Von Jan – Die Etappen der 5. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt sind wieder reichlich mit Höhenmetern gespickt und durchfahren einige der schönsten deutschen und französischen Regionen: Steigerwald, Vorderrhön, Spessart, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Schwäbische Alb, Schwarzwald und Vogesen. Die Tradition, auch das benachbarte Ausland zu besuchen, setzen wir also 2013 mit einem zweitägigen Abstecher ins französische Elsass fort.
Von tobsi – Samstag, 29. Juni 2013. 6.30 Uhr. Es regnet. Dafür füllt das Frühstücksbuffet des nh die gestern bei der Pastaparty entgangenen Kohlenhydrate auf. Pünktlich um 7.30 Uhr erscheint das Orgateam in Mannschaftsstärke auf dem Schlossplatz von Erlangen. Das Chaos hält sich in engen Grenzen, und nach den unausweichlichen einführenden Worten von Jan, der Vorstellung von Team und Guides und dem Startschuss von Herrn Balleis, dem Oberbürgermeisters von Erlangen, startet die rote Gruppe unter Thomas' und Ottos Leitung in die erste Etappe. Die 5. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt 2013 rollt.
5 Gruppen später lässt Besen-Sille den Motor aufheulen und setzt der gelben Gruppe nach, unter Gabis (jetzt Klaus) und Neu-Guide Pauls Führung. Die ersten Kilometer rollen flach Richtung Steigerwald, durch Karpfenteiche über schmale Straßen. Die Radfahrer sind ganz mit sich und dem Regen beschäftigt. 11 Grad Ende Juni... naja... immerhin schneit's nicht. Pinkelpause und Ankleidung. Sille verteilt Schlümpfe im Niemandsland Moorhof.
Erste Getränkeverpflegung in Vestenbergsgreuth, Daniel feiert seinen Einstand mit Wasser, Dextro, Cola und Bananen. Allgemeiner Jubel (Helfer-Jubeltag). Sille fügt hinzu: Daniel wusste sogar, wo das Mädchen-Klo ist (sehr wichtig).
Wellig gings weiter. Bei sinkenden Temperaturen wäre ein Berg zupass gekommen, war aber nicht drin. Endlich wurde es warm an der ersten Freigabe hoch nach Ilmenau. [ Freigabe bedeutet, dass alle aus dem starren Korsett des Verbandes entfliehen und höheren Sphären zuschweben können ] Diese Möglichkeit der Temperatur-Zuführung wurde zumindest in der grünen Gruppe 2 ausgiebig genutzt (Tobsi fügt hinzu: hier hätte man auch einfach geradeaus weiterfahren können, aber die Wetterverhältnisse der Franken-Rundfahrt in Erinnerung tat uns Tobsi diesen Gefallen). Kleine Welle, kalte Abfahrt hinunter nach Rauhenebrach. Völlig unterkühlt erreichen wir die erste Hauptverpflegungsstelle in Untersteinach, wo das Steigerwald-Kaufhaus seine Pforten für uns geöffnet hat und das Verpflegungs-Team aus Volker, Elke und Conny mit der Reckennahrung versorgte.
Szenenapplaus für die Saugnapfplanenkonstruktion und Heizstrahlergestellung vom Problemlöser No 1..
Leckerlecker Reckenschmaus: Waffeln mit Puderzucker, Kuchen, Käsebrote, heiße Bockwurst, Landjäger, Milchreis und Kartoffelsalat, dazu heißer Kaffee. Und Kälte (Ironie des Schicksals: bei Sille im Besenwagen schien hier schon die Sonne). Rudelbildung um den Heizstrahler. Doppelrettung vom Mechaniker No 1 aka Sergej: Bremsschuhschwund und Kettenriss wurden fachmännisch, verzögerungsfrei und unter Aufopferung seiner Mittagspause behoben.
Dann.Endlich.Berge.Freigabe!Wärme! Steil auf den Fabrikschleichacher Berg, rasant wieder runter, Welle, steil auf den Eltmanner Berg.Endlich!Wärme! Anflug auf den Bocksberg. Maddis verlässt uns mit Übelkeit, versucht sich in einer hinteren Gruppe ins Ziel zu kämpfen. Erste Krampfopfer werden von Ludwig einfühlsam nachgeführt. Silles Telefon klingelt. Maddis muss in den Besenwagen. Die ersten Kilometer in 5 Jahren Deutschland-Rundfahrts-Historie. Episches Drama! Wärme! Feuer! an der Getränkeverpflegung. Daniel hat in weiser Voraussicht ein wärmendes Feuer für Kälteopfer entfacht. Ab hier Heimflug nach Schweinfurt. Auch in der grünen Gruppe kommt jetzt die Sonne durch. Aber ein epischer Regentag hat mit Regen zu enden. So kam es auch.
In Schweinfurt dann viele klitschnasse Radler und Helfer, und zufriedene Gesichter aller Orten. So sehen die aus, die weiter fahren.
Ursprünglicher Etappenbeschrieb:
Die erste Etappe ist wieder dem Einrollen gewidmet. Schwierige und lange Berge sucht man im Profil vergebens, was aber nicht heißt, dass die ein oder andere fränkische Rampe im Profil fehlen muss. Im Nordwesten des Steigerwalds sind einige von diesen zu bezwingen. Doch zunächst verlassen wir die Medizinstadt Erlangen über einen einsamen Radweg nach Möhrendorf, wo der Abschnitt durch den Aischgrund beginnt. Ein Karpfenweiher nach dem anderen begleitet unsere Route. Mit Überfahrt über den namensgebenden Fluss Aisch tauchen wir über eine sanfte Steigung langsam in den Steigerwald.
Über Vestenbergsgreuth erreichen wir kurze später das Haslachtal, wo wir hinauf in Richtung Drei-Franken-Stein fahren, der den Grenzpunkt der drei fränkischen Regierungsbezirke Bayerns markiert. Auf kleinen Straßen fahren wir hinab ins Tal der Reichen Ebrach, das über einen kurzen Stich kurz verlassen wird, um der Steigerwald-Höhenstraße folgend nach Ebrach hinab zu fahren. Ebrach ist für seine Klosterkirche bekannt, die wir beim Durchfahren des Ortes kurz anschauen können.
Ein waldreicher Abschnitt führt uns nun ins Tal der Rauhen Ebrach nach Untersteinbach. Bis hierher gab es so gut wie keine Herausforderungen, was sich ab Fabrikschleichach ändern wird. Die erste fränkische Rampe bringt uns hinauf auf eine Steigerwaldanhöhe, von wo es über Hummelmarder in das nächste Tal geht, diesmal das der Aurach. Über eine kleine Kuppe erreichen wir nach einem schnellen, waldreichen Abschnitt erstmals das Maintal, das frankentypisch über einen steilen Stich verlassen wird. Belohnt werden wir für diese Mühe mit zwei schnellen Abfahrten zurück zum Main. Ein letztes Mal wird dem Steigerwald ein Besuch abgestatt, um hinauf zum Bocksberg zu fahren. Eine weitere schnelle Abfahrt ermöglicht uns an den Hängen des Zabelsteins entlang einiger Weinberge wieder das Maintal zu erreichen. Flach geht es nun über Grettstadt und Schwebheim in die Industriestadt Schweinfurt, die mit einem schönen Marktplatz aufwarten kann.
Von radlstefan – Sonntag, 30. Juni 2013, Schweinfurt. Blauer Himmel spiegelt sich im Main. Nach einem langen Regentag wissen 140 Rennradfahrer die Aussicht auf einen trockenen, wenn auch nicht sonnigen Tag zu schätzen.
Auf welligen Straßen rollt es sensationell Richtung Vorderrhön. Erste Sonne, erste ekstatische Schreie in der rasanten Abfahrt hinunter nach Hammelburg. Schmale Straßen im Saaletal, Rolleranstieg zur ersten Getränkeverpflegung vor Warthmannsroth. Eine Leizenzfahrerin schiebt in der schnellen Gruppe einen Radfahrer hierher.
Einziger Scharfrichter von Heiligkreuz auf den Heiligkreuzer Berg. Einerreihe von Roßbach hinunter nach Zeitlofs, vom Streckenplaner Sandalen-Stefan vorbildlich beim morgentlichen Guide-Meeting angeordnet. Einer biegt rechts in den Graben ab. Überschlag. Radler und Rennrad heil. Unglaublich. Bedacht gehts zur Mittagsverpflegung nach Altengronau zum nahkauf Maienschein.
Schon bis hierher war es eine großartige Etappe. Sanfte Anstiege, tolle Ausblicke, es läuft richtig. Herrlich sitzen wir vor dem nahkauf auf Biertischen in der Sonne, es gibt grandiose Leberkässemmeln, hier bedient der Chef noch selbst. Herzlichen Dank für den perfekten Service! Stefan nimmt meine Glückwünsche für die erste Etappenhälfte entgegen und verspricht besseres für Hälfte II.
Und so kam es. Weiterhin sanfteste Anstiege durch herrliche Spessart-Landschaften. 5 % Steigung bei Tempo 25 (!) in der schnellen Gruppe fügt Günni Schmerzen zu.
Dann weitere herrliche Abschnitte über Burgjoser Heiligen, Hasse Wiesen, Eselshöhe und Zum Engländer, schnelle, geschwungene Abfahrten, eingemeißeltes Grinsen allerorten.
Ein Sonnentag in Franken: dass wir das dieses Jahr noch erleben durften... Ein perfekter Radtag zwischen Schweinfurt und Aschaffenburg.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Vom Schweinfurter Marktplatz, dessen Zentrum von der Statue des hier gebürtigen Dichters Friedrich Rückert dominiert wird, verlassen wir die Stadt nordwärts über Hambach nach Poppenhausen. Gemächlich ansteigend sind die ersten Kilometer ideal zum Einrollen, bis km 30 hat die Tour einen welligen Charakter ohne besondere Schwierigkeiten, Ackerbau prägt die Landschaft, gelegentlich unterbrochen durch kleine Waldstücke. Der ersten längeren Abfahrt hinunter nach Fuchsstadt folgt sogleich die erste Rampe hinauf zur Saaleck-Kaserne im Lager Hammelburg. Eine schnelle Abfahrt mit weiten Kurven und tollen Ausblicken nach Norden über die Stadt Hammelburg schließt sich an. Nach Überquerung der B27 und der fränkischen Saale bei Diebach klettert die Straße gemächlich aufwärts bis Wartmannsroth, wo sich schon langsam die südlichen Ausläufer der Rhön bemerkbar machen. Hinter Völkersleier wird es sehr waldreich und hinter Heiligkreuz sehr steil. Die weitere Strecke bis Zeitlofs im Tal der Sinn verläuft auf der Höhe, so dass man die Landschaft in vollen Zügen genießen kann. Das Sinntal wird gleich wieder mit einem Nordschwenk verlassen, um die Mittagspause nach einem letzten Hügel bei Sterbfritz anzusteuern.
Nach ausgiebiger Stärkung radeln wir wieder südwärts ins Tal der Sinn, die die Grenze zwischen Rhön und Spessart markiert. Wenig später in Jossa folgen wir dem gleichnamigen Wasserlauf aufwärts bis Mernes, wo wir das Herz des hessischen Spessarts erreichen. Nach Erklimmen der Hochstraße folgen wir dem Spessarthauptkamm, erst in Wiesen wird wieder eine größere Ansiedlung erreicht. Hier verläuft auch die bayer.-hessische Grenze. Bis zur bei Bikern sehr beliebten Waldschänke Engländer geben die hohen Spessarttannen immer wieder den Blick in die verträumten Spessarttäler frei. Die Spessarthochstraße selbst hat einen angenehm welligen Charakter ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Auf einer kurvenreichen Waldabfahrt geht es weiter Richtung Kahlgrund, hier dürfen nun auch die “hochprozentigen” Rampen der westlichen Spessartausläufer bei Rottenberg und Breunsberg erklettert werden. Der bei Mountainbikern beliebte Hahnenkammrücken bildet den Abschluss mit einer rasanten Abfahrt hinunter nach Aschaffenburg. Ziel ist der Marktplatz am Schloss Johannisburg.
Von radlstefan – Die Sonne scheint auf den Parkplatz des Wilden Mann in Aschaffenburg. Ein kleines lila Auto mit Gummersbacher Kennzeichen schießt heran und spuckt in kurzer Folge Andreas, Rita und ein Fahrrad aus. Ein sehr bewegender Moment. Und das heute, am Group-Hopping-Tag. Ich will mit allen Gruppen fahren und starte um 8.30 Uhr mit der Dolce-Vita-Gruppe. Noch am ersten Berg werden wir von der schnellen Gruppe überholt, der ich mich anschließe und mit ihr unter Schmerzen bis zur ersten Getränkeverpflegung rolle. Interessanterweise ist die schnelle Gruppe am Berg gar nicht so viel schneller als "meine" angestammte Gruppe 2. Der Vorsprung wird in der Ebene herausgefahren, und besonders auf den leicht ansteigenden Passagen. Aua.
Mit dem langen Anstieg zur Autobahnraststätte Spessart endet das sportliche Highlight meines Radsportjahrs 2013 an der Getränkeverpflegung. Hier fahre ich kurz meiner Gruppe entgegen, sodass ich auch mit ihnen noch ein paar Meter rollen kann, bevor ich mich der dritten Gruppe anschließe. Jetzt kann ich auch die Gegend wieder besser wahr nehmen. Durchs herrliche Hafenlohrtal genießen wir 24 km Abfahrt vom Feinsten! Im geordneten Formationsflug, wie es nur die Blauen können. Ein Traum!
2 Wellen später (Glasofen / Röttbach) donnern wir im Geschwindigkeitsrausch nach Kreuzwertheim ins Maintal, wo uns eine weitere ausführliche Verpflegung beim Rewe-Markt Wild erwartet. Die blauen ziehen weiter, die orangene Gruppe 4 steht parat. Einer der Teilnehmer wollte noch seinen 91-Jährigen Vater in Kreuzwertheim besuchen. Ein Einhundert-Meter-Umweg über Kopfsteinpflaster führt uns zu seinem Elternhaus. Auf diesem brüchigen Beton hat er Fahrrad fahren gelernt. Sein Vater grüßt uns und spendiert Brezeln für alle. Eine großartige Begegnung. "Das gibt es nur bei uns", sagt Dieter - ich glaube, er hat Recht.
Steil geht es aus dem Maintal heraus Richtung Urpharer Berg und weiter Richtung Kembacher Höhe. Ein unglaublicher Abschnitt erst durch Wiesen, dann einen dichten Fichtenwald, der mich an die Passage vom Pumpspeicherwerk Markersbach über den Hundsmarter zum Fichtelberg auf E8 des letzten Jahres erinnert. Diesen Abschnitt hatte Tobsi ert in letzter Sekunde (und so wie von Sandale ursprünglich angedacht) auf Kosten eines Abstechers hinunter an die Tauber eingebaut. Dadurch wurde die Etappe 12 km kürzer als ursprünglich geplant, und sicherlich um das Highlight reicher.
Auf schmalen Straßen gings durch unzählige pittoreske Dörfer mit herrlichen Ausblicken weiter. In Großrinderfeld steht Daniel mit der zweiten Getränkeverpflegung inmitten schon fast reifer Kirschbäume. Dieter entscheidet spontan, dass der Verkehrsübungsplatz nicht aus disziplinarischen Gründen eingesetzt wird. Die Pause bis zur gelben Gruppe 5 nutze ich für einen kleinen Mittagsschlaf. "Aufwachen" schreihen gutgelaunte Radsportler, die von Paul und Klaus angeführt werden. Unter großem Hallo begrüße ich Andreas, und ich lasse es mir nicht nehmen, die ersten Kilometer mit unserem Ehrengast zu drehen. Auch diese Gruppe läuft sensationell gut, auch hier ist die Stimmung bestens. Ach ja, die Sonne scheint den ganzen Tag und gibt ihr übriges für eine perfekte Deutschland-Rundfahrts-Etappe hinzu.
Das Abendessen im Best Western ist einfach nur SEN-SA-TIO-NELL. Auf einer Skala von 1 bis 10 werden durchgehend 11 verteilt. Ein würdiger Abschluss einer weiteren von radlstefan und tobsi sensationell geplanten Etappe. Danke ihr zwei für einen unvergesslichen Tag!
Edit 02.07.: Kleine Ergänzung von mir. Ich habe mich sehr , sehr gefreut über den herzlichen Empfang in Aschaffenburg. Ein Jahr 2013 ganz ohne die Teilnehmer und das Orgateam der DLRF sollte es nicht sein.
Trotz deutlicher Formschwäche und einer Anstrengung nahe an meinem derzeitigen Limit hat mir dieser Tag in Eurer Mitte besonders gut getan. Euch allen wünsche ich noch eine unfallfreie und vergnügliche Fahrt nach Straßburg.
Von Jan – Ein Tag in der schnellen Gruppe: nichts gesehen, aber VIEL Spaß gehabt.
Tobsi hat mal wieder eine großartige sensationelle Etappe geplant, mit viel Flow und noch mehr Landschaft. Ochsental, Langenburg, Kapfenburg und Kocherursprung bleiben in Erinnerung. Und viel Druck auf Kette und Lachmuskeln.
Pastaparty im Roter Ochsen in Aalen: SENSATIONELL. So geht Abendessen.
Morgen rocken wir Deutschland weiter, jetzt ist FEIERABEND.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Von der Deutschordensstadt Bad Mergentheim im schönen Taubertal geht es heute durch die Schwäbisch-Fränkischen Wälder nach Aalen. Zunächst folgen wir für einige Kilometer flach der Tauber, um das Tal in Markelsheim dem Aschbach folgend zu verlassen. Auf einsamen Pfaden ist schnell Zaisenhausen im Ettetal erreicht, wo ein idyllischer Anstieg hinauf nach Ochsental beginnt.
Über eine schnelle Abfahrt sausen wir hinab nach Mulfingen und im Jagsttal. Dieser Fluss begleitet uns nun für längere Zeit. Doch für drei kürzere, nicht zu steile Auffahrten verlassen wir das idyllische Tal. Vor allem Langenburg mit Schloss und schöner Durchfahrtsstraße versprüht einen besonderen Charme. Nach diesen drei Anstiegen folgen wir der Jagst für viele Kilometer, um den steilsten Anstieg des Tages in Angriff zu nehmen.
Vorbei an Kirchberg an der Jagst sind wir nun auf der Höhe, wo dank vieler kleiner sanfter Wellen wiederum Höhenmeter satt gemacht werden. Durch die Ellwanger Berge fahren wir wieder hinab ins Jagsttal, das aber einen ganz anderen Charakter hat als der Abschnitt, den wir bereits kennen. Hinauf zur Kapfenburg kann man auf einer Anhöhe oberhalb von Aalen entscheiden, ob noch eine Abfahrt mit anschließender Auffahrt zum Kocherursprung folgen soll oder gleich die wohlverdiente Abfahrt nach Aalen in Angriff genommen wird.
Von die Sille – Erste Getränkeverpflegung. Besenwagen halb voll; Der Tag scheint gut zu werden!
Heute Tag 5 der Rundfahrt:
Fachkundige Begrüßung von Herrn Fehrenbacher, dem Bürgermeister von Aalen. Und ab geht's auf die heutige "Regenetappe".
Schwarze Gruppe fertig machen zum Start in 2 Minuten - HALT!!!! - Sergej bitte noch einmal Bremsbeläge bei Herrn G. E. wechseln und Schuhplatten bei seiner Cinderella einstellen -Was ein Mann!
Ok los geht's Gruppe 6, 1,2,3,4,5 und Sille. Aus Aalen geht es dann im leichten Nieselregen (letzte Regenjacken konnten erfolgreich am Start erworben werden) über Hohenroden nach Waldstetten.
Dann der erste Berg für heute: Tannweiler! Der Besenwagen füllt sich mit verknacksten Knöcheln und Bauchschmerzen...
Es folgt eine regnerische schmale Abfahrt nach Donzdorf.
Kilometer 47,3 wir erreichen wir unseren Waterboy - perfekte Verpflegung im Dorfhäuschen von Stötten.
Der Besenwagen füllt sich, die lädierten Teilnehmer werden auf die Helfer-Rennwagen verteilt und als Tagespraktikanten angelernt. Die wunderschöne Stöttener Steige fliegen wir gut gestärkt runter (nicht auf die Nase sondern auf dem Rad) und steigen gleich wieder auf die Albhochfläche. Die 650 Meter Höhe halten wir bis zur Hauptverpflegung. Achtung kurz vor der Verpflegung "Engstelle - Menschenmassen" ?was wo? hab ich nicht gesehen.
Sensationelle Maultaschen und gut gelaunte Helfer im Regen. Sergej rettet unter Opferung seiner Regenjacke halb erfrorene Mädels - das ist unser Team!
Engpass im Besenwagen! Durchzählen, umschichten und einladen; Auto voll; Ersatzrad raus; Plan "B": Wir kürzen heute ab! Voller Vorfreude mal als erstes im Ziel zu sein macht sich die BW-Crew auf nach Bad Urach! Räder ausladen, Hotels verteilen und ab ins Stift Urach. - große Enttäuschung es sind schon Gruppen 1 und 2 im Ziel... Irgendwas habe ich falsch gemacht aber immerhin habe ich den Kuchen an Bord.
Autos aufräumen und ab unter die Dusche!
Ab zum Essen. Sergej findet es super, Annam die sich das Essen heute durch reichlich extra Kilometer im Teilnehmer-Such-Car bei Kuchalb verdient hat, sagt lecker und Tobsi famos. Günnis Sorge: Was machen wir nur nächste Woche, das Leben ist wieder sinnlos... Oh nein nur noch 4 Tage DLRF 2013. Vorfreude auf den Saisonabschluss steigt!
Tagesmotto? wurde leider vergessen.
Die große Frage - wieviele m² Weizenfeld benötigt man für 1 kg Mehl? Ich habe es herausgefunden.
Kurz vor dem Essen - Gabi kommt aus der Dusche vom Wadenpeeling. Wadenpeeling für alle Unwissenden: Eine Mischung aus Bremsstaub / Alustaub von der Felge, und Straßendreck unter der Dusche Wasser und Seife hinzu gegeben ergibt eine Tintenschwarze Flüssigkeit. In Ermangelung einer Leinwand haben wir leider keine Gemälde gepinselt. Beim Abreiben entfernen also diese Bestandteile die oberen Hautschichten der Radlerwaden, was zu deren Attraktivität (Sille freut sich) führt. Es stellt sich nur die Frage - müssen wir für ein bisschen Peeling 6 Stunden durch den Regen fahren?
Es ist 19:45 Uhr und ich bekomme einen Teller Essen gebracht - Das sind Kollegen! Hier wird keiner zurück gelassen.
Ich verabschiede mich zum Nachtisch und später "Gut´s Nächtle" von Sille.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Etappe 5 steht ganz im Zeichen der Schwäbischen Alb.
Start ist in der vielleicht bedeutendsten Stadt des Ostalbkreises. In letzter Zeit wurde Aalen besonders durch die Aufnahme des obergermanisch-rätischen Limes in die Welterbeliste der UNESCO bekannt. So kann man sich hier auch gut in den Limes Thermen von den Strapazen der bisherigen Rundfahrt erholen.
Die ersten 30 km rollen wir am Nordrand der Schwäbischen Alb entlang und können die zahlreichen Steigen schon erahnen oder befürchten, welche wir zunächst aber links liegen lassen.
Als ersten Albaufstieg wählen wir die Auffahrt zur Reiterleskapelle, die uns hinüber in eines der vielen Lautertäler der Alb bringt. Mit der knackigen Kuchalb folgt einer der schönsten Anstiege der Alb mit herrlichem Blick zu den Drei-Kaiser-Bergen. Nach einem Abstecher ins Filstal nach Geislingen verlassen wird den Albtrauf mit seinen längeren Anstiegen und widmen uns der einsamen Albhochfläche.
Mit vielen kleineren Wellen kommen wir schließlich bis nach Blaubeuren an den Albsüdrand, wo man in der rasanten Abfahrt den bekannten Blautopf nur erahnen kann - für einen kleinen Abstecher dürfte aber genug Zeit sein.
Nach der Mittagspause beginnt dann ein langes Flachstück durch das Blautal und das ruhige Seitental der Schmiech, bevor wir auf versteckten Wegen die Alb wieder erklimmen, diesmal von Süden. Die Fahrt durch den autofreien ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen bald danach ist ein besonderer Genuss. Einen Blick können wir auch auf die etwas abseits thronende Kirche des mit einer tragischen Geschichte versehenen Dorfes Gruorns werfen.
Mit der Abfahrt ins Lenninger Tal sind wir dann schließlich wieder am Nordrand der Alb, wo nun zum Schluss noch einmal ein längerer Anstieg nach Grabenstetten folgt. Mit einer schönen Abfahrt an der bei Höhlenfreunden bekannten Falkensteiner Höhle vorbei erreichen wir dann das kleine schöne Bad Urach mit seinen Fachwerkhäusern in der Innenstadt.
Von stb72 – Heute kein Bericht. Sehr geil, aber zu müde! Heute müssen die Bilder sprechen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auch die Etappe 6 führt durch eines der schönsten Mittelgebirge Deutschlands.
Und auch im Kurort Bad Urach kann man sich ausreichend erholen. Für manche (besonders weibliche) Teilnehmer ist vielleicht auch ein Besuch in der nahen Outlet-City verlockend.
Anders als am Vortag geht es heute gleich zur Sache und die Hanner Steige bildet einen deftigen Auftakt der Etappe.
Ab hier führen uns einsamste Wege mit den berüchtigten kleinen Hügeln hinüber ins Große Lautertal, welches wir aber nur ein kleines Stück bis zum bekannten Gestüt Marbach befahren.
Weiter über einen Wechsel aus Landstraße zum Tempo machen und Wirtschaftswege zum genießen gelangen wir ins Laucherttal nach Trochtelfingen und weiter über den Steinbühl nach Burladingen.
Als Premiere der Deutschlandrundfahrt befinden wir uns nun im Zollernalbkreis am Nordwestrand der Alb. Von Burladingen führt die Strecke hinauf aufs Degerfeld, dem Kältepol Baden-Württembergs. Im Juli sollten jedoch keine arktischen Temperaturen von -36°C zu erwarten sein. Nach einer kurvenreichen Abfahrt erwartet die Teilnehmer in Albstadt-Truchtelfingen das Mittagsbuffet - heute schon bei km 70.
Die Stärkung ist auch nötig, denn auf den nächsten 40 km stehen 4 Albsteigen auf dem Programm, zuerst auf die Hornauebene mit anschließender Abfahrt bis nach Albstadt-Lautlingen, wo die Lautlinger Steige ihren Anfang nimmt. Von dem harmlosen Auftakt sollte man sich nicht täuschen lassen, die letzten Meter in Meßstetten türmen sich regelrecht zu einer Wand auf.
Es folgen ein paar flache Kilometer zur Erholung, bevor nach der Durchquerung des Bäratals in Nusplingen der einsame Anstieg zur Rosshalde in Angriff genommen wird. Die folgende Abfahrt bietet nur eine kurze Erholung, denn mit der Auffahrt nach Bubsheim erreichen wir dann den Großen Heuberg, wo sich alle 1000er Erhebungen der Alb befinden.
Nach einem kurzen, welligen Intermezzo auf dem Heuberg folgt die kehrenreiche Abfahrt nach Dürbheim. In Spaichingen erwartet uns die Auffahrt nach Hausen ob Verena, wo wir die Baaralb erreichen und am Hohenkarpfen und Lupfen, dem König der Baar, vorbei rollen. 13 km vor dem Ziel ist in Öfingen der letzte ernsthafte Anstieg zu bewältigen, der uns vom Etappenziel in Donaueschingen trennt, von wo aus die Donau ihren 2857 km weiten Weg ins Schwarze Meer nimmt. Dagegen nehmen sich die heute zurückgelegten 155 km doch recht bescheiden aus, dennoch dürfte die Etappe eine der anspruchsvolleren sein.
Von majortom – Heute einer der schnellsten Etappen aller Zeiten. Rollerpassage aus Donaueschingen, hoch zum Äulener Kreuz und runtergerauscht bis Schönau.
tobsi fällt aus wegen Arbeit. Jan guidet schwarz. Tobsi steigt an der Mittagsverpflegung ein und bläst allein den Belchen hoch. Nein, Sille war mit dem Besenwagen hinter ihm und von Tobsis Waden so begeistert wie Tobsi vom Belchen. Vom Belchen kann man auch nur begeistert sein. Wunderschöne Ausblicke auf die Rheinebene, bei der schwarze Gruppe noch mit Nebel verhüllt. Von hier noch aufs Wiedener Eck und dann Heimflug das Münstertal hinunter und durch die Rheinebene nach Mulhouse. Schaut die Fotos an. Super wars. Alle begeistert.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf der siebten Etappe überqueren wir von Donaueschingen aus den Schwarzwald und gelangen so nach Mulhouse im Elsass. Dabei erklimmen wir mit dem 1360 m hohen Belchen das "Dach der Tour". Insgesamt ist die Etappe mit ca. 2300 Höhenmetern nominell eine der leichteren, was vor allem am letzten Viertel liegt, das völlig flach durchs Oberrheintal verläuft.
Nach dem Start in Donaueschingen fahren wir zunächst noch ein Stück über die Baar-Hochebene, doch spätestens mit der Abfahrt ins Wutachtal ändert sich der Charakter der Landschaft - dichte, dunkle Nadelwälder, wir sind im Schwarzwald angelangt. Vom Wutachtal geht es dann tendenziell bergauf, bis wir nach dem ersten Etappenviertel den größten See des Schwarzwalds erreichen, den Schluchsee. Es geht weiter nach Westen, und mit Äulemer Kreuz und Wacht überqueren wir zwei Pässe im Süden des Feldbergmassivs, beide sind jedoch nur wenig furchterregend - zu hoch liegen schon die Ausgangspunkte, um einen wirklich grossen Höhenunterschied zu bieten. Danach fahren wir ab ins Wiesental, wo wir in Schönau Mittagspause machen.
Der Höhepunkt des Tages ist dann der lange Anstieg aus dem Wiesental zum Belchen, dem bekannten Aussichtsberg. Bei guter Wetterlage kann man von hier aus bis in die Schweizer Alpen sehen, auf jeden Fall jedoch bis zu den Namensvettern des Berges jenseits des Rheintals, den "Ballons" in den Vogesen. Mit über 800 Höhenmetern - den letzten 300 auf einer Stichstraße - gehört der Anstieg allerdings zu den größten Herausforderungen der Rundfahrt. Vom Belchen aus führt uns die Etappe zunächst ins schöne Münstertal und dann aus dem Schwarzwald heraus. Im letzten Etappenviertel durch den Rheingraben bis ins elsässische Mulhouse warten dann keine nennenswerten Schwierigkeiten mehr, und wir können in der Ebene ausrollen.
Bekanntermassen fiel am Col de Hundsruck der vielleicht doch nie gefallene, unsicher überlieferte aber zeitlos prägnante Satz "Quäl dich, du Sau", der dieser Seite als Inspiration diente. Dass bei der heutigen Etappe der Deutschlandrundfahrt dieser historische Anstieg befahren wurde nahm die Laienspielschar der Dolce Vita Gruppe spontan zum Anlass für die Uraufführung des Stückes "Die Leiden des jungen Jan U.", in dem das Seelenleben eines Radfahrers in den Vogesen eingehend beleuchtet wird.
1. Aufzug: Col de Hundsruck
Nach der lauschigen Auffahrt von Thann biegt die Radfahrgruppe auf die Hauptstrasse ein. Die bislang sehr ausgeglichene Anfahrt wird zunehmend ruppiger.
Jan U.: Ich mog nicht mehr!
Udo B: Was ist denn jetzt schon wieder?
J: Hier ist's so steil. Daheim ist's nie so steil.
U: Ach komm, das sind doch nur kurze Stücke. Geniesse lieber die gut rollende Strasse und die schöne Landschaft.
J: Ich mog nicht. Meine Beine tun weh. Und da hinten wird's schon wieder steiler. Und Erhard Virenque ist auch schon wieder weit voraus.
U: Das kannst du nicht zählen. Der Erhard hat in seinem Alter doch fünfmal so viel Erfahrung wie du.
J: Darf ich ein Stück schieben?
U: Komm. Quäl dich, du Sau.
2. Aufzug: Ballon d'Alsace
Nach schönen Einrollkilometern beginnt auf der Hälfte des Anstiegs plötzlich kilometerlanger Rollsplit.
J: Ich mog nicht mehr!
U: Warum nicht?
J: Der Rollsplit bremst so. Ich komm kaum voran. Und Denny Armstrong ist auch schon wieder weit voraus.
U: Das kannst du nicht zählen. Dem Denny hat Anna Fuentes gerade eine Wundersalbe auf den Knöchel geschmiert.
J: Ausserdem springen mir immer Steinchen ans Knie.
U: Mensch, da müssen wir alle durch. Also stell dich nicht so an und quäl dich.
3. Aufzug: Col du Page
Mittlerweile strahlt die Sonne ungehindert aus wolkenlos blauem Himmel. Alle Protagonisten schwitzen ungehemmt.
J: Ich mog nicht mehr!
U: Dir ist....?
J: ... zu heiß! Immer nur Sonne, furchtbar! Daheim ist's viel frischer.
U: Mach's doch wie Simone. Nutz den Schatten.
J: Ich mog nicht. Dadurch wird's doch immer nur weiter. Und Verena Riis ist auch schon wieder weit voraus.
U: Das kannst du nicht zählen. Die ist mit Bergen aufgewachsen.
J: Und jetzt ärgern mich noch die Fliegen.
U: Dann fahr halt zügig durch und quäl dich ein wenig.
4. Aufzug: Col du Brabant
Zwar sind fast 100 km bewältigt, aber die Hauptverpflegung ist noch nicht erreicht.
J: Ich mog nicht mehr!
U: Warum denn?
J: Ich hab Hunger. Wann gibt's denn was zu Essen?
U: Nur noch über den Pass. Dahinter stehen Volker und die Verpflegungselfen.
J: Boooah, das ist ja noch so weit. Und Dimitri Basso ist auch schon wieder so weit voraus.
U: Der muss so schnell fahren - er hat seinen Wattmesser falsch kalibriert.
J: Der ist viel eher am Mittagsbuffet. Wahrscheinlich isst er mir alles weg!
U: Mensch, jammer nicht und quäl dich.
5. Aufzug: Col de la Schlucht
Frisch gestärkt geht es in den letzten Anstieg des Tages. Bis die Radler auf der Route des Cretes sind müssen einige steile Kilometer bewältigt werden.
J: Ich mog nicht mehr!
U: Lass mich raten - du hast nichts ausgelassen und dir so den Wanst vollgeschlagen dass du nicht mehr vorankommst.
J: Das war aber auch sooo lecker. Und Conny, Eva und Elke waren sooo nett. Da konnte ich doch nicht nein sagen.
U: Aber jetzt reut es dich?
J: Ja. Und Stefanie Pantani ist auch wieder so weit voraus.
U: Stefanie war ja auch schon x-mal bei der Deutschlandrundfahrt dabei. Das ist vollkommen klar dass die gut in Form ist.
J: Ich steig jetzt ab und schieb!
U: Wenn du das nicht machst kauf ich dir oben ein Eis. Wie wär's mit Vanille, Pistazie und Escargot?
J: Klingt gut. Dafür quäle ich mich gerne noch ein wenig.
Epilog
J: Mir ist schlecht. Ich glaube das Eis bekommt mir nicht!
U: Quäl dich, du Sau!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
DIe zweitgrößte Stadt des Elsass bildet die Kulisse des ersten Frankreichbesuches der Deutschlandrundfahrt.
Das ausrollen des Vortages durch die Rheinebene setzen wir zunächst als einrollen fort. Die Fahrt direkt auf die Vogesenberge um den Grand Ballon herum lässt aber die folgenden Strapazen erahnen.
Diese beginnen in Thann, dem südlichen Tor zur elsässischen Weinstraße. Aus für diese Seite historischen Gründen wenden wir uns hier aber nicht dem Grand Ballon zu, sondern befahren den Col du Hundsrück, wo der Sage nach das Wort "quäldich" Einzug in die Radsportannalen gehalten hat. Direkt danach befahren wir noch mehr historischen Boden mit der Südostauffahrt zum Ballon d'Alsace, dem ersten Pass, den die Fahrer der Tour de France jemals bezwingen mußten, am 11. Juli 1905.
Die Abfahrt führt uns dann ins Valleé de la Moselle bis nach Bussang, wo die Mosel entspring.
Hier tauchen wir dann in die bekannten abseitigen Sträßchen der Vogesen ein, welche uns mit rauhem Asphalt über den kleinen Col du Page nach Norden bringen. Zwei weitere schöne 1000er Pässe abseits der Touristenstrecken führen uns bis nach La Bresse zur Mittagsverpflegung.
Nach der Pause erklimmen wir dann die berühmte route de crêtes, welche wir an diesem Samstag sicher nicht als einzige befahren. Vorbei am höchsten Asphaltpunkt der Vogesen, dem Hohneck, welches bei klarer Sicht sicher einen Abstecher wert ist, folgen wir der Panoramaroute bis zum Col de la Schlucht.
Hier beginnt dann eine lange schöne Abfahrt ins Munstertal, bekannt für seinen Käse oder auch den Storchenpark. Das malerische Tal rollen wir dann am Fuss des Petit Ballon hinab bis ins malerische Colmar, der drittgrößten Stadt des Elsass, wo (nicht nur) kulinarisch und weintechnisch so manches geboten ist. Besonders letzterem sollte man aber noch nicht all zu sehr zusprechen, an Tag 9 warten noch einige Schmankerl der nicht-kulinarischen Art auf uns.
Von paelzman –
Die letzte Etappe der Deutschland-Rundfahrt 2013 ist mit Rücksicht auf die geschundenen Beine der Teilnehmer etwas kürzer gehalten. Trotzdem wartet auch heute nochmal eine Etappe der Extraklasse mit unvergesslichen Highlights auf uns, bevor wir das Ziel in Straßburg erreichen, und die Tour mit einem furiosen Finale (leider) zu Ende geht.
Das beschauliche Colmar verlassen wir über die elsässer Weinstraße mit ihren vielen netten Orten, die zum Verweilen bei allerlei lokaler Köstlichkeiten enladen. Wir folgen dieser allerdings nur bis Ribeauvillé, von wo aus wir erneut in die Vogesen einsteigen. Unser erstes Ziel ist dabei der Col de Ribeauvillé, der uns nicht allzu sehr fordern wird und sich gut zum Einrollen eignet.
Eine rasante und schön zu fahrende Abfahrt führt uns anschließend nach Sainte-Marie-aux-Mines, das in einem der vielen tiefen Täler inmitten der Vogesen liegt. Die vielbefahrene Hauptstraße umgehen wir auf einer Nebenstrecke, bevor wir über den einsamen Col du Fouchy rollen
Nach zwei Pässen zum Lockern der Beine wird es nun höchste Zeit, den Hauptkamm der Vogesen zu erobern. Dies vollbringen wir über den Col d'Urbeis, den Col de la Salcée und den Col de Steige bis wir schließlich am Col de la Charbonnière auf über 1000 Meter Höhe landen. Für Pässesammler bietet sich hier also reichlich Gelegenheit, das Palmarès zu füllen.
Auf dem Hauptkamm folgen wir nun der Straße, die uns am bekannten Turm Champ du Feu vorbei führt, und uns für unsere Mühen mit reichlich Ausblicken beiderseits der Straße belohnt.
Die Kammstraße verlassen wir bald wieder auf einer schön zu fahrenden Abfahrt, um zum letzten Highlight der Etappe zu gelangen, das vieles bisher erlebte in den Schatten stellen wird. Nach den letzten 100 Höhenmetern der diesjährigen Deutschland-Rundfahrt erreichen wir die bekannte Klosteranlage Mont St. Odile, die markant und weithin sichtbar am Rand der Vogesen thront. Den kurzen Abstecher hierhin dürfen wir uns keinesfalls entgehen lassen, denn die Blicke weit über die Rheinebene bis zum Schwarzwald sind bei gutem Wetter schlicht atemberaubend, und auch unser Ziel Straßburg ist nun schon in Sichtweite.
Wir haben nun noch eine lange und schwungvolle Abfahrt vor uns, die keine allzu hohen Ansprüche an die Fahrtechnik stellt, und wunderbar rollt. Alles was uns nun noch von Straßburg trennt, sind 30 fast komplett flache Kilometer, die sich ganz vorzüglich zu einer Tour d'Honneur eignen. Mancher Teilnehmer wird sich auf diesem Abschnitt an die Leiden, aber besonders auch die vielen Highlights der vergangenen 9 Etappen erinnern, und die letzten Kilometer in vollen Zügen genießen.
Viel zu schnell erreichen wir aber die Außenbezirke von Straßburg, und wenig später schon können wir uns gegenseitig zu einer mit Sicherheit erlebnisreichen Deutschland-Rundfahrt 2013 gratulieren.