem Hitzewellekrisenmanagements eingefädelte Extraverpflegung mit leckerem Carbomineraldrink des Premiumsponsors Dextro.
Und schon sind wir zur Mittagspause in Flintbek geflowt, wo uns Volker und Untergebene mit einem gewohnt opulenten Buffet erwarten. Lediglich der gutaussehende Majortom inklusive Begleitsplittergruppe wurde mittels eines fehlerhaften Tracks zu einer Extrapassage über die Mauer von Flintbek geführt.
Somit fehlen noch ca. 90 km durch die herrliche Holsteinische Schweiz, die (Turbo-Berichterstattung) auch souverän weggequetscht werden. Unterbrochen wird die Floworgie noch durch die letzte Getränkeverpflegung, wo der See, dessen Namen nachgereicht wird (Jan weiß: Kellersee), bei herrlichem holsteinischen Hochsommerwetter zu einem erfrischenden Bade einlädt.
So. Ankuft im Hotel Hanseatischer Hof zu Lübeck, wo das Abendessen (außer Wellfleisch) keine Wünsche offen lässt. Die Chronisten unter der (zugegebenermaßen eher passiven, da Musenkussmangel) Führung des Chefs verabschieden sich in bester Tradition in eine bierselige Runde und wünschen allen Lesern und solchen, die es werden wollen, einen schönen Samstag.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Direkt an der Grenze zu Dänemark steht unser Hotel des Nordens, von dem aus wir die erste Etappe von Flensburg durch Schleswig-Holstein nach Lübeck in Angriff nehmen. Wenn die Abstimmung mit den örtlichen Behörden es zulässt, starten wir genau an der Landesgrenze.
Auch der weitere Streckenverlauf befindet sich noch in der Abstimmung, aber Geheimdienstinformationen weisen darauf hin, dass die Schlei-Fähre in Missunde zum Einsatz kommen wird. Ob wir tatsächlich auch bei Laboe mit der Fähre Ostseeluft schnuppern, wird der Oktober zeigen. Fest steht jedoch, dass wir die Holsteinische Schweiz auf den schönstmöglichen Strecken durchfahren. Über Eutin fahren wir dann auf schmalen Straßen nach Lübeck ein, wo wir nach etwas über 200 km im Hanseatischen Hof unweit des Holstentors einchecken.
Von Jan – Die längste und heißeste Etappe der Rundfahrtsgeschichte liegt hinter uns. 40 Grad im Schatten und Gegenwind wirbeln den Zeitplan ordentlich durcheinander. Jede Gruppe hat mindestens eine Stunde Verspätung, die letzten beiden Gruppen erreichen gemeinsam um 20.10 Uhr das Ziel. Und Viele können noch lachen!
Der Reihe nach: bei noch milden Temperaturen starten wir morgens in Lübeck. Schnell verlassen wir Schleswig Holstein und fahren nach Mecklenburg-Vorpommern ein, wo wir auf dem alten, schmalen Grenzweg für 6 km in Einerreihe übergehen und bald den Blick auf den Ratzeburger See genießen können.
Nach der Getränkeverpflegung bei Km 55 bekommt der Gruppenkopf der G2 gehörig den Kopf gewaschen. Danach geht es etwas ruhiger und gesitteter zur Sache, was sich im Laufe der Etappe noch auszahlen wird.
Nach einer längeren Waldpassage (übelstes Kopfsteinpflaster in Banzin) finden sich in der landschaft bereits vermehrt Anklänge an die niedersächsischen Agrargroßflächen.
Bevor diese allerdings die Herrschaft an sich reißen können, genießen wir die Fährfahrt über die Elbe und kühlen unser Mütchen in den Elbfluten.
Nun steht die Fahrt über die Elbuferstraße an, die uns auf den folgenden 16 Kilometern über einige Wellen zunächst zum Kniepenberg und dann nach Hitzacker führt.
Touristischer Ausflug auf den Aussichtsturm am Kniepenberg mit Rundumblick über das Biosphärenreservat Elbtalaue sowie ausschweifendes Mittagessen am Rewe in Hitzacker, wo wir mit köstlichem selbstgemachten Kartoffelsalat verwöhnt werden.
Erste Ausfälle sind zu beklagen. Cristian liegt dehydriert im Schatten, Günni findet erst nach minutenlangem Duschen den Weg zurück zu seinem Rad. Auch Volker gerät ins Schwitzen da vier Gruppen gleichzeitig eintreffen.
Es folgen Agrarflächen, Agrarflächen, Agrarflächen, lange Geraden, wenig Schatten, viel Sonne, Gluthitze und 108 km Gegenwind zwischen Agrarflächen.
Glücklicherweise hat uns Dextro einen zweiten Getränkeverpflegungsbus gesponsert. Ohne diesen wäre wohl kaum jemand in Wolfsburg angekommen. Zumindest nicht heute. So konnten wir im weiteren Verlauf zwei statt einer Getränkestopps ansteuern. Erstmals wurden dabei Daniels 400 l Trinkwasser geleert. Hinzu kamen 120 Liter auf Saschas Dextrobus, die 80 Liter, die Sascha bei hilfsbereiten Dorfbewohnern organisierte, 90 Liter, die Sergej noch für den mittlerweile trocken gelaufenen Daniel im Supermarkt kaufte (Eintreffen des Nachschubs 2 Minuten vor Gruppe 5), sowie den Mittagsverpflegungsverbrauch und den von majortom vom SV Langenapel freundlich zur Verfügung gestellten Getränken.
Ein Hoch auf alle Beteiligten, die zum glücklichen Ende dieses schweißtreibenden Tages beigetragen haben.
Das Gewitter über Wolfsburg hat leichte Abkühlung verschafft. Hoffentlich reicht diese auch bis in den Harz.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die längste Etappe der Deutschland-Rundfahrts-Historie führt uns heute auf 215 km und ca 1250 Höhenmetern von Lübeck nach Wolfsburg. Es ist flach, und auf Haken und Ösen haben wir bei der Streckenplanung verzichtet: wir können es laufen lassen. Und das alles in schöner Landschaft und vorrangig auf Kreisstraßen. Ihr könnt euch auf Ratzeburg, die Elbquerung mit der Fähre, die Elbuferstraße bis Hitzacker, das Wendland und die Querung des grünen Bandes (den ehemaligen Todesstreifen der innerdeutschen Grenze) freuen: Schlaglichter der alles andere als langweiligen Ebene, durch die wir heute eine Schneise schlagen.
Aber der Reihe nach: wir verlassen Lübeck mit herrlichen Blicken auf die Altstadt mit Blick aufs Holstentor und den Lübecker Dom. Am Ratzeburger See durchfahren wir kurz Mecklenburg-Vorpommern und stoßen schnell Richtung Ratzeburg vor, das herrlich jenseits des Domsees liegt.
Kilometerlang folgen wir dem Schaalsee auf Kreisstraßen, den wir aber erst zu sehen bekommen, wenn wir in Zarrentin am Schaalsee Schleswig-Holstein letztendlich hinter uns gelassen haben und für knappe 35 km durch Mecklenburg-Vorpommern fahren. Die Straßen werden immer schmaler, und hinter Camin durchfahren wir den märchenhaften Gutsforst Rodenwalde, für den wir die 300 m Kopfsteinpflaster in Banzin in Kauf nehmen. Auch das ist ein Charakteristikum des Ostens: das Kopfsteinpflaster, das wir auf dieser Etappe aber in engsten Grenzen halten (nur gut 1 km auf 3 Abschnitten).
Hinter Brahlstorf erreichen wir wieder breitere Landstraßen, die durch das Amt Neuhaus (Kuriosum: nördlich der Elbe, aber seit 1993 ein Teil Niedersachsens) zur Elbfähre Darchau führen.
Nach der Elbquerung folgt die vielleicht schönste und flowigste Straße Norddeutschlands: die Elbuferstraße, auf der ein Besuch des Aussichtsturms am Kniepenberg mit herrlichen Blicken auf das Biosphärenreservat Elbtalaue nicht fehlen darf. In Hitzacker wenden wir uns gen Süden und durchfahren das Wendland, mit einigen Zeitzeugen des jahrzentelangen Kampfes gegen den Atommüll. Hinter Bergen (Dumme) durchstoßen wir das Grüne Band Richtung Sachsen-Anhalt, und erkennen die Wunden, wie die ehemalige innerdeutsche Grenze gerissen hat. Noch immer ist die Strecke kopfsteingepflastert. Den historischen Eindruck aber müssen wir mitnehmen.
Im weiteren Verlauf werden die Straßen wieder breiter, aber nie ächzen wir unter der Verkehrslast. Erst unmittelbar vor Wolfsburg empfängt uns das Verkehrstreiben der Industriestadt. Die beeindruckenden Wahrzeichen der Stadt, das VW-Stammwerk und die Autostadt, liegen direkt an der Strecke zu unserem Hotel, zu dem wir unter Jubel einbiegen sollten, zu Recht stolz auf das heute Geleistete.
Von Goslarer_Adler – Noch ist es mild am Morgen in Wolfsburg, und damit wir die kühlen Stunden optimal nutzen können, bemühen wir uns um einen frühen Start.
Punkt 8.30 Uhr starten Otto und Denny ihre Gruppe sechs auf die Etappe nach Bad Sachsa mit Querung des Elms und Befahrung des Wurmberges.
Heute können wir das landschaftlich geprägte Umland von Wolfsburg besser genießen, zumal die Straßen heute etwas schmaler und Sonntag morgens auch weniger befahren sind. So vergehen die ersten 55 km zur ersten von Sascha und Daniel gemeinschaftlich bestrittenen Getränkeverpflegung, aufgelockert durch den sanften Anstieg in den Elm, wie im Fluge. In direkter Nachbarschaft der deutsch-deutschen Grenzanlagen haben sie uns sogar ein schattenspendendes Dextrozelt aufgebaut.
In schönem Streckenverlauf ohne besondere Vorkommnisse nähern wir uns dem sich am Horizont abzeichnenden Harz und damit der Hauptverpflegung in Wernigerode mit ihrer wunderbaren Altstadt, die wir leider links liegen lassen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle dem Edeka Burgbreite, der uns trotz Sonntags eine wunderbare Verpflegung an ihrem Markt ermöglichte. Der mindestens ebenso herzliche Dank an die Verpflegungscrew Angie, Peter, Volker, Franz, Sascha und Daniel erging in Form einer Dreifachwelle.
Bald schon verlassen wir den Einflusskreis des Schloss Wernigerode und begeben uns in den ersten Anstieg der Deutschland-Rundfahrt 2015 nach Drei Annen. In angemessener Verbandsgeschwindigkeit erklimmen wir die sanfte Steigung gemeinsam. In Drei Annen stoppen wir am Bahnübergang. Der aufkommende Unmut schlägt jäh in Begeisterung um, als die dampfbetriebene Harzquerbahn ins Blickfeld gerät.
Nun befinden wir uns schon im Anstieg zum Brocken, dem wir aber planmäßig nicht folgen dürfen, da uns die Befahrung von der Nationalparkverwaltung verwehrt wurde – aus verständlichen Gründen. Stattdessen stürzen wir uns in Einerreihe in die mehr als flüssige, eher begeisternde Abfahrt nach Elend.
Eine Kackwelle später finden wir uns schon an der zweiten Getränkeverpflegung am Fuße des Wurmbergs ein. Auf dem Parkplatz des Eisstadions laben wir uns an der Flüssigkeit, die heute wieder in rauhen, aber nicht ganz so rauhen Mengen fließt wie gestern.
Die Stürmung des Wurmberges liegt nicht auf dem direkten Weg nach Garmisch, was einige dazu verleitet, den Berg auszulassen und direkt ins 27 km entfernte Hotel nach Bad Sachsa zu fahren. Die anderen nehmen die Herausforderung an und befinden sich sogleich in den Steilrampen des Wurmbergs, der die Tortur durch Schattenwurf relativiert.
Der dennoch aufgestaute Hitze wirken wir nach 500 m Schotterpassage und Gipfelsturm nebst Brockenblick im eiskalten Wurmbergsee entgegen. Herrlich!
Die Abfahrt ist deutlich verspannt, das erneute Wasserfassen beim Getränketeam höchst willkommen. Nach einer kurzen Pause brechen wir auf nach Hause. Nach zwei Wellen schließt sich die grandiose Flowabfahrt hinunter nach Zorge an. Sensationell! Noch ne Welle. Angekommen. Super wars!
Großartiger Empfang mit alkoholfreiem Hefeweizen am Best Western Vitalhotel Göbel. Noch großartigerer Verlauf des bisher besten Abendessens mit Blitzeinschlag und Saalräumungsankündigung: "Achtung, Achtung! Aufgrund einer Betriebsstörung wird dieses Gebäude in wenigen Minuten geschlossen. Folgen Sie den Anweisungen des Personals und verlassen Sie auf direktem Weg das Gebäude."
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Nach den Strapazen der langen Auftaktetappen freuen wir uns heute morgen sicher auf eine deutlich kürzere Etappe. Auf den ersten 90 km lassen wir die norddeutsche Ebene hinter uns. Im letzten Etappendrittel stehen im Harz echte Berge an. Dieser Abschnitt steht ganz im Zeichen des Brocken, den wir vom Gipfel des Wurmberges in voller Pracht vor uns liegen sehen.
Nach guten 30 km flachen Einrollens ab Wolfsburg überfahren wir am Tetzelstein den Höhenzug Elm. Bundesstraßen weitgehend meidend fahren wir über Osterwieck und Stapelburg nach Wernigerode am Fuße des Harzes. So gerne würden wir vor Elend rechts Richtung Brocken abbiegen und den höchsten Berg Norddeutschlands in Angriff nehmen. Wir respektieren aber die fragile Flora auf dem Brockenkopf, aufgrund derer die Nationalparkverwaltung des Harzes unserer Befahrung nicht zugestimmt hat. Wir wollen aber so weit ranfahren wie möglich und befahren mit dem Wurmberg den höchsten Berg Niedersachsens, von dessen Gipfel aus man den besten Blick auf die kahle Kuppe des Brockens hat.
Nun fehlen uns nur noch gut 20 km und wenige Höhenmeter zum Ziel in Bad Sachsa, in dem wir im 4-Sterne-Superior-Vital-Hotel verwöhnen lassen. Im Harz kann man beliebig mehr Körner verlieren als auf der heute gefahrenen Strecke, aber nach einem Drittel der Rundfahrt werden die Meisten ein wenig Wellness im 700 qm großen Spa-Bereich des Hotels vorziehen.
Von Reinhard – Die heutige Etappe führt uns von Bad Sachsa nach Oberhof. Somit befahren wir heute nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt das fünfte Bundesland auf unserem Weg von Flensburg nach Garmisch.
Einer alten Tradition folgend verbringe ich heute die Etappen in allen Gruppen: der Start erfolgt in Gruppe 6, die als erstes losfährt, um nicht schon am Start 25 Minuten Rückstand zu haben.
Das gestrige Gewitter hat für ordentlich Abkühlung gesorgt, und so frösteln wir leicht, als wir uns vor dem Vitalhotel in Bad Sachsa zum Start versammeln. Ein Sommertag, wie wir ihn nur wünschen können, liegt vor uns, und dazu die mit 140 km und 1600 Höhenmetern kürzeste Etappe der Rundfahrt. Entsprechend super ist die Stimmung in Gruppe 6, die von Otto und Ingo in ruhiger Manier geführt wird. Bald jedoch muss ich die Gruppe verlassen, da Gruppe 1 von hinten heranjagt, der ich mich bis zur ersten Getränkeverpflegung anschließe. Bald schon stehen wir am Straßenrand, um eine Trinkflasche aufzulesen. Kurz darauf stehen wir am Straßenrand, um einen Kettenschaden zu beheben. La Ola für Gruppe 6, die wieder die Führung übernimmt. Ich beginne mich zu rechtfertigen: "Kann ja nicht sein, dass immer Gruppe 2 unter meinem schlechten Karma leiden soll."
Dann nehmen wir aber endlich Fahrt auf, und Gruppe 6 spendiert uns die Gegenwelle kurze Zeit später. In diszipliniert rasanter Manier erreichen wir den ersten Anstieg, an dessen Gipfel die erste Getränkeverpflegung wartet. Wie fast alle Anstiege wird auch dieser im geschlossenen Verband gefahren. Das Tempo ist demnach gemäßigt, und kurz vor dem Gipfel sticht Stefan vorbei, der stärkste Mann aus Gruppe 2. Unruhe macht sich in Gruppe 1 breit. Rufe nach Kai werden laut. "Schnapp ihn dir!" Kai zögert noch. Die Herausforderung scheint ihm zu gering. Fast schon hat Stefan die Verpflegung erreicht. Jetzt geht Kai. Hinten raunt einer: "Nen Fünfer auf Kai." Aber keiner geht die Wette ein. Jubel brandet auf, als Kai als Erster die Verpflegung erreicht. Alle anderen fahren brav im Verband weiter.
Die Verpflegung liegt schön schattig am Waldrand an einer Kreuzung, die vorbildlich von den Waterboys Daniel und Sascha überwacht wird. Hier lasse ich schweren Herzens meine Gruppe 2 vorbei ziehen, in der Alexander, Stefan, Roberto und Zbig meine Guide-Rolle am Kopf der Gruppe übernehmen, während Spaghetti-Jan wie immer die Gruppe nach hinten absichert.
Hier schließe ich mich nun Gruppe 3 an, die die nächsten vier Rampen mit erstaunlichem Druck erklimmen. Ich schwöre: ich war's nicht, ich war in Reihe 6! An der Pinkelpause werden deutliche Worte gefunden, und ab da fährt die Gruppe wieder so entspannt wie vor meinem Dazustoßen. Langsam beginne ich an meinem Plan zu zweifeln. Ich scheine den Gruppen, die ich besuche, kein Glück zu bringen. Bis zur Hauptverpflegung am Rewe in Bad Tennstedt läuft es nun aber vornehmlich abfallend und richtig flüssig.
An der Hauptverpflegung warte ich auf Gruppe 4, die von majortom in gewohnter Manier auf die mystischen Präsenzfolgen des Chefs vorbereitet wird, und so gelingt es mir erstmals heute, eine Gruppe nicht bei ihrer Weiterfahrt zu stören. Was sehr gut ist, denn die Strecke ist wunderschön und wird immer schöner. Die zwei folgenden Wellen nimmt Gruppe 4 ruhig und souverän. Die Verbandsfahrt (in perfekter Zweierreihe) wird erst mit der Freigabe zur Fahnerschen Höhe beendet. Kurz darauf treten wir aus dem Wald heraus, und die Ausblicke auf die Thüringische Tiefebene mit der Silhoutte des Thüringer Waldes im Hintergrund wird mit Begeisterungsrufen quittiert. Jetzt folgt Flow, Flow, Flow und gute Stimmung im Schatten der Drei Gleichen bis zur Getränkeverpflegung am Sportplatz vor Haarhausen, wo der Etappenplaner Reinhard mit Manu und seiner neugeborenen Tochter auf uns wartet und den mehr als verdienten Jubel von Gruppen 4, 5 und 6 für diese sehr schöne Etappe entgegen nimmt. "Aber das Schönste kommt doch erst noch!" Na, das verspricht ja Einiges.
Gruppe 6 zieht weiter, und nun bahnt sich Gruppe 5 den Weg durch die Gerstenfelder zur Getränkeverpflegung. Mit lautem Hallo werden Paul und Gabi begrüßt, und nach einer ausgedehnten Verpflegung breche ich mit Gruppe 5 auf den letzten Etappenabschnitt auf. Schnell erreichen wir Arnstadt und damit das Jonastal, dem wir leicht ansteigend bis Crawinkel folgen. Der Verlauf der nur gerade zweispurigen Straße ist herrlich und verläuft teils im Wald, teils im Schatten von Sandsteinfelsen. Dieser Abschnitt ist wirklich wunderbar, und Gruppe 5 nimmt ihn entspannt und bester Laune in gleichmäßigem Rhythmus. Das macht richtig Spaß!
Hinter Crawinkel beginnt der freigegebene Schlussanstieg nach Oberhof, auf dem sich die vorher so homogene Gruppe schnell in Splittergruppen und Einzelkämpfer aufteilt.
Bald darauf klatschen wir uns am Treffhotel Panorama Oberhof ab, und lassen den noch frühen Nachmittag mit den draußen ausgeschenkten Bieren mit und ohne Alkohol ausklingen.
Nach dem Abendessen spricht Besi noch vor fast komplett versammelter Mannschaft über seine Lebensgeschichte und sein daraus resultierendes Projekt Rad statt Rollstuhl, das allen quaeldich-Freunden herzlich empfohlen wird!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die kürzeste Etappe der Tour darf als Transferfahrt vom nördlichsten deutschen Mittelgebirge zum Thüringer Wald und der Kette sich anschließender Gebirge aufgefasst werden. Ganz ohne Höhenmeter kommen wir aber auch heute nicht ans Ziel.
Nach der Überquerung des Harzes am Vortag können wir uns auf den ersten 25 km noch sanft einrollen. In Bleicherode kommen wir kurz auf Tuchfühlung mit dem industriellen Charme des jahrzentelangen Kalibergbaus, bevor sich wenig später die Hainleite in unseren Weg stellt. Der Höhenzug verursacht den ersten der drei erwähnenswerten Anstiege des Tages.
Auf den folgenden, leicht welligen 50 km durchqueren wir Nordthüringen auf kürzestem Wege und nehmen Kurs auf die Fahnersche Höhe nordwestlich von Erfurt. Nach Überwinden ihrer steilen Nordflanke und Verlassen des Waldes dauert es nicht lang, bis wir, inzwischen westlich der thüringischen Landeshauptstadt, den Thüringer Wald und damit auch unser Tagesziel erstmals in seiner ganzen Größe vor uns ausgebreitet sehen. Auf der Weiterfahrt nach Arnstadt passieren wir die Wachsenburg als östlichste der Drei Gleichen und beginnen wenig später den 24 km lang gezogenen Schlussanstieg nach Oberhof. Zunächst rollen wir noch kaum ansteigend durch das idyllische und geschichtsträchtige Jonastal und sammeln unsere Kräfte für den knackigen Abschnitt zwischen Crawinkel und der Wegscheide kurz vor Oberhof, wo uns die höchstgelegene Übernachtung der Rundfahrt (815 m) erwartet.
Von tobsi – Herzlich willkommen zur heutigen Berichterstattung der quaeldich.de Deutschland-Rundfahrt 2015, die heute einmal aus Sicht der Gruppe 4 erfolgt. Gruppe 4 ist – trotz oder möglicherweise auch wegen des Guide-Gespanns René/der Chronist – die beliebteste Gruppe der Rundfahrt. Irgendwie wollen alle zu uns, die der Chef in Gruppe 2 aus den Schuhen fährt, und deswegen mussten aufgrund der Beschränkung der Gruppengröße schon erste Bewerbungen zurückgewiesen werden...
Sogleich nach dem Start in Oberhof spielen wir jedoch auch unsere Qualitäten aus. Dank moderatem Tempomanagement vorne und homogenem Leistungsvermögen der Teilnehmer fegen wir als gut formierter Zug über die Höhen des Thüringer Waldes, entlang des bekannten Rennsteigs auf den Großen Beerberg zu, den höchsten Punkt Thüringens. Wunderschöne Gegend. Es ist noch angenehm kühl, doch der wolkenlose Himmel kündigt erneut einen schönen, aber auch heißen Sommertag an.
Das erste Etappenviertel vergeht rasend schnell, die leichten Anstiege sind kein Problem, die Abfahrten machen Spaß. Von Neustadt am Rennsteig haben wir eine lange Abfahrt nach Katzhütte, wo schon die erste Verpflegung auf uns wartet – wie immer bestens betreut von Waterboy Daniel und Dextroboy Sascha. Bislang fühlt es sich noch nicht nach Königsetappe an, aber das wird sich wohl schon bald ändern.
Ein (zumindest für den Chronisten) namenloser Anstieg hinauf ins Thüringer Schiefergebirge, weiterhin Fahrtrichtung Osten, beschert uns die erste Freigabe des Tages, über Scharmützel an der Spitze des Feldes kann ich jedoch wegen mangelnder Bergqualitäten nicht berichten. Egal, es scheinen alle Spaß zu haben, spätestens nach dem nächsten Anstieg, der kurz vor Spechtsbrunn in einen sensationellen Ausblick über die umliegenden Hügel mündet.
Ein Rudel Wellen noch, wir überqueren die thüringisch-fränkische Grenze und sind auch schon an der Mittagsverpflegung in Teuschnitz. Hier überzeugt der Edeka-Markt Renner mit großen Engagement und warmen Fleischkäsebrötchen. Das heutige Motto von Volker und Co.: Bergfest. Etappe 5 von 9, also ist mit der Hälfte der Etappe auch schon wieder die halbe Rundfahrt vorbei.
Also auf in den dritten Abschnitt der Etappe, der mir gestern schon beim Höhenprofil-Studium großen Respekt eingeflößt hatte. Vier im Profil rot eingefärbte Stiche – frängische Ramben par excellence. Etappenplaner tobsi hat mir gestern versichert, dass es keine andere Möglichkeit gab. Was uns nichts hilft, da wir nun in der gnadenlosen Mittagshitze Rampe für Rampe erklimmen dürfen. René organisiert jedoch vorbildlich eine zurückhaltende Geschwindigkeit an der Spitze des Feldes so dass es uns gelingt, alle Teilnehmer im Verband über diesen Abschnitt zu führen.
Der nächste Fixpunkt ist der Döbraberg, seines Zeichens der höchste Punkt des Frankenwaldes, des Mittelgebirges, in dem wir uns inzwischen (anscheinend) befinden. Die Stichstraße, die von Daniels Getränkeverpflegung zum Gipfel führt, wird allerdings nur von einer Minderheit bezwungen... zu groß ist der Respekt vor den angekündigten 170 Kilometern und 3200 Höhenmetern.
Es folgt eine langgezogene Abfahrt, die mal wieder den Rouleuren in unserer Gruppe ermöglicht, ihre Qualitäten zu zeigen. Da jedoch inzwischen der schon etwas angeknockte Autor die Gruppe führt, gibt es auch einen Bremsklotz – sorry, Jungs und Mädels. Es ist nicht mehr weit bis ins Ziel, doch zwei Hindernisse fehlen noch auf dem Weg nach Bischofsgrün. Da ist zunächst der Große Waldstein, der jedoch kein höchster Berg von irgendwo ist, so dass die Stichstraße zum Gipfel von der ganzen Gruppe ausgelassen wird. Doch auch der Anstieg bis zur Zusatzverpflegung von Sascha lässt die müden Beine nochmal schmerzen.
Motiviere ich die Gruppe für den Rest, oder die Gruppe mich? – das ist nicht so ganz klar, aber wir machen uns auf den Weg in eine rasante Abfahrt vom Großen Waldstein, einige kleinere Wellen und schließlich den Schlussanstieg, der bis zum Schneebergpass von allen überwunden werden muss. Der größte Teil der Gruppe entscheidet sich dann noch, den höchsten Berg Frankens, den Schneeberg in Angriff zu nehmen, eine Stichstraße von etwa 250 Hm, die aber mit einem fantastischen Rundblick belohnen soll. In diesen Genuss komme ich jedoch nicht, da ich mich freiwillig melde, die Stichstraßenverweigerer zum Hotel zu bringen.
Kurz darauf erreicht die Gruppe 4 dann unter donnerndem Applaus das Ziel am Hotel Kaiseralm in Bischofsgrün. Probleme bei der Gepäckzustellung werden im Bericht größtenteils verschwiegen, und das Fazit fällt durchweg positiv aus: sehr schöne von Tobsi geplante Etappe, reich an landschaftlichen Highlights in Thüringen und Franken, und eigentlich auch gar nicht so schwer wie befürchtet. Und da die Gruppe so rund läuft, wären wir Guides eigentlich überflüssig (das bitte aber nicht an den Chef weitersagen, nicht dass er noch unsere Planstellen streicht...)
Wir freuen uns auf die noch ausstehenden vier Etappen bis Garmisch!
Epilog: Soloflucht
Der Autor hat den Schneeberg dann übrigens auch noch gesehen... wirklich wunderschöner Ausblick!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Auf dem heutigen Abschnitt erfahren wir gleich drei Superlative, denn es geht über den höchsten asphaltierten Punkt Thüringens zwischen Großem Beerberg und Schneekopf, und die höchsten Berge von Frankenwald und Fichtelgebirge werden erstürmt: Döbraberg und Schneeberg.
Aber nicht allein diese Highlights machen diese Etappe zur heimlichen Königsetappe der diesjährigen Rundfahrt. Obwohl die Route meist auf dem Kamm von Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald bleibt, werden viele Höhenmeter gesammelt, wie das Sägezahnprofil andeutet. Steile Anstiege haben wir allerdings ausgelassen, die links und rechts der Strecke zuhauf auf uns warten würden.
Was uns ebenfalls auf der Strecke erwarten wird ist eine verkehrsarme, landschaftlich wunderschöne Gegend und bis zu drei Sackgassen, die nach Verfassung auch ausgelassen werden können. Spätestens auf dem Schneeberg, Frankens höchstem Berg, wird man oben auf dem Aussichtsturm bei Schweifen des Blickes über das Fichtelgebirge und hinüber zum Ochsenkopf die Etappe im Kopf nochmals durchspielen und sich Stolz in die Abfahrt hinunter nach Bischofsgrün begeben, dem Erholungsort. Im Vier-Sterne-Hotel können wir bei Wellness und gutem Essen die Strapazen des Tages vergessen machen.
Von tobsi – Ein Regenguss überzieht Bischofsgrün während des Frühstücks im Hotel Kaiseralm. Wir sind froh, dass diese Regenmassen sich nicht auf uns ergießen werden, sagt doch das Regenradar Trockenheit für den Startzeitpunkt an.
Am Start begrüßt uns Herr Unglaub, seines Zeichens Bürgermeister von Bischofsgrün, schwört uns auf die ersten Etappenkilometer ein, und lässt es sich auch nicht nehmen, uns eigenhändig die Straße zum Start abzusperren.
Auf noch nassen Straßen rollen wir gemächlich über das Pavé des idyllischen Marktplatzes von Bischofsgrün und herunter zur B303. Die Polizei sperrt die vielbefahrene Straße souverän ab, und wetzt damit die Scharte aus dem Jahr 2012 aus, als sie noch unseren StVO-konformen Stopp am Stoppschild aus der Gegenrichtung bergab von der Schwedenlohe überwachte. Danke schön!
Jetzt Flow, Flow, Flow mit wenigen Kackwellen zur ersten Getränkeverpflegung. Die Straßen sind noch nass, es ist relativ kühl, und so haben wir fast noch nichts getrunken. Entsprechend kurz fällt die Pause aus, zumal es gerade angefangen hat zu nieseln. Das haben wir uns anders vorgestellt.
Schon gar nicht so, wie es jetzt kommt: der Regen verstärkt sich zügig, und wir sind schnell ziemlich nass. Und kalt. Glücklicherweise halten sich die Umziehpausen in Grenzen – kaum Jemand hat eine Regenjacke dabei. Ich bin froh um meine Windweste und Ärmlinge, aber die Regenjacke im Rucksack zu lassen war schon etwas gewagt.
Die "Kürzer"-Rufe werden ignoriert und auf ein Rollen nach dem Berg verschoben. Zu froh sind wir darüber, kurz etwas Wärme in die gebeutelten Körper zu bekommen. Dazu gibt es glücklicherweise auf den diversen Rampen bis zur Mittagsverpflegung genug Gelegenheiten. Kurz vor Vohenstrauß, wo die Mittagsverpflegung am Edeka Center Hempel stationiert ist, hört es langsam auf zu regnen, und so können wir trockenen Fußes essen. Es gibt selbstgemachten Milchreis und Leberkäswecken, und langsam steigende Moral aufgrund des steigenden Blutzucker- und Wärmespiegels.
Hans-Jörg hat heute schlechte Beine, aber mein Ruf hat unter dem gestrigen Bericht des Majors wieder arg gelitten, und so können wir ihn empathisch zum Weiterfahren animieren, indem wir humanes Bergtempo versprechen. Kurz nach der Mittagsverpflegung können wir sogleich die Aufrichtigkeit unserer Ankündigung beweisen und geben den Anstieg nach Etzgersrieth frei, der mittlerweile schon in der Sonne liegt und auf trocknenden Straßen verläuft. Nun läuft es wieder richtig, der Verband spielt bergab und in der Ebene seine Stärken richtig aus, um Hans-Jörg zu eskortieren, und am Berg übernehmen Jan und ich diese Aufgabe. So erklimmen wir auch den nächsten Anstieg nach Schwand, in dem uns die Polizei entgegen kommt, was sofort eine Einerreihe wie an der Perlenschnur erzeugt.
Kurz darauf überholt uns ein anderes Polizeiauto, aber dieses kümmert sich nur um einen LKW mit Reifenplatzer am Straßenrand. So erreichen wir unbehelligt und gut unterhalten den Gipfel.
Jetzt rollt's, rollt's, rollt's mit zunehmend besser werdenden Ausblicken in den herannahenden Bayrischen Wald mit dem Cerchov, wie uns Martin aus Rimbach erläutert. Die letzte Verpflegung in Treffelstein findet schon im gleißenden Sonnenschein bei bester Laune statt.
Es folgen nun nur noch 40 km Flowpassagen und zwei Anstiege mit Freigabe nach Lengau und Dönning, bevor wir unter dem donnernden Applaus der Dorfbevölkerung nach Rimbach einreiten.
Der Bayrische Hof in Rimbach begrüßt uns mit Snackbar und Bratwurst-Brötchen, und Hans-Jörg lädt die ganze Gruppe zu einer Runde Hefeweizen ein. Chapeau!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Nach der heimlichen Königsetappe am Vortag geht es heute nicht nur verkehrstechnisch ruhiger zu, denn auf der Etappe fehlen heute die größeren Berge. Dennoch wird die Etappe aufgrund des welligen Profils sicher nicht so leicht wie sie aussieht.
Dennoch schwingen wir uns voller Vorfreude in Bischofsgrün am Fuße von Ochsenkopf und Schneeberg aufs Rad, um die erste kleinere Welle hinauf zur Schwedenlohe zu nehmen, die wir in Gegenrichtung aus dem Jahre 2012 kennen.
Vom höchsten Punkt der Etappe verlieren wir auf den nächsten 30 km bis Krummennaab fast 300 Höhenmeter und diesem Abschnitt sollte genug Flow aufkommen, um diesen Abschnitt schnell hinter sich zu bringen. Die Fichtelnaab weist uns hier immer den Weg bis wir in Windischeschenbach einrollen, das durch Zoiglbier und die Altneihauser Feierwehrkapell´n bekannt ist. Spätestens hier ist die tiefste Oberpfalz erreicht und die Sprache teilweise schwer zu verstehen. Auf einsamen Pfaden geht es über Floß und Vohenstrauß in Richtung Pfreimdtal, das wir leider nur kurz streifen, um Kilometer machen zu können. Wellig geht es über Waldmünchen recht geradlinig nach Rimbach, wo hoffentlich eine kraftschonende, aber landschaftliche reizvolle Etappe zu Ende geht. Die frühe Ankunft im Hotel kommt uns entgegen, bietet das Vier-Sterne-Haus alle Möglichkeiten zur Erholung.
Von tobsi – 185 km von Rimbach nach Burghausen über den Arber. Bayrische Waldwellen bis Hengersberg, niederbayrische Tiefebenenquerung bis zur Donau und leichte Wellen nach Burghausen summieren 2300 Höhenmeter auf. Sehr anstrengend wegen immer wieder aufkommenden starken Regens. Crash in Gruppe 3. Zwei Teilnehmer sind mit Knochenbrüchen im Krankenhaus (Schlüsselbeinbruch/Fingerbruch sowie Arm im Gips wegen Bruch des Radiusköpfchens – die Angehörigen wissen Bescheid). Für beide Teilnehmer ist die Rundfahrt leider beendet. Sehr unschön.
Nach Rückkehr aus dem Krankenhaus wünsche ich allen Lesern eine gute Nacht. Bis morgen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Diese Etappe steht ganz im Zeichen des Großen Arber, den wir auf der Arberstraße ziemlich nahe kommen und hoffentlich, im Gegensatz zu 2012, in seiner ganzen Pracht bewundern können. Nach Durchquerung des Bayerischen Walds setzen wir über die Donau über und sind im südlichen Gäuboden. Entlang einiger Bachtäler über Pfarrkirchen und Marktl erreichen wir das Inntal und sind damit bald in Burghausen mit seiner mächtigen Burganlage.
So schnell können 180 km beschrieben sein, aber wir nehmen uns ein wenig Zeit die Etappe 7 zurück zu legen. Denn zunächst fahren wir den Lamer Winkel in Richtung Großer Arber bergauf, wo nach rund 12 km und 500 Höhenmeter die 1000 Meter-Marke erreicht wird. Bodenmais, Regen und Bischofsmais heißen die weiteren Durchgangsstationen, klingende Namen im Bayerischen Wald, bevor es im vorderen Bayerischen Wald mit wenigen Höhenmetern hinunter zur Donau geht, wo wir in der Nähe von Hengersberg über die Donau fahren und im Gäuboden sind. Ab hier sind nur noch flache 100 Km zurück zu legen, die einigen kleinen Bachläufen folgen und kaum Höhenmeter aufzuweisen hat. Über Pfarrkirchen wird Marktl am Inn erreicht, dem Geburtsort des emeritierten Pabstes Bendikt XVI. Danach wird über breite Straßen Burghausen angefahren, wo wir nur noch zwei Etappen vor uns haben werden.
Von xandi37einhalb – Geilste Etappe der Rundfahrt mit Roßfeldstraße bei bestem Wetter und Chiemseebad für Gruppe 2. Super Abendessen im Aktivhotel in Aschau mit Abschluss am Lagerfeuer. Jetzt sind alle heiß auf Garmisch und die Zugspitze. Morgen ganz kontrolliert ins Ziel, dann wird gefeiert.
Gute Nacht!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Soll diese Etappe ganz kurz beschrieben werden, würde das ungefähr sich so anhören. Flache Anfahrt ins Berchtesgadener Land, hoch zum Roßfeld, um dann flach durch die Chiemgauer Alpen nach Aschau im Chiemgau.
Doch was sich hinter dieser kurzen Beschreibung verbirgt, ist Deutschlands höchster Übergang, auch wenn der höchste Punkt der Ringstraße in Österreich liegt. Mit dem Schwarzbachwachtsattel wird der 1000 Höhenmeter-Auffahrt auch noch ein kleiner Begleiter zur Seite gestellt. Um zum Fuß des Anstiegs zu kommen starten wir in Burghausen und überqueren zu Anfang der Etappe die Salzach und befinden uns für längere Zeit in Österreich. Über Freilassing und Salzburg sind wir schnell und vor allem höhenmeterschonend im Berchtesgadener Land, wo wir über Marktschellenberg dem Fuße der Rossfeld-Höhenringstraße entgegenstreben. Über Unterau nehmen wir die teilweise steilen 1000 Höhenmeter zum höchsten Punkt. Spätestens oben hat man atemberaubende Blicke auf die Gipfelwelt des Berchtesgadener Land. Über den geschichtsträchtigen Obersalzberg, mit seinem Dokumentationszentrum, verlieren wir schnell die eben hart erkämpften Höhenmeter, denn vor Berchtesgaden sind bis zu 24 % zu bewältigen. Schnell verlassen wir Berchtesgaden Richtung Ramsau und Schwarzbachwachtsattel, dem zweiten Anstieg des Tages. Nach einem längeren, sanften Bergaufstück wird Inzell durchfahren. Auch wenn hier das Verkehrsaufkommen etwas höher sein wird, ist dieser Abschnitt in der Gruppe schnell vorbei und man kann sich auf flache und schöne Schlusskilometer über Traunstein, Grassau und Bernau bis in den Chiemgau freuen, wo nicht weit vom Schloss Hohenaschau die vorletzte Etappe zu Ende geht.
Von blindr – Am Morgen des 11. Juli 2015, am Tag der letzten Etappe von Flensburg-Garmisch, verabschieden wir die Gruppe 6 um 7.45 Uhr vor dem Aktivhotel in Aschau.
Die Stimmung ist gut, alle Teilnehmer erscheinen vor dem Haus zum Abschiedsapplaus. Der Tourismuschef von Aschau ist anwesend, Tränentücher werden gereicht, "um den Abschied von Aschau zu beweinen". Es ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt, dass diese Tücher wenig später einem anderen Zweck dienen mussten, und diese gut gemeinte Aktion ins Zynische kehrte.
Rüdiger lässt ausrufen, dass er sein Rad vermisst, und seine Di2 dringend geladen werden müsste. Wir machen uns auf die Suche, und schnell finden sich Andere, deren Rad fehlt. Auch mein in den letzten drei Monaten lieb gewonnenes Cervélo S5 ist nicht dort, wo ich es abgestellt hatte, und da auch Alexanders Rad fehlt, das direkt an meinem Rad lehnte, wird zur Gewissheit, dass hier Diebe zugeschlagen haben. Die Polizei wird gerufen, und die Stimmung sackt schlagartig auf den Gefrierpunkt. Immer mehr Geschädigte finden sich ein, und schließlich sind es 12 Teilnehmer, die der Polizei ihre Raddaten übermitteln.
Ich will unbedingt allen, die wollen, insbesondere mir, die Fahrt aus eigener Kraft nach Garmisch ermöglichen und beginne, nach Leihrädern in der Umgebung zu recherchieren. Jan kommt auf mich zu und bietet mir an, die Etappe mit seinem Rad zu fahren. Er habe jetzt keine Lust mehr. Da kommen mir die Tränen, und ich heule wie ein Schlosshund. Ich heule nicht um mein Rad, auch nicht um meinen eigenen finanziellen Schaden, sondern um diesen Nackenschlag für die geilste quaeldich-Tour, die ich in meinen Augen je auf die Beine gestellt habe.
Natürlich – davon abgesehen sind es nur materielle Werte (weit über 50.000 € Schaden), und die Erkenntnis, dass Leib und Leben unversehrt blieben, relativiert die Scheiße.
Zwei Räder mit elektronischen Ultegras finden wir bei einem Radladen in der Nähe, und ich suche nach "Rennradverleih Chiemgau", "Rennradverleih München", "Rennradverleih Salzburg". Aha... Volltreffer. Gleich der zweite Hit ist das Romantikhotel Gmachl in Elixhausen bei Salzburg, mit dem Xandi bei unseren Salzkammergutreisen zusammenarbeitet, und das sich stark im Rennradsegment engagiert.
Nach zwei Telefonaten die Zusage: 1 L, 2 M, 1 S haben sie zur Verfügung, und Fritz, der Chef vom Gmachl, bringt sie uns persönlich vorbei. Wir brauchen nur fünf Räder, die anderen sechs haben genug. Daher: "Sensationell. Das S brauchen wir nicht, den Rest nehmen wir gerne". Ankunft 11 Uhr in Aschau. Unglaubliches Engagement.
Währenddessen fahren die anderen Gruppen los. Natürlich in gedrückter Stimmung, aber voll fokussiert. Jetzt darf nichts mehr passieren. Als alle Gruppen weg sind, sitzen wir vor dem Haus und starren Löcher in die Luft. Einige der geschädigten Teilnehmer kommen auf mich zu: "Jan, wir habens schon etwas verwunden. Wir denken schon über unsere neuen Räder nach." Die zwei Corratec aus dem örtlichen Radladen treffen ein. Die Akkus der elektronischen Ultegras sind wie angekündigt nicht geladen, und der eine Akku vermeldet sofort nach Einstecken 100% Ladestand. Um 11.30 Uhr kommt Fritz aus Elixhausen, wir laden die Räder aus, danken ihm überschwänglich und machen uns ans Ummontieren der Pedalen. 2 Look Keo, 3 Shimano SPD SL hatten wir bestellt, 3 Shimano SPD Mountainbikepedalen haben wir bekommen. Was nicht schlecht ist, denn Rüdiger fährt tatsächlich MTB-Pedalen, und zwei Sätze SPD-SL bekommen wir von persönlichen Freunden der Aktivhotelbelegschaft. Ohnehin unterstützt uns das Aktivhotel-Team mit aller Kraft. Danke auch dafür.
Um 12.15 Uhr sitzen wir endlich auf dem Rad. Letzte Deadline für den Start hatte ich auf 12 Uhr gesetzt, denn schließlich haben wir 144 km und 2050 Höhenmeter vor uns und nur bis 17.30 Uhr Zeit. Die Zugspitzbahn fährt um 18 Uhr zur Abschlussparty, und wir müssen noch 15 Minuten zum Bahnhof gehen. Ich schiebe die Bahn-Abfahrt 30 Minuten nach hinten. Leider müssen wir noch zweimal zurück, weil ein Umwerfer falsch eingestellt ist, und weil der eine Akku tatsächlich kaputt ist, was auch die kurze Ladezeit begründet. Jetzt bricht auch noch eine Sattelklemme, zum Glück bei dem anderen Corratec des örtlichen Radladens, so dass wir aus beiden Rädern ein funktionierendes machen können. Und jetzt haben wir in all dem Unglück RICHTIG Glück, denn Fritz hat aus dem Gmachl doch alle vier verfügbaren Räder mitgebracht, nicht nur die drei bestellten, und so macht sich Rüdiger auf dem Rad in M auf den Weg, was ihm zwar viel zu klein ist, aber "er führe auch auf einem Tretroller".
Um 12.29 Uhr sitzen wir endlich auf dem Rad und sind nicht mehr aufzuhalten. Thomas und Rüdiger aus Gruppe 1, Marcel, Alexander und ich aus Gruppe 2. Wir sind stark, und wir sollten das Ziel erreichen können. Die vier Airstreem-Renner vom Gmachl sind allerfeinste Sahne, richtig leicht, und sie laufen gut. Ich habe glücklicherweise eine mechanische Schaltung erhalten, die super läuft. An der ersten Verpflegung haben wir einen 32,7er-Schnitt, und wir sind erstmals optimistisch, das Ziel erreichen zu können. Waterboy und Sascha haben uns eine Schachtel mit dem Notwendigen zurück gelassen. Sie mussten natürlich weiter zur nächsten Verpflegung.
Thomas ermahnt uns, etwas ruhiger zu fahren. Wir sind zu hektisch, und wenn's so weiter geht, krachts noch – das brauchen wir wirklich nicht.
Jetzt aber kommen drei giftige Anstiege, und an der Mittagsverpflegung ist der Schnitt auf 27,5 gesunken. Ich habe schlechte Beine. Mein Ritt gestern auf die Roßfeldstraße rächt sich. Das erste und einzige Mal, dass ich mein S5 auf einen ordentlichen Berg ausgeritten habe, mit immerhin 1100 Hm/Stunde im Schnitt. Bittere Erkenntnis.
"Mal ehrlich: das schaffen wir nicht mehr", sagt Thomas, und er hat Recht. Ab hier müssen wir ohne Pause einen 30er-Schnitt halten, um pünktlich auf die Minute um 18 Uhr in Grainau zu sein. Damit ist klar: an der letzten Getränkeverpflegung dürfen wir nicht mehr anhalten, und die Kiste, die die Waterboys im Bretterverschlag gegenüber dem Gasthaus Post Vorderriß für uns hinterlegt haben, wird nicht zum Einsatz kommen.
Wir fahren weiter, und ich rufe die Sille an. Sie soll uns entgegen kommen und uns notfalls einsammeln, falls wir es nicht mehr schaffen. Ihr Mann meldet sich wenig später, er führe jetzt los und versucht, uns vor der Mautstraße einzusammeln. Auf breiten Straßen geht es weiter, den Achenpass hinauf. Hier haben wir einen 27,3er-Schnitt, ab jetzt heißt es laufen lassen, laufen lassen, laufen lassen. Wir versuchen, die Windphasen kurz zu halten. Selten fällt der Tacho unter 40.
Den Sylvensteinspeicher können wir kaum genießen, der Blick bleibt geradeaus gerichtet. Schnell fahren wir auf die Mautstraße ein. Hier mussten auch die anderen Gruppen Einerreihe einhalten, sonst hätten wir sie gar nicht befahren dürfen. Macht aber auch Sinn, die Straße ist schmal, und eigentlich sehr geil mit Aussichten nach links Richtung Hinterriß.
Am Ende der Mautstraße erwartet uns Jan. Thomas und Rüdiger beendigen die Qual hier. Alexander, Marcel und ich stürzen etwas Cola herunter und fahren weiter. Jetzt läufts bei mir. Die letzten 30 Kilometer fahre ich von vorne (sorry Alex, ich weiß, dass du auch in den Wind wolltest), stetig feilen wir Minute um Minute von der prognostizierten Ankunftszeit ab, und schließlich kommen wir um 17.56 Uhr am Hotel am Badersee in Grainau an. Große Erleichterung.
Der Rest ist Party, Party, Party vom Feinsten. Die Stimmung ist deutlich besser als erwartet, eigentlich richtig gut. In der Zugfahrt auf den Gipfel werden schon Erinnerungen an die letzten neun Tage erörtert, und oben auf dem Gipfelplateau gibts Willkommensweizen und Bilder, Bilder, Bilder. Der Zugspitzgipfel ist zum Greifen nah, einige lassen es sich nicht nehmen, zum Gipfelkreuz hochzusteigen (teils in Flipflops), und sogar Sergej überwindet seine Höhenangst und ist selig.
Sehr gutes Essen, und schließlich bittet Tom Glas zur Musik. Einige Tische werden beiseitegeschoben, und jetzt kennt die Party keine Grenzen.
Nachgedanken
Natürlich machen wir uns Gedanken, wie wir so einen Diebstahl demnächst verhindern können. Dass hier Profis am Werk waren, ist wohl klar. Denen muss man die Arbeit so schwer wie möglich machen. Hoteladressen werden wir nicht mehr im Internet veröffentlichen. Bei so großen Events wie Flensburg-Garmisch werden wir wahrscheinlich nicht um einen privaten Wachdienst umhin kommen.
Mein größter Dank gilt Fritz vom Romantikhotel Gmachl in Elixhausen bei Salzburg. Er hat mir unter enormem persönlichen Aufwand ermöglicht, diese letzte Etappe mit eigener Kraft zuende zu fahren. Und hat uns für die Leihräder nichts berechnet. Nichts. Herzlichen Dank, ein großer Dienst für mich und für quaeldich.de.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Epische Abschlussetappe mit Vorderriß und möglichst früher Ankunft im Hotel am Badersee. Dann mit der Zugspitzbahn auf die Zugspitze, oben Abschlussparty auf 2962 m Hohe.
Die Etappe führt uns erst durchs bayrische Oberland und dann quer durch die Voralpen Richtung Garmisch. Der Wendelstein, der Tegernsee, der Sylvensteinspeicher, das Tal der oberen Isar am Karwendel sind nur einige Highlights auf dem Weg zum Dach der Tour, der Zugspitze.
Wenn wir morgens beim Schloss Hohenaschau das Hotel verlassen, rollen wir uns auf den ersten 8 km die Beine warm. Dann geht’s auch schon rauf in den welligen ersten Teil, auf Nebenstraßen, zwischen grünen Wiesen, Kühen und Bauernhöfen. Die erste schnellere Abfahrt bringt uns in Nußdorf in das auf 460 m liegende Inntal, wo wir den Fluss an einer Staustufe überqueren. Durch mehrere kleinere Orte führt die Route dann am Wendelstein vorbei zur ersten Getränkeverpflegung in Au bei Bad Feilnbach. Hier ist reichlich zu tanken, denn sofort im Anschluss geht’s in den 300 Hm langen Anstieg nach Niklasreuth auf 800 m. Noch eine Rampe nach Ortsausgang, dann öffnet sich ein weiterer herrlicher Blick auf das Bergpanorama (siehe Bild).
Ist die Gruppe wieder komplett, steht nach einer schnellen Abfahrt nach Wörnsmühl wieder ein 150 Hm-Anstieg mit einer steilen Rampe zu Beginn auf dem Plan. Im Auf und Ab geht’s dann zwischen Miesbach und Hausham hindurch, bis wir plötzlich geradewegs auf den Tegernsee zufahren. Entlang des Seeufers teilen wir uns dann die Straße mit den Ausflüglern, die aus der Stadt in die Berge fahren – immer das Wasser in greifbarer Nähe – und erreichen die Hauptverpflegung am Südufer des Tegernsees in Rottach-Egern. Gut gestärkt geht’s über eine schier nicht enden wollende, nicht sichtbar ansteigende Straße Richtung Achenpass auf 941 m. Die Beine werden auf einer kurzen Abfahrt bei einem Abstecher nach Österreich gelockert, um dann im flotten Tempo zum grün-blauen Syslvensteinspeicher zu rollen, der uns nun einige Kilometer begleiten wird. Der Isar entgegen kommen wir an die letzte Getränkeverpflegung zu Beginn der schmalen Mautstraße nach Vorderriß. Diese führt durch das wilde Tal der oberen Isar, in dem man geneigt ist, nach kanadischen Grizzlybären Ausschau zu halten.
Bereits im Hintergrund zu sehen: das Wettersteingebirge mit der Zugspitze (siehe Bild).
Ab Wallgau ist es nicht mehr weit, bevor wir auf der einzigen Straße im Tal, der B2, die letzten Kilometer Richtung Garmisch angehen. Dort angekommen, erwarten uns Blicke auf die Olympiaschanze und den alten Dorfkern von Garmisch. Nur noch ein paar Kilometer Bergauf sind es, bis wir unser Tourziel am Fuße der Zugspitze erreicht haben. Geschafft!